"Natürlich meine ich es ernst." sagte ich lächelnd.
"Ich freue mich schon darauf. Wenn ihr mich auch wirklich hier haben möchtet."
Halb im Scherz sagte ich die letzten Worte, doch meinte ich es ernst. Aufdrängen wollte ich mich auf keinen Fall.
"Natürlich meine ich es ernst." sagte ich lächelnd.
"Ich freue mich schon darauf. Wenn ihr mich auch wirklich hier haben möchtet."
Halb im Scherz sagte ich die letzten Worte, doch meinte ich es ernst. Aufdrängen wollte ich mich auf keinen Fall.
"Du siehtst Sophus manchmal tagelang nicht ? Du Ärmste."
Ich schüttelte den Kopf.
"Wenn Commodus das wäre, ich glaube nicht, das ich es ertragen könnte."
Schon alleine der Gedanke daran ließ meine Augen wütend funkeln.
"Eine Reise ist sicher eine gute Idee. Doch dann siehst du Sophus noch weniger."
Ebenfalls ein wenig ratlos schaute ich umher.
"Du bist wahrscheinlich wirklich einfach zu alleine hier. Da muß ja jeder ins Grübeln kommen. Möchtest du das ich eine Weile hier zu euch ziehe ? Meine Pflichten in Rom könnte ich auch von hier aus gut warnehmen und wir könnten einiges unternehmen."
"Ich hatte es mir fast gedacht."
Traurig senkte ich den Kopf, doch dann blickte ich Deandra wieder an.
"Zurecht kommen ? Gar nicht. Aber was soll ich tun ? Ich bete jeden Tag zu den Göttern das es Commodus gut geht und er bald nach Hause kommt. Das gibt mir Kraft und ich habe ja auch meine Arbeit in den Tempeln, das lenkt mich ebenfalls ab."
Das war wohl nicht die Antwort die Deandra hören wollte, doch ich konnte ihr nichts raten, mir fiel das Warten ebenfalls sehr schwer und diese Ungewißheit ertrug ich noch schlechter.
Dann grinste ich plötzlich.
"Und meine Familie lenkt mich sehr ab, bei uns ist immer etwas los. Wie neulich Aelia's Verehrer, du hast doch sicher davon gehört, oder ?"
Wie gerne hätte ich Deandra tröstend in den Arm genommen, doch ich hatte ebenfalls mit meinen Tränen zu kämpfen.
"Ich kann mich sehr gut daran erinnern."
Schon bei dem Gedanken daran fing ich glücklich an lächeln.
"Da sind wir uns zum ersten Mal begegnet und ich habe mich auf diesem Fest in Commodus verliebt."
Mein Lächeln verschwand.
"Hast du etwas von ihm gehört Deandra ? Ich habe einmal einen Brief von ihm bekommen, das ist aber schon sehr lange her."
"Es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten Deandra. Ich weiß, wie du dich fühlst."
Einen Moment sah ich sie an.
"Warte, ich bin gleich wieder da."
Rasch ging ich zu dem Tisch, an dem die Speisen aufgetragen worden waren und stellte eine kleine Auswahl an Häppchen, jedoch nichts besonders Ausgefallenes zusammen. Ich erinnerte mich daran, das Deandra Wein nicht besonders gerne trank, so ließ ich mir einen Becher mit Fruchtsaft geben.
Sicher, das hätte auch ein Sklave gekonnt, doch für meine Familie sorgte ich lieber selbst.
Ich setzte mich neben Deandra auf die Liege und gab ihr den liebevoll zusammengestellten Teller und reichte ihr den Fruchtsaft.
"Hier du mußt etwas essen, sonst wirst du noch krank. Was ist denn los ? Ist es nur wegen der Beerdigung oder bedrückt dich noch anderes ?"
Aufmunternd schaute ich sie an.
"Mir kannst du es ruhig erzählen, ich weiß selber nicht genau, ich fühle mich eurer Familie schon so verbunden, ich würde alles für euch und auch für dich tun."
"Natürlich doch." mehr sagte ich nicht, sondern deutete auf zwei Liegen, die ein wenig entfernt in einer Ecke standen.
"Komm, wir setzten uns dort drüben hin, du siehst sehr mitgenommen aus. Soll ich dir etwas zu essen holen ?"
Ein wenig besorgt schaute ich Deandra fragend an.
Du mußt auch genügend Geld haben, sonst läuft die Produktion nicht.
Super
Herzlichen Glückwunsch Falco
Gut, das du darauf geachtet hast Aelia
Einen Herzschlag lang überlegte ich dieses Angebot abzulehnen. Ich war schon viel zu nahe an der Familie, in Gedanken erwischte ich mich immer öfter sie schon als meine anzusehen, so viel konnte noch passieren, die Zukunft war ungewiß.
Doch dann nickte ich, beschloß meinem Herzen zu folgen, wie ich es immer tat.
"Gerne Deandra."
Ich trat zu den Sklaven und Priestern, die mit mir mitgekommen waren und schickte sie wieder in Richtung Rom, ich würde später nachfolgen.
Wenn auch ein wenig spät, herzlich Willkommen
Schön mal wieder ein neues Gesicht in unserer Casa
Ein Klagelied singend folgte ich Deandra, Cadior und den anderen Trauergästen zu dem Familiengrabmal. Das Lied kam mühelos über meine Lippen, ich hatte es schon oft gesungen.
Meine Gedanken weilten für einen Moment bei Deandra, ich hatte ihre Tränen gesehen und den Ausdruck ihrer Augen. Es schien nicht nur um den Tod von Antoninus zu gehen, doch ich würde später darüber nachdenken, jetzt konzentrierte ich mich mit voller Inbrust auf die Beisetzung.
"Danke Cadior." sagte ich leise zu ihm und legte dann einige Ölfläschchen und die Öllampe neben die Urne.
Ich begann wieder ein Lied zu singen, ein Camillus stimmte für mich mit ein und ich begab mich alleine nach draußen um das Opfer für die Laren zu bringen.
Der Widder war ein sehr schönes Tier, auch seine Innereien waren makellos. Die Laren hatten das Opfer angenommen. Ein weiterer Camillus kümmerte sich um den Rest der Zeremonie und ich begab mich erleichert wieder in das Grabmal und wartete geduldig bis die letzten Töne des Klageliedes verstummt waren.
"Die Laren haben das Opfer angenommen, die Reinigung der Familie ist vollbracht." verkündete ich laut.
Der Camillus reichte mir das Wasser und ich begann die Trauergäste damit zu besprengen, auch dieses diente der Reinigung, nun konnten sie sich wieder anderen Menschen nähern.
"Es ist jetzt Zeit zu gehen."
Sanft sprach ich Deandra an und ging dann langsam hinaus.
Mir fielen ungefähr zwanzig Steine vom Herzen als ich Falco's Reaktion sah. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Ein Lächeln überzog mein Gesicht und meine Augen begann zu strahlen.
"Du kennst ihn gut, wir haben uns sogar hier in der Casa kennengelernt. Er ist Appius.."
Nein, das stimmte nun ja gar nicht mehr, mittlerweile hatte ich die Familiengeschichte von Commodus schon gehört.
"Lucius Aurelius Commodus." sagte ich schlicht.
Meine Augen schienen noch einen Tick heller zu strahlen vor Glück. Ich konnte es selber immer noch nicht so recht fassen.
Gemeinsam begannen wir behutsam die Asche in die wirklich prachtvolle Urne zu sammeln.
Wir mußten uns ein wenig beeilen, es kam ein leichter Wind auf, doch ein prüfender Blick zum Himmel sagte mir, das es vorerst nicht regnen würde.
Zu der Asche legte ich als Beigabe ein Salbfläschchen.
"Würdest du bitte die Totenmünze hineinlegen ?" bat ich Deandra.
"Danach gehen wir dann zum eurem Familiengrabmal."
Ich bedeutete den Slaven, das sie mit dem Opfertier für die Laren schon einmal vorausgehen sollten. Die Öllampe als Grabbeigabe sowie das Wasser für die Reinigung trug ein Camillus für mich.
Ich nahm von Cadior das Gefäß entgegen und stellte mich neben Deandra.
"Vielen Dank Deandra."
Vorsichtig begann ich die Amphore zu leeren und schüttete das Wasser langsam über die heiße Asche.
Dann trat ich einige Schritte zurück, sodaß nun Deandra die restliche Glut mit dem Wein löschen konnte.
"Es ist mir eine Ehre die Opferungen vornehmen zu dürfen." sagte ich leise zu Deandra, "Es ist das Einzige, was ich für Antoninus noch tun kann und du weißt, das mir eure Familie besonders am Herzen liegt.
Bei Deandras letzten Worten, huschte ein leicht trauriges Lächeln über mein Gesicht. Doch an Commodus wollte ich jetzt nicht denken, die Opferung verlangte meine volle Hingabe.
Ich sah das alles bereit war und winkte den Sklaven zu, das sie das Schwein zu mir bringen sollten.
Das Schwein sah makellos aus, mit einer gekonnten Bewegung schnitt ich ihm die Kehle durch und vollführte das Ritual.
Die Sklaven trugen nun das Schwein an den dafür vorgesehenen Platz an der Seite des schon brennenden Scheiterhaufen, es dauerte nicht lange, da griffen die Flammen über. Die Opfer war vollbracht.
Das Feuer brannte hell und ich begann ein Klagelied zu singen, dem weitere folgen würden, solange bis nur noch die Asche übrig sein würde.
ZitatOriginal von Tiberius Didius Cato
"Ja gerne Lucia, danke."
Ich nam einpaar Trauben in meine Hand während wir weiter liefen.
Lucia schwieg nachdenkend. Vielleicht wollte sie es gar nicht hören.
Ich probierte die Trauben und sagte:
"Diese schmecken gut. Sehr süss........"
Eine ganze Weile dachte ich über Catos Worte nach, während wir weiter über den Markt gingen.
"Das sind interessante Gedanken, die du da hast. Ich habe mich dazu entschlossen Priesterin zu werden, um den Göttern zu dienen, das bringt mir meinen Seelenfrieden."
Leicht lächelnd schaute ich ihn an.
Schon von weitem sah ich den Rauch des Feuers. Hinter mir liefen einige Sklaven, diese führten die zwei prachtvollen Opfertiere, die ich sorgfältig ausgesucht hatte.
Einige Camilli begleiten mich, um mir bei der Zeremonie zu helfen.
Langsam kamen wir immer näher und ich versuchte mit einem beruhigenden Gesichtsaudruck zu vermitteln, das es völlig normal sei, das wir so spät ankamen. Es brauchte erst einmal niemand zu wissen, das auf dem Weg von Rom nach Ostia das Rad des Wagens, auf welchem die Opfertiere gefahren wurden, gebrochen war und wir den Weg zu Fuß fortsetzen mussten.
Ich nickte stumm den Trauernden zu und überwachte dann die Vorbereitungen für die Opferung des Schweines, welches später in den lodernden Flammen mitverbrannt würde.
Ich drängel mich mal eben kurz dazwischen
Herzlich Willkommen in der Familie Marcia [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/f055.gif]
Vielen Dank Aelia, ich gratuliere dir auch
Und natürlich gratuliere ich auch Livia und Aquilia
Mit Blumen und einigen Früchten ging ich zu unserem Lararium und legte diese als Opfer für die Laren dort nieder.
Ich zündete eine Kerze an und begann dann zu beten.
"Oh ihr Laren,
bitte beschützt weiterhin meine Familie,
die, die hier in Rom sind und auch alle anderen,
die nicht bei uns sein können."
Andächtig verweilte ich noch einen Moment, dann ging ich zu meinem Dienst im Tempel.