Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    Zitat

    Original von Eila
    [...]
    "Ich werde mir dann mal das Ufer ansehen.", bevor sie sich auf die andere Seite des Kahns begab.
    Dort setzte sie sich auf eine der rumstehenden Kisten. Nur unterbewusst spürte sie im Moment das ungute Gefühl, dass ihr Sextus Anwesenheit verlieh.
    Sie war gestern so froh gewesen, ihren verwirrenden Gefühlen eine Richtung geben zu können. Und nun war sie schon wieder allein auf weiter Flur, zumindest dachte sie das.
    Sie dachte an ihre Eltern, an die Zeit, in der alles noch anders war und ihr Leben einfach. Mit traurigem Blick schaute sie auf die Bewegungen des Wassers...



    Sextus hörte, wie jemand näher kam, und in wenigen Schritt Entfernung stehen blieb. Neugierig sah er nach, wer dort war, und als er Eila erkannt, spürte er plötzlich ein seltsames Gefühl in der Brust. Nachdenklich betrachtete er sie und sah ihren traurigen Blick. Irgendwie rührte dieses Bild ihn tief und er stand langsam auf. Mit dem Rücken zum Wasser lehnte er sich wieder an die Bordwand und suchte nach Worten: "Hei", begann er nicht wissend, wie er weiter machen sollte.

    Eins wusste Sextus inzwischen sicher, er hasste Schiffe. Zwar bewegte sich die Nussschale kaum, immerhin fuhren sie hier nur auf einem Fluss, und doch war Sextus seiddem sie abgeleg hatten leicht schwummerig in der Magengegend. Sextus saß noch immer in der Nähe von Flux, jedoch an die Bordwand gelehnt und den Kopf von allen anderen weggedreht. Er hatte keine Lust, dass die anderen mitbekamen, dass ihm diese (hoffentlich) kurze Fahrt, nicht bekam. Zwar hatte er noch nicht das Gefühl, sich übergeben zu müssen, aber ihm war eindeutig ungut. dazu kamen noch die Gedanken, die er sich machte, was er bei Eila falsch gemacht hatte und langsam glaubte er darauf zu kommen.

    Sextus führte Flux an Bord und band ihn bei den anderen Tieren fest. Beruhigend redete Sextus auf den Hengst ein und schielte dabei zu Eila. Seine Stirn runzelte sich und seine Lippen pressten sich aufeinander, als er sie mit Aulus reden sah. Irgendwie gefiel ihm das gar nicht und Sextus wandte rasch den Blick wieder ab, um sich vollständig Flux zu widmen.

    Irgendwie war Sextus Stimmung im Eimer, da konnte auch der beinahe übermütige Flux, oder die Opferung nichts ändern. Immer wieder wanderte sein Blick zu Eila, und er fragte sich, was bei den Göttern er falsch gemacht hatte.
    Als es dann endlich losging schwang sich Sextus auf Fluxs Rücken und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Mit diesem verabschiedete er sich auch von Dagmar und folgte den anderen zum Hafen.

    Sextus zuckte nur mit den Schultern. Er selbst wusste, dass er übertrieb, dass er es am Anfang als Herausforderung angesehen hatte und es gerne gemacht hatte. Doch Valentin hatte schon starken Einfluss auf ihn gehabt, und solange er dagewesen war, hatte sich Sextus auch regelmäßig Rat bei ihm holen können. Doch jetzt wo er gegangen war, und keine Aussicht bestand, dass er wieder kam... Da verlor Sextus zum einen die Lust und zum anderen einen wertvollen Berater, der zwar häufig nur Sextus Meinung bestätigt hatte, aber dennoch sehr wichtig für ihn gewesen war.


    "Ich muss für keinen Nachfolger sorgen? Muss nichts schriftlich geben?", fragte er nochmal sicherheitshalber nach.

    Sextus trottete mit Lokis Kleidung beladen hinter Eila her und dachte bei sich 'Frauen'. Da sagte man irgendwas, oder sagte es nicht, und schon schmollten sie. Und das schlimmste, es machte Sextus etwas aus, dass Eila ihm offentlich gram war. Anstatt ihr in den Stall zu folgen schlurfte er zu Loki, als dieser grade verkündete, dass sie gleich opfern sollten und warf diesem sein Kleidungsbündel zu.


    Er sagte nichts, doch seine Mine verriet nur zu deutlich, dass er zum einen verwirrt und zum anderen leicht sauer war. Da hatte er Eila versucht zu erklären, wie es in ihm aussah und wie reagierte sie? Sie sah ihn kaum mehr an. Sein Blick ging zu Eila, welche bei ihrer Stute war und bekam kurz etwas undeutbares, ehe er den Kopf wieder wegdrehte und zu Loki meinte: "Worauf warten wir dann noch?"

    Sextus Kiefermuskeln arbeiteten und er presste die Zähne fest aufeinander, während Venusia ihn umarmte. Zwar sträubte er sich nicht dagegen aber er erwiderte die Umarmung auch nicht. "Mir auch!", sagte er leise, dann räusperte er sich und wechselte krass das Thema. "Ich will den Duumvirposten ablegen. Du hast sicher mitbekommen, dass ich nie besonders glücklich damit war, ich fühlte mich eher überfordert. Außerdem hab ich es hauptsächlich für Sarolf getan, damit dieser stolz auf mich sein kann... Das und der Grund, dass wir nach Magna reisen wollen, find ich eigentlich den perfekten Anlass um zurück zu treten. Mein Problem jetzt: Ich weiß nicht genau welche offiziellen Wege ich da gehen muss. Und viel Zeit bleibt mir auch nicht, weil es ja schon bald losgehen soll."

    Sextus nahm den Brief entgegen und las ihn. Das getan war er irgendwie mehr als enttäuscht. Kein Wort über ihn, und nicht mal als Erbe wurde er direkt genannt. Hatte sein Vater ihn einfach vergessen? Sextus schluckte einen dicken Klos herunter und reichte Venusia den Brief zurück. "Danke...", sprach er mit leicht rauer Stimme und blinzelte unbewusst mehrmals, ehe er sich gefasst hatte. "Also bleibt..." Sextus hatte eigenlich 'mein Vater' sagen wollen, doch die Worte änderte sich auf dem weg von Gehirn zu Zunge und heraus kam: "Sarolf in Magna?"

    Sextus hatte sofort das Gefühl, dass er grad was falsch gemacht hatte. Er wusste nur nicht genau, was... Doch Eilas kühle Worte und ihr plötzlicher Abgang machten nur zu deutlich, dass er wohl grade etwas getan hatte, was ihr nicht gefallen hatte... Aber was?


    Recht betröppelt dreinschauend stand Sextus nun vor der Tür zur Insula, bis diese wieder geöffnete wurde und grade, als er etwas zu Eila sagen wollte, er von dieser nur ein Bündel in die Hand gedrückt bekam. Dadurch wurde ihm das Wort mehr als effektiv abgeschnitten und er starrte verwirrt auf das Kleiderbündel. Eila eilte indes schon vorraus zur Casa Duccia, und Sextus musste sich sehr beeilen, als er sich endlich in Bewegung setzte, um wieder zu ihr aufzuschließen. Doch so wirklich wusste er nun auch nicht mehr, was er sagen sollte. Was hatte sie nur?

    Beinahe wäre Sextus etwas zusammengezuckt, weil die Wange doch noch sehr schmerzempfindlich war, doch er riss sich zusammen und lächelte Eila schwach an. Das war eine heikle Frage, und so richtig wusste Sextus nicht, was er darauf sagen sollte oder wollte.


    "Nun... ich hab dich relativ gern... also ich mein, ich hab dich wirklich gern, nur ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie gern... also... es ist, wie ich gestern gesagt hab, du hast mich in deinen Bann gezogen, schon von Anfang an. Aber... nun, ich bin mir nicht ganz sicher. Aber ich hab dich gern!", beteuerte er und stellte mal wieder sein enormes Talent unter Beweis über seine wirklichen Gefühle zu Reden. Die Worte waren gehaspelt und undeutlich gesprochen, nur den letzten Satz hatte er deutlich gesagt und Eila dabei angesehen. Vorher war er ihrem Blick eher ausgewichen, weil ihm das ganze doch sehr unangenehm war.

    "Ähm, ja... also..", Sextus schien das Thema eindeutig unangenehm zu sein, doch er wusste, dass er sich nun erklären musste.


    "Ich hab nie gedacht, dass du so eine bist... ehrlich!", beteuerte er erstmal, ehe er sich zu erklären versuchte. "Und sie Sache mit Brunnen... Ich hab da ehrlich nciht wirklich drüber nachgedacht, und so war das auch nicht geplant! Ich hab dir eigentlich noch drei vier andere Plätze zeigen wollen, und dich dann wieder hierher bringen... Ich geb zu, ich hab auf einen Abschiedskuss gehofft... Aber ich wollte nicht, dass es für dich so aussieht, als ob ich dich nur verführen wollte... nicht, dass ich froh gewesen bin, darüber, wie es gelaufen ist... aber... ich rede mich grade um Kopf und Kragen, oder?"


    Er lächelte sie entschuldigend und gewinnend zugleich an und hoffte, dass es irgendetwas bringen würde. Solche Situationen war er nicht gewohnt. Normalerweise war es ihm recht egal gewesen, wie seine Patnerinnen von ihm dachten. Bis auf ein zwei Mal, aber einzig bei seiner ersten großen Liebe hatte er sich ähnlich verunsichert Gefühlt wie jetzt.

    "Auch gut... Naja... Geht so...", Sextus setzte sich und begann einfach mal zu reden, meist kam da etwas gescheites heraus: "Du hast sicher schon mitbekommen, dass Loki, ein paar andere und ich nach Magna wollen, oder? Nun, als Loki mich dazu überreden wollte, sagte er mir, dass Valentin geschrieben hätte, dass er in Magna bleiben wollte." Am liebsten hätte Sextus nun gefragt, wieso er das nicht schon vorher erfahren hatte, doch er fragte einfach nur: "Hast du den Brief noch? Oder weißt du wieso er dort bleiben möchte?" Das war zwar noch lange nicht alles, aber schon mal ein Anfang von all dem, was Sextus beschäftigte.

    Doch Sextus nahm den Satz auf...


    "Ja wegen gestern... Entschuldige, ich hab dich nicht beleidigen wollen oder so etwas... Du musst ja jetzt ganz schön schlecht von mir denken..."


    Er wusste nicht recht weiter, doch dass er etwas holen sollte, was Loki vergessen hatte, war auch schon wieder in die Ferne gerückt. So stand er da wie bestellt und nicht abgeholt und fühle sich, zum ersten Mal seid langem, wieder wie damals, als Valentin ihn immer so scheltend ansah, wenn er ihn beim Lauschen erwischte.

    Sextus trat ein, schloss die Tür hinter sich und begrüßte Venusia mit einem schiefen Lächeln.
    "Heilsa, Venusia, wie gehts dir denn so?"
    Er schien eindeutig was zu wollen, aber irgendwie noch nicht so recht zu wissen, wie er damit rausrücken sollte.

    Zitat

    Original von Eila
    [...]
    Darüber leicht erbost schritt sie zur Tür und öffnete sie mit einem " Kannst du nicht ein EINZIGES Mal..:" und verstummte auf einmal, als sie sah, wer vor der Tür stand.
    Ihre Wangen in Sekundenschnelle von Röte überzogen, brachte sie nichts weiter als ein "Oh!" zustande. So vieles war seit gestern zwischen ihnen unausgesprochen geblieben und Eila blickte Marbod mit einem unsicheren Blick an. Zwar wäre sie ihm, nachdem was geschehen war, am liebsten einfach um den Hals gefallen. Doch wusste sie nicht, wie er nun zu dem ganzen stand und wartete daher seine Reaktion ab.


    Sextus sah überrascht auf, als er so begrüßt wurde. Doch zum Glück schien nicht er mit diesem Ausbruch gemeint gewesen zu sein, oder weshalb sollte Eila sonst verstummen? So recht wusste er nun auch nicht, was er sagen oder tun sollte. "Ähm.. also... Loki hat was vergessen...", begann er und wuschelte sich unsicher durch die Haare. "Ich hab nur irgendwie vergessen, was er vergessen hat..." Ein schiefes Grinsen folgte und ein entschuldigender Blick.

    Noch immer etwas schlaftrunken und müde kam Sextus bei der Insula an und trottete zur entsprechenden Tür. Doch in die Müdigkeit mischte sich eine gewisse Aufregung, als er an die Türe klopfte. Zuerst fast zu leise, als dass man es überhaupt hören konnte. Dann noch einmal etwas lauter.

    "Ging so..", sprach Sextus, und log nur zu eindeutig. Er zog Flux etwas an dem einen Ohr, um das Tier zu necken und dieses schüttelte beinahe empört den Kopf.


    Dann schickte Loki ihn zu sich nach Hause, dort würde Eila sein...
    Irgendwie hatte Sextus das Gefühl, dass sie der eigentliche Grund war, und nicht die Klamotten, die er fast schon wieder vergessen hatte. Aber er sagte: "Na gut" und trottete davon in Richtung der Insula.

    Schon am Aben dzuvor hatte Sextus Flux davon erzählt, dass es wieder losgehen würde. Und er hatte das Geühl gehabt, dass das Tier genau verstand, was er meinte. Es schnaubte nämlich und schien danach wie aufgedreht zu sein.


    Die Nacht hatte Sextus schon nicht so gut geschlafen, nicht nur wegen dem Aufbruch, sondern auch, weil er sich fragte, wie Eila sich ihm gegenüber verhalten würde. Den Met zu besorgen war jetzt weniger das Problem gewesen. Marga konnte wirklich liebenswert ein, wenn man sie nett und lang genug bat.


    Recht früh auf den Beinen, aber wohl niht der erste kam Sextus zur Stelle, von wo es losgehen sollte. Einer schien dort schon fleißig am werkeln zu sein, und wer sonst als Loki sollte dieser gute Geist sein?


    "Heilsa, guten Morgen!", grüßte Sextus diesen und trottete sogleich an ihm vorbei um zu Flux' Box zu gehen und dem Tier über die Nüstern zu streicheln. "Morgen, mein Schöner!"

    Der Spruch hatte kommen müssen, das war irgendwie immer so, hatte Sextus das Gefühl. Wenn es einen großen Bruder gab, dann kam die 'wenn du ihr das Herz brichst'-Rede. Doch von Loki nahm er diese etwas ernster, als er es von so manchen Hänflingen getan hatte. Vorallem schien es ihm hier um etwas zu gehen. So nickte er nur stumm, anstatt darüber zu lachen.


    Dass er nicht zu Eila reinsollte, gefiel ihm irgendwie garnet... Aber da musste er sich wohl fügen. Darauf, dass er Met mitbringen sollte, nickte er noch einmal und verschwand dann langsam zurück zur Casa Duccia..

    "Sollte ich zur ihr reingehen?", fragte Sextus nicht wirklich beruhigt. Vielleicht würde Eila dies noch nachholen, wenn er ihr unter die Augen trat... Und wenn nicht würde sie es bestimmt spätestens am Abmarschtag machen. Also sich lieber gleich stellen, oder?


    Sein Blick wanderte zwischen der Tür und Loki hin und her, fast so, als erhoffte er sich aus dem Mund seines Freundes nun den ultimativen Rat, wie er mit dessen Schwester umgehen sollte.