Ich seufzte nur schwer. Dieser Sturkopf. Nun gut.
"In der Küche wissen sie Bescheid," lächelte ich. "Man wird ihr gleich etwas Spezielles zu trinken geben. Ansonsten weiss ich auch nciht weiter. Sie hört ja nicht."
Ich erhob mich und ging zu ihr.
"Lass uns gehen."
Beiträge von Pentesilea
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Ich lächelte nur leicht.
"Schon in Ordnung. Nun gut, dann gehen wir.
Chryseis? Wie geht es ihr? Hat sie sich wieder überanstrengt?"
Auch wenn ich nicht wollte, das man es mir anhörte, aber ich machte mir Sorgen um sie. -
Ich war müde. Die letzten Tage waren so anstrengend gewesen, ohne wirklich Schlaf und auch sonst. Aber es änderte ja nichts, ich musste meine Aufgaben, die man mir erteilt hatte erledigen, neben Helenas Pflege. Auch wenn sie von dieser die letzten zwei Tage nur wenig mitbekommen hatte, hatte ich doch zumeist dafür gesorgt, dass die Salben, Öle und andere Dinge bereit standen, Vorräte erstellt und auch dafür gesorgt, dass das Essen, was sie bekam, genau das war, was sie brauchte.
Ich wollte mich gerade 5 Minuten ausruhen, ehe mich wieder irgendwer rief, als Chryseis reinkam.
"Ja, ich bin hier," antwortete ich nach einem Moment. -
Sim-Off: Meinerseits auch
Das Bad hatte Helena geholfen. Sie war danach bei Bewusstsein, wenn auch erschöpft und wir liessen sie, feste in Tücher gewickelt, um die Wärme nicht zu verlieren, in ihr Zimmer bringen. Dort rieben Chryseis und ich sie dann noch mit dem Öl ein, welches ich zuvor hergestellt hatte. Das Zimmer roch wie eine Kräuterhöhle und Chryseis und ich waren wie Helena durchgeschwitzt, nur dass sie in frischen Laken lag. Auch die Wadenwickel hatten wir gemacht und Chryseis ihr dann Saft und Wasser eingeflösst.
Nach zwei Tagen war das fieber gesunken und sie wieder auf dem Wege der Besserung. Es war zum Glück keine Lungenentzündung gewesen, wenn auch nur wohl knapp daran vorbei.
Allerdings mussten wir sie noch mehr oder minder ans Bett fesseln, da sie schon gleich rauf wollte und alles machen.
Letztlich konnten wir sie aber nicht lange aufhalten und so war sie schon 4 Tage später wieder auf den Beinen.
Aber eine von uns war immer in der Nähe und so versuchten wir wenigstens Einfluss auf ihre Ernährung zu nehmen und auch darauf, dass sie sich ausruhte. Was uns nicht immer gelang.
Ich hingegen erinnerte mich an meinen Schwur und wartete noch, denn auch wenn sie wieder rumsprang, bestand die Gefahr eines Rückschlages, der meist schlimmer sein konnte als der erste Schub. Solange sie nicht wieder völlig gesund war, hatte ich noch einen kleinen Wettstreit mit den Göttern. -
"Es ist alles in Ordnung," sprach ich sanft und leise in ihr Ohr, sie immer noch haltend und mit einem Tuch leicht den Schweiß von der Stirn wischend. "Du hast hohes Fieber, vielleicht eine Lungenentzündung und wir müssen das Fieber senken."
Ich sprach langsam, so dass sie mich eher verstehen konnte.
"Alles wird wieder gut gehen. Aber Du musst Geduld haben. Und den Willen zu leben!" -
Ich griff nach ihr und hielt sie fest, setzte mich so hinter sie, dass ihr Hinterkopf nun auf meiner Schulter ruhte.
Mir war unendlich warm und der Schweiss lief mir herunter, wie wohl auch Chryseis, aber es schien Helena zu helfen und das alleine war wichtig.
"Bleib still liegen und entspanne Dich," sagte ich leise in ihr Ohr. "Du wirst wieder gesund werden. Aber Du musst etwas Geduld haben." -
Ich schwieg, hielt sie nur fest und war froh, dass sie zumindest wieder bei Bewusstsein war. Wenigstens etwas.
Langsam träufelte ich von hinten noch ein paar Tropfen von dem Kräutersud ins Wasser. -
Kurz darauf kam endlich ein Sklave, der ihnen beim Tragen half. Ich winkte Chryseis mir zu folgen und nahm das Gefäß mit den Kräutern und dem Sud.
Etwas später gelangten wir in das Bad und die Dämpfe prallten uns schon entgegen.
"Leg sie hinein, aber vorsichtig," sagte ich zu dem Sklaven, nachdem ich das Wasser der Wanne geprüft hatte. Nebenan stand ein Kohlebecken, auf das ich Kräutersud mit Wasser tröpfelte und dann, als der Sklave verschwunden war, nahm ich mit Chryseis die Tücher fort und gab den Sud ins Wasser, während Chryseis sie hielt.
"Hier, wasche sie damit sanft ab, ich halte sie derweil." -
Gut, langsam. Erst mal das Kind raus! Dann Helena ins Bad! Das Bett musste frisch bezogen werden! Kräuter im Zimmer ausgelegt und gehangen...
"Kannst Du, währned die Herrin im Bad ist das Bett machen und für frische Kräuter im Zimmer sorgen, Oregano, Minze und Salbei?" -
Erschrocken sah ich das Kind. Wie kam das hier rein? Verflixt, doch nciht jetzt. Ich sah Chryseis fast verzweifelt an.
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Ich sah zu dem Mann.
"Bitte, könnt ihr jemandne rufen, der uns hilft sie in das Bad zu tragen? Und nachher, wenn wir mit ihr fertig sind wieder hinaus?" -
Ich nickte nur und machte mich an die Arbeit. Alles zu zerkleinern und zuzubreitenwar anstrengend. Als ich mit allem zufrieden war, war nur noch das Bad von Nöten. Ich fragte mich, ob ich alles richtig machte. Ob nicht doch ein Medicus besser wäre. Aber was würde er tun? Er würde sie schröpfen, nun gut, das wäre eine einzukalkulierende Möglichkeit, die ich noch im Auge behalten würde. Aber er würde sie auch zur Ader lassen. Aber sie war doch sowieso schon so schwach.
Nein, es musste einfach alles richtig sein. Es musste einfach. -
Wir hatten sie bald entkleidetund als die Sklaven kamen in Tücher gewickelt. Als sie wieder draussen waren, nickte ich Chryseis zu.
"Reib ihren Körper weiter mit Essig ab, den gesamten Körper. Nimm das Tuch dort, aber vorsicht, nicht zu fest.
Ich werde den Sud für das Bad vorbereiten und das Öl für danach. Dann wird sie baden."
Ich überlegte, ob ich es sagen sollte, aber es wäre wohl besser.
"Chryseis, das Bad ist gefährlich. Sie kann dadurch das Baby verlieren. Aber wenn wir das Fieber nicht runterkriegen, dann verliert sie es erst recht und ihr Leben ebenso."
Ich konnte die Verantwortung und die Verzweiflung kaum noch ertragen udn doch zwang ich mich.
Sobald es Anzeichen gibt, dass sie Krämpfe hat, müssen wir sie sofort da raus bringen."
Ich rieb mir die Nasenwurzel. Danach müssen wir sie mit dem Öl einreiben, Wadenwickel machen und dann dick einpacken. Sie muss das Fieber rausschwitzen." -
Ich halte einen Moment inne beim entkleiden.
"Herr, verzeiht, ich weiss, es ziemt sich nicht für eine Sklavin, aber bitte, könnt Ihr draussen warten und dabei schauen, was das Bad macht? Zumindest, bis wir sie in Tücher gehüllt haben?"
Zu Chryseis gewandt sagte ich.
"Ich bin mir nicht zu 100% sicher. Zum Einen war alleszu viel in letzter Zeit für sie. Wenn sie wieder etwas kräftiger ist, muss sie eine strenge Diät einhaltenund im Zweifel gezwungen werden zu essen. Und zum anderen muss sie sich verkühlt haben, ihre Atemwege rasseln, aber nur sehr tief. Das heisst, sie hat dort wohleine Entzündung und alles auf einmal...." -
"Also, wir müssen sie auskleiden, komplett. Und dann ihren Körper mit dem Essig abreiben."
Sie schaute Chryseis ernst und doch freundlich an.
"Wirst Du mir dabei helfen?" -
"Es ist gut. Weisst Du, wie lange das Bad dauern wird? Bis dahin müssen wir versuchen ihr genügend Flüssigkeit einzuflößen und das Fieber im Griff haben. Ich zeige Dir, was Du machen musst und dann werden wir sie zunächst entkleiden."
Ich überlegte fieberhaft. Irgendwas hatte ich vergessen. Schon so lange war ich nicht mehr zu Hause gewesen, hatte nicht mehr die Lehren des alten Sequoya gehört. Was war das nur noch?
"Essig! Natürlich!"
Ich sah zu Chryseis.
"Kannst Du noch schnell Essig besorgen? Der soll uns helfen die Hitze zu senken." -
Ich saß derweil am Bett und versuchte ihr Erleichterung und Kühle zu verschaffen, ohne ihren Zustand zu verschlechtern. Meine Hand fuhr über ihre Wange und ich sprach leise zu ihr.
"Halte durch, Helena, halte durch!"
Dann sah ich mit einer halben Träne im Auge zur Decke und schluckte.
"Wenn Ihr ihr und dem Leben, was sie in sich trägt, das Leben schenkt, dann schwöre ich bei allem, was mir lieb und teuer ist, dass ich ihr so lange dienen werde, bis entweder sie oder der Tod mich frei gibt."
Dann hiess es banges Warten auf Chryseis und den Fremden. -
"Nein, kein Basilikum, aber die genannten ja. Und schau, ob Du Hasel bekommst, am liebsten als Öl. Und," ich dachte einen Moment nach.
"Einen Stößel und ein Gefäß, heisses Wasser in einer Schüssel, für nach dem Bad und frische Tücher. Wir müssen ihr nach dem Bad Wadenwickel machen. Decken und möglichst was saftiges. Ich weiss nicht, aus was man hier Saft macht, aber er muss frisch und kühl sein und nicht sauer, aber auch nicht zu süß."
Ich fuhr ihre Seite entlang und tastete den Bauch ab. Ein Dampfbad würde gefährlich für das Baby, aber wenn wir es nicht wagten, würde sie das Fieber nicht überstehen.
"Das muss für das Erste reichen. Und man soll das Zimmer abdunkeln. Und Chryseis, komm so schnell Du kannst zurück. Die anderen sollen alles vorbereiten, besorg mir nur schnell die Kräuter und Wasser."Ich sah zu dem Mann.
"All jenes, was ich aufzählte, bitte, Herr."/Zusatz
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Ich untersuchte sogleich besorgt die Augen und fühlte das feuchte Tuch, welches auf ihrer Stirn lag. Es war viel zu warm. Allerdings war Chryseis schon dabei ein weiteres bereit zu machen.
Ich grübelte einen Moment und biss mir dabei kurz auf die Unterlippe, bis ich endlich einen Entschluß fasste.
"Herr, Du hast mehr Einfluß auf die Sklaven als ich, aber ich brauche dringend ein Bad für die Herrin. Es muss ein Dampfbad sein und es müssen mehrere Kräuter rein. Bitte, Herr, kannst Du das veranlassen?
Ich, nein wir," ich sah zu Chryseis, "brauchen auch noch eine Menge anderer Dinge. Bitte, kannst Du entsprechende Anweisungen geben?"
Ich sah ihn flehentlich an. -
Ich schüttelte sorgenvoll den Kopf.
Ich wusste nicht, ob sie es schaffen würden, sie alle. Ihr Zustand war kritisch und wenn ich nicht alle Symptome fand, deren Ursachen und die nötige Medizin...
Für einen Sekundenbruchteil wurde mir die immense Verantwortung bewusst, die auf mir lastete.
Ich sah zu Chryseis, zu Helena, wieder zu dem Fremden und erneut zu Helena und Chryseis.
Ich würde alles tun müssen, was in meiner Macht stand und noch viel mehr.