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Beiträge von Lucius Decimus Maximian
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Maximian bekam einen Klapps auf die Finger und zog deshalb schnell die Hände vom Topf, während er fröhlich lachte. Romanus' Versuche, ihn zu verraten, nahm er einfach dahin. Er hätte ja selbst nicht anders gehandelt... So war es nunmal mit der lieben Verwandtschaft. Passte man mal nicht auf, hatte man schon ein Messer im Rücken.
Der große drehte sich zum kleinen Frechdachs.
"Ich sehe es schon kommen, kleiner Cousin. Eines Tages bringst du mir den Tod. Hättest du dich, während du mich gerade verrietst, wenigstens geschickt angestellt, hättest du vielleicht etwas naschen können. So aber bekommt keiner von uns etwas."
Er gluckste leise, lehnte sich dann unter dem Türrahmen an und streckte sich, während er zu Nyla sah.
"Ach, es tut gut wieder zu Hause zu sein. Dein Essen hat mir gefehlt, Nyla."
Und in Gedanken mahnte er sich, dass er ihr Essen schon bald wieder missen würde. Mehr noch, als in den letzten Wochen. -
Der Neffe schmunzelte. Wurden die Wangen da etwa ein klein wenig rot?
"Im Ernst, Tante Lucilla, so schlimm bin ich gar nicht..."
Aber auch er musste bei ihrer kessen Bemerkung kichern und verlor die Röte schon gleich wieder.Im nächsten Moment seufzte er bedauernd. Diesen Ambrosius kannte er noch gar nicht.
"Ja, lass ihn die Koffer packen. Aber bei der Massage kann ich dir auch behilflich sein!"
Er grinste nicht. Nein, er unterdrückte es ziemlich erfolgreich. Nicht einmal ein verrätersiches Zucken der Mundwinkel war zu sehen. Einen Moment, dann noch einen und noch einen, während er neugierigst das Gesicht seiner Tante beobachtete.
Erst dann, nach einigen Augenblicken, legte sich seine Stirn in winzigkleine Fältchen und er gluckste in sich hinein. -
Naja, dass man bei Frauen mit Authorität nur selten weit kam, hatte Maximian schon früh entdeckt. Doch das war kein Thema, das man mit seiner Tante besprach, also schmunzelte er nur vielsagend.
"Ich hatte auch zwei Schwestern.""Wenn du dich so gut mit uns Decima-Männern auskennst, dann brauche ich deine Fragen doch wohl nicht ernsthaft zu beantworten... richtig?", erwiderte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. So wie er es immer dann tat, wenn er auf den Sohlen seines Schuhwerks schaukelte und dazu sooooooowas von unschuldig dreinsah.
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Alles Gute zum Geburtstag, Groß-Cousin!
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Maximian lachte nun auch, wusste er doch um die Faszination, die Einkäufe auf Frauen ausübten. Es schien gar etwas Übernatürliches an sich zu haben, wenn es erst einmal losging und endete entweder in einem Desaster oder absoluter Glückseeligkeit.
"Einen Sklaven wirst du dafür doch gar nicht benötigen. Du bist so hübsch, dass dir ohnehin jeder zu Füßen liegt und dir gerne deine Einkäufe tragen möchte", sagte Maximian ganz bewusst."Oh, bewahre. Nein, ehe er mir eine Partie vorschlägt, bemühe ich mich selber", sagte der junge Mann, dem das Thema plötzlich gar nicht mehr sooo zu liegen schien, mit großen Augen und gerunzelter Stirn.
"Aber noch bin ich viel zu jung dafür... Und Frauen gibt es ja auch hier." Er räusperte sich, kratzte sich mit einem Finger im Nacken und grinste dazu schelmisch. -
"Eine gute Wahl", kommentierte Maximian und lächelte, ehe er zu Valeria und der Schimmelstute ging und ihr über den Kopf fuhr.
"Ihr beide besitzt einen vorzüglichen Geschmack."
Mit dieser Feststellung, die Maximian wie beiläufig und verschmitzt grinsend getan hatte, wandte Maximian sich suchend nach jemandem um, der ihnen die Pferde fertig machen könnte. Sein Blick fiel auf den neuen Sklaven, denn außer ihm war auch keiner weit und breit in Sicht. Maximian ging nun zu ihm hinüber und versuchte sich an den schwer aussprechbaren Namen des Sklaven zu erinnern.
"Hraban - das ist doch dein Name, richtig? Machst du der Dame und mir die Schimmelstute und den Schwarzen dort zum Ausritt bereit?" -
Maximian hörte seiner Tante aufmerksam und verstehend zu. Als sie von Roma redete, lächelte er sogar vor Begeisterung.
"Das ist wahr, die Stadt im Zentrum unserer Welt ist mit keiner anderen zu vergleichen. Es scheint, dass es einen nicht mehr loslassen will, war man auch nur einmal dort."
Er seufzte geschlagen.
"Ach ,Tantchen. Die ganze Familie war zwischenzeitlich mehrere Wochen in Roma, nur du hütetest die Casa hier. Und nun bist du an der Reihe, nehme ich an. Was mich anbelagt - ich werde dich sicherlich vermissen, aber so allmählich gewöhne ich mich an die ruppige See und das ewige Geschaukel."
Er lächelte liebevoll und zwinkerte, ehe er einen Moment lang überlegte und dann frech grinste.
"Außerdem gibt es dort viel mehr Menschen als hier. Viele reiche Handelsmänner, Senatoren und so weiter..." -
"Das ist eine gute Idee. Nigidius braucht Bewegung. Der Gute setzt sonst noch Fett an."
Damit sprang Maximian wieder aus dem Stall heraus und sah sich um, ehe er wieder Valeria ansah.
"Such dir eins aus." -
Maximian sah grinsend Gallus hinterher und dann zu Nyla.
"Alles andere hält einen ja auch nicht am Leben!", konterte er und ging hinüber, um nun selbst einmal in den Topf zu schielen. Auch wenn er wusste, dass Nyla ihn dafür züchtigen würde wie eine alte, dicke Erzieherin.
Da wurde er am Arm gepackt und ehe er sich versah, stachen ihm kleine Finger zwischen die nun wirklich alles andere als gepolsterten Rippen. Maximian, sehr kitzlich, zuckte und lachte leise, ehe er die feindlichen Piekobjekte einfangen konnte.
"Sieh an, wen wir hier haben. Hast wohl Hunger, hm? Ich dachte es mir. Aber wir sollten uns nicht gegenseitig ankreiden. Zusammen kommen wir besser gegen Nyla an", meinte er mit verschwörerischen Blicken. -
Maximian schnaufte einmal belustigt, als seine Tante sich über seinen Paps ausließ.
"Heeee, wie redest du denn über meinen Vater?", fragte er gespielt empört, gleich darauf aber wissend und leicht ausweichend grinsend. "Was soll's... Wo du Recht hast, hast du Recht."Dann lachte er auf und stemmte die Hände in die Seiten.
"Du warst eindeutig zu lang allein, liebe Tante. Ich bin kein hoffnungsloser Fall", brummte er gespielt ein wenig eingeschnappt.Doch gleich darauf wurde der junge Mann wieder ernst und ließ sich bereitwillig durchs Haar wuscheln, denn er wusste freilich, dass das irgendwann ein Ende nehmen würde. Es musste es einfach.
"So ist es nunmal. In der heutigen Zeit muss man sich anpassen, um eine gut bezahlte Arbeit zu finden."
Dann jedoch sah er gar ein wenig traurig drein. -
Maximian hatte Valeria aufmerksam zugehört. Wachend war sein Blick nur mal hin und wieder in die Richtung des neuen Sklaven gewandert, damit der ja nicht neugierig wurde. Mit einem Sklaven hatte das ganze Schlamassel ja erst seinen Lauf genommen...
Als seine Cousine endete, sah er sie eine Weile lang nachdenklich, aber milde an und legte die Hand, mit der er sich abstützte, auf Valerias Arm.
"Das sind ganz schön viele Dinge, die du noch nicht weißt. Wir hatten ja auch kaum... kaum wirklich Gelegenheit gehabt, uns richtig kennenzulernen. Alles ging so... so schnell", sagte er und prüfte erneut die Nähe des Sklaven nach. Erst dabei wurde ihm bewusst, dass er ebenso wenig über Valeria wusste. Einen Moment lang nahm er sich Zeit nachzudenken, dann sah er Valeria wieder an.
"So muss es den frisch vermählten Paaren überall auf der Welt gehen. Wenn sie heiraten, kennen sie sich nicht einmal. Zu Zeiten Trojas hatten sie sich sogar teilweise noch nicht einmal vor der Hochzeit gesehen! Unvorstellbar, nicht? Und ich bin froh, dass uns die Zeit eingeräumt wird. Immerhin... sind wir verwandt."
Er lächelte, seufzte jedoch gleich darauf leise und nahm seine Hand von Valerias Arm, damit sie nicht letztendlich doch noch die Aufmerksamkeit auf sich zogen. -
Maximian schmunzelte und lehnte sich dort an, wo er gerade zum Stehen gekommen war. Dann hielt er den Riecher in die Luft und sah Gallus Miene. Das konnte nur bedeuten, dass da etwas ganz schmackhaftes vor sich hinköchelte. Maximian lief das Wasser im Mund zusammen.
"Hmmmmm. Sag du es mir. Was ist das da in dem Topf? Das riecht... hmmm... das riecht äußerst gut!"
Zustimmend nickte er.
"Ich glaube, ich könnte fast den ganzen Topf essen... Naja, dessen Inhalt." -
Alfidia? Trächtig? Maximian landete im Stall und wandte sich zu Nigidius, den er kritisch in Augenschein nahm. Dabei schob er die Unterlippe etwas vor, legte den Kopf leicht schräg und nickte dann.
"Das ist möglich. Ja, vielleicht ist sie wirklich trächtig. Daran hatte ich gar nicht gedacht", meinte er und fuhr die Vorderbeine des großen Schwarzen mit der Hand ab. Kam er an der Fessel an, hob das Pferd beinahe wie von selbst die Hufe.
"Es kommt drauf an. In den warmen Jahreszeiten ist das sicherlich kein Problem, immerhin haben Pferde ja ein Fell. Im Winter fühlen sie sich bestimmt in einem geschützten Stall am wohlsten."
Seine Hand fuhr den Bauch des Pferdes ab und wiederholte die Prozedur an den Hinterbeinen, ehe Maximian einmal um Nigidius herumging und den Widerrist abklopfte, wobei er kurz zu Valeria sah, die sich auf das Holz des Stalles stützte und ihm zusah. Er zuckte mit den Schultern, lächelte jedoch kaum merklich.
"Ein wenig. Ich bin mit Pferden aufgewachsen, weißt du?"
Jetzt fuhr er dem Schwarzen mit einer Hand über den Rücken, drückte an der ein oder anderen Stelle ein wenig auf und klopfte an wieder anderen ein wenig Dreck auf. Da sagte seine Cousine gerade, dass sie ihn eigentlich gar nicht kannte.
Er beendete seine Untersuchung seines Pferdes mit zufriedenstellendem Ergebnis und ging dorthin, wo Valeria sich anlehnte. Er legte eine verschmutzte Hand auf das Holz und sah sie mit leicht schräg gelegtem Kopf und fragendem Blick an.
"Wie meinst du das?" -
Dass er diese Frage nicht beantworten konnte, stand auf sein Gesicht geschrieben. So ignorierte er sie. Er konnte nun auch wirklich nicht wissen, warum ein Pferd verkauft wurde oder nicht. Er ging einfach weiter, zu einem anderen Pferd und begrüßte auch das. Valerias zweite Frage vernahm er, wähend er diesem Pferd den Hals abklopfte und ihm durch die pechschwarze Mähne fuhr.
"Trächtige Stuten? Die kommen die auf die Weide", sagte er, ohne sich Valeria zuzuwenden und scheinbar auch nicht ihrem Gedankengang folgend. "Sie sollen während der Tragezeit geschont werden und viel Fressen, damit die Stute und das Fohlen Kräfte sammeln können und beide gesund die Niederkunft überstehen. Hinterher bleiben sie dann noch einige Monate zusammen auf der Weide, bis das Kleine alt genug ist, um entweder verkauft oder an Sattel und Zaumzeug gewöhnt zu werden."
Mit einigen kraftvollen Klopfern auf den Hals des Pferdes, bei dem er gerade stand, beendete er seine Ausführung und ging zurück zu Nigidius.
"Warum willst du das wissen?", fragte er dann an Valeria gewandt und kletterte behände in den Stall seines Wallachs. -
Maximian sah, dass Valeria scheinbar mit allem rechnete, sodass auf seinem Gesicht das Grinsen versiegte. Er stand dort ein paar Augenblicke und überlegte, wo die Stute denn abgeblieben sein könnte, denn sie war noch jung gewesen, als der neue Sklave Hraban die Stallungen betrat. Maximian nickte ihm auch zu und sah dann wieder zu Valeria, die Flache Hand vor die weichen Nüstern Nigidius' haltend.
"Nein, das weiß ich nicht. Aber mach dir keine Sorgen, Alfidia ist ganz bestimmt nicht tot. Sie ist noch jung und ein äußerst gutmütiges Pferd, das noch viele Jahre lang zu gebrauchen ist. Gesund war sie auch, also gibt es wirklich keinen Anlass vom Schlimmsten auszugehen", sprach er ruhig und kam zu dem Entschluss, dass die Stute allerhöchstens verkauft worden war.
Dann sah Maximian sich um und ging von Nigidius weg zu einem anderen Pferd, das ihm neugierig die Nase entgegenstreckte. Ganz offensichtlich fühlte er sich hier wohl. -
Ja, diese Angewohnheit aller einem durch die Haare zu wuscheln... Maximian hatte sie beinahe schon vergessen geglaubt. Aber so konnte man sich irren. Mit hängenden Schultern und zersauster, kurzer Mähne und vielsagender Miene stand er da wie ein begossener Pudel, ehe er zur Verteidigung überging.
"Aber nur, weil wir uns bei dir sicher sein können, dass du keine Heerscharen von Männern brauchst, die auf dich aufpassen", zwinkerte er nun seinerseits, ehe er die Augenbrauen wegen dem seltsamen Grinsen verdächtigend zusammenzog.
"Das stimmt doch?""Wenn da mal nicht jede Rettung zu spät kommt...", scherzt er dann mit ziemlich ernstem Gesichtsausdruck, was die Aussicht, einmal zu den Klugen zu zählen, anbelangt.
Jeder, der Maximian halbwegs kannte, wusste ohnehin, dass er gerne lernte. Vor allem hörte er gerne Geschichten aus anderen Ländern und so war er dem Unterricht gegenüber wirklich nicht abgeneigt. Er grinste.
"Nein, ich denke auch, dass er uns viel lehren wird. Ich mag es nur, wie ihr euch Mühe gebt beim Gutzureden.Och... Du wirst auch nach Roma gehen? Beruflich?", fragte er dann sichtlich enttäuscht nach - einem Kind ähnlich, dem man sagte, es dürfe die ganze Woche lang nicht das Haus verlassen um mit Freunden zu spielen.
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Nicht der kleine Romanus, dafür aber Maximian kam nach dem etwas verspäteten Aufstehen vom Hunger getrieben wie jeden Morgen in die Richtung der Culina gelaufen. Noch bevor er sie erreicht hatte, trällerte er schon:
"Ich bin wieder dahaaaaaa und habeeeee großen Hungäääääääär, Nyla!"
Dem folgte ein herzhaftes Gähnen und schließlich bog er mit frohem Lächeln in die Culina ein, denn er freute sich auf die Sklavin, die er beim Entwischen gestört hatte und die ihn immer wieder mit Köstlichkeiten versorgte. -
Maximian schmunzelte und wurde mit einem kraftvollen Stubser seines Pferdes beinahe umgekippt.
"Ich bin überrascht, auch wenn es mich eigentlich nicht überrascht, dass uns unsere Wege hierher führten", brabbelte Maximian und gab Nigidius auch noch den zweiten, angebissenen Apfel. Dann sah er sich um und sah nirgends die kleine haselnussbraune Stute, die so gutmütig war und immer zu kurz gekommen war.
"Ich weiß es nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie noch da war, als ich das letzte mal im Stall war", grübelte er, konnte sich aber in etwa vorstellen, was in Valerias Kopf gerade durchgehen könnte.
"Das sie einen neuen Besitzer gefunden hat, bezweifel ich aber. Auf ihr hat Romanus zuerst gelernt und außerdem war sie immer recht pflegeleicht. Von ihr ging nie eine Gefahr aus."
Er schmunzelte, schüttelte dann jedoch schon leicht grinsend den Kopf.
"Solange sie nichts erschreckte, meine ich." -
Mit zwei Äpfeln bewaffnet kam Maximian einige Zeit später ebenfalls den Weg zu den Stallungen gelaufen. Er war offensichtlich fröhlich und warf einen der Äpfel hoch in die Luft, während er genüsslich in den anderen hineinbiss. Es stieg ihm der Geruch von frischem Stroh in die Nase, weshalb er einen großen Sprung tat und somit in den Stall eintauchte.
Das Licht war gedrosselt, doch er erkannte gleich den großen Kopf seines Wallachs, der von einer Person, die ihm den Rücken zukehrte, gestreichelt wurde. Während Nigidius leise wieherte, ging Maximian näher und lächelte Valeria an, ehe er seinem Pferd über den Kopf strich und ihm den Hals klopfte. Der Apfel fand wie von allein seinen Weg zwischen die großen Zähne des Pferdes.
Dann sah er wieder zu Valeria, während Nigidius seinen Kopf in Maximians Bauch drückte und sich so schubberte, was den jungen Mann dazu veranlasste, sich mit aller Macht dem entgegen zu stemmen.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich überrascht sein soll, dass ich hier ausgerechnet auf DICH treffe", sagte er und lächelte verliebt.