Beiträge von Didia Lucia

    Ein junger Mann öffnete mir die Tür, sein Lächeln wirkte ansteckend und ich lächelte freundlich zurück.


    "Salve, ich bin Didia Lucia. Es freut mich Dich kennenzulernen. Ich möchte zu Gaius Plinius Secundus, aber da Du vor mir da warst, kann ich auch gerne auf dem Flur warten, so eilig habe ich es nicht."

    Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen. Ein wenig hilflos blickte ich auf den Beutel in meiner Hand und sah Anton zu, wie er in seiner Sänfte verschwand.


    So etwas hatte ich noch nie erlebt, aber es gab ja wohl immer ein erstes Mal für alles.


    Ich trat vor und sagte dann mit lauter Stimme, so daß alle Zuschauer mich hören konnten.


    "Es tut mir sehr leid, die Opferung wird nicht stattfinden. Ihr könnt alle wieder nach Hause gehen."


    Dann ging ich hinüber zu den Sklaven und gab diesen Anweisungen, was sie mit den prächtigen Opfertieren machen sollten, diese waren ihrem Schicksal für heute entgangen.

    Dankbar darüber, das Falco mich verstand und nicht weiter bedrängte, fiel es mir leicht wieder in einen lockeren Tonfall zu wechseln.


    "Ich habe mich schon recht gut eingelebt und es gefällt mir wunderbar hier. Auch im CD fühle ich mich sehr wohl und bin stolz darauf den Göttern dienen zu dürfen."


    Lächelnd schaute ich meinen Cousin an.


    "Ich bin hier aber auch wirklich so liebevoll aufgenommen worden, unsere Familie hält gut zusammen."

    Ich konnte mir auf das alles zwar keinen Reim machen und war ein wenig besorgt, aber nun galt es ein Opfer darzubringen.


    Ich nickte Aquilia zu, zum Zeichen das ich bereit war und sie nickte ebenfalls, wir konnten beginnen.


    Feierlich standen wir alle im Kreis und ich bedeute Anton sich neben mich zu stellen.


    Mit klarer Stimme sprach ich dann:


    "Cicero Octavius Anton, sprich bitte das Gelübde, das Du in deiner Amtszeit alles in Deiner Macht stehende getan und Deine Arbeit stets korrekt ausgeführt hast."


    Sim-Off:

    das Gelübde einfach mit eigenen Worten formulieren

    "Da hast Du ganz recht Falco."


    So glücklich hatte ich Falco schon lange nicht mehr gesehen. Auch wenn ich in die Gesichter der anderen schaute, wir grinsten alle von einem Ohr zum anderen, das wurde noch verstärkt durch Aelias Bemerkung.


    Ich begann langsam meine Kränze wieder aufzusammeln, noch waren wir ja nicht am Familiengrabmal angekommen, doch nun war der Weg nicht mehr weit.


    Und die frohe Botschaft gab mir neue Kraft, die Kränze waren auf einmal gar nicht mehr schwer.

    "Das gibt's ja gar nicht." murmelte ich überrascht vor mich hin.


    Dann breitete sich auch auf meinem Gesicht ein Grinsen aus.


    "Das ist ja toll, ich freue mich ja so für euch beide."


    Da Falco immer noch Liliana im Arm hielt ging ich auf beide zu und umarmte sie gleichzeitig.


    "Und was für eine Art es zu verkünden." sagte ich immer noch grinsend.

    Ich hatte mich schon eine ganze Zeit hier im Schatten ausgeruht, meinem Fuß ging es langsam wieder besser.


    "Danke Cato, es geht schon wieder."


    Vorsichtig stand ich auf und ging ein paar Schritte, es tat zwar noch ein wenig weh, aber wenigstens hatte ich mir wohl nichts gebrochen.


    "Ach im Theater saß doch dieser unverschämte Mann neben mir und als er zu aufdringlich wurde, da habe ich ihn vors Bein getreten. Das war aber wohl aus Holz oder was weiß ich. Wer weiß, was an dem Kerl noch alles nicht echt ist."


    Bei der Vorstellung gewann ich meine gute Laune wieder.


    "Aber lassen wir das jetzt, wie hat es dir gefallen ?"

    Erst draußen, als meine Wut ein wenig nachließ merkte ich das mein Fuß schrecklich weh tat. Humpelnd ging ich zu einem Baum und setzte mich in seinen Schatten, um auf Cato zu warten.


    Dann sah ich den Kerl auch noch einfach so aus dem Theater spazieren, mir schossen da sogleich einige nicht sehr schmeichelhafte Namen für ihn durch den Kopf, von denen mir gar nicht bewußt war, das ich sie überhaupt kannte. :D

    Das war ja wohl die Höhe.


    Ich stieß Miros Arm von meinen Schultern, stand auf, trat ihm erst auf den Fuß und dann mit aller Wucht vors Schienbein.


    "Ich bin nicht Dein Schnucki merk Dir das !"


    Dann stürmte ich aus dem Theater, wobei ich einige Leute anrempelte, doch das war mir egal.


    Nie bekam man Hilfe, wenn man sie brauchte.

    Meine Gedanken überschlugen sich förmlich. Was sollte ich nur machen ? Cato schien nichts mitzubekommen.


    Miros saß jetzt schon so dicht neben mir, das sich unsere Schultern berührten. Langsam wurde ich wirklich wütend.


    "Wenn Du mich jetzt nicht sofort in Ruhe läßt, dann wirst du was erleben !!!"

    Ich sah, das Anton langsam nervös wurde.


    "Nur mit der Ruhe, die Botin ist unterwegs und ich bin sicher der Kaiser wird bald hier sein. Einen kleinen Moment bitte."


    Schnell ging ich zu einem Sklaven hinüber, welcher gerade untätig herumstand und beauftragte diesen eine Sitzgelegenheit für Anton zu besorgen und einige Erfrischungen.


    Nach kurzer Zeit brachte der Sklave das Gewünschte und baute auf meine Anweisung hin alles für Anton im Schatten auf.


    Ich ging wieder zu Anton hinüber.


    "Bitte sehr, dort vorne im Schatten ist eine Liege für Dich und ein bequemer Stuhl, auch einige Erfrischungen gibt es dort."

    Ich war die ganze Zeit stumm hinter Falco hergegangen und hatte gar nicht mehr so recht auf den Weg geachtet, sondern mich bemüht die schweren Kränze halbwegs bequem zu tragen, da blieb Falco plötzlich stehen und ich wäre fast in ihn hineingelaufen.


    Was war nur los ?


    Fragend schaute ich zu meiner Cousine Aelia, doch auch ihr Blick verriet Verständnislosigkeit. Ich zuckte kurz mit den Schultern, ich wußte nicht was los war.
    Dabei fielen einige der Kränze auf den Boden, auch das noch.


    Grummelnd wollte ich diese gerade wieder aufheben, da sah ich Falcos glückliches Gesicht.


    Anscheinend hatte ich eine wichtige Sache nicht mitbekommen, nun wurde ich langsam neugierig.

    Erfreut blickte ich auf Alypia.

    "Die Cousine von Aquilia ? Es freut mich Dich kennenzulernen. Ich schreibe einen Brief, würdest Du diesen bitte zum Palast bringen und ihn dort abgeben ?"


    Ein Sklave reichte mir Papier und eine Feder und ich begann einen Brief zu schreiben, den ich Alypia gab.



    Salve mein Imperator !
    Die Vorbereitungen für das große Reinigungsopfer im [templum] Mars Ultor sind abgeschlossen, das Reinigungsopfer kann beginnen, es ist alles bereit.
    Vale
    Didia Lucia