Beiträge von Sextus Duccius Parfur

    Diese freche Göre! Man musste sie einfach lieb haben. Sextus lächelte sie amüsiert an und hätte ihr am liebsten tausend kleine Küsse auf die Mundwinkel gegeben, während sie so fröhlich grinste. Da wurde sie jedoch schon wieder ernst und fragte, was genau sie Loki eigenlich sagen wollten.


    Sextus wollte schon anfangen zu grübeln, doch sie lenkte ihn sehr effektiv davon ab, indem ihre Lippen schon wieder die seinen berührten. Dann lehnte sie sich auch noch an ihn und Sextus musste genau überlegen, wie er seine nächsten Worte formulieren wollte oder sollte. Er war sich ja selbst noch nicht wirklich sicher, was das nun zwischen ihnen war, oder? Es war anders als sonst, und das verunsicherte Sextus, auch wenn er versuchte es nicht zu zeigen.


    "Zum einen das und zum anderen auch...", Sextus überlegte kurz. Wie sollte er das jetzt sagen? Er wollte noch nicht von Liebe reden, irgendwie währe ihm das noch zu früh. "... dass er die wundervollste Schwester hat, die man sich vorstellen kann und die mich vollständig in ihren Bann gezogen hat.", sprach er und lächelte dabei sanft. Ja, das klang doch schon nicht schlecht. Er legte seine freie Hand auf ihren Rücken und hielt sie so sanft fest, während sie an seiner Schulter lehnte.

    Ihr Lachen war noch wundervoller als sonst, befand Sextus, wenn es alleine ihm galt. Und der verdutzte Ausdruck davor auf ihrem Gesicht, einfach nur süß. Irgendwie wusste Sextus in dem Moment, dass er genau das in Zukunft öfter haben wollte!


    Sextus hob eine Augenbraue und sah Eila etwas überrascht an, als diese meinte 'wenn er es wüsste'. Wollte sie es ihrem Bruder denn nicht erzählen? Zwar wusste Sextus selbst noch nicht so genau, wie ihm grade geschehen war, aber es fühlte sich irgendwie richtig an. Sachte strich er mit dem Daumen über den Handrücken ihrer Hand, welche er noch immer hielt. Mit der anderen Hand strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und steckte sie hinter ihr Ohr, dabei fuhr er die ganze Zeit sachte mit den Fingerspitzen über ihre Haut.


    "Was meinst du mit 'wenn er es wüsste'?", fragte Sextus sanft, aber auch neugierig. "Wir werden ab morgen alle eine ganze Zeit lang gemeinsam unterwegs sein...", gab er sogleich zu bedenken und fügte schmunzelnd an: "Und ich würde das eben in der Zeit schon gerne mal wiederholen."

    Sextus nickte Loki nocheinmal zu und zog dann das Sax aus der Scheide, um die Klinge auf ihre Schärfe prüfen zu könne. Der Test fiel für die Waffe nicht grade günstig aus. "Ich werde es schärfen lassen müssen. Aber die Zeit sollte noch locker reichen. Aber lass dich nicht aufhalten." Sextus lächelte noch immer, auch wenn es mit der Zeit etwas gezwungen wirkte.

    Hoppla, das war wohl etwas zu viel Schwung gewesen, dachte sich Sexts, doch im nächsten Moment beglückwünschte er sich selbst dafür. Er hätte nie gedacht, dass eine Frau mal die Initiative übernehmen würde und ihn küsste, doch bei Eila war ohnehin alles anders, wie bei den bisherigen Frauen. Noch immer glaubte er ihre Lippen auf den seinen zu spüren, welche sanft kribbelten. Seine Hand umfasste noch immer die ihre und er drückte sie sanft.


    Für den Moment verlor er sich einfach nur in ihren Augen, und ein Lächeln kräuselte seine Mundwinkel. Er hob die vom Wasser noch etwas kühle Hand und streichelte Eila damit über die glühenden Wangen. Nun kribbelten auch seine Fingerspitzen und er konnte nicht anders. Er beugte sich nun seinerseits zu Eila hinab und hauchte ihr auch einen Kuss auf die Lippen. Genau wie der ihre, hielt er ihn unschuldig und sehr kurz, um ihr dann nochmal lächelnd in die Augen zu sehen.


    "Loki wird mich umbringen...", murmelte er unvermittelt und ohne, dass er seinem Mund den Befehl zu sprechen gegeben hatte. Nun verzog sich dieser auch noch zu einem breiten Grinsen und Sextus lachte leise.

    Sextus schluckte trocken und nickte dann auf die ganzen Informationen, die Loki ihm da vorlegte. So wirklich nahm er sie jedoch noch nicht auf. Das war also der andere Grund. Irminar würde auch mitkommen? Gut und schön, aber Eila? Bei ihrem Namen blickte Sextus wieder etwas normaler zu seinem Freund und runzelte die Stirn. Dann atmete er jedoch tief durch, schüttelte den Kopf und lächelte schief.


    "Ich werde auch mitkommen.", sprach er schlicht und legte die Schriftrolle beiseite. "Irgendwer muss Irminar helfen auf Eila und dich aufzupassen.", versuchte er einen Scherz und stand auf. Seine Knie trugen ihn besser, als er erwartet hatte und er ging zu seiner Truhe, welche am Fußende seines Bettes stand. Sie öffnete sich mit einem Knarren und Sextus holte sein Sax heraus. Valentin hatte es ihm geschenkt, vor längerer Zeit. Eine schlichte lederne Scheide bewahrte ihn davor in die Klinge zu greifen, während er es fest mit einer Hand umklammerte und sich wieder Loki zuwandte.


    "Sag mir nur wann es losgeht..." Da lächelte Sextus auf einmal. "...Bruder."

    Ja, Sextus wusste, dass Val mit den beiden anderen nach Magna gegangen war, und er hatte sich auch darauf eingestellt, dass es länger dauern würde. Deshalb war er auch so entsetzt gewesen, als Loki auf einmal verkündete, er wollte auch noch gehen. Doch bei dieser Enthüllung war es Sextus für einen Moment so als ob man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Unbewusst war er ziemlich froh, dass er saß, ansonsten hätte er wohl weiche Knie bekommen. So sah er seinen Freund jedoch nur mit ungläubigem Gesicht und offenem Mund an. Das durfte doch nicht wahr sein, oder?

    Als Eila das Grinsen erwiderte glaubte Sextus, dass sein Herz grade einen Salto geschlagen hatte. Zumindest hatte er dort auf einmal so ein seltsames Gefühl. Er konnte, obwohl er noch immer mit der einen hand durchs Wasser fuhr, den Blick nicht von ihr wenden. Sie sah nur all zu bald weg, gerne hätte Sexus ihr noch etwas länger in die Augen gesehen. Doch sie sah nur zu süß aus, wie sie dort mit geröteten Wangen gen Boden schaute.


    Sextus wusste auf einmal auch nichts mehr zu sagen. Alles was ihm durch den Kopf schoss schien ihn nur platt oder bedeutungslos. Er fand nicht die richtigen Worte, deshalb sagte er lieber nichts und erhob sich nur leise. Mit wenigen Schritten war er bei Eila und hielt ihr die trockene Hand hin, um ihr beim aufstehen zu helfen. "Wollen wir weiter? Das hier ist bei weitem nicht der einzige schöne Ort in der Stadt." Er lächelte sie an, wenn es auch etwas unbeholfener wirkte als noch vor wenigen Minuten, so war es doch ehrlich.

    Sextus hörte zu, was Loki zu sagen hatte und beruhigte sich etwas. Also war das nur eine befristete Sache, Loki hatte nicht vor komplett nach Magna zurück zu gehen. Auch erschien Marbod das ein sehr guter Grund, auch wenn das nicht alles zu sein schien... Es hätte Sextus schon als Erklärung gelangt. Da Loki aber angesetzt hatte weiter zu sprechen fragte Sextus nach: "Was, 'außerdem'?"

    "Waaaaas?"


    Sextus sah seinen Freund entsetzt an. War der denn vollkommen übergeschnappt? Warum wollten plötzlich alle wieder nach Germania Magna, Sextus fühlte sich so ziemlich verarscht. Es war dieser absolute Blödsinn, den Sextus befürchtet hatte und den Loki ernst zu nehmen schien. Alleine deshalb rang sich Sextus zu einer Frage durch anstatt Loki als Irren hinzustellen.


    "Wieso?"

    Sextus ließ die schriftrolle vollends sinken und verdrehte leicht die Augen. Was wohl jetzt kommen mochte? Entweder war es ziemlich genial, oder ziemlich daneben. Dann grinste Sextus Loki entgegen und fragte pflichtschuldig:


    "Und was für eine Idee ist das?"

    "Wenn du wieder mit ins Wasser kommst...", erwiderte dieser jedoch mit einem Grinsen und spann den selben Gedanken wie Eila weiter, immerhin war sie kurz darauf ebenfalls bis auf die Haut nass gewesen. Den Anblick, den sie geboten hatte, würde er wohl so schnell nicht vergessen, und auch wenn sie richtig schön aussah, wie sie sich dort auf den Brunnenrand niederlies, so hatte Sextus doch eben dieses andere Bild im Kopf.


    Er setzte sich weitaus weniger elegant ebenfalls auf den Brunnenrand und begann wieder mit der einen Hand im Wasser zu spielen. Es war nur zu verlockend sie wieder so zu sehen, doch Sextus wusste sich zu benehmen. Etwas necken tat er sie gerne, doch hier würde sie ja erstmal durch die halbe Stadt laufen müssen, eh sie sich umziehen konnte. Außerdem würde Loki Sextus mit Sicherheit den Kopf abreißen. Aer das würde er sowieso, wenn er erfuhr, dass Sextus seine Schwester zu eben diesem Platz hier geführt hatte.


    Sich nochmal das Bild in den Kopf rufend, wie Eila so klitschnass ausgesehen hatte, grinste er eben diese undeutbar an. Das Grinsen lies weder eine böse Vorahnung aufkommen, noch sonst irgendwelche dunklen Gedanken vermuten. Viel mehr war es wie ein Geständnis, das 'ich mag dich' zu bedeuten schien.

    Doch Sextus war ja nichts anderes von Loki gewohnt und so wusste er wenigstens gleich, wer ihn hier beim lesen störte. Da hätte es das Rufen kaum gebraucht. Da Sextus grad jedoch überhaupt keine Lust verspürte aufzustehen, um Loki die Tür zu öffnen, die ja ohnehin nicht versperrt war, rief er nur: "Die Tür ist offen, Loki!" Die Schriftrolle, welche er grade las behielt er in der Hand, senkte sie jedoch etwas und sah abwartend zur Tür.

    Nachdenklich blickte Sextus Eilas Rücken an, als sie ein paar Schrite voranging. Dann schüttelte er sachte den Kopf und beeilte sich wieder zu ihr aufzuschließen.


    "Oh, doch! Im Frühling springt dir das Leben nur so entgegen. Du spürst hier richtig, wie alles um dich herum wächst und blüht."


    Sextus machte eine ausladende Geste zu den Pflanzen auf der einen Seite. Und dann deutete er mit einem Grinsen auf die beiden Hauswände auf der anderen Seite.


    "Und dort drüben gibt es auch jedes Frühjahr Nachwuchs, das ist dann immer kaum zu überhören."


    Beinahe etwas wehmütig dachte Sextus zurück, wie lange er diesen Ort schon kannte, schon seid seiner Kindheit war ihm fast die ganze Stadt vertraut. Und es schien wirklich jedes Jahr dort in diesen beiden Häusern Nachwuchs zu geben.


    Sextus schlenderte zu dem Brunnen und spielte dort kurz mit der Rechten im kalten Wasser herum, um dann ein zwei kleine Tropfen Richtung Eila zu spritzen und diese dann spitzbübisch anzugrinsen.

    "Hat Loki dir denn nicht die Stadt gezeigt? Oder dich Leuten vorgestellt, oder liegt es an etwas anderem?", fragte Sextus leicht verwirrt, da er sich es kaum vorstellen konnte, sich hier nicht wohl zu fühlen. Zwar war die Zeit in Germania Magna auchs ehr schöng ewesen, genauso wie die Zeiten auf Resien und in anderen Ländern. Aber Mogontiacum war wiederum etwas ganz anderes. Das hier war Sextus Heimat und würde es wohl immer bleiben.


    Der Platz schien Eila zu gefallen, und das zauberte ein zufriedenes Grinsen auf Sextus Gesicht. Es lohnte sich immer wieder Frauen her zu bringen, alle waren gelichermaßen begeistert. Doch irgendwie fühlte sich die Zufriedenheit mit Eila etwas anders an, als bei anderen Frauen, bemerkte Sextus. Bei anderen war er meist zufrieden mit sich selbst gewesen, dass ihm dieser Schachzug gelungen war. Bei Eila war er einfach nur zufrieden, dass ihr der Ort so gefiel und dass ihr damit Mogontiacum wohl nauch etwas besser gefiel.


    Sie sah aber auch einfach zu süß aus, wie sie so mit weit offenen Augen staunte und am liebsten wäre Sextus ihr sanft über die Haare gefahren. Den Drang kämpfte er jedoch nieder und sprach stattdessen: "Ja, es ist wirklich herrlich hier, noch schöner ist es allerdings im Frühling." Nicht dass di sich langsam bunt färbenden Blätter keinen schönen Anblick geboten hätten, aber wenn alles in voller Blüte stand und das junge Grün, welches im frühjahr wuchs, das war nochmal etwas ganz anderes.

    Er tauchte natürlich auf, auch wenn er sich inzwischen in der eigenen Casa etwas fremd vorkam. So viele alte Gesichter waren verschwunden und so viele neue gekommen. Na wenigstens ein paar würden wohl immer die gleichen bleiben Marga und Venusia würden wohl noch lange hier das Bild prägen und darüber war Sextus mehr als froh.
    Er vermisste seinen Vater, so wie Farold, und auch die ganzen noch älteren gesichter, die ihm nun immer schneller einfielen schienen einfach nur zu fehlen. Doch Sextus sagte sich, dass er sich davon nicht unterkriegen lassen wollte. Es waren ja schon gute neue Freunde aufgetaucht. Und mit den anderen würde er sicher auch noch warm werden, vorallem, wenn er ein bisschen mehr zu Hause war.
    So betrat er mit einem kleinen Lächeln den Raum, zuerst war es recht gezwungen, doch schon mit dem Eintreten wirkte es etwas natürlicher, und grüßte in die Runde: "Heilsa!"
    Dann wandte er sich eigentlich schon automatisch zu Loki und Eila und begrüßte diese noch einmal, wieder mit einem "Heilsa!"

    Sextus schlendert neben Eila einher und führte sie erstmal nur gerade aus. Er hatte nicht vor sie zu den üblichen öffentlichen Plätzen zu führen, dort war es meistens nur laut, außerdem hatte man dort selbst auch kaum eine ruhige Minute und überall waren neugierige Augen.


    Bei einer Abzweigung wandte sich Sextus schließlich nach rechts, weg vom Zentrum der Stadt. In Richtung der Stadtmauer lagen zwar auch häufig die Armenviertel, doch davor befand sich in dieser Richtung ein recht vergessener kleiner Platz mit einem ebenso kleinem Brunnen. Er war vonzwei Seiten von Häuserwänden begrenzt und an den anderen von Buschmerz und Bäumen eingerahmt. Durch diese liefen zwei mit Kies ausgestreute Wege, welche beide rasch in einer Biegung verschwanden. So konnte man den Platz auch nicht gleich entdecken, wenn man zu diesem ging.


    Und zu genau dem Platz führte Sextus nun Eila. Dabei versuchte er sich an einem Gespräch: "Hast du eigentlich schon viel von Mogontiacum gesehen? Ich meine, weil man dich so oft zu Hause antrifft...."

    Ein freudiges Grinsen zeigte sich auf Sextus Gesicht und er schüttelte überzeugt den Kopf, als Eila meinte, er würde übertreiben. Jetzt wo er hier war, glaubte er selbst an seine Worte, so impulsiv sie auch gesagt worden waren.


    Sie wollte also Spazieren gehen, nun Sextus sollte es recht sein, er würde ihr schon ein paar schöne Fleckchen zeigen. "Nun denn, willst du dir noch eben was überwerfen? Oder wollen wir gleich los?" Er machte eine einladende Geste auf die Straße und lächelte charmant.

    Sextus lächelte, sobald die Türaufgemacht wurde, und dieses Lächeln wurde noch etwas breiter, als er merkte, wie überrascht Eila war. Die roten Wangen standen ihr wirklich gut! Sextus fuhr sich nochmal durch die Haare, dann antwortete er lächelnd:
    "Ich wollte mal wieder ein hübsches Gesicht sehen. Und bei uns in der Casa laufen fast nur noch Stallburschen herum."
    Er grinste schief und zwinkerte Eila dann zu.
    "Hast du vielleicht Lust auf einen kleinen Spaziergang oder so? Du kannst mich natürlich auch rein bitten. Das wäre mir auch recht."