Nun war es soweit. Die Reise ins freie Germanien würde losgehen. Sie war mit ihrem Pferd an der Casa losgeritten und wartete nun vor der Curia Mogontici auf ihre Begleiter. Etwas aufgeregt war sie schon. Sie würde in ihre alte Heimat kommen. Doch nicht als Germanin sondern als Römerin. Na ja, nicht ausschließlich Römerin, aber eben auch nicht Germanin. Irgendwie war es auch wieder ungewohnt in rein germnischer Kleidung hier zu stehen und die Blicke auf sich zu ziehen. Manche waren irritiert, sahen sie ihre Magistra nun in rein germansichen Sachen und nciht mehr bunt gemischt. Sie fragte sich Ob Commodus wohl auch in germanischen Gewändern erscheinen würde. Schließlich sind Hosen doch etwas ungeewohnt für den jenigen, der sie noch nie getragen hatte. Ebenso gespannt wartete sie auf die Eskorte und sich diese an Valentins und ihre Ratschläge gehalten hatten und sich auch etwas ihren baldigen Gastgebern angepasst hatten. Ansonsten führte sie ein paar Decken und etwas Proviant mit sich.
Beiträge von Duccia Venusia
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Du kannst einfach einsteigen. Für den Anfang haben wir unterlagen. Die bekommst du später gleich ausgehändigt. Er geht gleich weiter. Folge mir doch einfach bitte.
Sie stand auf und ging zur Tür um dann in den Vorlesungsraum zu gehen.
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Kommen wir nun zum nächsten Punkt. Ackerbau und Viehzucht.
Die Siedlungsplätze werden mit Bedacht gewählt unter den Gesichtspunkten von Wasservorkommen, Bodengüte und klimatischer Gunst.
Die Landwirtschaft stellt die wesentliche Lebensgrundlage aller germanischen Stämme dar. Nur wenige bestreiten ihr Auskommen auf andere Weise, durch Handel und Handwerk etwa. Die landwirtschaftlichen Güter sind bei allen germanischen Stämmen gleich. Nur die Nutzpflanzen und Tiere können etwas variieren. Je nachdem wo sich das Dorf befindet. Aber für die Geographie ist geplant diese in einem anderen Kurs zu behandeln.
Unter den Haustieren dominiert überall das Rind, von kleinem Wuchs, das als Milch- und Fleischlieferant und überdies als Zugtier dient. Daneben finden wir mit regionalen Schwerpunkten das Schwein und Schaf bzw. Ziege. Pferd, Hund und Katze. Nicht zuletzt Geflügel, wie Hühner, Gänse und auch Enten. Wild hingegen spielt als Nahrungsmittel nur eine ganz untergeordnete Rolle. Nur maximal 10% des Nahrungsaufkommens, besonders gegen Ende des Winters werden damit abgedeckt.
Die Rinder leben mit den Menschen unter einem Dach. Da Freilandhaltung im Winter aus klimatischen Gründen nirgendwo in Germanien möglich ist, finden wir diese im Stallteil eines Langhauses, in Boxen beiderseits eines Stallganges. Der oft kleinere Teil des Hauses wird von der Familie bewohnt.
Die Auswahl der angebauten Kulturpflanzen richtet sich nach den Grundbedürfnissen der menschlichen Ernährung. Als ergiebige Nahrungsgrundlage dienen mehrere Getreidearten. Da Fleisch und Milch nicht ständig zur Verfügung stehen, wird vor allem auf Hülsenfrüchte zurückgegriffen. Auch Ölpflanzen gehören zur Ernährung. Verschiedene Gemüsearten, Obst, Nüsse und Beeren ergänzen den Speisezettel.
Auf den Feldern wird daher hauptsächlich Gerste angebaut. Andere Getreidesorten sind bekannt, spielen aber eine geringere, zudem regional unterschiedliche Rolle: verschiedene Weizenarten, Hafer, Roggen, Emmer, Einkorn und Rispenhirse. Daneben findet man je nach Region die Ackerbohne, Linse, Saubohne und Linsen-Wicke und die Erbse, Flachs (Lein), Leindotter und in geringem Maße auch Hanf werden wegen der ölhaltigen Früchte als auch wegen der Fasern angebaut. Der Obstbau das Sammeln von Wildfrüchten hat kaum eine Bedeutung. Als Gemüse- und Salatpflanzen dienen verschiedene Melden-, Kohl- und Gänsefußarten, außerdem Sellerie, Löwenzahn, Brennnessel und Karotte. Sammelpflanzen sind Brombeeren, Haselnüsse, Himbeeren, Holunder und Erdbeeren. Als Bierwürze wird auch Hopfen und als Heilpflanzen z. B. Eibisch und Bilsenkraut gesammelt. Gezielt angebaut werden hingegen Färbepflanzen wie z. B. den Waid, der zum Blaufärben von Textilien dient.
Als Ackergerät nutzt der Germane den Pflug von alters her und zwar in Form des Ritzpfluges (Arder, Ard), den man, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen, kreuzweise über die Ackerfläche führen muß. Ein weiteres von Tieren gezogenes Ackergerät ist die Egge. Von Menschenhand werden Spaten, Hacke und Ziehharke geführt, als Erntegeräte Sichel bzw. Erntemesser und Sense.
Wieder machte sie eine Pause. Hier würde nun Valentin übernehmen.
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Gastfreundschaft wird in unserer Familie sehr groß geschrieben und alte Traditionen binden uns an diese. Du wirst in unserem Kurs noch mehr darüber erfahren.
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Venusia lächelte freundlich.
Du musst nicht auf der Straße schlafen. Du kannst auch gern bei uns in der Casa schlafen und wohnen. Was hälst du davon? Die Stadt können wir auch gern gemeinsam anschauen.
Fragend sah sie Marcia an.
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Nun, das was du verpasst hast, wirst du schon aufholen. AUch können wir beim Kenennlernen dieser Stadt gern etwas helfen. Wo wir gerade dabei sind. Dein Name ist mir nicht bekannt. Also auch keine Casa, die deiner Gens gehört in dieser Provinz. Wo könntest du denn wohnen? Hast du Unterkunft?
Freundlich sah sie Marcia an und wartete auf die Antwort.
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Venusia nickte und machte dann weiter.
Beginnen wir nun mit der Gesellschaft der Germanen. Hier fürs Erste die Lebensweise. Diese unterscheidet sich in so vielem von der, der Römer.
Die Siedlungsformen
Die Germanen haben keine Städte wie die Römer. Sie wohnen in Einzelgehöften, wo der Boden urbar gemacht worden war, der Wald Holz, Früchte und Pilze liefert und das Vieh auf Lichtungen und Wiesen grasen kann. Neben diesen Einzelgehöften gibt es noch die Kleinsiedlungen und größere geschlossene Siedlungen. Überall dort wo ein Haus steht, kommen bald neue hinzu. (Bekannt sind auch burgenartige Siedlungen mit Werkstätten, in denen sich die Handwerker tummeln und welche von starken Wällen umgeben sind.
Meist werden die Häuser in Westost- Richtung errichtet, um den Winddruck zu mindern. In Nordwest- Germanien herrscht der dreischiffige Hallenbau vor. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Wohn- und Stallhaus, mit einem heruntergezogenen Dach, das von den inneren Pfeilern getragen wird. Die Wände sind aus lehmverschmiertem Flechtwerk oder Rasenplacken. Mensch und Tier leben hier unter einem Dach. So wird die Wärme der Vierbeiner genutzt, selbst ihr Mist dient als Wärmespender. Die Länge der Häuser beträgt in der Regel 9- 10 Meter. Aufgeteilt ist das Haus in Wohn- und Stallteil, der Eingang befindet sich an den Längswänden, wo diese beiden Bereiche zusammenstoßen. Außer dem Haupthaus gibt es häufig auch Nebengebäude, so Webstuben, Kochgebäude und Vorratskeller.
Diese Einzelgehöfte und Siedlungen sind von einer bäuerlichen Lebensweise geprägt. Als Siedlungsplätze werden Erhebungen oder Terrassen entlang von Flusslandschaften, höher liegende Geländesporne und Höhenlagen bevorzugt.
Ein Bauernhof besteht zumeist aus einem Wohngebäude, mehreren Grubenhäusern und einem Pfostenspeicher sowie Nebeneinrichtungen. Die Größe eines Einzelgehöftes beträgt oft zwei Hektar. Das Zentrum bildet das Wohngebäude, in dem ein Wohn-, ein Wirtschafts- und ein Stallbereich untergebracht sein können.
Zu den charakteristischen Nebengebäuden zählen sechspfostige Grubenhäuser, deren Bodenniveau bis zu einem Meter eingetieft sein kann. Die Baugruben sind 10 bis 16 qm groß, meist West-Ost orientiert und von rechteckigem Grundriss. An der südlichen Längsseite befindet sich meist der abgetreppte Eingang. Die Wände werden aus Flechtwerk mit oder ohne Lehmbewurf gebildet. In diesen Bauten finden sich bäuerliches Handwerk wie z.B. Weben und Spinnen, aber auch Erntevorräte. Es gibt aber auch Getreidespeicher, die in luftiger Höhe auf frei stehenden Pfosten errichtet sind, um das Erntegut vor Feuchtigkeit und Mäusefraß zu schützen. Ebenerdige Häuser, kleiner als das Haupthaus, können sowohl als Scheunen dienen wie auch witterungsgeschützte Arbeitsflächen bieten. Ein solches Gehöft wird nicht selten von einem Zaun umschlossen, der Raubzeug fern und das eigene Vieh zusammenhalten soll.
Weitere Einrichtungen sind überdachte Werkplätze für Keramikherstellung und Eisenverarbeitung sowie Kalkbrennerei und Brotbacköfen. Für die Aufbewahrung der Vorräte legt man Speichergruben, gestelzte Pfostenspeicher sowie Stroh- und Heulagerplätze an.Hier machte sie eine Pause um eventuelle Fragen abzuwarten.
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Venusia lächelte Marcia an.
Tritt näher Marcia. Du möchtest dioch also zum Kurs anmelden. Es hat zwar schon begonnen, aber er ist noch nicht weit. Den Anfang kannst du gern nachlesen und den Rest machst du einfach mit. Woher kommst du eigentlich und nimm doch bitte Platz.
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Venusia sah von ihren Unterlagen auf und zur Tür.
Herein bitte.
Sie fragte sich wer das wohl sein könne.
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Venusia schluckte. Der Kurs hatte kaum begonnen schon wurde solch Frage gestellt. Warum konnte man denn nicht erst einmal zu hören und dann fragen stellen außerdem war dies gar nicht Thema des Kurses sondern gehörte sofern gewünscht in einen anderen Cursus. Kurz sah sie zu Valentin, der antwortete und wartete ehe sie nur kurz den Magistraten begrüßte.
Herzlich Willkommen zum Cursus Augustinus.
Sie warf Augustinus einrn Blick zu, der nicht wirklich freundlich war aber auch nciht unfreundlich. Eher undeutbar. Sie mochte solch Störungen nicht auch schon gar nicht wenn man versuchte zu provozieren. Und genau so kam ihr diese Frage vor.
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Doch Venusia winkte lächelnd ab.
Ich danke dir sehr für deine Gastfreundschaft, doch bin des Weines nicht sehr viel gewohnt und wäre jetzt dankbar ein Wasser bekommen zu dürfen, wenn es keine Umstände macht. Aber dennoch muss ich sagen, dass er durchaus sehr angenehm schmeckt. Gab es denn irgendwelche Probleme hier auch wenn sie vielleicht schon vorbei sein mögen? Oder irgendetwas was anzumerken wäre? Es muss nicht unbedingt mit dem Betrieb zu tun haben. Confluentes zum Beispiel.
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Auch Venusia nickte Augustinus zu. Als sie nun Augustinus sich meldete nickte sie im zu, so dass er seine Frage nun stellen konnte.
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Nun denn. Da nun scheinbar erst einmal keiner weiter kam, würden sie einfach beginnen. Sie hatten ja Kursunterlagen, die sie zur Not noch aushändigen konnten. Sie räusperte sich fast unhörbar und trat vor die Anwesenden.
Mein Cousin Valentin Duccius Germanicus und ich, Venusia Duccia Britannia, wir möchten euch bei unserem Kurs über die Germanen begrüßen und nun auch nicht länger warten. Wir beginnen gleich einmal mit einer kleinen Einführung zum Sinn dieses Kurses.
Sie sah kurz zu Valentin und sprach dann weiter.
Was will dieser Kurs bezwecken? Er soll zum einen jedem einen Einblick in das Leben der Germanen geben. Sicher kann hier nicht alles abschließend behandelt werden. Doch waren wir bestrebt im diesem Rahmen so viel Wissen wie möglich unterzubringen. Zum Anderen soll er auch etwas zum besseren Verständnis der Römer gegenüber den Germanen beitragen. Denn so manches Vorurteil besteht nur auf Grund eines Missverständnisses und mangelnden Wissens.
Gespannt auf die Reaktionen derAnwesenden hielt sie einen Moment ein, ehe man zum ersten Punkt kommen würde.
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Auch Venusia begrüßte alle Lernwilligen und fragte sich wo die anderen beiden wohl blieben.
Einen Moment sollten wir wohl noch warten. Danach beginnen wir ohne sie würde ich vorschlagen.
Sie sagte das so laut, dass auch die anderen mitbekamen, der Kurs noch nicht begann.
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Venusia sah auf ihre Liste.
Also angemeldet haben sich Germanica Aelia, Titus Didius Gordianus, Marcus Octavius Augustinus, Camillus Matinius Plautius, Gaius Iulius Raeticus, Caius Iulius Seneca und Gaius Prudentius Commodus.
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Venusia war in den Raum gekommen und sah sich um. Sie war etwas aufgeregt und sah nun noch einmal nach ob genug Plätze vorhanden waren. Viel hatte sie schon gemacht, aber nie so vielen "Römern" die Germanen, ihr Volk, erklärt. Auch hoffte sie etwas Verständnis für diese damit erhaischen zu können. Nun fehlte nur noch Valentin und dann bald die Zuhörer.
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Venusia spürte eine deutliche Veränderung im Klima dieser Sitzung und musterte alle eingehend. Irgendwie schienen hier zur Zeit nur Überraschungen ans Tageslicht kommen zu wollen. Auch bekam sie genau mit wie Valentin sich veränderte.
Macer wir bedauern es sehr dich nun wieder ziehen lassen zu müssen, aber wenn du dies für das Richtige hälst so wirst du sicher die besten Wünsche aller Anwesenden in dieser Curia mit auf die Reise nehmen dürfen und ebenso den Segen der Götter. Doch auch würde mich sehr für die Alternativen interessieren.
Ihr fiel erst zu spät ein, dass sie ja ganz andere meinte als andere in dieser Runde, aber sie hatte sich ja zum Glück keine Namen genannt. Dann sah sie zu Florus.
Ich bedaure sehr, dass dir deine Gesundheit solch Streiche spielt und hoffe auf eine baldige Genesung und gebe dir auch hiermit meine besten Wünsche dies bezüglich mit. Möge es sich alles rasch bessern. Aber zum anderen bin ich auch froh, dass du uns und der Classis somit noch ein wenig erhalten bleibst.
Sie fragte sich so langsam was noch alles für Überraschungen hier zu Tage treten würden.
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Dies gilt es noch zu klären. Ich denke mal, dass etwas "friedlicheres" besser wäre. Aber was wir genau machen wollen, das müsste noch geklärt werden.
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Nun, es ist die Idee vorgebracht worden, dass wir zur Verbesserung der Beziehungen mit den Germanen jenseits des Limes Wettkämpfe gestalten, in denen die Gruppen gemischt sind. Das heißt Germanen und Römer in einer Gruppe sind und somit gemeinsam gegeneinander antreten können.
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Nun es werden Aufrufe gestartet, das jeder sich bei seiner Verwaltung melden soll und wirsomit eine aktuelle Einwohner- und Steuerliste erstellen können. Die Provinzangehörigen, die außerhalb Germaniens sind, werden sich in entsprechenden Officiums in den anderen Provinzen melden.
Sie musterte den Stapel von Unterlagen auf seinem Tisch.