Beiträge von Vesuvia Crispina

    Die engsten Freunde von Julia hatte ich inzwischen persönlich benachrichtigt und bevor ich einen allgemeinen Aushang machen würde, wollte ich Licht in die für mich undurchsichtige Geschichte meiner Verwandten bringen.


    Lange Jahre weilte ich in Griechenland und daher war es mir unmöglich, die Geschehnisse der Vergangenheit zu entwirren. Ich hoffe, Marcellus würde mir dabei helfen können und so begab ich mich zur Villa Claudia.


    Zögerlich zuerst, doch dann entschlossen klopfte ich an die schwere Tür.

    Ein Bote brachte einen Brief aus Rom vorbei.



    Salve Maximus Decimus Meridius !


    Kaum vermag ich diese Zeilen zu schreiben, denn allzu schwer traf mich der Verlust meiner Verwandten. Als naher Freund des Hauses teile ich Euch hiermit mit, dass am gestrigen Tage die ehrenwerte Julia Vesuvia Pulchra aus freien Stücken aus dem Leben geschieden ist. Ihre Familie befindet sich deswegen in großer Trauer.


    Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, erhaltet Ihr umgehend eine persönliche Einladung zur Trauerfeier.


    Eine unglückliche Vesuvia Crispina

    "Oh schön, dass dir sofort ein Einfall kam. Ich würde ihn mir schon gerne anschauen, bevor ich mich nach einem Jungtier dort erkundige. Wäre es nicht möglich, dass wir dort zusammen hin gehen?"


    Bittend schaute ich Lucia an. Es wäre so schön, wenn ich mal aus der Casa herauskäme. Zu sehr bedrückten mich die Vorkommnisse der letzten Tage und dabei hatte ich ihr noch nicht einmal von allem berichtet.

    „Ein Wachhund… was für eine hervorragende Idee! Doch woher soll ich einen Wachhund bekommen?“


    Ratlos schaute ich meine Freundin an.


    „Kennst du vielleicht jemanden, der einen Wachhund besitzt? Vielleicht könnt ich ja mal ein Jungtier von diesem bekommen.“


    Ich hoffte sehr, dass mir Lucia einen Rat geben konnte. Sie kam vermutlich mehr herum als ich. Gern würde ich ihr auch noch alles weitere erzählen, aber erst einmal wartete ich gespannt auf ihre Antwort.

    „Ach Lucia, die Welt scheint verrückt geworden zu sein und die Götter zürnen.“


    Ich seufzte schwer, dann holte ich Luft und begann zu erzählen. Ich berichtete von dem Mord vor unserer Casa, den Vigiles und dem nächtlichen Besucher, der wenig vertrauenswürdig war, davon, dass uns die ganzen Vorkommnisse mitten in der Nacht überraschten und ich wirkliche Angst ausgestanden habe.


    „Denk dir nur, er nahm etliche Sesterzen mit, als er ging. Ich möchte ihm nie wieder begegnen“, endete ich schließlich und sah Lucia mit großen Augen an. Noch heute standen mir die Haare zu Berge, wenn ich an diese Nacht zurück dachte.


    „Doch damit nicht genug. Die Götter sahen einen weiteren Grund, meine Familie zu strafen….“

    Gerade wollte ich die Tür öffnen, als ein Klopfen durch das dicke Holz klang. Die Klinke eh schon in der Hand, zog ich den schweren Hauseingang auf und schaute freudig überrascht meine Freundin Lucia an.


    „Nach den ganzen Umstürzen der letzten Tage erscheinst du mir jetzt wie ein Lichtblick.“


    Ich lächelte Lucia an und schloss sie in meine Arme.


    „Du ahnst ja nicht, was alles hier passiert ist. Komm rein, es gibt so viel zu erzählen.“


    Ich ging voraus und führte Lucia in den kleinen Empfangsraum der Casa.

    Wider erwarten begann der Tag gut. Meine Freundin Lucia kam mich besuchen und niemanden hätte ich derzeit lieber gesehen als sie. Ihr Rat war mir noch immer teuer und ihre Zuneigung gab mir Kraft.


    „Du ahnst ja nicht, was alles hier passiert ist.“


    Obwohl ich das schon an der Tür zu ihr sagte, wiederholte ich die Worte noch einmal. Es war alles so unglaublich, dass ich es selbst noch nicht fassen konnte.

    Mit schreckgeweiteten Augen blickte ich wieder zu Caecilia hin. Kein pulsieren des Blutes, kein noch so feiner Lufthauch aus Mund und Nase war zu spüren. Alles Leben war aus dem jungen Körper gewichen. Julia lebte nicht mehr.


    Ich musste schlucken, dann traten mir unaufhaltsam Tränen in die Augen. So viele Leben sah ich schon verlöschen. Ich kannte den Tod und ich verabscheute ihn. Warum nur suchte er immer wieder seine Opfer in den Reihen meiner Familie? Zuerst mein Mann, dann mein Vater, nach ihm Marcellus und jetzt Julia und wieder stand ich vor der Aufgabe, eine Totenfeier vorzubereiten. Fröstelnd rann mir der Gedanke den Rücken hinunter.


    Ich seufzte tief und richtete mich auf. Niemand an den ich mich lehnen konnte, niemand, der mich unterstützte. Caecilia und ich, wir würden ganz allein die Vorkehrungen treffen müssen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ ich das Zimmer und sann ganz in der Stille über den Sinn des Lebens nach.

    Ich traf auf Caecilia und ohne länger zu warten, stürmte ich durch die Tür. Ich ahnte, dass hier etwas nicht stimmte und so war es auch. Julia lag in ihrem Blut und entsetzt schaute ich Caecilia an.


    Vorsichtig trat ich näher und legte die Hand an Julias Hals. Wenn ich hier nichts mehr fühlte, dann war alles zu spät.

    Ich hörte meine Schwester an eine Tür klopfen, was mich wunderte. Sie hatte doch nicht etwa wirklich Julia gefunden? Warum sonst sollte sie zuvor klopfen, wenn sie ein Zimmer betrat. Ich rannte nach oben und stieß fast mit Caecilia zusammen. Mit aufgerissenen Augen schauten wir in das Zimmer.
    Hier fanden wir tatsächlich Julia, nach der wir suchten und an deren Existenz wir fest glaubten. Sie lag in ihrem Blut und war vermutlich tot.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Martinus
    Aber wenn du es richtig anstellst dann glauben alle du hast so furchtbaren Spass und riesige Freude an der Arbeit. ;)


    So viel Begeisterung kauft mir niemand ab. :D

    Also ich gebs ja zu, nachdem ich gestern mal in diesen Thread geschaut hatte, habe ich es auch ganz schnell wieder sein gelassen.


    EIN FEHLER, wie ich heute feststelle!


    Laut lachen ist nicht drin, wenn man auf Arbeit sitzt, aber auch das gewaltsam unterdrückte Grinsen wird mich noch verraten.

    Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Imperium.


    Finde deinen Weg, vielleicht führt er dich in unsere Factio und wenn du Hilfe brauchst, dann rufe. Wir führen dich. :)

    Der Keller, der eigentlich nur eine Art Höhle war, lag unmittelbar neben der Küche. Ich kletterte hinein, aber merkte schnell, hier konnte sich unmöglich ein Mensch versteckt halten. Die Höhle war viel zu klein und außerdem kalt und ungemütlich. Mal abgesehen davon, dass reichlich Esswaren und zugegeben auch Eis für die Versorgung mit Wasser vorhanden waren, konnte hier kein Mensch längere Zeit überleben. Es war stockduster und selbst meine Öllampe spendete nur verhaltenes Licht.


    Ich kletterte wieder hinauf und streifte mir letzte Strohhalme von meiner Tunika. Dann blickte ich auf.


    „Hier ist sie nicht, auf keinen Fall. Lass uns in den oberen Räumen der Casa weitersuchen.“


    Ich nickte meiner Schwester aufmunternd zu, weil sie so skeptisch drein schaute. Ich hoffte, ich würde sie mit meinem Eifer anstecken.