Zufrieden nickte Venusia.
"Dank u veel."
Dann ging sie noch mal ihre Liste im Kopf durch und fand nichts weiter was sie ihrem Sklaven auftragen konnte. Den Rest musste sie selbst machen.
"Dat is denn all. Du kannst gahn."
Sie lächelte Alan noch mal kurz zu, dann erhob sie sich und packte einige wenige Sachen zusammen, die sie unbedingt mitnehmen wollte und musste.
Beiträge von Duccia Venusia
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Ephialtes, IanitorDer Ianitor hatte das Klopfen gehört und öffnete die Porta. Er sah den Mann an, der wohl geklopft haben musste und bemerkte schließlich den Anderen, der wohl flankiert wurde und sehr wichtig aussah.
"Salve, was kann ich für dich tun?"
Zwar sah der Mann wichtig aus, aber fragen musste er ja dennoch nach dem Begehr des wichtigen Mannes. -
Kurz überlegte sie und nickte dann langsam.
"Een poor beten. Nech heel. Wi müssen se goot versteken. We hebben een Warf in't Naams de kaiserlichen Kanzlee. Dat mutt geheem bemöten."
Dass es gefährlich werden konnte, musste sie ihm vermutlich nicht erklären. Dass es geheim war, hatte sie ihm eben und gerade noch mal erklärt, dass sie vorsichtig sein mussten ebenso. Jetzt konnten sie sich nur noch bereit machen und warten und dann loslegen wenn man sie rief. Sie seufzte. Früher hätte es ihr riesigen Spaß gemacht den Gefahren zu trotzen und sich Hals über Kopf in den größten Wahnsinn zu stürzen. Sonst wäre sie wohl nicht durch eine von einem krieg gebeutelte Provinz gereist um nach dem Rechten zu sehen. Ihr wurde auch nur all zu deutlich gezeigt, welch Glück sie hatte unbeschadet zurückzukehren. Der Germane an ihrer Seite war ihr ein großer Trost. -
Erfreut hatte Venusia registriert, dass sich Alan immer besser in den Haushalt einfügte und auch Latein lernte. Sie sprach es jetzt auch deutlich öfter mit ihm damit er es auch üben konnte. So tat sie es auch jetzt wieder.
"Alan, wir werden eine Reise machen. Ich bitte dich darauf vorzubereiten und dir auch ein paar Sachen mitzunehmen."
Sie überlegte wieviel sie ihrem Sklaven erzählen konnte. Auch wenn sie ihn noch immer nicht genau einschätzen konnte, hatte sie das Gefühl, dass er ihr Verbündeter war und so wechselte sie kurzer Hand ins Germanische. Das war der einzige Weg sich mit ihm im Geheimen zu verständigen.
"Ik heff een geheem Warf gekriegt."
Venusia hoffte, dass er ihr Ansinnen verstand und wenn er Fragen hatte, diese auf germanisch stellen würde. -
Nach ihrem Gespräch auf dem Palatin war sie schnurstracks zur Casa gegangen um den ersten Teil des Auftrages zu bewältigen. Sie setzte sich auf ihr Bett und überlegte was sie mitnehmen sollte und was nicht. Ihren Sklaven würde sie benötigen und ließ nach ihm schicken. Ihn würde sie auch mitnehmen. Was nahm so eine Unterhändlerin sonst noch mit? Viel würde sie wahrscheinlich nicht benötigen. Reisesachen sollte sie einplanen, dickere und bequeme Kleidung sollte es sein. Ein paar Ersatzsachen. So langsam reiften ihre Gedanken heran. Sie würde endlich etwas tun können und aus Roma herauskommen.
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Venusia erhob sich nachdem sie den leeren Becher auf den Tisch gestellt hatte. Irgendwie war dieser tatsächlich leer geworden.
"In Ordnung. Dann wäre ja soweit alles geklärt. Ich höre dann von dir. Vale!
Nach der Verabschiedung verließ sie das Arbeitszimmer, dann das Gebäude und letztendlich auch den Palatin. -
"Ich werde mich bereit halten. Du brauchst dir keine Gedanken machen. Ich bin mir den Umständen bewusst und werde diese natürlich auch bei meinen Planungen zu berücksichtigen wissen. Ich werde auf dich warten."
Es würde wirklich nicht lange dauern bis sie vorbereitet war. Sie freute sich über diese Aufgabe und natürlich auch darauf, dass sie Vala endlich wiedersehen konnte. Sie vermisste ihre Familie und hatte nun die Möglichkeit wieder jemanden zu treffen.
"Ich nehme an, dass soweit alles besprochen ist und wir natürlich über andere Dinge gesprochen haben, sollte jemand nachfragen?"
Wenn es denn nun wirklich alles war, würde sie sich wieder auf den Heimweg machen. -
Welch Glück, dass sie doch noch mal nachgefragt hatte. Die Formulierung hatte sie etwas verwirrt. Seine Bedenken verstand sie natürlich und so entschloss sie sich es zu tun.
"Ich werde es machen."
Es war nicht viel was sie sagen musste, aber es war eine große Verantwortung, die sie da übernahm.
"Ich werde ihm sagen, dass er sich um deine Familie in Ostia kümmern soll und ihm die Wichtigkeit dieser Sache deutlich machen."
Endlich kam sie aus Rom heraus und sie hatte wieder eine Aufgabe. Sie war nur kurz, aber es war eine. -
Nun war sie wirklich überrascht. Sie als Unterhändlerin. So etwas Ähnliches hatte sie schon einmal versucht. Aber im Namen der kaiserlichen Kanzlei? Nein!
Ihr Misstrauen wich ihrer Neugier weiter. Natürlich war es noch immer gefährlich und es könnte immer noch alles anders kommen als sie dachte. Doch die Verlockung war da. Sie war nur noch für sich verantwortlich. Die Kinder waren fortgeschafft worden und man konnte sie nicht mehr gegen sie verwenden. Was konnte da noch passieren?
Die Bedingung war akzeptabel und keine große Herausforderung.
"Wenn ich dich richtig verstanden habe, werde ich zu meinem Neffen gehen und ihm berichten, dass er sich nicht deiner Frau annehmen muss weil deine Sicherheitsvorkehrungen ausreichen? Sollte ich diesen Auftrag annehmen, möchte ich ihm nichts Falsches sagen."
Es gab Dinge, die erweckten in Venusia die große Neugier und dies war so ein Ding. Wann kam man schon mal in solch eine Lage und sie kam endlich aus Roma heraus. Sogar schneller noch als gedacht. -
Sie vermutete, dass er durchaus recht haben könnte. Scheinbar war es an manchen Stellen vollkommen egal wem gegenüber man loyal war. Man hatte das Glück bleiben zu können. Die folgenden Worte machten sie dann doch etwas nachdenklicher. Auch damit hatte er irgendwo recht. Manchmal merkte sie, dass sie nicht mehr so in der Politik drin war wie sie dachte oder in den Provinzen funktionierte es doch anders als in Roma. Vermutlich war an beiden Vermutungen etwas dran.
"Du willst mir eine Fluchtmöglichkeiten bieten?"
Nun war Venusia wirklich platt. Skepsis, Vorsicht und auch etwas Neugier mischten sich mit der Überraschung ob der Enthüllung ihres Gegenübers.
"Du bist also ein Freund von Vala?"
Irgendwie konnte sie das fast noch weniger glauben als dass man ihr eine Fluchtmöglichkeit bot.
"Wie soll diese Flucht aussehen?"
Auf ein Himmelfahrtskommando würde sie sich nicht einlassen. -
"De nächsten Dach. Ik denk in zwee oda dree."
Einige Dinge mussten noch geklärt werden, organisiert, besprochen, geplant und durchgeführt werden. Das war der letzte Punkt gewesen, den sie mit dem Germanen besprechen wollte.
"Wenn de mögst, loop in dijn Ruum o gehst in de Kök o wat du meenst noch so zu maken."
Jetzt benötigte sie Ruhe und Platz für ihre Sachen und Vorbereitungen. -
Aufmerksam hörte sie der kurzen Schilderung zu und war doch überrascht, dass Vala kurz vor den Toren Roms stand. Der Krieg würde wohl doch näher kommen als gedacht, erwartet oder gar vermutet?
"Ich freue mich Vala bald wieder zu sehen und danke dir für die rasche Zusammenfassung. Aber dir und auch der Führung ist dies vermutlich nicht so recht. Schließlich droht nun der Stadt, den Bewohnern und dem ganzen Reich Gefahr. Ich bin mir allerdings noch immer nicht sicher was ich für ihn tun kann? Was möchtest du also von mir?"
Es wäre übertrieben zu sagen, dass sie die Geduld verlor. Aber so langsam wurde sie zumindestens ungeduldig. -
Dankend nickte Venusia ihm zu und nahm einen Schluck aus dem Kelch.
"Sein Vater war mein Vetter. Mangels einer anderen netten Bezeichnung bin ich seine Tante geworden. Großbase könnte man wohl auch sagen. Allerdings denke ich mir, dass wir die Zeit dies ausführlich zu besprechen nicht wirklich haben."
Sie hoffte, dass damit das Thema ein Ende finden konnte. Es war ihr nicht unangenehm darüber herum zu philosophieren wie die verwandschaftlichen Verhältnisse in ihrer Familie aussahen. Es hatte wohl aber nichts in solch einer Besprechung zu suchen. Die andere Frage war weit delikaterer Natur. Was wusste sie wirklich alles und was konnte sie sagen. Weder das Erste war wirklich viel noch konnte sie das beim Zweiten sagen.
"Ich muss ehrlich sagen, dass ich seit er aus Mogontiacum gezogen ist, nicht viel von ihm gehört habe. Die Feldpost ist eh so eine Sache, wie du sicher weißt. Zumindestens während der Germanenkriege war es nicht immer leicht die notwendigen Informationen für die Führung der Provinz zusammen zu bekommen und auch während der parthischen Kriege war es nicht besser. Wenn ich ehrlich bin, reichen mir diese beiden Kriege eigentlich auch. Aber um deine Frage zu beantworten: ich weiß nicht in wessen Gesellschaft er sich aktuell befindet außer jenen Informationen, die man so in Roma hört und dass man da nicht alles glauben sollte, ist ja auch bekannt."
Wenn sie doch nur durchschauen könnte was er von ihr wollte. -
"Mit viel Wasser, bitte."
Ein Platz war ihr zwar noch nicht angeboten worden, aber dafür Wein. Daher nahm sie einfach mal Platz. Es würde wohl kein kurzer Besuch werden. Das hatte sie eigentlich gehofft.
"Nun ja. Er ist zwar nicht wirklich mein Neffe, aber irgendwo hatte es sich so etabliert, dass er mich Tante nennt. In der Einladung stand, dass es sich um ihn handeln würde oder eine Angelegenheit, die mit ihm zu tun hat."
Die Einladung führte sie noch immer mit sich und so legte sie diese offen auf den Tisch damit der Pompeier sie lesen konnte.
Ad
Duccia Venusia
Casa Decima Mercator
Roma
ItaliaSalve Duccia Venusia,
der Procurator a Libellis wünscht dich in der wichtigen Angelegenheit des Duccius Vala zu sprechen. Er erwartet dich am ANTE DIEM VII KAL IAN DCCCLXIII A.U.C. zur vierten Stunde im Officum XXV der Kanzlei.
Im Auftrag
Tiberius Pompeius Montanus
~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris~~
Wusste er etwa nicht mehr was er hatte schreiben lassen oder war einer seiner Scriba nachlässig gewesen. Dieser Umstand machte sie nun wirklich neugierig.
"Ich dachte, dass es mit ihm zu tun hatte und da ich nicht durch Praetorianer abgeführt wurde, war ich davon ausgegangen, dass ich etwas für ihn tun könnte und ich nicht für etwas herangezogen würde, dass er verbrochen hatte."
Kurz atmete sie durch.
"Oder sollte ich jetzt doch besser Angst haben?"
Ganz glaubte sie nicht daran, da ihr ja noch Wein angeboten wurde. Sie hoffte, dass er nicht vergiftet war und ihr Wohnort vielleicht ein kleiner Schutz für sie war. In diesen Zeiten war jedoch nichts wirklich eine Garantie. Also blieb nur das Abwarten. -
Gerade überlegte sie ob inzwischen genug Zeit herum war um noch einmal an die Tür zu klopfen und dabei nicht unhöflich zu erscheinen. Während sie noch abwog, öffnete sich die Porta und man ließ sie ein. Vor ihr befand sich nun also der Procurator. Ohne großes Geplänkel schien er zur Sache kommen zu wollen. Das war ihr nur recht. Nach den Blicken des Procurators war sie doch ganz glücklich die Ausgehgarderobe gewählt zu haben und nicht ihre heimische Kleidung. Vermutlich hätte ihn das irritiert. Aber während sie diesen Gedanken nachhing, begrüßte sie den Mann. Sie vermochte es mehrere Gedanken gleichzeitig zu haben und zu verfolgen.
"Salve Pompeius. Du nimmst recht an. Es ist mir geläufig was deine Aufgaben hier sind. Dennoch muss ich ehrlich zugeben, dass mich deine Einladung überrascht hat."
Kurz überlegte sie ob sie einfach vorpreschen sollte oder erst abwarten. Venusia entschied sich für Ersteres.
"Was kann ich für meinen Neffen tun."
Auch wenn Vala nicht wirklich ihr Neffe war undauch der Altersunterschied im Grunde nicht wirklich erheblich, war sie irgendwie seine Tante geworden. Das machte ihr aber nichts aus. -
Vom Eingang zum Palatin war sie hierher geführt worden. Nun stand sie vor der Porta und klopfte kräftig an damit man sie drinnen auch hören konnte. Noch immer fragte sie sich was sie hier tun sollte und warum sie herbestellt wurde. Es war ein Ort, den sie zuvor noch nicht aufgesucht hatte und dementsprechend aufgeregt war sie und auch ein wneig unsicher. Sie konnte dies hinter einer Fassade einer selbstbewussten Frau verstecken, die lange genug in einer Männerdomäne ihren Mann gestanden hatte. Aber der kaiserliche Hof war da eben eine ganz andere Sache. Hoffentlich würde sich alles bald aufklären.
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Da war sie nun in Begleitung ihres Sklavens am vereinbarten Ort angekommen. Ihre Reisegesellschaft war schon ein wenig größer gewesen. Doch sie hatten sich getrennt und nur Venusia und ihr Sklave die letzte Stunde der Reise allein zurückgelegt. Es wäre sonst viel zu gefährlich geworden. Aller Ängste zum Trotz war die Reise gut verlaufen. Mit der Skizze hatten sie das entsprechende Haus dann schnell gefunden und klopften an die Tür. Jetzt mussten sie wohl nur noch abwarten.
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Zitat
Original von Quartus Flavius Lucullus [/I][/COLOR]
Der Sklave sah sich um und beugte sich etwas näher zu dem Mann hinüber.
"In der Casa Decima wohnt meine Herrin Duccia Venusia und dort sind wir erreichbar wenn dein Auftraggeber dies wünscht. Ich werde meiner Herrin ausrichten, dass wir von ihm hören werden."
Dann verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg nach Hause um alles zu berichten. -
Zitat
Original von Quartus Flavius Lucullus
"Wie hoch ist das Angebot?"
Der abgesandte Sklave sah etwas überrascht drein. So vor aller Leute Augen und vor allem Ohren sollte er ein Angebot abgeben? Dann schaute er sich um und beugte sich zum Ansprechpartner hinüber.
"Da in heutigen Zeiten sogar die Wände zwei paar Ohren haben, verstehst du sicher, dass ich keine genaue Summe nennen mag. Ich kann dir und deinem Auftraggeber aber versichern, dass ich ermächtigt bin ein Kaufangebot in einem guten füntstelligen Bereich abzugeben. Ich denke, dass müsste im Moment einfach reichen"
Wenn es das nicht tat, würde er wohl einfach gehen. Das Geld seiner Herrin wollte er auch nicht einfach so zum Fenster hinauswerfen und zwielichtigen Gestalten in den Rachen werfen. Damit musste sein Gegenüber einfach leben oder auf das Geld verzichten./edit: sig
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Sie nickte vorsichtig.
"Mijn Kinds, ja. Ik kann kämpen, häbs leren möten as ik wär een kind. Ik will heppen een kleene Grup. De Kinds, di, mi un zwee Sklaven. De kinds kummen inne Wagen an we anneren uf de Pferds. Es it keen langs Weg bis Misenum."
Es fiel ihr wirklich schwer die Kinder wegzuschicken, aber es wollte ihr einfach kein anderer Weg einfallen und die Kinder hier zu lassen war immer noch keine Alternative. Nicht mehr, nicht nach Allem was sie hier erleben musste.
"Uff de Weg to Misenum will ik kömpen öven mit dijn Helf."
Dies war mehr oder minder ein Befehl. Sie hatte die Übung leider schon einige Zeit einschlafen lassen müssen. Nun aber würde sie damit weiter machen.