Beiträge von Liu Wong

    "Keine Sorge, ich werde meine Rüstung tragen. Und ich bin gut ausgebildet." ich lächelte.


    "Natürlich werde ich Euch einen Gefallen tun, wenn es mir möglich ist."

    "Oh, Ihr schlaft also doch nicht..." ich lächelte.


    "Ich habe mir überlegt, nach Numantia zu reiten. Vom strategischen Punkt betrachtet, könnte es zu einigen interessanten römisch-iberischen Begegnungen kommen. Und das würde ich mir gerne ansehen. Ich denke, dass ich von keiner der beiden Seiten etwas zu befürchten habe."

    Ich sah Commodus. Schlief er? Ich wusste es nicht, wollte ihn aber im Zweifelsfall auch nicht wecken. Also setzte ich mich leise hin und wartete.

    Nach meinem Ausritt vor die Stadt ging ich direkt auf mein Gästezimmer. Ich sah mir meine Generalsrüstung an. Die leuchtende blaue Farbe auf den vergoldeten Stahlplatten des Körperpanzers, die Armschienen und die Beinschienen. Einen Helm hatten Generäle nicht. Ich polierte die Teile sorgfältig, bevor ich die seidene Generalsuniform anzog. Ich wollte mir gerade die Rüstung anziehen, als mir einfiel, dass es sehr unhöflich wäre, einfach so zu verschwinden. Also verließ ich mein Zimmer und suchte Commodus.


    /Edit: Wort zu viel

    Ich war ausgeritten, um den Anblick der Stadt aus einiger Entfernung zu genießen. Es war wirklich eine schöne Stadt. Ich überlegte mir, ob ich nicht in die astures reisen sollte, um mir diesen Aufstand anzusehen. Allzu viel hätte ich sicher nicht zu befürchten, immerhin war ich ja neutral, weder Römer noch Iberer. Und es war auch für jeden offensichtlich, dass ich von weit her kam. Mich interessierte dieser Krieg. Formationskämpfe würden hier sicher nicht statt finden. Irgendwie kam der General, der ich einmal war, wieder deutlich in mir zum Vorschein. Strategische Analysen der Schlachten des Aufstandes würden auch einen deutlichen Hinweis auf den Zivilisationsstand der Römer geben. Obwohl ich auch jetzt schon davon überzeugt war, dass sie sehr zivilisiert waren.

    Am nächsten Morgen ging ich in die Küche, um zu frühstücken. Ich nahm nur etwas Brot und machte mir einen Tee. Langsam aß ich das Brot und trank dazu den Tee. Der Geschmack des Brotes gefiel mir.

    Nach dem aufstehen meditierte ich eine Stunde. Danach wusch ich mich und zog meine seidenen Gewänder an. Als ich die Tür öffnete, sah ich die Nachricht und las sie. Es war zwar bedauerlich, dass ich den jungen Mann nicht unterrichten konnte, aber ich war mir sicher, dass der Dienst an seinem Vaterland keine schlechte Entscheidung war. Dann ging ich ins Speisezimmer, um mir Frühstück zu machen.

    Ich verbeugte mich ebenfalls.


    "Du wirst es auch schaffen, Maximus. Ich wünsche dir viel Erfolg als Liktor. Wie ich dich kenne, wirst du deine Aufgabe gewissenhaft erfüllen. Das muss in deiner Familie vererbt sein. Evodius und, so weit ich ihn kenengelernt habe, Commodus sind auch sehr gewissenhaft bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Ich freue mich, solch ehrhafte Männer zu kennen."

    Auch wenn ich äußerlich gelassen blieb, brachte er mich doch einige Male in Bedrängnis. Sein Kampfstil hatte sich geändert, nicht mehr ganz so elegant, wie ich es versucht hatte, ihm beizubringen, aber durchaus effizient. Es fehlte nicht mehr viel, dann könnte er ein Meister werden.
    Ich brach den Übungskampf ab, indem ich einen Schritt zurück wich und mich verbeugte.


    "Dein Stil hat sich verändert, Maximus. Du solltest noch etwas an der Geschwindigkeit arbeiten, aber der Stil ist effizient. Übe noch ein wenig und entwickle dann die Bewegungsfolge für einen Kampf gegen drei Gegner."


    Die letzte Aufforderung, eine Bewegungsfolge zu entwickeln, war traditionell die Möglichkeit, in den Kreis der Meister aufgenommen zu werden. Wenn denn die Abfolge der Techniken sinnvoll wäre und großes Können voraus setzte.

    Ich hatte meine Portion gegessen.


    "Ich danke Euch. Wenn Ihr mich entschuldigt, ich bin etwas müde geworden. Das muss an der guten Luft und dem guten Essen hier liegen."


    Ich stand auf und verbeugte mich leicht.

    "Na dann..." sagte ich auf Chinesisch und ging in Kampfstellung. Nachdem Maximus auch in Kampfstellung gegangen war, griff ich mit einigen Handkantenschlägen zum Kopf an, die er alle abwehrte. Dann machte ich plötzlich einen schnellen Schritt neben ihn und trat mit meinem rechten Fuß seinen rechten Fuß weg. Als er strauchelte, drehte ich mich und packte seinen Arm, um ihn gänzlich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Allerdings achtete ich darauf, dass er nich hinfiel.


    "Ist schon etwas her, dass du gegen einen Meister gekämpft hast, oder? Du bist langsam geworden!" sagte ich auf Chinesisch.


    Ich ließ ihn langsam los, so dass er wieder stabil stand.


    "Das ganze noch mal. Greif an!"

    "Ich weiß nicht, ob das die römischen Gesetze gestatten, aber ich könnte ja mal die derzeitige Struktur der Stadtverwaltung von Tarraco begutachten und Vorschläge zur Effizienzsteigerung machen."

    "Die Kosten für den größeren Verwaltungsapparat werden durch die Einsparungen aufgrund erhöhter Effizienz leicht eingespart. Man erhält hochspezialisierte Fachkräfte, die auf ihrem Gebiet wesentlich besser sind als Beamte, die von allem etwas können."

    Ich nickte.


    "Beginnen wir mit den Grundgedanken. Erstens. Der Staat ist für die Untertanen da. Wer Anspruch auf eine staatliche Leistung hat, soll sie auch erhalten. Zweitens. Die Untertanen sind für den Staat da. Wenn der Staat etwas fordert, ist es zu geben. Die Kombination beider Gedanken liefert sofort eine einfache Erkenntnis: Wer etwas vom Staat fordert, muss beweisen, dass es ihm auch zusteht. Jetzt fehlt noch der dritte Grundgedanke. Effizienz ist nur durch Aufgabenteilung zu erreichen. Jeder Beamte muss einen klar definierten Aufgabenbereich haben. Nehmen wir zum Beispiel den Straßenbau. Wir haben einen Beamten, der für die Straßen einer Kleinstadt zuständig ist. Unter ihm gibt es weitere Beamte, die für Materialbeschaffung, Koordination der Arbeitskräfte und Kontrolle der Straßen zuständig sind. Es wäre fatal, wenn jeder sich um alle Gebiete kümmern müsste. Deshalb wird für jedes Stadtviertel ein Beamter eingeteilt, der den Zustand der Straßen kontrolliert, während ein weiterer Beamter die Arbeitskräfte kontrolliert und noch einer das Material beschafft. Die Aufgabe des Beamten, der die Gesamtverantwortung trägt, besteht nur noch darin, die Arbeit der ihm untergebenen Beamten zu überprüfen, sie zu schulen und ihnen bei Fragen zu helfen."