Beiträge von Duccia Venusia

    Er wollte damit helfen. Was genau, sagte er nicht.


    Dann sah sie ihn ernst an.


    Beim Regionarus ware ich noch nicht und ich weiß auch nicht ob es so gut ist.

    In seinen Armen beruhigte sie sich etwas.


    Ich habe versucht ihnen zu sagen, dass sie uns die Tiere und Decken lassen sollen. Mit Hunger kann ich leben zumindest bis zum nächsten Dorf hätte ich es durchgehalten, aber ohne Pferd und ohne Decken. Ich habe mit ihnen gesprochen, versucht eines Besseren zu belehren. Dies hatte jedoch zur Folge, dass ich dann gefesselt neben dem Feuer saß. Sie meinten ich hätte mit der Herausgabe, Kindern geholfen. Und dann er sprach mit mir Germanisch und dann dieser chaukische Dialekt. Diesen kenne ich noch heute heraus.


    Die ganze restliche Reise hatte sie versucht keinen Gedanken daran zu verschwenden. Die Männer wunderten sich, dass es sie so kalt ließ. Es tat es auch. Aber hier zu Hause, wo sie nun davon berichtete, merkte sie wie sehr es sie doch mitgenommen hatte.


    Solch Angst hatte ich noch nicht einmal in dem Sklavenzug. Ich saß da ganz allein, lauter Geräusche um mich herum. Ein Gebiet was ich nicht kannte und nur das Feuer als Schutz. Irgendwann kam ich auf die IDee die Fesseln durchzubrennen. Sie hatten mir die Hände nach vorn gebunden, dass ich immer wieder Holz auflegen konnte. Wie gesagt, irgendwann brannte ich die Fesseln durch und konnte mich dann nun besser verteidigen für den Ernstfall.


    Erneut begann sie leicht zu zittern. Sie schien das jetzt erst alles zu verarbeiten und die ganze Reise lang so mit ihrem Programm zu tun gehabt zu haben, dass sie es unterwegs nicht musste und auch auf gar keinen Fall wollte.


    Nachdem ich die ganze Nacht gewacht hatte, nahm dann ein netter germanischer Händler uns bis zum nächsten Dorf mit. Dort kamen wir einen Tag unter und wurden am nächsten Tag zu meinem nächsten Ziel gebracht, wo wir neue Pferde, Decken und Wegzehrung bekamen.

    Nun ja, wir ritten durch ziemlich dichten Nebel. Die Feutigkeit war schon in unsere Kleidung gekrochen. Wir suchten einen Unterschlupf und so entfernten sich zwei der drei Reiter von mir. Na ja, sie kamen auch nicht wieder zurück. Plötzlichen standen einige Männer auf dem Weg. Dann zogen sie den anderen noch vom Pferd und schlugen ihn bewusstlos. Mit mir schienen sie das gleicht vorgehabt zu haben, aber haben wohl noch rechtzeitig gemerkt, dass ich eine Frau bin. Die Drei Männer brachten sie dann an und wollten mit den Pferden, unseren Vorräten und den Decken los. Als ich zwecks wilder Tiere protestierte, machten sie uns ein Feuer. Dann zogen sie von dannen. Der Anführer verabschiedete sich noch von mir und das mit chaukischen Worten. Ein Händler nahm uns dann schließlich am nächsten Morgen ins nächste Dorf mit.


    Als Venusia dies erzählte, begann sie wieder zu zittern. Man sah es ihr jedoch nur an, wenn man genau auf den Wasserbecher sah. Auch ließ sie mit Absicht einige Details aus. Vor allem, dass sie so lange diskutierte bis sie gefesselt neben dem Feuer saß. Das würde sie nur bei genauerem Nachfragen zum Besten geben.

    Nun ja, wir ritten durch ziemlich dichten Nebel. DIe Feutigkeit war schon in unsere Kleidung gekrochen. Wir suchten einen Unterschlupf und so entfernten sich zwei der drei Reiter von mir. Na ja, sie kamen auch nicht wieder zurück. Plötzlichen standen einige Männer auf dem Weg. Dann zogen sie den anderen noch vom Pferd und schlugen ihn bewusstlos. Mit mir schienen sie das gleicht vorgehabt zu haben, aber haben wohl noch rechtzeitig gemerkt, dass ich eine Frau bin. Die Drei Männer brachten sie dann an und wollten mit den Pferden, unseren Vorräten und den Decken los. Als ich zwcks wilder Tiere protestierte, machten sie uns ein Feuer. Dann zogen sie von dannen. Der Anführer verabschiedete sich noch von mir und das mit chaukischen Worten. Ein Händler nahm uns dann schließlich am nächsten Morgen ins nächste Dorf mit.


    Als Venusia dies erzählte, begann sie wieder zu zittern. Man sah es ihr jedoch nur an, wenn man genau auf den Wasserbecher sah. Auch ließ sie mit Absicht einige Details aus. Vor allem, dass sie so lange diskutierte bis sie gefesselt neben dem Feuer saß. Das würde sie nur bei genauerem NAchfragen zum Besten geben.

    Venusia betrat das Officum und legte an einen Brief sowie 5 Sesterzen auf den Tisch.


    Dieser Brief soll als Normalpost nach Hispania gehen.



    Curator Decima Valeria
    Schola Hispaniae
    Taracco, Hispania




    Salve Valeria!


    Ich danke dir für die Einladung und nehme sie gern an. Meine Ankunft wird aller Wahrscheinlichkeit bereits am PRIDIE NON IAN DCCCLVI A.U.C. (4.1.2006/103 n.Chr.) sein.


    Ich freue mich auch schon sehr darauf dich kennen zu lernen.



    Vale bene!


    [Blockierte Grafik: http://img397.imageshack.us/img397/6646/scholacuratorbritannia3mi.gif]




    Sim-Off:

    Betrag ist bereits überwiesen.

    Einen Augenblick dachte Venusia nach.


    Steht denn schon eien Führung durch die Stadt und die nähere Umgebung auf dem Plan? Das würde sie sicher auch interessieren. Auch wenn wir zur Zeit keinen des Cultus Deorum hier in Mogontiacum haben so ist der Tempelbezirk bestimmt interessant und eine kleine Andacht an Mars sollten wir schon hinbekommen. Sicher jedoch kein Opferfest.


    Dann sah sie Macer an.


    Wie hast du dir eigentlich das Bankett vorgestellt. Sollen nur besondere Gäste geladen werden? Denn wenn ja, müssen ja bei Zeiten die Einladungen versandt werden. Mit wievielen Gästen rechnest du bei diesem Bankett. Hast du dir schon überlegt wer es ausrichten soll?


    Bei den Fragen hielt sie ein, sie hätte noch mehr gehabt.

    Venusia musste lachen als sie Valentin und Hergen hörte.


    Dann war es wenigstens hier ruhig. Das beruhigt mich.


    Aus dem vergnügten Gesicht wich die Freude und es wurde Ernst.


    Bis auf Confluentes habe ich nun alle großen Städte auf meiner Reise besucht und mit den Duumviren gesprochen. Überalle die gleichen Sorgen und Probleme. Doch das war nicht das einzige auf meiner Reise. An einem Abend habe ich durch die Wolken einen blutroten Mond entdeckt. Und das Unheil folgte auch bald. Wir wurden von einem zusammengewürfelten Haufen von Germanen und Rämern an der Grenze zu Raetia überfallen. SIe nahmen uns Proviant. Decken und die Pferde. Das alles wurde damit übertroffen, dass der Anführer ein Chaucke war.


    Sie wartete Vals Reaktion ab ehe sie schildern würde, was genau dabei passiert war.

    Sie zeigte ihm den Becher.


    Danke zu trinken habe ich bereits. Aber etwas von Margas leckerem Essen hätte ich schon gern. Ich habe es bei meiner kurzzeitigen Schmalkost doch sehr vermisst.


    Dann setzte sie sich.


    Erlebt habe ich eine ganze Menge. Aber erzähle doch erst einmal was hier so passiert ist.

    Sie sah zur Tür und lächelte.


    Heilsa Valentin. Die Reise? Sie war anstrengend, überraschend, spannend und durchaus interessant. Jedoch war sie vor Allem anders als gepant.


    Venusia stand auf und umarmte Valentin zur Begrüßung.

    Nach einer Weile stand sie auf und goss sich etwas Wasser in einen Becher. Wie froh sie war. Die Reise und vor allem der Überfall blieb ihr in den Knochen stecken und sie würde wohl noch eine ganze Weile daran denken müssen. Schon wieder ein Chaucke, der sie überfallen hatte. Warum konnte dieser Stamm nicht aus ihrem Leben verschwinden. Immer wieder brachte er sich mit einem Überfall in die Erinnerungen zurück. Dann trank sie einen Schluck vom Wasser und setzte sie wieder an den Kamin. Wenn sie hier einen Moment noch in Ruhe gesessen hatte, würde sie sich auf die Suche nach den anderen machen.

    Venusia war endlich zu Haus angekommen und schlich ins Kaminzimmer. Sie war durchgefroren und musste sich erst einmal aufwärmen. So setzte sie sich vor den Kamin, schloß die Augen und genoss die Wärme des heimischen Kamins. Einen Moment ließ sie einfach nur die Seele baumeln und dachte einfach mal an nichts.

    In Vesontio angekommen unterhielt sie sich auch hier wieder mit den Personen, die es gern wollten. Hörte sich ihre Ideen und Probleme an, ihre Sorgen und Befürchtungen und versuchte hier einiges zu nehmen. Dann machte sie sich auf den Weg zur ihrer letzten Station auf ihrer Reise. Augusta Raurica. Confluentes würde sie erst einmal auslassen und zu einem anderen Termin besuchen. Der Schnee, der inzwischen fiel, machte die Reise nicht angenehmer und seit dem Überfall hatte Venusia das verständliche Bedürfnis schnell nach Hause zu kommen. Am liebsten hätte sie die Reise abgebrochen. Doch die Städte und deren Bewohner konnten ja nicht dafür, dass es diese Gruppe gab und sie dann auch noch überfiel.


    Nachdem sie dann auch in Augusta Raurica alles erledigt hatte, machte sie sich doch etwas erleichtert auf den Weg nach Mogontiacum.

    Nachdem Macer geendet hatte, fragte sie sich ob sie diese Unterhaltung fortführen sollte. Was falsch zu verstehen ging, hatte er auch. Irgendwie schien er sich auch gar nicht mehr so ganz an die Ausgangsfrage zu erinnern. Hatte es überhaupt Sinn oder würde alles andere auch wieder nur falsch verstanden werden? Doch aufgeben wollte sie auch wieder nicht. Vielleicht nutzte es ja was, wenn sie es noch einmal andersherum erklärte. Also versuchte sie sich zu sammeln und begann dann von vorn.


    Zu Beginn unserer Unterhaltung batest du mich, dir einiges zu erklären. Es schien mir so als wolltest du die Denkweise der Germanen erläutert wissen. Du wolltest meine Meinung hören, weil ich ehemals Germanin war und lange Zeit unter ihnen lebte. Warum bist du nun überrascht, dass ich die Geschichte meines ehemaligen Volkes kenne, welches noch immer zum Teil in mir lebt und es immer wird? Würdest du nicht immer das Wissen der Römer in dir tragen wenn du woanders hin müsstest? Warum wunderst du dich, dass mir daran gelegen ist etwas zur Völkerverständigung beizutragen und ich aus diesem Grunde heraus engagiert die Seite der Germanen versuche zu schildern, zu erklären und dar zu legen?


    Sie machte eine Pause und sah ihn ernst an.


    Ich werde noch einmal versuchen dir zu erklären und ich tue es aus germanischer Sicht. Wie sonst soll ich erklären was sie bewegt? Mir scheint ganz so, dass es dir aus deiner römischen Sicht nicht gegeben ist die Denkweise zu verstehen. Aber so wie ich sage so denken die Germanen. Man muss sich in sie hinein versetzen. Erst dann kannst du sie wirklich verstehen. So lange du dir nicht mal die Mühe machst auch nur annähernd ihre Sichtweise für den Moment anzunehmen ist all mein Gerede hier um sonst. Mir ging es früher nicht anders. Meine Eltern sprachen immer davon, dass sich die Römer Land unter den Nagel reißen würden. Ich habe es nicht verstanden bis ich mir mal die Mühe gemacht habe und nach dem warum, dem Sinn für die Römer gesucht habe und es wurde mir eine ganze Menge klarer. Aber so lange es eine gewisse Ignoranz auf römischer Seite gibt wird sich keiner auch nur im Geringsten die Mühe machen und das warum der Germanen verstehen. Sei es unsinnig oder nicht. Für sie hat es einen genauso wie es für die Römer einen Sinn hat hier zu ein. Doch diesen musst du mir nicht erklären. Ich kenne die Beweggründe auf römischer und germanischer Seite. Doch du kennst nur die deinige.


    Aber versuche ich es mal anders, vielleicht diesmal etwas deutlicher mit mehr Beispielen.


    Die Legionen kamen in das Land. Ein Land, das bisher von den Germanen allein bewohnt wurde. Hier waren sie ihr Herr. Auch in diesem Gebiet auf dem sich heute diese Provinz befindet. Sie konnten tun und machen was sie bewegte. Sicher gab es Streitigkeiten zwischen den Stämmen, Zwiste, die gern ausgetragen wurden. Man einigte sich und konnte weiterleben. Nun waren da aber Legionen. Mengen von Menschen. Die Germanen wussten nicht wie sie mit den Legionen umgehen sollten, die da auf einmal ihr Land betraten und es besetzten. Ja, sie besetzten es. Sie fragten nicht, ob die Castelle stören. Die Haine und sonstiges jetzt mal außen vorgelassen. Auch war es egal ob es die Germanen wollten oder nicht. Man setzte sich hin und war nun da. Viele waren so überrascht, dass ihnen nicht die Idee kam sich zu wehren oder zu kämpfen. Man breitete sich aus ohne Rücksicht auf Verluste. Dann war da der Rhenus. Man überquerte ihn und auf einmal war da Widerstand. Man wunderte sich lange davor über die anderen Kriege mit den Germanen. Warum kamen sie zu Stande? Ich kann es dir aus der Sicht der Germanen sagen. Man hatte sich das Land einfach genommen und gierte nach mehr. Viele waren bereits zu anderen Stämmen geflüchtet, wurden aufgenommen oder auch nicht und mussten dann weiter ziehen. Doch irgendwann gab es keinen Platz mehr wohin man weichen konnte. Denn da war das nächste Volk. Hier nun kommen wir auch zu einer weiteren Erklärung warum die Stämme, sie so weit vom Rhenus entfernt wohnen die Römer nicht mögen. Sie haben nicht von irgendwelchen Händlern Schauermär gehört sondern von Flüchtlingen gehört was hier passiert. Also nicht nur Vorurteile sondern Tatsachenberichte drängten zu den Stämmen. Sicher mag hier oder dort übertrieben worden sein, aber der Kern stimmte. Es drängen Scharen von Leuten in unser Land, sie sind bewaffnet, haben Rüstungen an und besetzen alles. Wer sein Land nicht freiwillig gibt, wird angegriffen. Was ist an diesen Meldungen so falsch? So war es doch in Anbetracht der Verständigungsprobleme auf beiden Seiten.


    Du fragst dich jetzt sicher wieder warum die Germanen flüchteten und nicht die tollen Neuerungen der Römer annahmen. Damals sicher aus Angst vor ihnen. Ich sagte bereits, wenn so eine Armee einfach einmarschiert, erweckt das nicht sonderlich viel Vertrauen. Ist es nicht Vertrauen was man braucht um andere von seinen tollen Dingen zu überzeugen?


    Den Rest dazu sparte sie sich. Noch mehr hätte sie hier anführen können.


    Wenn man nun beim Anfang beginnt. So waren es doch die Römer, die die Heiligtümer der Germanen zerstörten und nicht die Germanen, die der Römer. Sicher es wurde auf beiden Seiten zerstört und jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Doch wer war zu erst auf fremdem Gebiet? Waren es die Legionen, die ohne auch nur irgendeine Ahnung das Land betraten.


    Nun versuche ich noch einmal das mit der Religion zu erklären.


    In einem will ich dir nicht ganz widersprechen und zwar dass wir alle die gleichen Götter nur mit verschiedenen Namen anrufen. Aber eines gebe ich zu bedenken. Die Götter haben durchaus andere Aufgabengebiete. Der germanische Odin hat nicht die gleichen Aufgaben wie der römische Jupiter. Sie mögen den gleichen Stellenwert haben, aber für andere Dinge zuständig. Auch ruft man sie auf unterschiedlicher Weise an. Ein Germane würde nie auf die Idee kommen seinem Gott einen Tempel zu bauen. Doch die Römer tun dies. Es müssen die schönsten und besten sein und dann hat nur ein Gott darin Platz. Wehe dem man will einen zweiten darin unterbringen. Das gibt es bei den Germanen nicht. Auch haben sie eine ganz anderen Glauben und eine ganz andere Geschichte. Das Ragnarök, die Götterdämmerung, der Krieg der Wanen und Asen. Das alles sagt dir nichts. Doch ich kenne nicht nur den germanischen Glauben, ich kenne auch einen großen Teil der römischen Götter und benenne sie hier auch römisch und gehe nicht dahin und nenne einfach jemanden Odin. Wo bitte ehren die Römer auch den germanischen Glauben und die Götter wenn sie sich noch nicht einmal die Mühe machen sie zu lernen? Es wird nur der römische Glauben geehrt. Ich habe noch keinen Römer gesehen wie er gemeinsam mit einem Germanen ein germanisches Fest gefeiert hat, aber ich sehe hier viele ehemalige Germanen, die mit den Römern gemeinsam die römischen Feste feiern. Erkläre mir bitte wo da die Ehrung ist?


    Nun sah Venusia ihn verständnislos an.


    Sicher die Römer greifen nicht die Götter an, aber ehren sie sie doch nur unter ihrem Namen oder hast du schon einmal Thor, Freyja oder Odin angerufen. Ich gehe davon aus, dass du dies noch nicht getan hast. Da die Römer sich noch nicht einmal die Mühe machen weder Name noch Aufgabe der germanischen Götter oder die germanische Sprache zu erlernen, zerstören sie die germanische Kultur und damit die Zukunft. Wie soll denn das alte Wissen weitergegeben werden wenn alles nur noch ins römische übertragen wird?
    Noch eines möchte ich anführen. Ich frage mich ob es einem Römer nicht peinlich ist für Verhandlungen mit Germanen einen Dolmetscher zu brauchen oder gar darauf hoffen müssen, dass der Germane mit dem sie sich unterhalten wollen Latein kann.


    Merkst du nun, dass ich von dem Rom spreche, das sichere Straßen baut, das Wasserversorgung auch in trockene Gebiete bringt und das auch krankmachende Sümpfe austrocknet. Dieses Rom, was du die ganze Zeit schön redest, ist nicht so zukunftsbringend wie du meinst. Doch da du das Leben der Germanen nicht verstehst, wirst du diese Argumente auch nicht verstehen. Ich lade dich gern dazu ein mit mir einmal in die Libera zu gehen und eine Woche nur unter den Germanen zu leben. Wir werden sicher ein Dorf finden, was uns aufnimmt.


    Hieran schließt sich nun meine nächste Frage an. Warum ist ein Sumpf krankmachend? Weil er einem hinterrücks eine Falle stellen kann? Nenne mir bitte den Grund, er interessiert mich wirklich sehr. Wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht, erkennt man vieles auch die Gefahren, die die Natur zu bieten hat. Aber manchmal scheint es mir, dass die Römer nur mit verschlossenen Augen den Gang in fremde Länder und andere Natur wagen und sich dann wundern, wenn die Natur sich rächt.


    Den wirklichen Nutzen sehe ich noch immer nicht. Sicher ich verstehe deine Argumentation, aber ich bin jung, ich bin mit der ganzen Situation aufgewachsen und in Britannien hatten wir auch viel mit den Römern zu tun, aber in meiner alten Heimat, haben wir keine Römer zu Gesicht bekommen. Zumindest ich nicht.


    Was mich doch sehr wundert ist deine Meinung, dass es in der Natur der Germanen liegt nicht friedlich mit anderen Völkern zu leben. Machst du das an den Begebenheiten mit den Germanen fest, die die Römer bisher mit ihnen hatten? Sind nicht die Stämme Beweis genug, die friedlich mit den Römern leben, dass sie es doch können? Nicht alle Stämme sind den Römern feindlich gegenüber gesinnt, viele sind ihnen eher neutral gegenüber. Werden sie in Ruhe gelassen, so lassen sie auch in Ruhe. Doch wurden sie nicht immer in Ruhe gelassen und ich kann auch gern wieder die Kimbern und Teutonen anführen, die friedlich kamen und nach Land fragten und es auf hinterlistigste Art und Weise nicht bekamen. War es nicht gar so, dass sie mehr als nur das eine Mal die Möglichkeit hatten Rom zu erobern als sie nutzten? Spricht das nicht dafür, dass Germanen doch eher friedlich sind und sich nur wehren?


    Venusia machte eine lange Pause um ihren Worten die richtige Wirkung verleihen zu können. Aber ob sie es taten, das wusste sie nicht.


    Ja, es ist ihr gutes Recht die Römer nicht auf dem Land der Germanen leben zu lassen und sie von diesem vertreiben zu wollen. Denn wer bewohnte dieses Gebiet zu erst? Wer bewirtschaftete es? Es waren nicht die Römer. Es waren die Germanen. Einige die sicher mit den Römern hier in Frieden leben, aber auch andere, die geflohen sind, die Zuflucht bei den anderen Stämmen gesucht haben. Wie vorhin schon gesagt. Auch die weit entfernten Stämme wissen was hier geschah und was noch immer geschieht. Warum wollen sie keinen Handel mit den Römern treiben oder vermeiden ganz und gar den Kontakt mit ihnen? Die Antwort ist einfach und für einen Germanen sehr logisch. Sie wollen nicht, was die Römer bringen, eine Besatzungsmacht. Die Länder wurden nicht friedlich genommen. Dann sagst du wieder, sie können gern mit den Römern verhandeln so lange es nicht zu ihrem Schaden ist. Gut, aber was ist denn nicht zu deren Schaden? Bittet man um Land, so ist es zu deren Schaden. Bittet man darum sein Land in Ruhe zu lassen, so sollen Bündnisse geschlossen werden, ist man zu diesen nicht bereit, ist man ein Feind Roms. Da sie weder das eine noch das andere wollen. Weder in einem Land leben, das von den Römern besetzt wurde noch sein Land den Römern geben, will man erst gar nicht mit ihnen in Kontakt treten. Es sei denn, man kann dazu beitragen sie zu vertreiben. Denn darin sind sich die meisten Stämme einig. Die Römer irgendwann vertreiben zu können. Wie wir gesehen haben, lernen die Germanen, greifen geordnet an, halten ihre Schlachtreihen, handeln sehr überlegt und schaffen es somit der römischen Armee ungeheuren Schaden zuzufügen und auch einigen Schrecken oder etwa nicht?


    Erneut machte sie eine Pause. Sie spielte auf die letzte Begegnung an, die ja nur durch das ungeheure Glück gewonnen wurde, dass ein befreundeter Stamm half.


    Mit dem politischen System hast du mich nicht ganz richtig verstanden. Die Richs sind so etwas wie ein Bürgermeister. Sie herrschen über das Dorf und das Gebiet dazu. Sie haben nur die Götter über sich und einen Goden, der ihnen mit Rat zur Seite steht. Das was du meinst ist der Kuningas. Er herrscht nur für einen bestimmten Zweck über mehrere. So wie Modorok die Befehlsgewalt über die germanischen Kämpfer hatte. Ist diese Zweck vorbei, so wird diese Befehlsgewalt aufgelöst und er muss sich diese wieder neu erkämpfen. Jetzt nicht im Sinne von schlagen sondern von motivieren, begeistern, für seine Sache gewinnen. Und dieses ist doch unterschiedlich zum römischen System.


    Auch wenn es so nicht ausschauen mag, die Germanen haben ein System, das man durchaus politisch nennen kann. Aber sehen es die Römer nur nicht so, weil es so viel anders ist als ihres? Ist Rom vielleicht doch nicht so offen, wie es immer tut?


    Venusia wusste nicht, ob sie dies hätte so ausdrücken sollen, aber nun war es raus und sie musste sehen, wie Macer darauf reagieren würde.


    Gehen wir nun einmal davon aus, dass die Germanen in einer Stadt leben und dir ist egal wie der Anführer dieser Stadt erwählt wird. Es ist also immer jemand da, der sich kümmert und Bescheid weiß, aber ist es dir denn auch egal, wenn diese Stadt macht was sie will? Oder würdest du nicht als Statthalter wollen, dass sie sich an gewisse von dir gegebene Spielregeln halten? Stelle dir einmal das römische Reich mit den Strukturen der Germanen vor? Meinst du nicht auch, dass dann dieses so große Reich zusammenbrechen würde? Die Germanen sind ein Volk der vielen einzelnen Stämme und einfacher Strukturen. Strukturen, die aber funktionieren. Doch diese Strukturen versteht man nur, wenn man sie kennt und gelebt hat.


    Für den nächsten Punkt musste sie sich sehr zusammen nehmen damit sie ihre bisherige Ruhe behielt und nicht all zu emotional wurde. Denn vergessen hatte sie sich nicht und tat es auch jetzt nicht.


    Ich kann dich beruhigen, dass ich mich nicht vergesse. Ich bin mir meinen Wurzeln bewusst und beginne wieder zu ihnen zu stehen. Des Weiteren bin ich aber auch Römerin und das sogar zu Zeiten als ich mich noch als Germanin sah. Wie ich vorhin bereits sagte, ich erkläre diese eine Seite wie ich sie lange Zeit erlebt habe ohne, dass es irgendeiner Wertung von mir unterliegt.


    Die Römer halten sich für so viel klüger und schlauer als die Germanen. Warum müssen aber nun die Germanen wieder den ersten Schritt machen und nicht die Römer, die es ja aufgrund ihrer Klugheit besser wissen müssten? Auch hier schiebt der eine dem anderen die Schuld zu und sagt, erst muss der aufhören damit ich aufhöre und das funktioniert nicht. Aber der Weg bis die richtigen das begreifen ist lang und wird lange dauern.


    Aber nun zu den Armeen. Die stärkste Armee mag die römische sein und sie mögen nicht aus Eigennutz kämpfen. Aber lieber Legat, ich will mit keiner Armee drohen. Ich will nur erklären und ich bin verwundert, dass du dies von einer Frau wie mir als Drohung empfindest? Oder kommt dort der verletzte Stolz eines römischen Legionärs hervor? Denn wie soll ich hier mit einem germanischen Heer und seiner Kampfkraft drohen? Wo habe ich dies bitte gesagt. Ich habe nur die unterschiedlichen Motivationen versucht herauszustellen.


    Aber du bringst einen interessanten Punkt auf den Plan. Du wirfst den Germanen vor, dass sie ihre Schwerter niederlegen sobald der Feind vertrieben ist. Mag das nicht doch damit zusammen hängen, dass die Germanen ein Volk von Bauern sind und nur das verteidigen was ihnen lieb, heilig und teuer ist? Das sie doch gar nicht das Kriegervolk sind für das sie immer gehalten werden? Doch ich meine zu wissen was du jetzt hierauf begegnen wirst. Tacitus hat es ja gut beschrieben. Sie sind faul und halten es nicht für nötig. Doch ich sehe das anders und ich kenne das auch anders. Dies jedoch wird dich nicht interessieren.


    Venusia sah ihren leeren Becher an und dachte nach. Das Beispiel war interessant, in einigen Fällen sicher treffend, aber eine Verallgemeinerung, die nicht auf die Probleme der Germanen mit den Römern passte.


    Dein Beispiel ist gut und interessant. Doch hat es einen Haken. Was haben die beiden Hunde im gleichen Gebiet zu suchen. Denn wenn jeder sein eigenes hat, so werden sie sich nicht streiten können. Man kommt sich ja nicht ins Gehege.


    Auch möchte ich nicht beurteilen ob die Wölfin oder Bär siegt. Es wird schließlich irgendwann einer der beiden tun und wer das ist, steht in der Zukunft, die keiner von uns kennt.


    Sie lehnte sich zurück und war gespannt was Macer zu ihrem vorgetragenen sagen wird. Es war sicher nicht immer römerfreundlich und nicht selten auch etwas aggressiv gefragt, aber vielleicht würde dieser nun von ihr eingeschlagene Weg einen Nutzen haben und etwas Verständnis finden, was sie jedoch nicht glaubte.



    Sim-Off:

    16890 Zeichen für wejen der Statistik :D

    Auch hier hatte sie den Problemen, Ängsten und Sorgen des Duumvirs Gehör geschenkt und mit ihm einiges besprochen. Danach ging es weiter nach Geneva. In Vindonissa bekamen sie nuen Pferde zur Verfügung gestellt sowie einige Vorräte und Decken. Es war Venusia mehr als nur unangenehm zu erzählen, wie sie überfallen wurden und was man ihnen schließlich alles abgenommen hatte. Als es daran ging die Täter genauer zu beschreiben, ließ sie allerdings Name und genauere Herkunft aus. Er war zwar Chauke und diese hatten ihnen genug angetan, aber sie hatte lange nachdenken können und sein Handeln ein Stück verstanden. Außerdem hatte er sie halbwegs unversehrt gelassen. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn er ihre genauere Herkunft gekannt hätte, aber darüber dachte sie nun wirklich nicht mehr weiter nach. Sie hatte jetzt einiges andere zu tun und würde sich vielleicht in einer ruhigen Stunde in Mogontiacum mehr Gedanken dazu machen.


    Als sie dann schließlich nach einem zügigen Tagesritt gegen Abend Geneva erreichten, kehrten sie erst einmal in einer Taverne ein und ruhten sich dort vom Ritt aus. Am nächsten Tag sprach sie mit dem Duumvir und gegen Nachmittag ging die Reise nach Vesontio weiter.

    Im Hause roch es lecker. Marga hatte schon jetzt mit der Zubereitung für das Essen begonnen. Angelockt vom leckeren Geruch war Venusia in die Küche gegangen und wollte Marga etwas zur Hand gehen. Wenn Marga ganz besonders gute Laune hatte, dann durfte sie auch einmal vor den anderen probieren. Darauf freute sie sich schon jetzt. Beide unterhielten sie sich nebenher und wenn Marga etwas brauchte so brachte es Venusia gleich.

    Sie waren beide lange unterwegs gewesen und hatten sich beeilt. So kamen sie dann mit Nachricht aus Rom wieder in der Curia an.


    Leider kommen wir nicht mit so guter Nachricht zurück. Der CD wird so bald es ihm möglich ist uns einen Priester schicken oder zumindest Nachricht geben, was sie sich für uns vorstellen. Das Problem ist ihnen bewusst, doch dauert es etwas mit dem Nachwuchs länger als geplant war, aber man will sich unserer annehmen. Mehr kann ich nicht ausrichten. Zumindest war unsere Reise nicht um sonst gewesen und hat doch ein positives Ergebnis gebracht, wenn auch nicht das, was wir uns erhofft haben.