Beiträge von Vesuvia Crispina

    Ich stimmte einfach in den Ruf mit ein, obwohl ich zuvor noch nie eine römische Trauung erlebte.


    "Talassio!" Aber mehr als ein Flüstern war es nicht. Meine Kehle war noch etwas zugeschnürt. "Talassio!"

    Was für eine schöne Trauung dachte ich bei mir und wischte mir heimlich eine Träne aus dem Auge. Hoffentlich währte das Glück der beiden länger als das meine.

    Auch ich heiße dich herzlich willkommen! Finde deinen Spaß hier und lass dich (fast vollständig) um deine Freizeit bringen. ;) Das ist ein ernstzunehmender Hinweis, denn wen es einmal gepackt hat, den lässt das IR so schnell nicht wieder los.


    Falls du eine Familie in der Albata suchst, dann stehen dir zwei Gentes offen, die dich gerne aufnehmen würden, die Gens Annaea und die Gens Vesuvia.


    Früher oder später laufen wir uns aber sicher auch so über den Weg. ;)

    "Nie wieder! Nie wieder, Caecilia, darf so etwas passieren! Fast wäre die gesamte Familie untergegangen. Du heiratest einmal und nimmst einen anderen Namen an und ich tat das bereits. Nun trage ich wieder meinen Mädchennamen. Die Vesuvier dürfen nicht in Vergessenheit geraten und auch nicht die alte Religion.“


    Beschwörend blickte ich meine Schwester an. Noch immer wusste ich nicht, warum sie sich von der Familie abwandte. Teilte sie wichtige Einstellungen der Familie nicht, oder floh sie vor der Strenge unseres Vaters?


    „Hallo Lucia!“ Ein Strahlen ging über mein Gesicht. „Wie schön, dass du es doch noch geschafft hast!“
    Ich umarmte meine Freundin und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.


    „Ja, das ist er nun, der einzige, der noch von meiner Familie lebt. Zumindest glaubte ich das bis vor kurzem. Seit heute weilt meine Schwester Caecilia ebenfalls wieder in Rom.“ Glücklich schaute ich Lucia an.


    „Das also ist Marcellus, mein kleiner Sohn.“ Ich hob den Kleinen extra in die Höhe.

    „Ich weile erst seit kurzem wieder hier in Rom. Unsere Familie wurde über die Jahre versprengt. Sie brach entzwei und mit ihr das Herz meines Vaters. Er beendete sein Leben und nun lebt die Gens nur durch mich und meiner Schwester weiter und natürlich meinen kleinen Sohn.“

    Zitat

    Original von Appius Tiberius Commodus
    Maximus ist mein Neffe.


    Ich drehte mich kurz zu Anton.


    Crispina darf ich vorstellen, das ist Anton. Der Vater der Braut und ein guter Freund der Familie.


    "Oh, dann stehe ich ja neben den beiden wichtigsten Männern dieses Abends, natürlich abgesehen vom Bräutigam."


    Dankbar schaute ich Commodus für seine Erklärung an. Ich kannte hier ja kaum jemanden.


    "Fühlt man da nicht auch etwas Wehmut, wenn man eine Tochter an einen anderen Mann verliert?"


    Diese Frage kam mir in den Sinn. Ich hatte damals so gehofft, dass mein Vater mich persönlich in die Hand meines Mannes gab, doch meine Hochzeit fand in aller Stille und ganz ohne Verwandte statt.


    Diese Worte zauberten mir ein Lächeln auf das Gesicht, wie schon lange nicht mehr.


    Ja so war es, Marcellus war der wichtigste Mann derzeit in meinem Leben. Eigentlich gab es neben ihm gar keinen anderen mehr, aber noch war die Trauer auch zu stark, als dass ich an einen anderen hätte denken können.


    "Salve Commodus, ich freue mich sehr dich kennen zu lernen!"


    Im nächsten Augenblick fiel mir die Namensgleichheit auf.


    "Du bist ein Verwandter des Bräutigams?"

    Zitat

    Original von Vesuvia Caecilia
    Ich hatte die hand meiner Schwester fest umschlossen. Wir drei waren schon ein seltsame Gespann, in unserer Hand lag nun die Zukunft der Gens Vesuvia, dachte ich bei mir ein wenig aufgeregt...


    Ich sah auf den Sohn meiner Schwester, lächelte ihn an und winkte ihm kurz lachend zu, was er mit einem süßen babylacher quittierte.


    „Lass uns zuerst die Braut und den Bräutigam suchen. Das wird wohl das Beste sein, denn uns kennt vermutlich niemand hier. Dafür waren wir zu lange fort aus Rom.“


    Einen besseren Vorschlag hatte ich nicht. Es schien mir das Geeignete zu sein.


    „Helena ist nett. Ich traf sie heute schon einmal und fast hätte sie mich da schon in die Villa geschleift.“

    Nun stand ich zum zweiten Mal vor der Villa Tiberia am heutigen Tag. Ich wollte zu meiner Casa, um gemeinsam mit meiner Schwester zu der Hochzeit von Helena und Maximus zu gehen.


    Nun hielten wir uns an der Hand und gingen auf die Villa zu. Auf meinem Arm mein kleiner Sonnenschein … Marcellus, der kleinste und derzeit wichtigste Spross der Gens Vesuvia.

    „Ja, ich bin es. So lange sahen wir uns nicht. Nicht mal zu Vaters Tod fand die Familie wieder zusammen.“


    Traurigkeit schwang in meiner Stimme mit. Es gab keinerlei Familienzusammenhalt in den letzten Jahren. So etwas durfte nie wieder passieren. Das betrachtete ich nun als meine Aufgabe, das war meine Bestimmung.


    „So lange liegt es schon zurück, dass ich mich nicht mehr erinnere, was meine Schwester so weit von unserer Familie wegführte. Komm rein und dann erzähl es mir bei einem Glas Wein.“

    "Danke Helena für die Einladung, aber ich wollte nur mal bei Zeiten schauen."


    Irgendwie fühlte ich mich ertappt bei meiner Neugierde.


    "Ich muss noch einmal fort, komme dann aber wieder ... und dann nicht allein."


    Froh zwinkerte ich Helena zu und eilte nun wirklich Richtung Casa Vesuvia.

    „Caecilia, bist du es wirklich?“ Ungläubig schaute ich zu der jungen Frau, die etwas unschlüssig auf unsere Casa zukam. Noch ehe ich eine Antwort bekam, ging ich ihr entgegen. Meine Schritte beschleunigten sich, ich fühlte die Antwort im Herzen.


    „Sei gegrüßt! Wie freue ich mich!“ Die letzten Worte erstickten fast durch meine Rührung. Ich umarmte meine Schwester und war unfähig zu sprechen.

    Aus etwas Entfernung beobachtete ich die Ankunft von Helena. Ich war so gespannt auf die Hochzeit und konnte es kaum erwarten. Ganz vorsichtig hob ich meine Hand zum Gruß.
    Ich weiß nicht, ob sie mich überhaupt bemerkt hatte. Vermutlich war ihr Kopf voller Gedanken.


    Ich lächelte kurz und wandte mich dann zum gehen. Es war noch viel zu früh.

    Die Antwort von Angelus entlockte mir ein Lächeln. Ich kannte Korinth nicht, aber ich hatte viel von seiner liebreizenden Schönheit gehört.


    „Ich bin keine gebürtige Griechin“, gab ich ihm zu verstehen. „Meine Familie besitzt Verwandte in Patras und mein Mann stammte von dort. Er ließ in einem Feldzug sein Leben.“
    Etwas verschämt blickte ich nach unten. „So richtig gut ist mein Griechisch leider nicht.“


    Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort. „Es ist in Rom nicht ganz ungefährlich bekennender Christ zu sein.“ Ich wusste nicht sicher, ob Angelus Christ war, aber ich vermutete es.


    Stumm fragten meine Augen Lucia nach ihrer Meinung.

    „Ach das wäre zu schade, wenn du die Hochzeit verpassen würdest.“ Bedauernd schaute ich Lucia an. „Versuche einfach dein bestes. Ich werde dort auf dich warten.“


    Dann überkam mich eine Anwandlung aus Dankbarkeit und ich umarmte meine Freundin aus alten Kindertagen. „Ich bin so froh, dass du gerade jetzt auch hier in Rom weilst. Ich wünschte mir, dass wir uns nie wieder aus den Augen verlieren.“


    Schnell fügte ich noch an: „Die Casa meiner Familie ist wirklich wie ausgestorben. Wir könnten uns dort ganz ungestört unterhalten. Ich wünschte, es würde uns dort jemand stören.“ Ein kurzes Lachen unterbrach meinen Redefluss. „Es gibt so viel zu erzählen.“


    An Angelus gewandt fragte ich noch: „Wirst du denn auf die Hochzeit gehen?“

    Mir fehlten erst mal die Worte und so tupfte ich ausführlich die Tränen aus meinem Gesicht. Griechenland – ich verband damit so schöne und auch so traurige Erinnerungen.


    „Ich lebte lange Jahre in Patras. Kommst du denn gebürtig aus Griechenland?“, fragte ich Lucius Angelus.


    Dann wandte ich mich wieder Lucia zu. „Ich erzähle dir gerne davon,wenn wir mal alleine sind“, flüsterte ich zu ihr, „Bisher konnte ich mich noch bei niemandem aussprechen. Von meiner Familie lebt niemand mehr, nur noch …“


    Dann kam mir ein Gedanke, der mir half, mich abzulenken. „Hast du schon von der Hochzeit gehört? Maximus und Helena wollen morgen heiraten. Wollen wir zusammen dorthin gehen?“

    Plötzlich überkam mich wieder die ganze Traurigkeit der letzten Monate. Dabei hatte ich angenommen, ich sei inzwischen darüber hinweg. Schwer seufzte ich auf und blickte Lucia traurig an.


    „Ich bin nicht nur bereits verheiratet, ich bin sogar bereits Witwe.“ Mir standen die Tränen in den Augen, als ich das meiner Jugendfreundin offenbarte.

    Ich hakte mich bei Lucia unter und folgte ihr bereitwillig. Es war fast wie in alten Zeiten und der Garten sah noch wie früher aus. Früher – für mich schien es Ewigkeiten her zu sein …


    „Ich bin erst wenige Tage in Rom. Die Jahre zuvor lebte ich mit meinem Mann in Griechenland.“


    Wie komisch das jetzt klang „mein Mann“. Ich fühlte mich in meine Kinderzeit zurückversetzt und sprach gleichzeitig von meinem Mann.