Etwas überrascht war sie schon als sie Seiana sah. Damit hatte sie nicht gerechnet und so stand sie auf um auf Seiana zuzugehen und sie richtig zu begrüßen.
"Du musst dich nucht entschuldigen. Es ist das Haus deiner Familie und eine lange Zeit dein Heim gewesen und ich bin mir sicher noch immer. Bitte setz dich doch. Ich habe im Moment nichts vor bei dem du mich stören kannst. Über eine Abwechslung freue ich mich sehr."
Venusia deutete auf die Ecke mit den Sesseln.
Beiträge von Duccia Venusia
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Venusia war gerade damit beschäftigt die Zahlen ihrer Betriebe zu kontrollieren sowie einige Anweisungen zu verfassen. Wenn sie danach noch Zeit hatte, wollte sie schon langsam anfangen die Reise zu planen. Im Aprilius konnte es noch sehr unbeständig sein und daher wollte sie die Reise für den Maius angehen.
Als es klopfte sah sie von ihren Unterlagen auf und zur Tür.
Das "Herein" war auf der anderen Seite der Tür deutlich zu hören. Gespannt war Venusia wer ihr wohl einen Besuch abstattete. Denn es war kein Klopfen, das sie von den Sklaven kannte. -
Secundus strahlte stolz als Rufus seine Gladiatoren lobte.
"Die hat mein Onkel mir gekauft. Er ist bei der Legion. Wenn ich groß bin, gehe ich da auch hin. Fast alle aus meiner Familie waren beim Militär. Mein Papa war sogar ein Kommandant."
Er wollte damit nicht angeben sondern nur erklären warum er auch dorthin wollte. Im Moment hatte er sich das alles in den Kopf gesetzt nach dem er von seinem Lehrer erfahren hatte wer doch alles Verwandtes von ihm große Männer in den Legionen und Militäreinheiten des Reiches war.
"Welchen möchtest du denn haben?"
Secundus hielt ihm den Reiter und den Gladiator hin. Rufus durfte sich sein Spielzeug aussuchen.
Sevilla nahm schon ihr Tier und ließ es im Gras herumspringen. Es war ein wirklich wildes und gefährliches Exemplar.Die beiden Frauen hingegen unterhielten sich noch immer.
"Alexandria liegt im Süden des Reiches. Man reist am Besten mit dem Schiff dorthin. Die Reise über das mare internum kann allerdings sehr gefährlich sein. Die Stadt liegt direkt am Meer und in Aegyptus. Vielleicht sagt dir das Land ja etwas. Cleopatra hat früher dort gelebt und auch Caesar war schon dort. Ich bekomme keine fianzielle Unterstützung. Ich lebe von meinen Ersparnissen und dem was die Familie mir von meinen Betrieben zur Verfügung stellen kann. Auch die Gens Decima ist für mich da. Wenn das Geld nicht mehr reicht werde ich zurück nach Germania müssen oder einen reichen Mann heiraten müssen. Wären die Kinder nicht, würde es für mich ganz anders aussehen. Ich habe mich aber ehrlich gesagt noch nicht umgesehen- Wahrscheinlich sollte ich das mal tun. Es schickt sich nicht für eine Frau lange unverheiratet zu sein. Noch bin ich vielleicht auch interessant."
Sie sagte das in keinster Weise bitter oder traurig. Sie hatte einfach mal über alles nachgedacht und diese Schlüsse selbst gezogen. Allerdings würde eine Heirat sie von ihren Kindern fortführen. Daher hatte sie es damit auch nicht so schrecklich eilig.
"Ganz genau weiß ich das auch nicht. Er hat wohl Bestandsaufnahmen in den Legionen dort durchgeführt und will sie hier in Roma vorlegen. Eine Art Überprüfung wohl. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich gut mit der Führung von Provinzen auskenne und der Verwaltung von Städten. Aber beim Militär bin ich ratlos. Auch Magnus konnte mir da nicht wirklich recht etwas vermitteln."
Der nächste Punkt ließ sie allerdings traurig und auch etwas wütend werden. Innerlich zumindestens, nach außen wirkte sie noch genauso wie vorher.
"Nun, hat die Familie aber nach germanischen Richtlinien durchaus eine gewisse Entscheidungsgewalt und eben auch das Sagen über die Frauen und wenn sie eine Frau zurück nach Hause schicken, dann hat sie zu folgen. Auch wenn ich lange Zeit das Oberhaupt der Familie war, bin ich indessen als normales Familienmitglied an ihre Entscheidungen gebunden. Sie können mich noch um Rat bitten, aber wenn sie entscheiden, dass ich dies und jenes zu tun habe, dann muss ich das. So ist nun mal unsere Struktur. Sicherlich ist Mogontiacum aufregender als der Hof, aber es war die Entscheidung der Sippe."
Es enttäuschte sie, dass das Wort so wenig gezählt hatte. Aber was sollte sie nun tun? Sie wusste was die Familie sich von Vera abgekehrt hatte, die Unterstützung entzogen und sie nur noch die Namensgleichheit mit ihr zugaben und sonst keine verwandtschaftlichen Verhältnisse. Sie hatten sie ausgestoßen. Das passierte eben wenn man nicht auf das hörte was der Sippenführer beschloß. In Germanien war es eine Art von Todesurteil, im Römischen Reich kam man noch damit durch.
"Lando und Elfleda haben Kinder bekommen"
Ob das der aktuellste Stand war, konnte sie nicht sagen. Es konnte sich auch wieder was geändert haben.
"Ja, ich werde sie besuchen. Meine Kinder sollen sie kennenlernen und verstehen welche Strukturen es in unserer Welt gibt. Sie sollen sie nur verstehen, denn leben werden sie nicht mehr danach."
Dass Sontje hierblieb war auch besser so. Wahrscheinlich würde es nur einen gigantischen Streit geben.
"Meine Reise plane ich noch, aber wahrscheinlich werde ich mich einer Reisegruppe anschließen. Das ist ja noch immer die sicherste Möglichkeit."
Zu Zeiten als sie noch in der Verwaltung tätig war, war es ihr egal. Da hatte sie Bewacher. Zwar haben die ihr auch nicht immer geholfen. Die Zeit nach dem Krieg war schlimm gewesen und sie hatte am eigenen Leibe erfahren dürfen wie es war ausgeraubt zu werden. Oh sie hasste diese Hermunduren noch immer dafür. Sie hatte noch nicht einmal mitgekämpft oder Schuld daran gehabt, dass sie verloren hatten.
"Ich danke dir für deine Empfehlung. Das werde ich in Betracht ziehen."
Es war immer gut jemanden zu kennen, der jemanden kennt...
"Was ich wissen möchte? Wie es dir so ergangen ist, wenn du darüber sprechen willst."
Kurz blickte sie zu den Kindern und dann wieder zu Sontje. -
Noch ehe Venusia etwas sagen konnte, war Sevilla vorgesprungen. Strahlend lächelte sie Massa an.
"Mama braucht die Bernsteinohrringe. Die mit den gelben Steinen und nicht die mit den braunen. Weißt du, der Bernstein kommt von dort wo auch Mama herkommt. Aus Germanien."
Venusia zuckte zusammen und sah sich scheu um. Ob das jemand zu Neugieriges mitbekommen hatte? Venusia stand natürlich zu ihrer Herkunft, doch wusste sie auch, dass es hier in Roma hin und wieder Schwierigkeiten gab wenn man dies zu laut sagte. Sevilla hingegen wollte natürlich mit ihrem Wissen glänzen, das Venusia ihr beibrachte.
Sevilla sah noch etwas genauer hin und änderte sofort ihre Meinung zu den Ohrringen. In einem hatte sie etwas entdeckt. Es war ein Einschluß, eine kleine Mücke, die vor langer Zeit am Harz kleben geblieben war und schließlich vollständig umhüllt wurde und so die lange Zeit vom Einschluß bis zum Fund bestens konserviert überstanden hatte.
"Massa, schau mal. Da ist etwas drin. Ich glaube wir nehmen die hellbraunen Ohrringe."
Sie deutete auf das Schmuckstück in der Hand ihres "Onkels".
"Die passen doch auch viel besser zu Mamas braunen Augen, oder?"
Venusia selbst konnte nur schweigend dabei stehen und entschuldigend lächeln. IIhre Tochter ging grad richtig in ihrem Element der "Typberatung" auf. Secundus hingegen stand gelangweilt da und sah verschüchtert drein als Sevilla nicht nur Massa nach einer Antwort suchend ansah ob die Ringe seiner Mutter passten sondern auch ihn. Stotternd brachte er nur ein verschüchtertes "Ja." heraus. -
Secundus sah von Rufus zu seiner Mutter, welche nickte, nahm dann seine Schwester an die Hand und lief dem anderen Jungen nach.
"Ich habe hier zwei Gladiatoren. Mit denen können wir spielen und Sevilla hat ein Holfpferd dabei."
"Das kann ein Elefant sein."
Von den Größenverhältnissen konnte das sogar stimmen. Sevilla und Secundus waren als offene Kinder erzogen worden und auch wenn sie älter waren, spielten sie gern mit kleineren Kindern. Es gab in ihrem Umfeld auch keine Kinder. Sie hatten nur sich oder Kinder, die zu Besuch kamen oder die sie besuchen konntenDie Kinder waren vorgelaufen und so waren die beiden Frauen allein. Die Sklaven trugen die Körbe und sie Sachen hinterher.
"Ich bin mit meinem Mann nach Alexandria gegangen. Dann zurück nach Roma. Für kurze Zeit war er Praefekt der Classis. Dann wurde er schwer krank und starb. Seitdem lebe ich mit den Kindern in Roma bei seiner Familie. Dann gibt es noch Vala. Er strebt die Senatorenlaufbahn an. Er ist im Moment in Alexandria."
Dann lauschte sie Sontjes Geschichte.
"Ich muss sagen, dass ich nicht minder verwundert bin. Soweit ich weiß, solltest du eigentlich in Germanien bei der Familie sein. So wurde es mir zumindestens mitgeteilt. Ich habe also selbst nicht schlecht gestaunt dich bei dieser Feierlichkeit zu treffen. Wobei ich sagen muss, dass sie interessant wie ungewöhnlich war."
Bei der Frage nach der Familie verzog sie kurz schmerzlich das Gesicht.
"Ich bin schon lange hier in Roma. Mit der Familie habe ich nur via Brief Kontakt. Soweit ich weiß, geht es ihnen gut. Einige haben die Familie verlassen, Nachwuchs ist hinzugekommen. Deinem Bruder geht es nach meinen Informationen gut. Ich werde bald nach Mogontiacum reisen und mit den Kindern die Familie besuchen."
Dann glitt ihr Blick suchend durch den Park um die Kinder nicht aus den Augen zu verlieren.
"Du hattest aber offensichtlich auch eine bewegte Zeit." -
Sie warteten eine Weile bis Venusia Vera erblickte. Sie hatte sich an die Mauer gelehnt, die vom Eingang unterbrochen ein Stück dieses Gartens umzäunte. Jetzt stand sie auf und begrüßte sie freundlich.
"Heilsa Sontje. Es freut mich dich zu sehen und auch dich kennen zu lernen."
Sie ging in die Hocke um den jungen Quintilius in Augenhöhe zu begrüßen. Dann nahm sie ihre beiden Kinder zur Rechten und zur Linken.
"Darf ich euch Decimus Secundus und Decima Sevilla."
Beide begrüßten die anderen auch mit einem Heilsa. Dann sah sie Rufus wieder an.
"Heilsa ist das germanische Wort für Salve. Unsere Familie stammt aus Germanien und daher haben Sontje und ich unsere germanischen Namen und auch Römische. Innerhalb der Familie sprechen wir uns mit diesen Namen an Für alle anderen sind wir Venusia und Vera."
Dann richtete sie sich wieder auf und sah sich kurz um.
"Wollen wir dann in den Park gehen? Dann könnt ihr spielen oder falls ihr Hunger habt, dann können wir auch schon etwas Essen. Es sollte uns über den Nachmittag gut versorgen was ich so mitgebracht habe."
Sie lächelte alle an und wartete dann auf die Antworten.
"Mama, ich möchte gern spielen, ich habe noch keinen Hunger."
Brav hatte Sevilla ihrem Bruder das erste Wort überlassen. Secundus hatte gerade eine Phase in der er sich ein wenig profilieren wollte und schon ein wenig darunter litt, dass er der Zweitgeborene war.
"Ich auch Mama. Ich möchte auch spielen."
Dann sahen die beiden Zwillinge den anderen Jungen an. -
Ein wunderbarer Tag lockte tatsächlich die Familie aus dem Haus. Venusia hatte in der Küche einige Kleingikeiten zurecht machen lassen. Es gab kaltes Fleisch, gefüllte Eier, Käse, Oliven, Brot, dazu eine helle Sauce, Gemüse und etwas eingelegtes Obst. Für Getränke war natürlich auch gesorgt worden. Ein Sklave trug den Krob mit dem Geschirr und den Gefäßen für das Essen, ein weiterer die Decke und ein Dritter sollte auf sie achten. Der Morgen war schön gewesen. Baluer Himmel, keine einzige Wolke zog darüber und die Vögel begrüßten laut zwitschernd die Sonne. Eigentlich hatte sie sich noch einmal umdrehen wollen. Dazu kam sie nicht mehr nachdem die Tür aufgestoßen wurde und ihr Bett von zwei kleinen Geistern erobert wurde. Sie tobten auf dem Bett, kuschelten mit ihr und hielten sie natürlich vom Schlaf ab. Also zogen sie sich schon fertig an, frühstückten etwas. Dann spielten sie noch etwas und irgendwann ging es los.
Nun standen sie besprochen am Eingang der Gärten und warteten auf die Verwandte, die Venusia so unverhofft wiedergefunden und getroffen hatte. Sie wusste nicht ob Vera hierher kommen würde, aber sie hoffte es. Sie konnte ihre Verwandte natürlich auch verstehen wenn sie es nicht tat. Denn eigentlich hatte sie ja ganz wo anders zu sein und vermutlich würde sie davon ausgehen, dass die Germanin sie zur Rede stellen wollte. Dies war zumindestens nicht der Grund der Einladung gewesen.
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Eine Sklavin brachte ihr das Schreiben ihres angeheirateten Verwandten. Venusia legte ihre Handarbeit zur Seite und begann damit den Text zu lesen.
ZitatOriginal von Gnaeus Postumius Rufus
An
Duccia Venusia
Casa Decima Mercator
RomaSalve Venusia,
es wird Frühling der Himmel klart auf, die Sonne findet ihren Weg, die Welt um uns erwacht aus dem tristen grau des Winters.
All das täuscht nicht darüber hinweg, dass die Zeichen auf Sturm stehen. Unruhige Zeiten sind angebrochen. Ich befürchte die Lage um Rom und Italia wird sich weiter verschlechtern. Der Mord am Princeps und seiner Familie wirft noch viele Fragen auf. Was ich bisher in Erfahrung gebracht habe ist sehr unbefriedigend. Wir sitzen hier wie auf heißen Kohlen. Man fühlt die steigende Spannung.Nun zu dir. Wie geht es dir und den Kindern. Du wolltest im Frühjahr nach Germanien. Jetzt wäre die beste Gelegenheit. Weg von Rom, aus der Schusslinie irgendwelcher Machtrangeleien, in die das Haus Decima auf Grund ihrer Verbindungen geraten könnte.
Meine Zustimmung hast du. Gegenüber Seiana übernehme ich die volle Verantwortung. Hier noch Mal zur Bestätigung. Pass auf dich und die Kinder auf. Wenn du abreist, lass mir eine kurze Nachricht zu kommen. Eine kurze Nachricht an Seiana, dass sie sich keine Gedanken macht. Obwohl ich glaube, dass für sie derzeit mit wichtigeren Dingen beschäftigt ist, als dir die Reise zu verweigern.Grüße die Kinder von mir.
Vale
Massadie Götter mögen dich und die Kinder beschützen.
Nachdem sie fertig war, rollte sie das Schreiben zusammen und legte es auf den Tisch neben sich. Kurz hielt sie inne und schnappte sich dann die Nadel und ihre Werkstück wieder. Es war die letzte Tunika für Massa. Sevilla hatte die Erste am unteren Rand und an den Ärmeln bestickt. Mit viel Fleiß und Eifer hatte sie ihre Fertigkeiten vertieft und sehr gut zur Schau gestellt. Sie würde Massa sicher gefallen. Das Schreiben erinnerte sie daran, dass es zeit für die Vorbereitungen wurde und dass sie vorher noch ein Treffen arrangieren musste. Es war also noch viel zu tun und die Germanin ziemlich froh darüber das letzte Stück des Saumes fertigstellen zu müssen. Mit einer Antwort würde sie Massa die beiden Kleidungsstücke zuschicken, dann eine Nachricht an Vera schicken und dann die Reise organisieren und letztendlich Seiana schreiben und berichten.
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"Morgen ist mir recht. Da finde ich ganz bestimmt noch Zeit zum Ausmessen."
Eigentlich hatte sie keinen Wunsche mehr. Die Kinder hatten ihr neues Spielzeug bekommen, die Stoffe waren gekauft, sie hatte mehr Arbeit als erwartet und sie durfte nach Germania zu ihrer Familie. Mehr konnte sie sich gar nicht wünschen. Doch es kam anders. Massa nahm sie bei der Hamd und zog sie mit sich, ebenfalls die Kinder. Sie wollte protestieren und öffnete sogar für sämtliche Einwände den Mund. Ehe jedoch ein Wort diesen verlassen konnte, schloß sie ihn wieder. Sie meinten es ja nur gut. Ihre Gegenwehr löste sich in Wohlgefallen auf und ließ sich zu den Schmuckständen begleiten.
Die Auswahl war wirklich groß. Mit Steinen, ohne Steine, verschiedene Farben, lange Ketten, kurze Ketten, auffällige Geschmeide, Armreife, Diademe, Ringe, Fibeln. Einfach Alles war dabei. Da stand sie nun und und wusste nicht was sie sich aussuchen sollte.
"Ich glaube, hier müsst ihr mir alle helfen. Die Auswahl überfordert mich etwas."
Sevilla hatte schon das ein oder andere gefunden und auch Secundus beäugte die Auswahl unauffällig. Schmuck kauften ja schließlich nur die Frauen. Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen wo er es anders sah, doch im Moment missfiel ihm dieses Ziel. Aber auch er sah schließlich Massa an und machte das dritte Augenpaar komplett, das sich auf den Decimus richtete. -
Ein Sklave des Haushaltes der Decimer hatte sich auf den Weg gemacht um eine Einladung der dort wohnenden Duccia an die andere Duccia in diesem Hause zu überbringen. Wie es ihm aufgetragen war, übergab der das Schreiben der dafür vorgesehenen Stelle und ging wieder.
Duccia Venusia, Casa Decima, Roma
Ad
Duccia VeraGerne möchte ich Deine Anwesenheit in Roma zu einem Treffen nutzen. Bei unserer Begegnung auf den Festlichkeiten zu Ehren der Bona Dea sind wir dazu leider nicht gekommen. Da der Frühling naht, würde es mich sehr freuen dich in den Horti Lolliani zu treffen. Am westlichen Eingang zu den Gärten werden meine Kinder und ich am ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLXII A.U.C. (19.3.2012/109 n.Chr.) zur Mittagszeit auf dich warten. Kleinigkeiten zum gemeinsamen Essen werden wir dabei haben. Wir würden uns sehr freuen wenn du dieses Treffen ermöglichen könntest.
Es grüßen dich
Sevilla, Secundus und Venusia
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Vielen Dank für deinen Hinweis.
Der Februar ist nun für alle sichtbar und dein Punkt eingefügt.
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Auch von mir alles Liebe und Gute.
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"Das wird sicher toll und wir werden viel erleben können und viel sehen. Onkel Massa du musst uns dann auch tolle Plätze besorgen. Machst du das?"
Die Freude stand dem Jungen ins Gesicht geschrieben.Und Sevilla kannte natürlich einen guten Schneider. Viel mehr eine Schneiderin und das musste sie natürlich sofort kundtun ohne mit der Schneiderin vorher zu sprechen.
"Mama ist eine gute Schneiderin. Sie kann das richtig gut. Sonst würde sie mir das ja nicht beibringen."
Die Kleine grinste breit und Venusia stand unter Zugzwang. Das war wirklich geschickt gemacht.
"Wenn meine Künste so gepreist werden, muss ich sie dir wohl auch mal unter Beweis stellen."
Venusia zwinkerte Massa zu.
"Du wirst mich dann in der Casa Mal aufsuchen müssen damit ich deine Maße nehmen kann. Die Tunika sollen ja auch ordentlich passen. Es wäre mir eine Ehre deine Schneiderin zu sein und Sevilla wird sich bestimmt ganz viel Mühe mit den Stickereien geben."
Damit hatte Venusia nun auch Sevilla in die Pflicht genommen. Die kleine Rache der überfahrenen Mutter. -
Auch von mir alles Liebe und Gute zum Geburtstag.
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Die Schale war wieder bei ihrem Anfang angekommen. Die Duccia musste weiterhin feststellen, dass sie nicht viele der anwesenden Damen nicht kannte. Ihre Verwandte natürlich und Serrana. Ansonsten war es wirklich traurig. Alle unbekannt. Nach dem die Schale mit dem Wein abgestellt wurde, stand auch schon ihre Sklavin hinter Venusia. Die Worte der Opferführerin waren klar. Es wurde ernst. Wie sie jetzt erst bemerkte etwas zu ernst für sie. Sie würde nichts mehr tragen. Ihre Haare waren zwar lang, aber nicht lang genug um die Narben auf ihrem Rücken zu verdecken und die Bänder in der Anzahl bei Weitem nicht genug. Sie konnte also nur auf das schummerige Licht hoffen. Außerdem musste sie daran denken nicht mit dem Rücken zu einer der anderen Frauen zu stehen. Während Venusia die Schnürungen löste, öffnete die Sklavin die hochgesteckten Haare. Natürlich wusste sie um die alten Male und wie ungern sie diese zu Schau stellte. Bei einem Bad hatte Venusia ihr mal erzählt wieso ihr Rücken so verunstaltet worden war. Seit diesem Moment verstand sie das Anliegen nur all zu gut. Das Kleid war ihr ausgezogen wurden und wurde ordentlich zur Seite geräumt. Die Haare verdeckten gut zwei Drittel der stark vernarbten Peitschenhiebe, die die Duccia damals in Germania erdulden musste. Wenn man genau hinsah, konnte man dennoch einige Narben erkennen, die kreuz und quer den Rücken zierten. Dann kam das angekündigte Schwein herein und es wurde darum getanzt. Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Brauch, aber sie machte mit und mit der Musik machte es sogar Spaß. Erst brauchte es ein wenig bis sie in den Takt hineinfand. Die Melodie war in ihren Ohren einfach aber sehr melodiös und wenn man sich darauf einließ, schienen die Füße den Takt ganz von selbst zu finden. Obwohl sie wusste was alles noch folgen würde - ihre Sklavin war bei der Aufklärung wirklich sehr gewissenhaft gewesen - war sie neugierig wie genau das alles ablaufen würde.
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Ich danke dir für den Link. Ich habe daran auch schon gedacht. Allerdings gibt mir der Punkt der Persönlichkeiten zu denken. Aber das bekomme ich noch raus.
Trotzdem noch mal Danke fürs raussuchen. -
Beim Durchsehen der Chronik ist mir aufgefallen, dass in den letzten Monate nichts eingetragen wurde/ eingetragen werden konnte.
Wenn dem wirklich so ist, dann ist es so. Wenn nicht, würde ich mich freuen, wenn ich etwas Unterstützung bekommen könnte und ihr mir die Links zu passenden Geschehnissen oder Ernennungen geben könntet. Ich trags dann natürlich ein.
Zur Information habe ich euch noch mal einen kleinen Auszug rausgesucht was in unsere Chronik gehört.
Für die Chronik relevant:
[*]Standeserhebungen in den Ordo Equester und Senatorius
[*]Umbesetzungen in militärischen, religiösen und politischen Führungspositionen mindestens auf Provinzebene
[*]Umbesetzungen der Abteilungsleiter im Kaiserhof
[*]Kaiserliche Dekrete
[*]Beschlossene Senatsdekrete
[*]Neuordnung der Collegien
[*]Religiöse oder militärische Feierlichkeiten, Spiele und Veranstaltungen größeren Ausmaßes (Indikator: Anwesende Persönlichkeiten)
[*]Außergewöhnliche Ereignisse von großer Tragweite (z.B. Kriege, Schlachten, Naturkatastrophen, ...)
Für die Chronik irrelevant:[*]Standeserhebungen unterhalb des Ordo Equester
[*]Militärische Beförderungen unterhalb der Stabsebene
[*]Sämtliche Veränderungen in den Stadtverwaltungen
[*]Opferzeremonien
[*]Verleihung von Diplomae, Phalarae, Armillae oder TorquesWenn es etwas für dieses Jahr gibt, dann auch schon her damit.
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Eine gewisse Vorfreude machte sich in Venusia bereit. Sie musste nicht mehr darum kämpfen den Ausflug in ihre Heimat machen zu können. Natürlich wusste sie gefährlich Reisen waren, aber sie würden ihr nicht erspart bleiben. Im Frühjahr hinauf in den Norden und im Herbst spätestens wieder zurück. Venusia war dankbar dafür und zeugte ihm dafür ein seltenes Lächeln.
Sevilla war natürlich total glücklich, dass ihr die beiden Puppen auch noch gekauft wurden.
"Danke Onkel Massa. Du hast recht. Sie sollten zusammenbleiben. Sie freuen sich darüber."
Sofort waren sie in ihr kleines Herz geschlossen.
"Dann kann ich doch sicher die Reste bekommen, die von deinem Stoff übrig bleiben, oder? Die brauchst du doch nicht mehr."
Sie würde tolle Kleider daraus nähen und sie ihrer Puppe anziehen. Sevilla hatte schon ganz genaue Pläne.Als Secundus an der Reihe war, besah er sich die beiden Gladiatoren. Dann nickte er.
"Die sind toll. Danke."
Dann nahm er sie sich und überlegte schon wie er sie am besten kämpfen ließ. Er war wie sein Vater kein Mann vieler Worte.
"Onkel Massa. Kannst du mal mit mir zu Gladiatorenkämpfen gehen?" -
Das Gespräch nahm nun eine Wendung mit der sie nicht gerechnet hatte. Sicher hatte sie auch schon daran gedacht, dass sie in Germania bei ihrer Familie bleiben könnte. Dann gabs die ganzen Gespräche mit Seiana und natürlich nicht zu letzt ihre eigenen Überlegungen. Auch wenn sie versuchte ihre Kinder in ihrer alten Sprache und den Gepflogenheiten ihrer Familie zu unterrichten so wurden sie hier zu kleinen Römern erzogen und das waren sie mehr als Germanen. Das musste sie sich eingestehen und das hatte sie bereits. Während sie Massa zuhörte, suchten die Kinder natürlich nach Spielzeug und es gab eine große Auswahl. Als er sie direkt ansah, tat sie es ihm gleich und sah ihn auch an um ihr Versprechen, das sie ihm wahrheitsgemäß gab zu unterstreichen.
"Ich verspreche es dir. Ich weiß nur zu gut, dass die Kinder hierher gehören und danke dir dafür, dass du Verständnis dafür hast und mir damit die Möglichkeit gibst, dass sie ihre Wurzeln kennen lernen können. Das Frühjahr ist eine gute Reisezeit. Ich denke, dass Seiana es auch verstehen wird, denn ich werde auch dafür Sorgen, dass sie Magnus Wurzeln kennen lernen. Du hast also mein Wort, dass ich die Kinder wieder zurückbringen werde."Die Kinder wollten wieder Aufmerksamkeit und so besah sie sich was Secundus schon bekommen hatte und was Seiana jetzt wollte. Als sie ihren Blick über die Puppen schweifen ließ, entdeckte sie eine Puppe, die ihrer eigenen von früher sehr ähnlich sah. Sie hatte rotbraune Haare, die zu Zöpfen geflochten waren. Dazu trug sie ein kariertes Kleidchen und hatte einen Umhang aus grüner Wolle. Diese würde sie ihrer Tochter auch noch kaufen wenn sie denn ihre eigene gefunden hatte...
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Sie schmunzelte ob des Kompliments. So langsam schaffte sie es sich diesen Dingen wieder zu öffnen und sie anzunehmen. Inzwischen tat es sogar gut ein Kompliment zu erhalten.
"Ich möchte wirklich gern meine Familie in Germania besuchen und sie auch den Kindern vorstellen. Wenn man so weit verstreut lebt, passiert es sehr schnell, dass man nicht mal mehr seine eigene Familie kennt oder gar weiß woher sie kommt. Magnus habe ich am Sterbebett versprochen unseren Kindern seine Heimat in Hispania zu zeigen und dieses Versprechen möchte ich sehr gern halten. Sie sollten auch meine Seite kennen und wissen woher ich stamme. Nach Germania Magna möchte ich sie nicht bringen. Wir sind in der welt in der ich als Kind lebte nicht mehr erwünscht. Daher möchte ich ihnen wenigsten die Familie und Umgebung zeigen in der ich das ohne Gefahr tun kann."
Sie vermisste ihre Familie einfach.
"Ich kenne mich mit dem Militärleben sehr gut aus. Magnus und ich sahen uns zum Anfang unserer Beziehung und Ehe nur selten. Er lebte in Confluentes bei der Ala und ich Mogontiacum."
Sie musste schmunzeln als sie an ihre erste Zeit denken musste und den Abend als sie dank des Kaisers am liebsten im Erdboden versunken wäre. Der Kaiser hatte Einfluss auf ihr Schicksal genommen.
Die Frage an die Kinder weckte diese natürlich auf. Sofort wollten sie weiter und hatten natürlich auch sofort einen Stand im Blick. Secundus stürmte schon darauf los und Venusia blieb kaum etwas übrig als ihm zu folgen und hoffte, dass die beiden anderen ihnen folgen würden.
"Mama, ich möchte einen Reiter haben. DU hattest doch mal gesagt, dass Papa ein guter Reiter war und ein Soldat."
Sie waren am Stand angelangt.
"Ja, das war er. Er konnte wirklich gut reiten und ich auch."
"Das musst du mir unbedingt mal beibringen."
Ehe Venusia irgendetwas daruaf erwidern konnte, schnellte der Arm auf ein Spielzeug zu...