Ich war gerade in einem Lied und Maximus war schon eingeschlafen. Tertius blinzelte noch hin und wieder müde zu mir auf und streckte mir sogar noch zwei Mal sein kleines Fäustchen entgegen, ehe er auch langsam wegdriftete. Ich hatte bemerkt, das mich wer beobachtete, aber bisher nicht reagiert, weil mir das Schlafen der Kleinen wichtiger war, aber als Tertius nun auch eingeschlafen war, sah ich auf und erkannte eine mir unbekannte Frau. Ich lächelte kurz in ihre Richtung und schloss, dass sie wohl die neue Sklavin war.
Beiträge von Pentesilea
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Es war zwei Tage nach meiner Freilassung. Gestern, auf Drängen, hatte ich das Schriftstück kopieren und aushängen lassen. Ein wenig peinlich war es mir schon irgendwie gewesen, aber nun war es geschehen.
Heute jedoch kümmerte ich mich wieder um Tertius und Maximus und die Beiden waren erstaunlicherweise mal ganz still. Ich hatte mit ihnen vorhin gespielt und sie waren von dem Wasser im Brunnen ganz angetan gewesen. Nun waren sie beide schläfrig und ich summte, beide auf dem Arm, ihnen Lieder vor. -
Nachdem ich Helena verlassen hatte, betrat ich mein Cubiculum. Das Schriftstück mit meiner Freilassung legte ich in eine Schatulle. Darum würde ich mich morgen kümmern, jetzt aber brauchte ich dringend etwas gegen die Kopfweh. Ich bereitete die Schafgarbe zu und nahm sie zu mir. Dann ging ich noch einmal zu Semiramis und sprach kurz mit ihr. Sie wollte sich zum Glück heute noch um die Kleinen kümmern, so konnte ich wieder in mein Zimmer gehen und die Vorhänge schliessen und mich völlig erschöpft aufs Bett legen. Es war einfach zu viel passiert heute. Von einer gedachten Freien zur Sklavin zur wirklich Freien... Mein Kopf hämmerte bei den Gedanken und die Kräuter wirkten nur langsam, aber als es draussen Dunkel wurde, war ich tief und fest eingeschlafen.
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Ich nickte leicht. "Momentan passt Semiramis auf die beiden Racker auf. Aber ich werde sie dennoch bitten mit auf sie aufzupassen."
Ich erhob mich langsam. "Wenn Du etwas brauchst, lass mich rufen." -
"Ich weiss. Und ich möchte für Dich und die Deinen da sein. Ein Treueeid entsteht aus Liebe zu jemanden, nicht aus einem Muss, weil man in Ketten liegt. Zumindest dieser Eid. Das besagten die einleitenden Worte."
Ich hielt inne und schaute plötzlich verwirrt drein. "Ähm, naja, ich hab zwar keine Ahnung, wieso ich das weiss, aber ich weiss es," lächelte ich. "Ich bleibe aus freien Stücken. Und für das nächste Mal brauchst Du kein Schriftstück. Es reicht zu sagen, dass Du mich von meinem Eid entbindest. Doch so lange ich ihm verpflichtet bin, werde ich Euch schützen und dienen. Nur ist dieser Dienst nun nicht mehr durch Ketten sondern durch Bande der Freundschaft gefesselt."
Ich war erstaunt und irritiert, denn ich wusste, dass ich es wusste, aber ich wusste nicht woher und wieso und wieso so plötzlich, ohne einen Anker, an dem ich mich an weitere Informationen meiner Vergangenheit herantasten konnte. -
Ich sah sie einen Moment an, dann kniete ich mich plötzlich vor ihr nieder und nahm ihre Hand, führte sie an meine Stirn und murmelte zunächst etwas in einer Sprache, von der ich bis zu diesem Moment nicht gewusst hatte, dass ich sie konnte, aber ich wusste, dass ich damit einen Eid eingeleitet hatte. Ich wiederholte ihn in Latein:
"Hiermit lege ich Dir, Helena Matinia, meinen Treueeid ab. Ich werde Dir und den Deinen so lange dienen, bis Du oder der Tod mich daraus befreist." -
"Mhm," antwortete ich erst ein wenig abwesend, ehe ein "Ja?" folgte. Ich erwiederte den Blick matt und fragte mich, was kommen würde.
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Ich starrte noch einen Moment auf das Schriftstück und nickte. "Das werde ich tun. Und Du solltest Dich ausruhen."
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Ich starrte auf das Gegebene. "Das ist alles? Damit bin ich frei?"
ICh konnte es nicht glauben. -
"Ja," erwiederte ich nur leise, als ich die Sachen hin- und danach langsam wegräumte. Mittlerweile fiel es mir schwer mich zu konzentrieren. "Minervina, geh Dich lieber waschen. Es wird bald wohl Essen für Euch geben." Dann sah ich zu Helena. "Kann ich für Dich noch etwas tun?"
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Nein, ich wollte nicht, dass sie mir noch mehr abnahm, so müde ich mich mittlerweile fühlte und meine Kopfweh mir zusetzten, aber das schickte sich wohl nicht, wenn sie das alles tragen würde.
"Ist schon gut," murmelte ich deshalb nur und schwieg den Rest der Strecke. -
ICh seufzte nur. "Wenn ich Dir jetzt hinterherjage, habe ich zwar vielleicht die Wachstafeln, kann aber den Rest vergessen."
Die Beiden waren ja noch störrischer als ich. "Also gut, werde ich mich wohl mit abfinden müssen." -
"He, das müsst ihr nicht. Das ist meine Aufgabe," protestierte ich, zumal damit mein mühsam errichteter Turm kurzfristig ins Schwanken geriet. "Legt es wieder drauf."
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"Sie wird uns unterwegs im Gehen einschlafen. Helena, sie ist doch erst..." Aber ich schwieg plötzlich und nickte nur bedröppelt, weckte Minervina sachte und setzte sie dann auf die Erde. Dann drehte ich mich um und belud mich stattdessen mit allen Einkäufen.
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Ich sah leicht verzweifelt von Minervina zu dem Stapel Einkäufe zu Helena und dachte welch toller Abschluß das doch war. Nein, ein toller würde wohl noch kommen, wenn die beiden Racker dann auch noch ihre 5 MInuten hatten.
"Kannst Du einen Teil der Einkäufe nehmen? Dann trage ich Minervina und den Rest." Und schon hatte ich sie hochgehoben, und wusste, sie würde mir auf Dauer viel zu schwer werden, aber was sein musste, musste wohl sein. -
Ich nickte nur und sagte dazu ncihts. Irgendwie war mir das Thema unangenehm, zumal mit Minervina auf dem Schoß. An diese gewandt sagte ich jetzt, mit einem leichten, aber kaum hörbaren Kloß im Hals: " Schatz, komm, es geht nach Hause. Oder soll ich Dich am Ende noch tragen?" Was als ein Scherz gedacht war.
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Ich sah zu ihr auf und lächelte matt. "Nein, aber für Minervina war der Tag wohl recht lang. Ich sollte sie vielleicht gleich nach Hause bringen, wenn wir Dich im Officium abgeliefert haben. Oder kommst Du mit?"
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Ich legte die Sachen ab und setzte mich neben sie, zog sie dann auf meinen Schoß und legte ihren Kopf gegen meine Schulter. "Soll ich Dir eine Geschichte erzählen?"
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ICh lächelte leicht und dankbar, denn auch ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. "Dann warten wir noch auf Deine Mutter, bringen sie ins Büro und gehen heim." Und ich würde endlich die Schafgarbe bekommen. Und konnte nur hoffen, das Semiramis weiter auf die beiden kleinen Racker aufpassen würde, denn nun auch noch deren Geschrei und ich würde heute wohl durchdrehen.
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Ich sah zu Minervina. "Du siehst müde aus, mein Schatz. Möchtest Du hiernach nach Hause oder doch noch etwas machen?"