Bereitwillig nickte ich und stieß mich von der Brücke ab.
"Vielleicht..."
Schnell brach ich wieder ab und senkte den Blick. "Vielleicht...haben wir doch eine Chance...Sinona, meine Adoptivschwester...sie hat auch einen Verehrer aus der Veneta..."
Gleich darauf schüttelte ich jedoch den Kopf. Nein, das war etwas anderes.
Beiträge von Germanica Aelia
-
-
Im Vergleich zu meiner fühlte sich Corvus Hand schön warm an. Auch so eine seltsame Sache, dauernd hatte ich kalte Hände.
Eigentlich war noch nicht allzu viel Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Und doch verstand ich genau was er meinte, war doch keine Minute vergangen, in der ich nicht an ihn hatte denken müssen."Und ich dich erst."
Dennoch riss ich meinen Blick von ihm los und sah wieder ins Wasser, das leise plätschernd Richtung Ostia floss. Als ich den Kopf wieder hob galt meine Aufmerksamkeit kurz unserer Umgebung.
"Denkst du", begann ich zögerlich, "Dass...dass hier nicht doch zu...öffentlich ist? Ich meine, was, wenn uns jemand sieht, den wir kennen?"
-
"Habs..."
Ich schwieg kurz. Sah in sein Gesicht. Hektisch flog mein Blick hin und her, als ich Corvus in die Augen sah.
"...vergessen.", ergänzte ich und grinste verlegen.Unschicklich...wieso hatte ich überhaupt darüber nachgedacht? Ich überbrückte die wenige Entfernung, die noch zwischen uns war und gab ihm einen zärtlichen Kuss.
"Salve Corvus.", flüsterte ich, als ich mich von ihm löste. -
Da war er. Unverwechselbar.
Ein strahlendes Lächeln schlich sich automatisch auf mein Gesicht, als ich ihn erblickte. Wenige Sekunden später stand er vor mir.
"Ich glaube nicht.", antwortete ich. "Und wenn, ist es auch egal, hauptsache du bist jetzt hier."
Herrje, wie hörte sich das denn an?
"Ich habe in der Zwischenzeit die Tierwelt des Tibers studiert."
Kurz überlegte ich. War es unschicklich, wenn ich ihn umarmte, oder gar küsste? -
Nachdenklich lehnte ich am Brückengeländer (bzw. Mauer, aber beschreibt das mal
) und starrte in die trübe Brühe, die sich Tiber schimpfte.
Die Sonne hatte sich heute noch nicht blicken lassen, meine Sklavin hatte ich auf dem Weg hierher losgeschickt, um verschiedene Dinge einzukaufen, was sie den Rest des Tages vermutlich beschäftgen würde.Schließlich fand ich das Wasser und die Fische, die sich das freiwillig antaten, nicht mehr sonderlich fesselnd und sah auf. Eigentlich war ich ja auch nicht deswegen hier.
Ich sah mich suchend um...wo blieb er nur? -
Für alle, die schon immer wissen wollten, wie der allgemeine Tagesablauf von Studenten aussieht...
Der Tag eines Studenten
1. Semester
05:30 Der Quarz-Uhr-Timer mit Digitalanzeige gibt ein zaghaftes "Piep-Piep" von sich. Bevor sich dieses zu energischem Gezwitscher entwickelt, sofort ausgemacht, aus dem Bett gehüpft. Fünf Kilometer Jogging um den Strandboden, mit einem Besoffenen zusammengestoßen, anschließend eiskalt geduscht.
06:00 Beim Frühstück Wirtschaftsteil der Vortagszeitung repetiert und Keynes interpretiert. Danach kritischer Blick in den Spiegel, Outfit genehmigt.
07:00 Zur Uni gehetzt. H1 erreicht. Pech gehabt: erste Reihe schon besetzt. Niederschmetternd. Beschlossen, morgen doch noch eher aufzustehen.
07:30 Vorlesung, Mathe Kolberg. Keine Disziplin! Einige Kommilitonen lesen Sportteil der Zeitung oder gehen zu Bölling frühstücken. Alles mitgeschrieben. Füller leer, aber über die Witzchen des Dozenten mitgelacht.
08:00 Vorlesung, Buchführung Issel. Verdammt! Extra neongrünen Pulli angezogen und trotz eifrigem Fingerschnippens nicht drangekommen.
10:45 Nächste Vorlesung. Nachbar verläßt mit Bemerkung "Sinnlose Veranstaltung" den Raum. Habe mich für ihn beim Prof. entschuldigt.
12:00 Mensa Stammessen II. Nur unter größten Schwierigkeiten weitergearbeitet, da in der Mensa zu laut.
12:45 In Fachschaft gewesen. Mathe Skript immer noch nicht fertig. Wollte mich beim Vorgesetzten beschweren. Keinen Termin bekommen. Daran geht die Welt zugrunde.
13:00 Fünf Leute aus meiner 0-Gruppe getroffen. Gleich für drei AG's zur Klausurvorbereitung verabredet.
13:30 Dreiviertelstunde im Copyshop gewesen und die Klausuren der letzten 10 Jahre mit Lösungen kopiert. Dann Tutorium: Ältere Semester haben keine Ahnung.
15:30 In der Bibliothek mit den anderen gewesen. Durfte aber statt der dringend benötigen 18 Bücher nur vier mitnehmen.
16:00 Proseminar. War gut vorbereitet. Hinterher den Assi über seine Irrtümer aufgeklärt.
18:30 Anhand einschlägiger Quellen die Promotionsbedingungen eingesehen und erste Kontakte geknüpft.
19:45 Abendessen. Verabredung im "Blauen Haus" abgesagt. Dafür Vorlesungen der letzten paar Tage nachgearbeitet.
23:00 Videoaufzeichnung von "WiSo" angesehen und im Bett noch "Das Kapital" gelesen. Festgestellt, 18-Stunden-Tag zu kurz. Werde demnächst die Nacht hinzunehmen.
13. Semester
10.30 Aufgewacht! Kopfschmerz. Übelkeit. Zu deutsch: KATER.
10.45 Der linke große Zeh wird Freiwilliger bei der Zimmertemperaturprüfung. (arrgh!) Zeh zurück. Rechts Wand, links kalt; Ich bin gefangen.
11.00 Kampf mit dem inneren Schweinehund: Aufstehen oder nicht - das ist hier die Frage.
11.30 Schweinehund schwer angeschlagen, wende Verzögerungstaktik an und schalte Fernseher ein (inzwischen auch schon verkabelt).
12.05 Mittagsmagazin beginnt. Originalton Moderator: "Guten Tag liebe Zuschauer Guten Morgen liebe Studenten." Auf die Provokation hereingefallen und aufgestanden.
13.30 In der Cafetaria der Mensa am Strandboden beim Skat mein Mittagessen verspielt.
14.30 In Rick's Cafe hereingeschaut. Geld gepumpt und 'ne Kleinigkeit gegessen: Bier schmeckt wieder! Kurze Diskussion mit ein paar Leuten über die letzte Entwicklung des Dollar-Kurses.
15.45 Kurz in der Bibliothek gewesen. Nur weg hier, total von Erstsemestern überfüllt.
16.00 Fünf Minuten im Tech gewesen. Nichts los! Keine Zeitung, keine Flugblätter - nichts wie raus.
17.00 Stammkneipe hat immer noch nicht geöffnet.
18.15 Wichtiger Termin zuhause: Star Trek!
18:20 Mist! Kein Star Trek! Stattdessen Live-Übertragung von Stöhn-Seles. SAT 1 war auch schon besser...
19.10 Komme zu spät zum Date mit der blonden Erstsemesterin im Havanna. Immer dieser Streß!
01.00 Die Kneipen schließen auch schon immer früher... Umzug ins Jovel.
04.20 Tagespensum erfüllt. Das Bett lockt.
05.35 Am Strandboden von Erstsemester über'n Haufen gerannt worden. Hat mich gemein beschimpft.
06.45 Bude mühevoll erreicht. Insgesamt 27,50DM ausgegeben. Mehr hatte die Kleine nicht dabei.
07.05 Ich schlucke schnell noch ein paar Alkas und schalte kurz das Radio ein. Stimme des Sprechers: "Guten Morgen liebe Zuhörer, gute Nacht liebe Studenten."
-
Funksprüche zwischen Cockpit und Tower
Hier ein Ausschnitte der kuriosesten, authentischen Funksprüche zwischen Piloten und Fluglotsen...
Tower: Um Lärm zu vermeiden, schwenken sie bitte 45° nach rechts.
Pilot: Was können wir in 35.000 Fuß Höhe schon für Lärm machen?
Tower: Den Krach, wenn ihre 707 mit der 727 vor ihnen zusammenstößt.T: Sind sie ein Airbus 320 oder 340?
P: Ein A 340 natürlich!
T: Würden sie dann bitte vor dem Start auch die anderen beiden Triebwerke starten?P: Guten Morgen, Bratislava.
T: Guten Morgen. Zur Kenntnis: Hier ist Wien.
P: Bin jetzt im Landeanflug auf Bratislava.
T: Hier ist wirklich Wien.
P: Wien?
T: Ja.
P: Aber warum? Wir wollten nach Bratislava.
T: Okay, dann brechen sie den Landeanflug ab und fliegen sie nach links.
Ooooooh....Tower zu einem Piloten, der besonders hart aufsetzte: Eine Landung soll ja kein Geheimnis sein. Die Passagiere sollten ruhig wissen, wann sie unten sind.
P: Macht nichts. Die klatschen eh immer.Pilot einer Alitalia, dem ein Blitzschlag das halbe Cockpit lahm gelegt hat: Bei uns ist fast alles ausgefallen. Nichts geht mehr. Selbst unser Höhenmesser zeigt nichts mehr an....
Nach 5 Minuten lamentierens meldet sich der Pilot einer anderen Maschine: Halts Maul und stirb wie ein Mann!P: Da brennt eine Landeleuchte.
T: Ich hoffe, da brennen mehrere.
P: Ich meine, sie qualmt.P: Haben nur noch wenig Treibstoff. Erbitten dringend Anweisung.
T: Wie ist ihre Position? Haben sie nicht auf dem Schirm.
P: Wir stehen auf Bahn 2 und warten seit einer Ewigkeit auf den Tankwagen.T: Haben sie Probleme?
P: Hab meinen Kompass verloren.
T: So wie sie fliegen, haben sie alle Instrumente verloren.T: Nach der Landung bitte zu Taxiway Alpha 7, Alpha 5, Whiskey 2, Delta 1 und Oscar 2.
P: Wo ist denn das? Wir kennen uns doch hier nicht aus.
T: Macht nichts. Bin auch erst zwei Tage hier.P: Erbitten Starterlaubnis.
T: Sorry, wir haben ihren Flugplan nicht. Wo wollen sie hin?
P: Wie jeden Montag nach Salzburg.
T: Aber heute ist Dienstag!
P: Was? Dann haben wir ja frei!P: Gibts hier keinen Follow-me-Wagen?
T: Negativ. Sehen sie zu, wie sie allein zum Gate kommen.T: Höhe und Position?
P: Ich bin 1,80m und sitze vorne links.Tower zu Privatflieger: Wer ist alles an Bord?
P: Pilot, zwei Passagiere und ein Hund.
Tower, nach harter Landung des Fliegers: Ich nehme an, der Hund saß am Steuer?T: Haben sie genug Sprit oder nicht?
P: Ja.
T: Ja, was?
P: Ja, Sir!!!T: Geben sie uns bitte ihre erwartete Ankunftszeit.
P: Hm....Dienstag würde mir gut passen. -
RELATIO de Rebus Factis in Regione ITALIA
PRIDIE NON MAI DCCCLV A.U.C.1. Roma
1.1 Politik
- Das Consilium Principes scheint sich langsam dem Ende zuzuneigen. Nur noch die Erhebungen in den Ritterstand müssen besprochen werden.
- Auf die fehlenden Listen zur Getreideverteilung machte der Gubernator Prudentius Obscuro auf. Die ganz in Vergessenheit geratenen Listen wurden jedoch vom Aedil Tiberius Maximus wieder gefunden und stehen zum Eintrag bereit.
1.2 Verwaltung
- In der Regia Italiens ist vor kurzem Octavius Nauticus vor Anker gegangen. Der frischgebackene Praefectus Classis ist hier, um seine neuen Aufgaben zu erfahren.
1.3 Gerüchte, Klatsch und Tratsch
- Ein schärferes Gesetz für Fuhrwerksbesitzer wäre wohl angebracht: Mitten auf den Mercati Traiani wurde ein Mann, scheinbar ein Patrizier, von einem Wagen überrollt und starb an den Folgen der Verletzungen. Der flüchtige Fahrer konnte nicht gefasst werden.
- Im 7ten Himmel scheinen dagegen Didia Sinona und Caecilius Aventurinus zu schweben, sah man sie doch in letzter Zeit des öfteren beisammen, oder gar Zärtlichkeiten austauschend in der Stadt. Auch bei Sinonas Pater Familias, Didius Falco, war der Verehrer angeblich schon. Ob da demnächst eine Verlobung zu erwarten ist?
- Nicht nur der Praefectus Classis erschien in der Regia, nein, auch der ehemalige Magistratus der Stadt Ostia, Licinius Latinus, ersuchte um ein Gespräch mit dem LAPP. Dass man kurze Zeit später ein dumpfes Geräusch in den Gängen hören konnte lag jedoch nicht daran, dass er etwa wegen allzu dreisten Auftretens von den Wachen hinausgezerrt wurde, sondern vielmehr an der neuen Scriba, Octavia Jentia. Durch ihre Anwesenheit schwanden ihm die Sinne und er betrachtete den wunderhübschen Fußboden unter ihm. Inwieweit er sich Hoffnungen auf eine Verbindung mit der Gens Octavia erhoffen darf ist dem Informanten jedoch nicht bekannt.
1.4 Gerichte
- Plinius Secundus hat indes seine Klage gegen Aelius Hadrianus zurückgezogen. Es heißt der Kaiser selbst werde sich um eine Bestrafung seines Verwandten kümmern.- Dafür ist eine weitere Klage ist hinzugekommen, wenn auch ungleich unspektakulärer als die Letzte. Caecilius Aventurinus fechtet eine Entscheidung des Aedilis Curules an.
2. Ostia, Mantua und Misenum
Nichts ausergewöhnliches gemeldet.
DIDIA AELIA MAG SCRIN ITA
-
Den Rest des Nachmittags verbrachte ich hauptsächlich damit, Lollius, Lurius, oder wie auch immer dieser Kerl denn nun hieß, nickend und ab und an einen zustimmenden Laut von mir gebend, zuzuhören wie sehr doch die Sensationssucht der heutigen Zeit die Gesellschaft zerstöre.
Olympus ich schrieb diese Berichte für den Statthalter Italiens, nicht für das Volk von Rom, die Gesellschaft kriegte die 'Sensationen' über die wir schrieben nie zu lesen.Unglaublich aber wahr, ich kriegte ihn noch vor Einbruch der Nacht dazu, endlich das officium zu verlassen und sich eine Bleibe zu suchen (von der aus er so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren sollte, versteht sich).
Ich fand, allein dafür hatte ich heute eine Auszeit verdient. Nach einem resignierten Blick auf die Informationspergamente aus den Städten würde das wohl sogar gehen. Es tat sich einfach nichts, über das sich zu schreiben lohnte...jedenfalls nichts, das einen Bericht füllen würde.Da die Hoffnung jedoch zuletzt starb begab ich mich in die übliche Ausgangssituation (Beine von sich gestreckt, Arme verschränkt...Augen geschlossen
) und bereitete mich psychisch auf eingehende Nachrichten vor.
-
Zitat
Original von Lucius Aurelius Commodus
Ich empfehle dir Aelia, Morpheus ! Die ist Sadist durch und durch.Du verwechselst mich mit deiner fast-Schwiegermama
-
Da stand er nun vor mir. Der Stolz der Stadt Misenum.
(Zur näheren Erläuterung: Der Stolz der Stadt Misenum war einen halben Kopf kleiner als ich, hatte stinkende Pomade in den zu langen, bräunlichen Haaren und steckte in einer scheinend-weißen Tunika)Nochmal ließ ich mir seine letzte Meldung aus Misenum durch den Kopf gehen:
Eine Katze war von einem Zweispänner überrollt worden, am Hafen war ein Sack voller Kiesel umgefallen, auf denen ein Matrose ausgerutscht war und sich die Wirbeläule gestaucht hatte und das örtliche Lupanar hatte Nachwuchsschwierigkeiten.Ich hätte bei den Lohnlisten bleiben sollen. Der Unmut staute sich jedenfalls schon und drängte darauf herauszukommen.
Schon, als ich zur Tür hereingekommen war, war mir der Kerl unsympathisch, wie er da auf dem Stuhl für Besucher herumlümmelte. Wah. Gut, wenigstens hatte er eine saubere Tunika an und verdreckte den Stuhl nicht.
Andererseits empfand ich doch eine tiefe Abneigung gegen dieses strahlend weiße Ding, das er da anhatte. Gut, mochte am unsympathischen Träger liegen."Salve-" Verdammt...wie hieß der Kerl? "-Lollius?!"
Einfach mal ins Blaue losgeraten...
"Roscius.", verbesserte mich der Zwerg.
"Ahja...wusste ichs doch.", log ich. Im Raten hatte ich noch nie Gück gehabt.
"Also...äh...Roscius. Was führt dich nach Rom?"
"Du hast mir geschrieben, ich solle mich in meinen Berichten mehr auf das Wesentliche konzentrieren..."
"Ja...und?"
"Ich wollte fragen, was du darunter verstehst."
Einen Laut des Unwillens unterdrückend zwang ich mich zu einem säuerlichen Lächeln.
"Nun, ich dachte an weniger Nachrichten über tote Katzen und mehr über die Stadt und die wichtigeren Vorgänge dort."
"Definiere wichtigere Vorgänge."
"Lass es mich so sagen: Im Grunde genommen ist alles wichtiger als ein Lupanar ohne Lupas. Wenn dort der Praefectus Classis aufgetaucht wäre, das hättest du schreiben können. Sowas interessiert immer."
"Aber das ist doch niveaulos."Olympus, vor mir saß der Urahn von Cato dem Zensor!
"Tja, so ist die Welt heutzutage nunmal. Keiner will etwas von armen, überfahrenen Katzen wissen..."
"Es ist nicht zu fassen."
Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war das wirklich sein ernst. War denn niemand im Dienste des Staates normal? -
'Nicht der auch noch!', war mein erster Gedanke, als sich das rundliche Gesicht von Bolanus - dem letzten der mir unterstellten Scribae - durch die Tür schob.
"Was willst du denn jetzt?"
"Da sucht dich jemand..."Das besserte meine Laune sofort. Der Berg Schriftrollen war zwar schon sichtlich zusammengeschrumpft und ich hatte meine Tätigkeit dahin verlegt, dass ich nur noch 'überwachte', was meine beiden Scribae da machten (aus den Zahlenkolonnen auf dem Papier wurde ich sowieso nicht recht schlau), aber auch das kostete genug Nerven.
Umso bereitwilliger erhob ich mich, um meinen verantwortungsvollen Posten zu verlassen und mich zum Fragesteller zu begeben.
"Wer ist es eigentlich?"
"Der Kerl aus Misenum."
Am liebsten hätte ich mich sofort auf den Stuhl zurückfallen lassen.
"Doch nicht der mit der überfahrenen Katze?"
"Haben wir da noch andere?"
"Leider nicht..."Resigniert sagte ich Fusculus und Larius nochmal, sie sollten sich nicht an die Gurgel gehen (was sie 5 Minuten nach meinem Verschwinden sicher tun würden, wobei sie die Schriftrollen durcheinanderbringen würden und das Ganze nochmal von vorne anfangen konnten).
Die beiden beteuerten ihr Vorhaben, brav weiterzuarbeiten (was ihnen weder Bolanus, noch ich glaubten), woraufhin ich kopfschüttelnd, gefolgt von Bolanus, in Richtung officium der Mag Scrin schlurfte. -
Einstellungstest
Logisches Verständnis I
Welcher Gegenstand passt nicht in die Reihe ?
a) Toaster
b) Toaster
c) Glühbirne
d) ToasterLogisches Verständnis II
Welcher Gegenstand passt sehr gut in die Reihe ?
a) Eifelturm
b) 2 Zahnbürsten
c) Wecker (analog)
d) Fahrrad (Baujahr 1956)Visuelles Differenzierungsvermögen I
Welches Schwarz ist das Schwärzeste ?
a) Pechschwarz
b) Kohlrouladenschwarz
c) Kohlrabenschwarz
d) StockfinsterOptische Täuschungen I
Welche der 5 Linien ist länger ?
a) --------------
b) --------------Optische Täuschungen II
Welches Dreieck ist am dreieckigsten ?
a) ein Dreieck
b) ein anderes Dreieck
c) ein Dreieck mit den Winkeln 60-55-65=180
d) ein Dreieck mit den Maßen 90-60-90Allgemeinwissen I
Welches der nun folgenden Geräte ist kein Modem
a) ein Modem
b) ein anderes Modem
c) wieder das erste Modem
d) kein ModemAllgemeinwissen II
In welchem der nun folgenden Werke spielen 21 Zwerge eine große Rolle?
a) In dem Roman "Frau Wirtin und die zwei Fußballmannschaften ohne Linienrichter."
b) In dem Bühnenklassiker "Pygmaelion"
c) Indem von Heino so populär gemachten Volkslied "Zwergvagabunden"
d) In dem Grimms-Märchen "Die 3 Schneewittchens"Geographie
In welchem EU-Land gilt, dass ab einer Verpackungseinheit von mehr als 10 Streichholzschachteln eine Gebrauchsanleitung beigelegt werden muss ?
a) Belgien
b) Guatemala
c) Auf jeden Fall Belgien
d) BodenseeLiteratur
Der Roman "Die drei Musketiere" des Franzosen Alexandre Dumas machte über Nacht drei Männer weltberühmt, die mit Mantel und Degen für König, Vaterland und Muttersprache fochten.
Frage: Wie heißen die drei Haudegen ?
a) Artos und Portos
b) Odysseus und Frank
c) Portos und Aramis
d) fünf hießen Portos und 20 hießen ArtosKino
In der Schlüsselszene des Films "Casablanca" gibt Humphrey Bogart seiner Vermieterin die Appartement-Schlüssel zurück. Dabei spricht er einen Satz, der für Millionen von Kino-Fans zum kultischen Ereignis werden sollte.
Frage: Wie lautet dieser Satz ?
a) Ich klau' dir gleich die Pflaumen, Kleines !
b) Ich kaue gleich am Daumen, meiniges !
c) Ich hau' dir auf die Augen, Kleines !
d) Ich schau dir in die Ohren, Kleines !Astrologie
Frage: Welches Sternzeichen des Chinesischen Horoskops hätten Sie, wenn Sie am 10. November 1970 um 20.27 Uhr in Lüdenscheid als Kind eines arbeitslosen Sandsackfabrikanten und einer sozial engagierten Telefonlackiererin geboren wären?
a) Eineiiger Goldhamster mit Aszendent Dackel und Hundekuchen im vierten Haus.
b) Wildschein mit Aszendent Räucheraal und einer ausgeprägten Konjunktion von Büffel und Trüffel im Speisesaal
c) Ich wäre 24 und sonst nix.
d) Ich hätte das Sternzeichen Sattelschlepper mit Aszendent Umleitung und einer Konfirmation zwischen dem dritten und vierten Haus neben der Schlossallee. -
"Bin wieder dahaa.", verkündete ein freudiger Fusculus, als er ins officium zurückkam.
"Ganz toll."
Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
"War Lentullus noch nicht da?"
"Wer?"
"Der andere Scriba...der die Listen abzeichnet..."
"Warum zum Hades sollte der denn herkommen?"
"Weil ich ihm eine Nachricht geschickt habe natürlich."
"?!"
"Na, ich dachte..."
"Fusculus...tu mir den Gefallen und denk nie wieder!"
Allzu schwer sollte ihm das wohl nicht fallen."Aber..."
"Kein Ton mehr!"
Trauriger Blick in meine Richtung.
"Der ist jetzt sicher über alle Berge du Schwachkopf!"
"Meinst du?"
Ich brauchte dringend Urlaub.Kurz davor einen Mord zu begehen, musste ich natürlich noch einen lästigen Zeugen loswerden:
"Larius, lass dir die Adresse geben und sie nach ob der Kerl verschwunden ist."
Larius nickte stumm und trollte sich. Er wäre dem armen Fusculus wohl selbst gerne an die Gurgel gegangen."Mal ganz ehrlich Fusculus. Machst du das mit Absicht?"
"Was?"
"Seufz."
Was hätte ich in diesem Moment für einen Psychotherapeuten, oder alternativ dazu, eine Axt gegeben... -
Zitat
Original von Marcus Prudentius Obscuro
Also müssten nach diesen zwei Monaten, wieder Wahlen stattfinden?Logischerweise...
-
Fusculus, der sich zweimal verlaufen hatte (er arbeitete ja auch erst 2 Jahre hier), fand am Ende doch noch das officium des Comes und drückte dessen Schreiber eine Schriftrolle in die Hand.
"Mit besten Grüßen von Didia Aelia.", sagte er noch, ehe er sich wieder verabschiedete und zu seiner Arbeitsstelle trottete.
Zuzüge in die Städte Ostia, Mantua und Misenum
Aktualisierung
Ostia
- Antonia Annaea Minervina
- Lucius Aurelius Batiatus
je 100 SesterzeMantua
- Vesuvia Crispina
- Lucius Aurelius Maximus
- Tiberius Corvius Cadior (Vorher wohnhaft in Ostia, allerdings bekam er kein Geld, da er zu dieser Zeit noch Sklave war)
je 100 Sesterze
- Publius Sabbatius Marcellus (bekam am 21.03. das Bürgerrecht => 50 Ses. Noch ausstehend)Misenum
Keine Zuzüge
-
Während der Blindgänger und der Hoffnungsvolle am nächsten Tag bereits wieder an den Listen saßen, saß ich zwar im gleichen Raum, hatte aber das Glück - oder das Unglück, je nachdem wie man es sah - mit etwas anderem beschäftigt zu sein.
So saß ich also zurückgelehnt in meinem Stuhl und war bemüht, die Listen der Zuzüge der italischen Städte zu vervollständigen, während Larius (der Hoffnungsvolle) und Fusculus (der Blindgänger) sich Nettigkeiten an den Kopf warfen.
(Eine Tatsache, die mir Larius noch sympathischer erscheinen ließ.)"Meine Damen, bitte, wenn ihr euch schon darum streitet, wer mehr Frauen hatte, wartet damit wenigstens, bis ich nicht da bin."
Abgesehen davon, hielt ich Fusculus´ zweistellige Zahl für maßlos übertrieben. Eine einstellige hätte mich schon sehr gewundert.
Dafür bekam ich ein "Hmpf" von beiden, ehe sie sich wieder schweigend an die Arbeit machten."Was soll das heißen, einer Frau müsste man schon Geld bezahlen, damit sie sich mit mir abgibt?"
Dass meine sogenannte Autorität die beiden Herren nicht sonderlich beeindruckte brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.
"Fusculus, bring das dem Comes."
Ich wedelte mit der vollgeschriebenen Schriftrolle in seine Richtung.
"Grml..."
"Jaja, beschwer dich bei ihm am besten gleich darüber, dass die Arbeitsumstände hier sich drastisch verschlechtert haben...und jetzt Abmarsch."
Leise vor sich hinmurrend zog Fusculus von dannen... -
RELATIO de Rebus Factis in Regione ITALIA
KAL MAI DCCCLV A.U.C.1. Roma
1.1 Politik
- Einmal mehr gab es in den letzten Tagen eine hitzige Diskussion auf der Rostra, diesmal angeregt von der – eigentlich aus der Politik scheidenden – Aurelia Deandra, die auf die Verwaisung der Curia Italiens hinwies.
- Neben dem Verbot für gesalbte Herrscher, sich innerhalb des heiligen Pomeriums aufzuhalten, wurde noch ein Beschluss des Senats veröffentlicht, welcher das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtgrenze verbietet.
- Auch über die Diskussionen im Senat wurde das Volk wieder vom Volkstribunen aufgeklärt.
1.2 Verwaltung
- In der Regia Italiens ist in den letzten Tagen eine rege Betriebsamkeit ausgebrochen. Ob es nur am Frühling liegt, oder nun einfach mehr zu tun ist vermag die Autorin nicht zu sagen.
1.3 Religion
- Als letzter Akt der Cerealia steht nun der Fuchs mit der Fackel am Heck auf dem Plan. Diesen Menüpunkt führt derzeit die Sacerdons Veneris, Didia Sinona aus.
Sim-Off: - Ein höchst interessantes Opfer konnte man im Tempel der Venus beobachten, sofern man denn das Glück hatte und dort war. Ein in Rom selten gewordener Ritus nach korinthischem Brauch wurde von Didia Sinona und Quintus Caecilius Aventurinus vollzogen. (Für die religiösen Laien unter den Lesern: Bei einem Opfer nach korinthischem Brauch opfert die Priesterin sich selbst, d.h. ihren Körper, indem sie mit einem Mann schläft. Hierbei bekommt das Wort ‚Opfer‘ je nach Priesterin und Mann natürlich einen ganz neuen Sinn.)
1.4 Gerüchte, Klatsch und Tratsch
Sim-Off: - Einmal mehr konnte man in der Castra Praetoria einen aufsehenerregenden Auftritt beobachten. Publius Aelius Hadrianus kam hineingestürmt und warnte vor republikanischen Verschwörern. Da diese Warnung allgemein als nicht sehr wahrheitsgetreu aufgefasst wurde und der Commentarius Hadrianus mit seinem Eindringen in die Castra ohnehin auf dünnem Eis tanzte, wurde er von einigen Praetorianern zurück in seine Gemächer gebracht, wo er noch bis zur Stunde unter Arrest steht.
1.5 Gerichte
- Vor kurzem begann nun auch die Verhandlung gegen Publius Aelius Hadrianus, dem von Gaius Plinius Secundus Beleidigung und üble Nachrede vorgeworfen wird. Der Beschuldigte kann – da er unter ‚Hausarrest‘ steht leider nicht selbst Stellung dazu nehmen.
2. Ostia
Nichts zu berichten
3. Mantua
- Um über die Zukunft der Stadt Mantua zu sprechen fand sich nun Tiberius Corvius Cadior beim Legaten Macer ein.
4. Misenum
Wie immer, nichts ausergewöhnliches zu berichten.
DIDIA AELIA MAG SCRIN ITA
-
Ich überlegte kurz, schüttelte aber schlließlich den Kopf.
"Im Moment nichts. Dann sehen wir uns also wieder, sobald der Aushang fertig ist.", sagte ich und erhob mich.
"Vale Aventurinus!"
Ich nickte ihm nochmal zu und machte mich auf den Weg in mein eigenes Kabuff... -
Ich verkniff mir einen Kommentar zum Gähnen und fragte mich, ob die Frühjahrsmüdigkeit in der Regia eine Erwähnung im nächsten Bericht verdient hatte...wohl eher nicht, ich brauchte meine Arbeit noch.
"Tja, dann denke ich, werde ich wieder in den Untiefen der Regia verschwinden. Ich danke und empfehle mich."
Mit einem kurzen Nicken an beide verließ ich das officium. Iupiter, allein das Durchqueren des Raumes dauerte ja ewig...kein Wunder, dass die Scribae, die ich herschickte um etwas abzuliefern immer über wunde Füße klagten.