Beiträge von Germanica Aelia

    "Ah... äh... ja... "
    Schneller als auch schauen konnte, war mein Onkel auch schon wieder verschwunden. Ganz schön schnell für sein Alter :D


    Inzwischen nahm ich auf einem nahestehenden Korbsessel Platz und wartete, als Avarus auch schon wieder erschien.
    Neugierig linste ich auf das Pergament, konnte jedoch nicht ausmachen, was genau es war. So wandte ich meinen Blick von der Schriftrolle weg zu Avarus hin und legte abwartend den Kopf schief.
    Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz nach vorne, die Ellbogen auf meinen Oberschenkeln und mein Kinn auf meinen Händen abgestützt.

    Zur Begrüßung drückte ich Avarus kurz ans Herz, ließ ihn aber gleich wieder in die Freiheit. :D
    "Ich wäre doch nie gegangen, ohne mich von Dir zu verabschieden.", beteuerte ich lächelnd. "Weißt du, wenn es nach mir ginge, könnten wir die Reise noch hinausschieben, aber Ägypten wartet eben auf seinen Praefectus."
    Ich seufzte möglichst theatralisch.
    "Sieh es doch so: Wenn Du Sedulus noch irgendwie los wirst, hast Du die Casa ganz für Dich alleine und kannst tun und lassen was Du willst... Lucilla einladen... und so... "

    Meine Wenigkeit war bislang schweigsam neben meinem Gatten gestanden und hatte das Gespräch verfolgt, wie viele hundert Jahre später Menschen ein "Tennisspiel" verfolgen würden.
    Als es ans Überprüfen ging, beugte ich mich in alter Lectrix-Gewohnheit nach vorne und studierte die Wachstafel, fand jedoch auch nichts daran auszusetzen. :]

    Sim-Off:

    Bevor ich nicht mehr dazu komm :D


    Seit Tagen saßen wir auf unserem reisefertigen Gepäck und warteten nur darauf, dass es losgehen sollte. Ich nicht ganz so begeistert wie mein Gatte, schwirrten meine Gedanken doch einzig und allein um die lange Schiffsreise.
    Nichtsdestotrotz erinnerte ich mich, kurz bevor es losgehen sollte, noch daran, dass ich mich ja noch von meinem Lieblingsonkel verabschieden musste. So hatte ich nun bereits die Räume durchsucht, in denen er sich gewöhnlich aufzuhalten pflegte - vergebens.
    Ich ging schließlich weniger systematisch an die Sache und sah einfach in jeden Raum der Casa Germanica - vergebens.
    Erst im Garten sollte ich fündig werden...


    "Onkel Avarus!", rief ich erfreut, als ich ihn endlich entdeckte. "Hier versteckst Du Dich also."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    (...)
    "Aber vielleicht werden in Alexandria die Theaterstücke ja in Latein aufgeführt, weil man auch dort fremde Sprachen hören will." Über fremde Provinzen zu spekulieren war doch immer wieder schön.


    Ich schmunzelte über die Vorstellung, dass im griechischsprachigen Raum vielleicht Latein als die künstlerische Sprache galt.
    "Das glaube ich nicht, die Griechen, die ich kenne halten Latein für eine äußerst... wie soll ich sagen? Bäuerliche Sprache."
    Ich zuckte mit den Schultern.
    "Allerdings würde es mich persönlich ein wenig stören, wenn ich Grieche wäre, von einem Haufen Bauern beherrscht zu werden."
    Fröhlich grinsend schnappte ich mir eine Olive.

    "Naja... also... wenn man so jung ist wie wir-"
    Ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht.
    "- dann ist doch schon ein Jahr Grund für die Formulierung 'früher'."
    Wenn ich auch zu fühlen glaubte, wie ich in wenigen Tagen um einige Jahre altern würde. Endlich 8) Lucilla hingegen würde wohl auf ewig so jung bleiben :D
    "Du hast Dich über Streitereien im Senat unterhalten? Brrrr, das ist doch fade."
    Eindeutig, bei der Acta schrieb die Richtige die Senatsartikel, wenn ihr die Politik so viel Freude machte.


    "Dann habe ich Dich jetzt wohl auf dumme Gedanken gebracht? Die Acta decimieren muss doch nicht unbedingt sein... gut, der ein oder andere vielleicht."
    Im Kopf begann ich bereits eine Liste zu erstellen. Hrhr.


    "Was? Sklave gewonnen?"
    Neugierig sah ich nach unten. Dummerweise nicht der Sklave von Corvus, daher zog ich einen Flunsch.
    "Habe ich nicht gesagt, 5.000 waren zu viel für ihn? Nicht einen Wettkampf hat Corvus' Prachtstück gewonnen. Muss wohl andere Qualitäten haben.
    Kommt da jetzt eigentlich noch eine Siegerehrung, oder ist schon alles vorbei?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Tja, nicht nur als Offizier zahlt es sich aus, auf alles vorbereitet zu sein, sondern auch die Ehefrau eines Offiziers muss wohl mit allem rechnen. Und was sagt deine Erfahrung? Ist Griechisch wirklich eleganter und schöner?"


    "Nunja, wie soll ich sagen... es ist eben anders, als Latein."
    Verhalten grinste ich, war diese Antwort doch nicht wirklich eine Antwort auf Macers Frage.
    "In meinen Ohren ist es das. Beim Schauspiel. Aber vielleicht auch nur, weil es nicht meine Muttersprache ist. Andererseits halten die Griechen ihre Sprache ja ebenfalls für die Schönste... was andererseits auch an der Mentalität der Griechen liegen kann."
    Da ich begann vom Thema abzuschweifen hielt ich einen Moment inne, um auf die eigentliche Sache zurück zu kommen.
    "Ich würde sagen, Griechisch eignet sich hervorragend für Theaterstücke, aber im wirklichen Leben ist Latein die einzig wahre Sprache. Wissenschaftliche Texte in Griechisch sind eine Qual. Also: Eleganter, ja. Schöner, je nach Kontext."
    Irgendwie kam ich mir gerade beim letzten Satz mehr wie ein Dozent an der Schola vor. Hoffentlich klang ich nicht zu neunmalklug :D

    Von der Porta kommend, führte der Sklave den Aelier ins Haus und blieb vor dem Officium Avarus' stehen.
    "Einen Moment.", bat er, verschwand kurz im Inneren, um nach wenigen Augenblicken wieder aufzutauchen.
    "Bitte."
    Einladend wies er ins Innere des Raumes.










    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Aber du hast ja Glück, dass ich mich dazu nicht persönlich nach Alexandria begeben kann. Als Senator darf ich nicht und mit der Sprache läuft es auch nicht ganz flüssig. Ihr könnt beide griechisch?" Bei Aelia ging er davon allerdings fest aus, immerhin arbeitete sie bei der Acta Diurna und war zweifellos dementsprechend geübt.


    Als die Sprache auf Aegyptus kam, drängte sich mir unwillkürlich wieder das Bild der Schiffsreise auf, das in meinen Gedanken vorherrschte, seit ich erfahren hatte, dass Corvus Statthalter von Ägypten geworden war. Seit jeher stand ich nämlich auf Kriegsfuß mit allem, was auf dem Wasser herumschipperte. So grauste mir bereits jetzt vor der Fahrt.
    "Griechisch?", riss mich der Senator jedoch aus meinen Vorstellungen eines im Sturm untergehenden Schiffes.
    "Ach, Griechisch. Ja, als Kinder hatten wir natürlich einen Paedagogus, der immer wieder betonte, wie viel eleganter und schöner doch Griechisch im Vergleich zu Latein sei. Seither habe ich mir angewöhnt, griechische Literatur in der Originalsprache zu lesen, statt in der lateinischen Übersetzung. Dass mir das einmal einen praktischen Nutzen bringen würde hatte ich allerdings nicht erwartet."

    Beim Bund


    Liebe Mutter, lieber Vater,



    mir geht's gut. Ich hoffe euch, Annemarie, Klaus, Karl, Willi, Sigrid, Peter und Hans auch. Sagt Karl und Willi das beim Bund sein, jede Landarbeit um Längen schlägt, sie sollen sich schnell verpflichten, bevor alle Plätze voll sind.


    Zuerst war ich sehr unruhig weil man bis fast um 6 Uhr im Bett bleiben muss, aber nun gefällt mir das mit dem lange Ausschlafen. Sagt Karl und Willi man muss nur sein Bett richten und ein paar Sachen vor dem Frühstück polieren. Keine Tiere füttern, kein Feuer machen, keinen Stall sauber machen oder Holz hacken... praktisch gar nichts. Die Männer müssen sich rasieren, aber das ist nicht so schlimm, es gibt nämlich warmes Wasser.


    Das Frühstück ist ein bisschen komisch, mit jeder Menge Saft, Getreide, Eier, aber dafür fehlen Kartoffeln, Schinken, Steaks und das andere normale Zeug völlig, aber sagt Karl und Willi man kann immer neben irgendwelchen Städtern sitzen, die nur Kaffee trinken und das Essen von denen mit deinem hält dann bis zum Mittag, wenn es wieder was zu essen gibt.
    Es wundert mich nicht, das die Jungs aus der Stadt nicht weit laufen
    können.


    Wir gehen viel auf "Überlandmärsche" von denen der Hauptfeld sagt, das langes Laufen gut ist für die Abhärtung. Na ja, wenn er das glaubt, als Rekrut kann ich da nichts gegen sagen. Ein "Überlandmarsch" ist ungefähr so weit wie bei uns zum Postamt, aber wenn wir da sind, haben die Städter wunde Füße und wir fahren alle im LKW zurück.


    Die Landschaft ist schön aber ganz flach. Der Feldwebel ist wie unser Lehrer. Er nörgelt immer. Der Hauptmann ist wie der Bürgermeister. Majore und Oberste fahren viel in Autos und gucken komisch, aber sie lassen einen völlig in Ruhe.


    Das wird Karl und Willi umbringen vor Lachen:
    Ich kriege Auszeichnungen für`s Schießen! Ich weiß nicht warum. Das Schwarze ist viel größer als ein Rattenkopf und bewegt sich nicht mal und es schießt auch nicht zurück, wie die Laubrunner Brüder mit dem Luftgewehr. Alles was du machen musst ist, dich bequem hinlegen und es treffen.


    Man muss nicht mal seine eigenen Patronen machen. Die haben sie schon fertig in Kisten.


    Dann gibt's noch "Nahkampfausbildung". Du kannst mit den Städtern ringen. Aber ich muss sehr vorsichtig sein, die gehen leicht kaputt. Ist viel leichter als den Stier zu bändigen. Ich bin am besten darin, außer gegen den Voller Sepp, der hat genau am gleichen Tag angefangen wie ich, aber ich hab nur einmal gegen ihn gewonnen.
    Das wird daran liegen, dass ich nur 1,70 mit meinen 65 Kilos bin und er mit seinen 2 Metern und 120 Kilos ist halt schwieriger.


    Vergesst nicht Karl und Willi schnell Bescheid zu sagen bevor andere mitkriegen wie das hier läuft und uns die Bude einrennen.


    Alles Liebe,


    Eure Tochter Maria



    :D

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Mit zusammengekniffenen Augen wagte ich einen Blick nach oben, um dann zustimmend zu Nicken.
    "Ja... gehört verboten, so eine Hitze abzusondern.", seufzte ich. Nie wieder würde ich zwei Tuniken übereinander anziehen. Es sei denn, es war Winter. Oder kalt. Oder... naja, vielleicht doch nicht nie.
    Nur gut, dass ich Lucillas Gedanken nicht lesen konnte. Senatsartikel schreiben. Brrrr. Da fielen mir ja schon beim Lesen die Augen zu. Und weil das vermutlichen allen so ging und keiner diese... ehrenvolle Aufgabe übernehmen wollte, war es schon lange Tradition bei der Acta, dass die Auctrix diesen Artikel schrieb. 8)


    "Jaja, damals, als wir noch jung waren... weißt Du noch? Früher war ja alles anders. Die Männer trauten sich noch, bei Militärspielen mitzumachen, die Sonne brannte nicht so heiß, im Senat war noch was los-"
    Ich hielt einen Moment inne.
    "Gut, DAS ist wirklich lange her."
    Fröhlich grinsend spähte ich zu den glücklichen Gewinnern.
    "Du meinst, das Decimieren ist wie das Dezimieren in der Legion?"
    Ich schluckte. Dezimieren, also jeden zehnten Legionär von seinen Kameraden totprügeln lassen klang alles andere als erstrebenswert in meinen Ohren.
    "Willst Du die Acta auch Decimieren?"
    Ich zählte im Kopf bis zehn. Ou, nein, den brauchten wir noch.

    Von der Porta kommend, betrat Gundhraban den Raum der Feierlichkeiten und sah sich nach Corvus um. Einmal entdeckt, bedeutete er Augustinus aka Octavianus ihm zu folgen.
    "Herr, Dein Neffe, Quintus Germanicus Octavianus ist soeben eingetroffen.", flüsterte (soweit ein so großer Kerl eben flüstern kann) er dem Bräutigam zu und wies hinter sich.













    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Der Sklave kratzte sich am Kopf. Neffe des Bräutigams? Vergebens versuchte er sich an den Stammbaum der Gens zu erinnern, nickte jedoch schließlich.
    "Dein Name?"
    Der Gast musste schließlich angekündigt werden 8)











    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Gundhraban, der großgewachsene Türsklave, erschien schon kurze Zeit später an der Porta und musterte den Klopfenden. Für einen Hochzeitsgast war er zu spät dran, also wollte er sicher etwas vom Senator.
    "Salve. Was willst Du?"
    Er war nicht unbedingt bester Laune. Den ganzen Tag dieses Gewusel von fremden Menschen im Haus behagte ihm nicht.














    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus et Decius Germanicus Corvus


    Ich sah davon ab, den ehemaligen PePe mit einem "Sers Hungi" zu begrüßen und entschied mich für ein würdevolleres "Vielen Dank, Senator." 8)
    Wie bereits vorausgesehen, wurde heute nicht zum letzten Mal auf die lange Verlobungszeit angespielt und so grinste ich verhalten, da Corvus bereits antwortete.
    Doch auch Hungi kam um einen vorwurfsvollen Blick nicht herum, hatte er sich doch auch erfolgreich um die Teilnahme bei den Militärspielen gedrückt. Und das, wo ich so ein schönes Anfeuerungsfähnchen gemacht hatte :P

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Ich machte wohl im ersten Moment ein recht dümmliches Gesicht, als mein Bruder mich so an sich drückte. Doch durch fehlende Luftzufuhr konnte ich nicht einmal ein ersticktes Keuchen von mir geben, so fest herzte er mich. Irgendetwas musste im Wein sein, der war doch beim letzten Mal nicht so zutraulich gewesen... :D
    "*hust* Äh... Sedulus... Danke."
    Die Erwähnung meines Adoptiv- und seines Vaters entlockte mir dann allerdings doch noch ein fröhliches Lächeln.
    "Er hätte sich wohl hauptsächlich über das reichhaltige Weinangebot gefreut."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Salve. Vielen Dank, Senator.", begrüßte ich meinen und Corvus' Ex-Chef :D
    Im Gegensatz zu meinem Gatten war ich jedoch nicht so Befangen und strahlte fröhlich mit der Sonne um die Wette.
    Alles, was mir jetzt noch Sorgen machte, war die Hochzeitsnacht, doch die lag noch in weiter Ferne. Zumindest theoretisch.
    Während ich so das Gesicht des Senators betrachtete, fiel mir auf, dass er auf meiner Fan-Tunika gar nicht sooo gut getroffen war. Nichtsdestotrotz trug ich ihm, wie so gut wie jedem männlichen Anwesenden, nach, dass er nicht bei den Militärspielen mitgemacht hatte 8)

    Ein kurzer musternder Blick und Gundhraban befand den Besucher als glaubwürdig.
    "Gewiss, Herr. Folge mir."



    Sim-Off:

    Kann sich nur um Wochen handeln, ich geb bescheid, sobald Avarus wieder greifbar ist ;)





    SKLAVE - GENS GERMANICA