Beiträge von Germanica Aelia

    Ich winkte schmunzelnd ab.
    "Ach, nichts zu danken, ich freue mich so, hier ein paar bekannte Gesichter zu sehen. In Ägypten ist es zwar sehr schön, aber was Gesellschaft angeht ist es sehr eintönig. Aber bitte, greift zu.", meinte ich und wies auf die beiden Tabletts.


    Mein Blick richtete sich nun auf Venusias kugelrunden Babybauch.
    "Wann ist es denn eigentlich so weit? Ich habe meinen Mann schon schonend darauf vorbereitet, dass wir hier vielleicht bald eine Geburt haben werden."
    Schelmisch begann ich zu Grinsen. 'Schonend' war beileibe das falsche Wort für jenes Geständnis gewesen.
    "Corvus hätte euch natürlich auch gerne persönlich begrüßt, aber ihr wisst ja, wie das ist, wenn man ein Amt hat. Naja, früher oder später werden wir ihn einmal erwischen. Ihr werdet doch eine Weile hier bleiben, nicht? Glaubt mir, wenn man sich einmal eingelebt hat, möchte man nie wieder fort. Allein die Menschen... alle so freundlich und zuvorkommend."
    Dass man aufgrund meines Ranges besonders nett zu mir war, kam mir natürlich nicht in den Sinn. 8)

    Frisch und ausgeruht, nur ein wenig gehetzt, kam ich wenige Zeit später ins Atrium.
    "Venusia!", rief ich mit fröhlichem Lächeln und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. "Wie schön, dass ihr endlich hier seid. Willkommen in Alexandria!"
    Ich umarmte sie herzlich und wandte mich schließlich an Magnus, welchen ich nicht umarmte, kannte ich ihn doch bei Weitem nicht so gut, wie seine Gattin. :D
    "Dir natürlich auch ein herzliches Willkommen. Ich hoffe eure Reise hierher war nicht ganz so furchtbar wie die meine.", sagte ich schmunzelnd. "Ihr seid sicher müde von der Reise, setzt euch doch."
    In jenem Moment geruhte endlich auch zwei Sklaven mit je einem Tablett zu erscheinen. Darauf waren zum einen Wein und Wasser mit Bechern, zum anderen allerlei kleine lokale Spezialitäten.
    "Eure Zimmer werden gerade hergerichtet."
    Kaum ausgesprochen hatte ich mich auf eine Kline niedergelassen, noch immer strahlend wie ein Honigkuchenpferd.


    Die Zeit, die der decimersche Sklave nutzte, um mit Magnus zu sprechen, nutzte Lucus dazu, einen Wagen zu mieten, welcher das Gepäck transportieren sollte. Auch ein Botenjunge war schnell gefunden, schließlich musste die Herrin ja vorgewarnt werden.


    Als jedoch alle abmarschbereit waren, gesellte auch er sich wieder zur Sänfte.
    Die Träger gingen in die Knie, hoben das Gefährt an und schaukelten in gemächlichem Tempo in Richtung Regia. ;)

    Sim-Off:

    Ich hab die Torwache jetzt übersprungen, man möge es mir verzeihen *zwinkerzwinker* :D



    Es dauerte nicht allzu lange, bis das Reisegrüppchen im Königsviertel angekommen war. Auch die Soldaten, die sich am Tor die Beine in den Bauch standen waren kein größeres Problem gewesen, hatte man aus dem Palastinneren doch bereits das Kommen zweier Besucher angekündigt. Lucus war ohnehin als zum Inventar gehörend bekannt.
    Vom Türsklaven erntete Lucus einen halb bewundernden, halb grummelnden Blick (schließlich hatte der Sklave auf Fipidus gewettet) - was Lucus allerdings nur dazu verleitete, sein Kinn noch höher zu recken, als er es ohnehin tat.
    So wurden die beiden Reisenden ohne weitere Verzögerung ins Atrium geführt.
    "Wenn ihr hier einen Moment warten würdet.", ergriff er wieder das Wort, "Ich werde der Herrin sagen, dass ihr hier seid. Erfrischungen werden euch gleich gebracht."
    Sprachs und entschwand...


    Lucus wiederholte die verbeugende Begrüßungsgeste beim Decimer und lächelte ein staatsmännisches Lächeln.
    "Es ist mir eine Freude und Ehre, euch in Alexandria begrüßen zu dürfen. Möge euer Aufenthalt angenehm sein und keine Wünsche offen lassen."
    Von den Speichell... Schreibern im Palast konnte man sich einiges abschauen, das hatten die Sklaven, welche das Ehepaar aus Rom mitgebracht hatte schnell gelernt. Römer mochten Schmeicheleien. Manche zumindest. Und wenn sie Schmeicheleien mochten, konnte man auf ein Trinkgeld hoffen. :]
    "Doch verzeiht, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Lucus, meine Herrin Germanica Aelia und ihr Gatte schickten mich, um euch zu begrüßen."
    Genau genommen war es nur die Herrin gewesen, weil der Herr sich aus solchen Sachen heraus hielt. Eine weise Entscheidung, wenn man seine Herrin kannte.
    Sein Blick wanderte den Kai entlang.
    "Wenn... ihr gestattet... eine Sänfte, um euch zur Domus Praefecti zu bringen wartet am Ende des Kais. Für euer Gepäck wird ebenfalls Sorge getragen."
    Er richtete sein braunes Augenpaar wieder auf Venusia.
    "Es sei denn, ihr habt andere Pläne, natürlich. Allerdings besteht meine Herrin darauf, euch in der Domus Praefecti zu beherbergen. 'Auf keinen Fall wohnen sie in irgendeiner Absteige', hat sie gesagt."
    Bekräftigend nickte er.


    ... saß ein Sklave des germanicischen Haushalts. Er war einer von fünfen, die abgestellt worden waren, regelmäßig zum Hafen zu traben und nachzusehen, ob unter den Neuankömmlingen die Gäste seiner Herrin waren. Bislang war jene Warterei nicht von Erfolg gekrönt gewesen, lediglich die Wettsummen auf den "Gewinner" der Eskortierung (und des Dankes seiner Herrin) waren gestiegen. Darauf, dass er der Glückliche wäre, welcher die Touristen zur Regia Praefecti bringen durfte hatte natürlich niemand gesetzt, er war als Pechvogel verschrieen.


    Und so staunte Lucus, so sein Name, nicht schlecht, als sich das Gerücht von einem Schiff aus dem fernen Germania verbreitete. So viele Schiffe von dort oben kamen hier zu dieser Zeit nicht an, also lohnte es sich wohl, zumindest einmal nachzusehen. Er schwang sich von der niederen Mauer, auf welcher er saß, hinab und schlurfte den Kai entlang.
    Das erste was er sah, war eine Frau, welche sich ihren Weg an den Matrosen vorbei an Land gekämpft hatte. Er war gelinde gesagt enttäuscht. Wie eine Germanin sah sie eigentlich nicht aus. Zumindest nicht so, wie sie in seiner (lebhaften) Fantasie aussahen. Nichtsdestotrotz kam er näher und verbeugte sich, ganz an die alexandrinische Höflichkeit gewohnt, vor Venusia.
    "Herrin.", ergriff er das Wort. "Gehe ich recht in der Annahme, dass du Duccia Venusia bist?"

    Die Signale richtig deutend, jedoch weitgehend ignorierend, strahlte ich mit der Sonne um die Wette.
    "Wunderbar, nicht? Ich wusste, du würdest dich freuen."
    Um einer unangenehmen Antwort zu entgehen entfleuchte ich aus dem Atrium und begann damit, das Domus gastgerecht vorzubereiten... was bedeutete, ich begann, die Sklaven herumzuscheuchen, die das Domus gastgerecht vorbereiten würden.

    "Gut, dann hätten wir das ja auch geklärt.", stellte ich fest, erhob mich behände und tingelte zu einer der Türen.
    "Oh... Venusia ist übrigens schwanger. Sie wird also vermutlich hier ihr Kind bekommen."
    Erneut ein unschuldiges Lächeln.

    'Mitfühlend' tätschelte ich seinen Arm.
    "Bei mir hält sich die Anbiederei auch in Grenzen. Schade eigentlich, man sollte meinen, die Gattin des Praefectus Aegypti und Auctrix PPA der Acta wäre zumindest ein paar Bestechungsgelder oder -geschenke wert."
    Ich war ungleich enttäuschter über diese Tatsache, als mein Gatte.
    "Du bist einfach zu ehrlich, daran wird es liegen."




    Sim-Off:

    *gelb-rotes Fähnchen schwenk* :D

    "Dunkel.", gab ich zurück. Bei Bacchus, jene Feier hatte ich so gut wie möglich verdrängt, hatte ich doch allein durch die Tatsache, in der Nähe jenes Essens zu sein, sicherlich 5 Pfund zugenommen. Abgesehen davon war mir jener Proconsul als recht unsympathisch (unsymbadisch 8) ) in Erinnerung geblieben.
    "Soso, Bordelle. Auch schon eingeladen worden, Praefectus?"
    Ein Thema, bei welchem ich empfindlich war, war eine Lupa doch einst Grund für meine "Entlobung" mit Octavius Victor gewesen.
    "Oder womit erkauft man sich dein Wohlwollen, mein Herz?"

    "Das wäre ja wohl auch unerhört!", brummte ich.
    "Und denkst du, die zerren ihren Vorgesetzten mit zu ihren Eskapaden? So dumm wird ja keiner sein."
    Ich würde das zumindest nicht tun. Es sei denn, ich wollte ihn erpressen... hm, Notiz in Gedanken für später. 8)

    Auch die andere Augenbraue wanderte nach oben. Kein gutes Zeichen.
    "Bitte? Mir gefällt es sehr gut hier in Alexandria. Aegyptus ist ein wundervolles Land, was redest du nur? Ungeheuerlich, du unterstellst mir Dinge... ts..."
    Unbewusst zeigte ich wohl eben jene Zickigkeit, die er unterließ anzusprechen :D
    "Und dass ich hier nicht viele Freundinnen habe liegt ja wohl einzig und allein daran, dass hier kaum geeignete Römer mit ihren Frauen herkommen... beziehungsweise, dass die Frauen zu Hause bleiben... eine sehr rücksichtslose Praxis, wie ich finde. Nur weil die Herren Beamten in Ruhe ihre Orgien feiern wollen, lassen sie die Gattinnen zu Hause."

    Eine Augenbraue wanderte in die Höhe.
    "Du meinst nie nur.", gab ich misstrauisch zurück und rutschte ein Ideechen weg von Corvus. Auch seinen Arm gab ich wieder frei.
    "Also?"

    "Auf... heitern?"
    Stirnrunzelnd musterte ich meinen Gatten. Gab es da etwas, was er zu beichten hatte?
    "Wieso aufheitern? Muss ich aufgeheitert werden?"

    Ich blinzelte, ehrlich überrascht. Da hatte ich Corvus offenbar mal unterschätzt. Na umso besser.
    "Nunja, sie sind nun beide ohne Amt und wollen etwas von der Welt sehen, nehme ich mal an. Es ist doch in Ordnung, wenn sie, so lange sie in Aegyptus sind, hier bei uns in der Domus wohnen, nicht, Decius?"

    "Aus Germanien, stell dir vor. Sie kommen extra aus Germanien."
    Ich blinzelte ihn an, bemüht in mit der Begeisterung anzustecken. Vermutlich wusste er jedoch nicht einmal, wer da kommen würde, selbst wenn ich ihm die Namen nannte.
    "Duccia Venusia und ihr Mann, Primus Decimus Magnus. Venusia war lange Zeit Comes in Germania Superior. Erinnerst du dich?"

    "Parther? Nein, wo denkst du hin. Viel besser.", strahlte ich, griff ihn an einem Arm und zog den PAeA auf eine nahestehende Kline.
    "Lyros hat mir kürzlich einen Brief mitgebracht, du erinnerst dich?"
    Nicht, dass es eine Rolle spielte, doch gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte ich nicht.
    Neben meinem Gatten auf dem Möbelstück sitzend, umschlang ich einen seiner Arme mit beiden Händen und drückte mich an ihn.
    "Ach, Decius", der Vorname, eindeutiges Zeichen, dass ich etwas wollte, "stell dir vor, wer uns besuchen kommt."
    Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

    'Dann gib ihm doch nen Keks', dachte ich und verdrehte die Augen. Wie ein Haustier pries Corvus seinen Scriba an :D
    "Ohja, Lyros ist äußerst hilfreich, mein Herz."
    Ich schmunzelte, wenngleich ich mir eingestehen musste, jenen Feiertag momentan auch nicht parat gehabt zu haben. Naja, ich hatte ja auch einen Kalender und musste mir das nicht merken 8)
    "Ein Opfer für Iuno. Das wäre sogar äußerst passend, denke ich."
    In Anbetracht der Vakanz eines Erben für den Germanikuss zumindest. Mich selbst tangierte diese Tatsache zwar weniger, doch einen solchen Wunsch konnte ich ihm schlecht abschlagen.

    Zu seinem allergrößten Bedauern... ob das ein versteckter Wink mit dem Zaunpfahl war? Mein Blick schweifte zu meinem Gatten. Aber einem Scriba Hippopotamusfleisch zu schenken schien mir doch zu ausgefallen. Eine neue Wachstafel würde es auch tun.
    "Hm... Geschmack... dann wollen sie es wohl doch essen. Ein Jammer. Oder vielleicht ein ausgefallenes Opfer für die Götter... wobei mir einfällt, Corvus, meinst du nicht, wir sollten demnächst mal etwas opfern? Du als Praefectus Aegypti solltest schließlich den Cultus nicht vernachlässigen."


    Den Brief nahm ich, neugierig wie immer, entgegen, verkniff es mir jedoch, ihn gleich zu öffnen.
    "Danke", NameNameNameName?, "Lyros." Puh.