Beiträge von Publius Aelius Hadrianus

    Ich ließ mich nicht aufs Glatteis führen, da es warm und trocken war. ;)


    Da unsere Naturen Teile der Natur des Ganzen sind, ist das Ziel des Menschen im Einklang mit der Natur zu leben. Und das Göttliche führt uns direkt dorthin. Daher stellt sich das Ziel, der eigenen und Ganzen Natur gemäß zu leben, und nichts zu tun, was das allgemeine Gesetz verbietet, welches als wahre Vernunft alles durchdringt und eins ist mit dem Schöpfer, Ordner und Verwalter. Eben das ist aber die Tugend eines glücklichen Menschen, daß alles , was man tut, der Geist eines jeden mit dem Willen des obersten Gottes übereinstimmt.


    Ich setzte mich, da es wohl doch ein längeres Gespräch werden würde und bot meinem Gast ebenfalls einen Platz vor meiner Behausung auf dem Erdboden an.

    Stelle dir das Weltganze als ein Wesen vor, das aus einer Materie besteht und von einem Geist beseelt ist. Du wirst sehen, wie sich alles nach einem Sinn richtet. , wie durch eine Triebkraft alles bewegt wird und bei allem , was geschieht, mitwirkt, wie alles miteinander verknüpft ist und in Wechselwirkung zueinander steht. Deshalb ist der Geist des Ganzen gemeinschaftsbildend und aus diesem Grunde hat er Wesen von geringerer Art der vollkommeren wegen geschaffen, damit beide harmonisch miteinander verknüpft sind. Überhaupt sind ale Dinge miteinander verknüpft und nichts einander fremd. Denn es gibt nur eine Welt, die alles in sich vereint, einen Gott, der alles durchdringt, eine Matierie, ein Gesetz, eine Vernunft- die den vernünftigen Wesen gemeinsam sind. Genauso gibt es nur eine Wahrheit und eine Vollkommenheit, die all jene Wesen haben, die an derselben Vernunft teilhaben.


    ich dachte einen Augenblick nach und fragte nachdenklich.


    Wenn die Götter keine Macht hätten, warum betest du dann zu ihnen? Warum bittest du sie dann um dieses oder jenes Übel abzuwenden?

    Schon Epiktet sagte, daß in der Frömmigkeit den Göttern gegenüber das wichtigste ist, daß man richtige Vorstellungen von ihnen hat, nämlich das sie wirklich vorhanden sind und die Welt gut und gerecht regieren.
    Dich selbst mußt du daran gewöhnen, ihnen zu gehorchen und dich in alles, was sie schicken, zu fügen und zu unterwerfen, weil alles in bester Absicht zum Ziel führt und deshalb sollst du nie die götter tadeln oder ihnen gar vorwerfen, daß sie sich nicht um dich kümmerten.


    Ich schwieg einen kleinen Augenblick, um meine Worte sich setzen zu lassen und fuhr dann fort


    Jedes Lebewesen ist doch so beschaffen, dem aus dem Weg zu gehen, was es als schädlich ansieht, während es das Nützliche mit seinen Ursachen erstrebt und bewundert. So ist es unmöglich, daß einer, der sich geschädigt glaubt, an dem Schaden selbst oder dem Urheber des Schadens Gefallen findet. Wer sich also bemüht nur das zu begehren und zu vermeiden, was er soll, der bemüht sich auch um den Glauben an die Götter.
    Was das Exil betrifft so kenn ich keinen, der in der Ferne nicht mir dem Herzen noch in seiner Heimat war. Dem Dichter Ovid ist sogar in dem Verlangen die Heimat wiederzusehen vor Sehnsucht das Herz zersprungen. Nein, mein selbstgewähltes Exil ist nicht vergleichbar mit der Strafe, die so mancher empfang.

    Ein unwillkürliches Lächeln umspielte meine Mundwinkel.


    Ist es wirklich von Bedeutung, wo ein Mensch wohnt und liegt es nicht im Willen der Götter den Frevel zu strafen wann, wo und wie es ihnen beliebt? Warum sollte ich mich nun über die Götter erheben und ihnen den Willen eines Menschen auftun? Mitunter ist eine Gottheit bereit, die Menschen zu Mitwissern des Schicksals und der Vorsehung zu machen, damit sie leichter den richtigen Weg finden.Sie sendet ihnen Andeutungen und indirekte Anweisungen zu, die als Orakel und Zeichen entschlüsselt und gedeutet werden müssen. Daraus folgt doch, daß die Götter uns gleichzeitig das Zukünftige anzeigen, und wenn sie es anzeigen, so weisen sie uns auch gleichzeitig die Wege, diese Anzeichen zu verstehen. Ansonsten zeigen sie ja vergeblich an und den Menschen ist es nicht möglich die Wege zu erkennen, sodaß keine Weissagung möglich ist. Einige wenige Menschen werden die Wege erkennen und den vorgezeichneten Weg gehen. Den Rest der Blinden werden die Götter strafen, wann, wo und wie es ihnen beliebt.


    Ich holte Luft.
    Exil bedeut fortgehen. Fortgehen aus Rom und wartend auf einen Gnadenakt, um die Heimat wiedersehen zu dürfen. Wie du siehst stehe ich leibhaftig vor dir. Mitten in Rom. Nicht außerhalb der Stadtmauer. Hier zu leben ist mein Weg, den mir die Götter vorbestimmten und auf die weiteren Zeichen zu warten.

    Ich lächelte milde und wiederholte meine Antwort.
    Ich, Publius Aelius Hadrianus, Sohn des zu den Göttern gezogenen Publius Aelius Hadrianus Afer, Sohn des den Göttern gleichen Lucius Ulpius Iulianus auf Erden lebe hier in Rom in diesem Faß in freiwilligem Exil, da mir der Gestank des Götterfrevels unerträglich ist.



    Dann überlegte ich stellte selbst noch eine Frage.


    Ist das die Art der Unterhaltung, die du zu pflegen beliebst?

    Ich merkte auf:


    Warum stellst du Fragen?


    Ein wenig zupfen noch hie und dort, richtete mich voll auf und fuhr mit festem Blick fort:


    Um deine Neugier zu stillen: Ich, Publius Aelius Hadrianus, Sohn des zu den Göttern gezogenen Publius Aelius Hadrianus Afer, Sohn des den Göttern gleichen Lucius Ulpius Iulianus auf Erden lebe hier in Rom in diesem Faß in freiwilligem Exil, da mir der Gestank des Götterfrevels unerträglich ist.


    Ich mußte unwillkürlich an Quarto denken. Ob er sie immer noch bestieg und so betört von ihrem süßen Gift jeden Tag zehrte, daß sie ihm unter dem Deckmantel der Liebe gab? Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört.

    Ich hielt urplötzlich inne.
    Wenn er Unterhaltung sucht, dann sollte er sich der heutigen Politik zuwenden. Wenn er aber Unterhaltung im privaten Bereich sucht, so laufen genug Huren beiderlei Geschlechts durch Rom und bieten ihre Dienste an.


    Ich wandte mich wieder meiner Tunika zu.

    Das wissen nur die Götter und Du. Ich schickte mich an aufzustehen und ins Freie zu treten, um den Besucher Angesicht zu Angesicht entgegenzutreten.
    So trat ich denn ins Freie:
    Was ist Dein Begehr?
    Mist, irgendwie hatten sich wieder einmal Brotkrümel in der Tunika verfangen. Ich suchte diese nach dne Übeltätern ab und klaubte die Ertappten einzeln von dem Stoff.

    Den Strick müßt Ihr euch schon selber mitbringen. beschied ich dem ungefragt in die gute Stube Schielenden.
    Aber macht schnell, damit die in wenigen Minuten vorbeikommende Wache Euren Leichnam gleich mitnehmen kann!



    Sim-Off:

    Am Besten schreib ne PN, damit die Leitung nicht wieder so lang ist. ;)

    Am 23./24.06. wollte ich nach Carnuntum fahren/fliegen, um mal dem Junckelmann über die Schultern zu schauen. ;) Kennt jemand von euch eine günstige Herberge? Wichtig ist, daß es nicht nur Toast mit Marmelade zum Frühstück gibt und das Wasser in den Leitungen bleibt. Der Rest ist mir egal.

    Was ich bisher nie so richtig verstanden habe: Warum gibt es hunderte von kleinen und Kleinst- RPGs anstatt die Energie zu bündeln und einmal etwas großes und richtiges auf die Beine zu stellen?


    [SIZE=7]PS: Ok, ist eine rein rhetorische Frage...[/SIZE]

    Hab gerade etwas über den Kümmel gefunden. Also nördlich der Alpen benutzten die Römer den Wiesenkümmel und südlich davon den Kreuzkümmel, der im Geschmack ganz anders sein soll. Kultivieren lassen sich beide nur in ihren angestammten Gebieten, sodaß südlich der Alpen kein Wiesenkümmel angebaut werden kann und umgedreht. Ansonsten sollen schon die Römer bei der Aussat des Kreuzkümmels geflucht haben, damit er gut wächst und die bösen Geister vertreibt.

    Erbsen, Rüben,Zwiebeln,Knoblauch,Koriander,Fenchel,Petersilie,Sauerampfer,Kohl,Lauch,Mangold,Senf,Oliven,Granatäpfel,Kopfsalat,Spargel,38 verschiedene Birnensorten,23 Sorten Äpfel,Wein (nach Plinius 150 Sorten),Feigen,Sellerie,Dill,Kümmel(ich glaub, der kam vorwiegend aus Äthopien),Minze,Majoran,Thymian,Liebstöckel,Haselwurz,Lorbeer,Mohn,Sesam,Wacholder,Zitronenmelisse,Schalotte,Zyperngras,Walnüsse,Pinienkerne,Mandeln,Haselnüsse,Damaszenerpflaumen,Datteln,Basilikum,Pfeffer(aus Indien),Raute,Kürbis,Zucchini, Wiesenkümmel,Kirsche,Pflaumen, Pfirsiche,Eßkastanie,
    Hm, wenn ich jetzt noch was vergessen haben sollte, dann sind da meine Bücher dran schuld ;)

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    Hmm... wenn du mir zeigst, daß die Forschung meint, daß Frauen keinen Wein trinken durften, lass ich mich gern überzeugen.


    Das wird wohl unterschieldich gewesen sein- je nach Gatten. Der eine Mann fand es wohl toll, wenn seine Frau sich besoff, da sie ihm dann möglicherweise willenlos zur Verfügung stand, der andere vielleicht, weil er dann selbst nicht allein trinken mußte und der Dritte fand es nicht so gut, weil es ihm gegen die Moral ging--> siehe Enthemmung und Ehemann nicht da wegen Militär oder Reisen in die Stadt, der ja auch nicht im Regelfall in einer Stunde erledigt war mit den damaligen Gefährten.
    Da in der damaligen Zeit in der Regel der Mann öfters mal weg war, sei es aus beruflichen, militärischen oder privaten Gründen könnte ich es nachvollziehen, wenn sich die damaligen Männer Gedanken um die sonst anscheinend treusorgenden Gemahlinnen machten. Das ist wohl menschlich und wird irgendwann zum Gewohnheitsrecht avanciert sein- bei dem einen mehr, bei dem anderen eben weniger. ;)

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    Sprichst du von meiner Freundin oder von der ID Adria? ;)
    Von dem wenigen Wissen, das ich habe, würde ich mal sagen: auch im letzteren Falle (das erste steht ja wohl nicht zur Diskussion) ja. ;)


    Och wie schade. Wieder einer weniger, der mit leuchtendem Beispiel vorangeht die alten römischen Tugenden zu verteidigen. :(



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    Jein. Ich sage einmal, das Weintrinken alleine wirds nicht gewesen sein. Die Enthemmung schon eher und das denke ich ist der Casus cnaxus.


    Ich glaub, daß wir uns hier einig sind. Es sollte eigentlich nur noch einmal die Bestätigung deines vorhergehenden Postings sein. Ok. Eigentlich hätt ich das auch weglassen können. Hast ja Recht- trotz Rechtsverdreherstudium. :P



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    Wiederum Jein. Prinzipiell kann man schon beim geschriebenen Recht mehrere Meinungen vertreten, das sehe ich jeden Tag, wenn ich in meine Lehrbücher reinschaue und Mattiacus oder sonst jeder Jurist wird mir beipflichten. Jetzt rate mal, wie es ist, wenn es um ungeschriebenes Recht geht. ;)


    Wobei ich als Laie meine, daß in der Antike diese ganze Juristerei noch gar nicht so kompliziert war wie heute, da die allermeisten Gesetze und Verordnungen ja erst noch von Juristen für Juristen geschaffen werden mußten. Etwas vereinfachend ausgedrückt.