Erstaunlich. Nun konnten die LAPPs schon hellsehen? Einigermaßen beeindruckt zog ich die Augenbrauen in die Höhe.
"Genau der.", bestätigte ich mit einem Nicken. "Ich hatte zwar versucht, ihn von dem Gedanken, hierher zurück zu kommen abzubringen, aber letztlich war es dann er, der mich davon überzeugte, dass Germania die einzig schöne Provinz wäre."
Beiträge von Germanica Aelia
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Erleichtert lächelte ich.
"Commodus? Hm...sagen wir, ohne ihn wäre ich sicher noch nicht hier", antwortete ich mit einem Schmunzeln und dachte an die lange Reise hierher.
"Der Hauptgrund war allerdings, dass mein Verlobter hier in der Legio stationiert ist." -
Ich wandte den Blick kurz zur Decke und dachte nach. Dass Commodus plante sich zur Ruhe zu setzen behielt ich für mich, vielleicht hatte er es sich mittlerweile auch anders überlegt.
"ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLV A.U.C. (6.4.2005/102 n.Chr.) zum ersten Mal, bis ich etwa einen Monat später zum Quaestor Urbanus gewählt wurde. Allerdings war ich weiterhin nebenher als Magistra tätig. Ahja, einige Zeit hatte ich auch die Aufgaben des Praefectus Vehiculorum inne."
"Am 30. Januar diesen Jahres habe ich dann gekündigt." -
"Und wenn du nicht hier bist, oh du Licht meines Lebens?"
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Ich grinste kurz bei Commodus´ Antwort. Angesichts des halben Aufstandes vorm Kaiserpalast war das sogar noch leicht untertrieben.
"Ich war lange Zeit Magistra Scriniorum in Italia.", begann ich. "Und...hm, naja, angesichts dessen möchte ich nicht unbedingt als Scriba eingesetzt werden."
Ich sah kurz zu Commodus.
"Allerdings habe ich gehört, dass die Comes-Posten hier nicht besetzt sind..." -
"Ernsthaft?"
Mit fragendem Blick sah ich ihn an.
"Also, ich weiß nicht. Mir wären Sklaven lieber. Soldaten gehorchen mir im Allgemeinen nicht."
Der fragende Blick wandelte sich in einen strafenden, der natürlich rein gar nichts andeuten sollte -
"Hmpf.", brummte ich. "Und dafür bist du nun von den Praetorianern weg."
Seufzend rieb ich mir die Augen.
"Sag mal...hast du hier irgendwo einen unbeschäftigten Sklaven, der Saldir und meine Sachen herholen könnte?" -
"Ist sie auch nicht.", bestätigte ich seufzend. "Ich hatte eine Zeit lang die Hoffnung, dass sie nur so tut. Aber mittlerweile glaube ich so doof kann man sich gar nicht stellen."
Ich zuckte mit den Schultern. "Aber jetzt lenk nicht ab. Was ist das überhaupt für ein Auftrag?" -
"Danke Legat.", erwiderte ich ein wenig irritiert.
Tat er nur so freundlich, waren Legaten nur zu Untergebenen kratzbürstig, oder brauchte die Provinz dringend Einwohner?
"Äh, Sedulus...ja. Er ist...war mein Adoptivvater." -
In Erinnerung an den gestrengen Felix war ich einigermaßen nervös, brachte aber dennoch ein kurzes Lächeln zustande.
"Salve Legat." -
Ungläubig starrte ich ihn an.
"Saldir? Das ist doch nicht dein Ernst? Saldir ist wie...wie ein Schoßhund, oder etwas in der Art. Man füttert sie, sie macht ab und an einige lustige Dinge, aber den größten Teil des Tages ist man froh, wenn sich jemand anders um sie kümmert."
Apropos, die stand sicher immer noch an der Kutsche...naja, als Germanin war sie Kälte sicher gewohnt.
"Als Gesellschafterin ist sie die denkbar ungeeignetste Person, glaub mir."
Mit einem "Hmpf" ließ ich mich auf die nächste Sitzgelegenheit fallen.
"Warum rege ich mich überhaupt auf, es ist ja ohnehin nicht mehr zu ändern. Seufz." -
"Befehl...pffft.", zischte ich und verschränkte schmollend die Arme.
"Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich auch erst im Frühjahr kommen können und hätte mir nicht die Zehen und sämtliche Finger abfrieren müssen. Hast du denn eine Ahnung, wie kalt es in den Alpen um diese Zeit ist?"
Vermutlich. Allerdings vermutete ich ebenso, dass er nicht wusste, wie verfroren ich war. -
Andächtig lauschte ich seinen Worten und bemühte mich, einigermaßen beeindruckt und hingerissen auszusehen.
"Mhm....oha...hui...", waren einige der Worte, die ich als würdig erachtete, die Heldentaten meines Helden zu kommentieren.
"Fort?"
Ein wenig eingeschnappt, zog ich meine Hände zurück.
"Ich zuckele wochenlang in der wohl unbequemsten Kutsche des Imperiums von Rom hierher und du musst schon wieder fort? Was...also...das ist ja wohl..."
Leise Verwünschungen vor mich hinmurmelnd schritt ich durchs Zimmer. -
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"Och, mit den Offizieren nicht?", fragte ich, scheinbar zutiefst betrübt und zog ein schmollendes Gesicht. "Naja, aber fürs erste reicht mir ein Tribun."
Grinsend streckte ich Corvus eine Hand entgegen.
"Also, erzähl, was hast du hier bislang getrieben?" -
Ich verzog ein wenig das Gesicht.
"Soldaten, ja...ich meine...ehm...naja, 'normale' Römer. Also, nicht, dass gegen die Soldaten etwas einzuwenden wäre, aber ich glaube nicht, dass du selbst allzu glücklich wärst, wenn ich mich mit sämtlichen Soldaten der Legio anfreunde." -
Meine Augen wurden bei der Schilderung der ortsansässigen Germanen immer größer. Olympus, worauf hatte ich mich nur eingelassen?
Auch der nachgeschobene Satz half da nichts mehr, denn ich ließ mich mit einem Seufzer auf einen Korbstuhl sinken. Gut, nicht dass ich etwas anderes erwartet hätte. Germanen blieben eben Germanen.
"Aber...es gibt auch viele Römer hier, nicht? Ich meine, in der Stadt leben nicht nur Germanen und Gallier?" -
Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
"Also billig für Rom, aber teuer für Mogontiacum?", schlussfolgerte ich und grinste. -
Während Corvus erzählte, ging ich weiter ins Haus hinein, streifte mit den Händen ab und an über ein Möbelstück, warf einen kurzen Blick in den Garten und wandte mich schließlich wieder meinem Verlobten zu.
Die Bitte, doch endlich die Tür zuzumachen, damit das Hämmern aufhörte, sprach ich angesichts der Tatsache, dass sie bereits geschlossen war nicht aus. Stattdessen keimte nun die Hoffnung in mir, dass man es nach einiger Zeit gar nicht mehr hören würde.
"Teuer?", fragte ich schlicht und hoffte er hatte sich nicht über den Tisch ziehen lassen. -
Beruhigt nickte ich. Er hatte sicher recht...und wenn nicht brauchte ich dringend eine Stelle in der Verwaltung, damit ich wenigstens am Arbeitsplatz meine Ruhe hatte
"Die Straße der Kesselschmiede...", wiederholte ich leise und schüttelte den Kopf.
"Naja, wenn nicht...zumindest Nachts dürfte es trotzdem still sein."
Huh, wo kam dieser, mir völlig uneigene, Optimismus her? Ich schüttelte mich kurz - vielleicht ging er ja dadurch weg - und trat durch die Tür, wo ich sofort den Blick in sämtliche Richtungen fliegen ließ...