Beiträge von Ursus

    Wieder hatte wer einen Brief abgegeben.


    An
    Marcus Vinicius Lucianus


    Salve, Vinicius Lucianus,
    anlässlich Deiner Erhebung in den Ordo Senatorius möchten mein Bruder Caius Iulius Constantius und ich Dir unsere herzlichen Glückwünsche aussprechen. Gleichzeitig möchten wir Dich auch zu einem zwanglosen Gastmahl für Freunde des Hauses in die Casa Iulia einladen, welches ANTE DIEM VI NON IUL DCCCLVI A.U.C. (2.7.2006/103 n.Chr.) in den Abendstunden stattfinden soll. Wir würden uns sehr über Dein Erscheinen freuen.


    Vale bene,
    Iulia Helena

    Geschäftlich. Aha. So also nannte man das heutzutage. Für wie blöd hält er ihn eigentlich? Zu solch einer Nachtzeit werden Geschäfte nur mehr im Bett abgeschlossen.


    Natürlich. antwortete der Ianitor äußerst süffisant und öffnete die Tür ganz, sodaß die "Dame" eintreten konnte.


    Folgt mir bitte.

    Der Ianitor führte die "Dame" ins Atrium. Immerhin hatte Lucianus ja nicht gesagt, daß Damenbesuch anstand und er sie dann gleich in sein Zimmer führen sollte.


    Bitte wartet hier. Ich werde den Herrn sogleich rufen.


    Rufen... hihi. Wenn er wirklich jetzt rufen würde, wär das gesamte Haus hier. :D Aber er durfte ja nicht, also hielt er sich zurück und holte den gewünschten Herrn.

    Den ganzen Tag hätten die Leute Zeit gehabt, hierher zu kommen, aber nein, jetzt wo es dunkel ist, die anständigen Leute eigentlich im Bett sein sollten, jetzt muß wieder Besuch hier anklopfen. Keinen Anstand mehr haben die Leute heutzutage.


    Oder ist das eine der Hausbesuchs-Huren von Lucianus? -.^


    Ja, bitte?

    Gestern abend. Im Bett. Nein. antwortete Ursus zuerst, aber schon als er die letzten Worte aussprach, wußte er, daß sein Herr damit sicher nicht zufrieden sein würde. War er ja nie. Sfz. Also holte Ursus Luft und setzte zu einer ausführlicheren Antwort an.


    Gestern war alles ganz normal. Der kleine Dominus spielte, machte Streiche und ging wie immer ... ("allen auf die Nerven," hätte Ursus hier fast gesagt, aber im Interesse seines ungeschundenen Rückens verkniff er sich das) am späteren Abend baden, danach essen und dann gezwungenermaßen ins Bett. Wie jeden Tag halt. Er sträubte sich wie immer, gab keine Ruhe und sagte nur immer, daß wenn er groß sei, dann könne er so lange aufbleiben, wie er wolle. Ich habe nur gelacht, ja dazu gesagt und ihn dann allein gelassen, wie jeden Abend halt.


    Ursus beobachtete das Mienenspiel seines Herrn, aber was sollte Ursus machen, er konnte ja nichts dafür. So sprach er nach ein paar Sekunden weiter.


    Und heute früh habe ich überhaupt gemerkt, daß er fehlte, bis der Herr ... er zeigte mit dem Kopf auf Tacitus nach dem jungen Dominus fragte. Ich habe dann alle verfügbaren Sklaven zusammengetrommelt und dann haben wir gesucht. Überall auf dem Grundstück und in der näheren Umgebung.


    Er zuckte mit den Schultern und hob entschuldigend die Arme.

    Und wieder mal war die Hauspost unterwegs...


    An
    Marcus Vinicius Lucianus


    Salve, Vinicius Lucianus,


    entgegen meiner Annahme, Dir erst wieder bei einer Einladung schreiben zu werden, gibt es doch etwas, was ich gerne in Erfahrung bringen würde, abermals auf jenem geschäftlichen Sektor, bei dem Dein Rat für mich so gewinnbringend gewesen ist. Gibt es auch für einen Menschen wie mich eine geeignete Investition? Ich bin gespannt auf Deine Einschätzung dieser Angelegenheit.


    Vale bene,
    Iulia Helena

    Sim-Off:

    Spiel nicht meine ID mit. Ich weiß selber, wie ich am besten hierherkomme, ja? ;)


    Da kommt schließlich Ursus. Ziemlich bedrückt, weil er auch keine Ahnung hatte, wo der junge Dominus zu finden war. Die einzigen Stellen, die er in der Casa nicht durchsuchen ließ waren die unter dem Rasen, das heißt natürlich wenn die Sklaven ihre Arbeit richtig getan hatten, wovon er stark ausging.


    Ja, Herr? Sein Kopf war geneigt, seine Miene etwas furchtsam. Im Inneren hatte er schon mit den Saturnaliengeschenk abgeschlossen...

    Boah, nahm denn der Besucherstrom denn gar kein Ende? Hatten die Herrschaften Glück, daß der Ianitor nur ein Sklave war, sonst hätte er schon längst gestreikt.


    Ja bitte? kam es gelangweilt heraus.

    Der Ianitor führte Sura herein und hieß ihn im Atrium zu warten.


    Ich werde den Herrn von deiner Ankunft unterrichten.


    Dann machte er sich auf dem Weg, Lucianus bescheid zu geben.

    Der Ianitor öffnete die Tür und erblickte einen Uniformierten. Er runzelte leicht die Stirn und sah diesen fragend an.


    Ja? Was gibt es?

    'Wie schön, endlich Abwechslung in diesem Hause!' dachte sich der stinkfaule Ianitor, als es zum x-ten Mal am heutigen Tage an der Türe klopfte. Die Clientel der Herren und der Domina war eigentlich schon zugegen gewesen, aber was solls, ein Nachzügler war auch immer willkommen. Naja, nicht wirklich, aber es mußte halt sein, der Besucher durfte halt rein.


    Ja, bitte?

    Uäh, der Typ konnte ja keinen normalen Satz bilden. Grauenhaft, da verzieht sich alles im Inneren.


    Jaja, schon gut. Er ist zuhause, mal sehen, ob er deine Herrin sprechen will. Und lern gefälligst besser Latein, das ist ja furchtbar.


    Kopfschüttelnd machte der Ianitor die Tür auf und wies die Besucher ins Atrium.

    Ursus verneigte sich kurz und verließ den Raum. Es gab noch einiges zum tun in diesem Hause, unter anderem die Sklavinnen aufscheuchen und sie zu besserer Arbeit motivieren. Die Motivation selber überließ er aber Rufus, der konnte besser mit den nötigen Utensilien umgehen. Außerdem konnte Ursus keine Frauen weinen sehen, von Blut (wenn es sich nicht gerade um Tierblut handelte) ganz zu schweigen.