Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Als auf einmal aus einer unverhofften Richtung die Stimme seiner Tante ertönt, schrickt Maximian leicht zusammen und ist dann erstmal Lucillas Redeschwall erlegen, während dem er sie komisch anlächelte. Als sie fertig ist, waren seine Augen trotz des Lächelns groß und er schüttet den Kopf. Anschließend ging er erstmal auf sie zu und umarmte seine Tante.
    "Also, gib mir einen Moment.


    1. Ja, genau dich suchte ich. :)
    2. Richtig, du warst die, die so selten Zeit für mich hatte"
    , grübelte er scheinbar laut und das mit theatralisch nachdenklicher Miene.
    "3. Nach deinem Abrosinus? Das ist ein Sklave, oder?
    4. Da bin ich mir nzwischen nicht so sicher. Vor allem wollte ich uns aber alle ungeschadet zurück melden."
    Er grinste leicht.
    "5. Ich frage mich, wer von dem neuen Hauslehrer noch nicht gehört haben könnte. Jeder, dem ich begegnete, erinnerte mich an diese wunderbare Tatsache." Ein Augenverdrehen konnte er sich nicht verkneifen.
    "Und schließlich, zu deiner letzten Frage:", rollte er alles auf und sog einen ganzen Schwall Luft ein, "Seid wenigen Augenblicken erst.


    Und es tut gut, dich wiederzusehen. Auch wenn wir gar nicht so lange fort waren und ."


    Der junge Mann, der in abzählbaren Tagen offiziell zum Manne reifen würde, lächelte lieb, nachdem er seine Augen wieder hatte schrumpfen lassen, sich imaginären Schweiß mit dem Ärmel seiner Tunika weggewischt hatte und schaukelte auf den Sohlen.

    Maximian schmunzelte über die Unterhaltung zwischen seinem Cousin und Gallus. Ganz sicher würde Romanus sich über den neuen Lehrer freuen. Er tat es ja auch, ein wenig zumindest. Das müde Lächeln, das seine Gesichtszüge quälte, sprach für sich.
    Dann seufzte er einmal und ging nach Tante Lucilla sehen.

    ... kam Maximian wieder in seinem Cubiculum an. Es war frisch gelüftet und alles fein hergerichtet, sodass er sich, die Kiste nicht beachtend, rücklings auf seinen Schlafplatz fallen ließ. Mit einer Hand tastete er hinter sich auf einem kleinen Tischlein nach ein paar Würfeln, fand diese schließlich nach wie vor dort, wo er sie das letzte mal abgelegt hatte, und zog die Hand mit den Würfeln zu sich. Einen Moment lang die Gebilde beguckend, warf er sie schließlich in die Luft und fing sie wieder auf.
    Viele Abende lang hatte er das so getan, damit sich Müdigkeit einstellte. Und nach einer Schiffsreise brauchte die für gewöhnlich eine halbe Ewigkeit, um über ihn herzufallen.
    Diesmal sogar eine Ewigkeit und ein bisschen. Eindeutig zu lang jedenfalls. Also saß er auf, zottelte sich die verrutschte Tunika wieder zurecht und zog das kleine Tischlein mit der runden Oberfläche heran, um die Würfel darauf in einem herkömmlichen Würfelspiel tanzen zu lassen.


    Das hatte er in Valentia immer mit seinen Brüdern gespielt, wenn sie abends noch nicht müde waren. An verregneten Tagen etwa, an denen es Stunde um Stunde zu vertrödeln galt. Die Mädchen hatten sich mit Hausarbeiten beschäftigt, Mutter hatte ihnen Hilfestellung geleistet.
    Es waren idyllische Stunden gewesen und so hatte es sich ergeben, dass Regentage irgendwann sogar willkommen waren und man sich auf das gemeinsame Sitzen freuen konnte.


    Eine Hand nahm die Würfel auf und hielt sie fest, während Maximian sich wieder hinlegte; den leeren Arm als Stütze unter de Kopf gelegt.
    Eine Weile lang massierten seine Finger die glatten Oberflächen der geometrischen Figur und Gedanken an Valentia, Rom und ferne Provinzen huschten ihm durch den Kopf, der vom Schaukeln des Wassers noch recht aufgewühlt war, ehe Maximian schließlich irgendwann dem Schlaf erlag.

    Kurz nach der Anreise schritt Maximian zielstrebig auf das Cubiculum Lucillas zu. Die arme Frau hatte einige Tage lang ganz allein hier wohnen müssen und das tat ihm leid.
    "Tantchen?", fragte er, nachdem er ein paar mal an die Tür zu ihrem Cubiculum geklopft hatte.

    Auch Maximian kam ins Atrium. Jenes, das er mit Martinus zusammen renoviert hatte. Wie automatisch ging sein Blick auch gleich nach oben, wo das Dach immernoch so aussah, als hätten sie gestern erst die Bauarbeiten beendet.
    Es herrschte ein kleines Durcheinander. Die neuen Sklaven warteten auf Einweisung und Gallus rief gerade noch nach Nyla und Calliope. Im nächsten Moment kam Valeria angefegt und umarmte die versammelte Gesellschaft und Maximian schmunzelte. Sie sah glücklich aus, wieder hier zu sein, und er war es auch.
    Seine Mutter sah ein wenig erledigt aus, weshalb er sie liebevoll ansah und sagte:
    "Geht es, Mutter? Wie wäre es, wenn du dich ein wenig ausruhst?"
    Er sah Romanus an, der quiekfidel schien und lächelte erneut.
    "Gallus, gibt es irgendwelche Probleme?", fragte Maximian schließlich und hibbelte innerlich doch schon, weil er seine Tante wiedersehen wollte.

    "Wenn das so ist, erkläre ich mich in allen Punkten der Anklage für unschuldig!", feixte Maximian mit seiner blassen Nase.
    "Das klingt durchaus interessant. Na hoffentlich tust du deine Arbeit auch gut, dass meine Familie den Weg nun zur Casa unbeschadet überlebt", sagte der junge Decima grinsend.
    "Und sollte etwas geschehen, weiß ich ja, nach wem ich schicken muss. Entschudlige uns jetzt. Die Reise war anstrengend und die Damen wollen sich ausruhen. Als Freund der Familie bist du in unserer Casa jederzeit willkommen, Prudentius Balbus."

    Zitat

    Original von Flavius Prudentius Balbus
    "Ach, ich vergaß mich vorzustellen. Flavius Prudentius Balbus. Ehemaliger Tribun unter dem Legaten Decimus Meridius, Regionarius und Bekannter der Familie. Decima Tertia und Decima Lucilla habe ich gut gekannt. Ich war auch auf der Beerdigung des Decimus Proximus..."


    Ich nickte mit dem Kopf und lächelte die Leute an.


    Maximians Gesicht erhellte sich, als er nun zumindest eine Ahnung hatte, wie er den Mann, Prudentius Balbus einzuordnen hatte.
    "Ehemaliger Tribun? Ich hoffe, keine schwere Verwundung war der Grund für den Austritt?", sagte ermit fragendem Ton und sah sich dann ansatzweise um. "Bei der Beerdigung waren viele Menschen und ich fürchte, dass nicht jeder der Familie die Möglichkeit hatte mit jedem Gast zu sprechen. Ich bin Decimus Maximian, das sind meine Mutter Iulia Severa, mein Cousin Romanus und seine Schwester Valeria. Freut mich."
    Im Augenwinkel bekam Maximian mit, wie die Sklaven geschäftig ausluden und auf einem Wagen verstauten.

    Gerade hatten sie weitergehen wollen, als ein Mann vorbeigelaufen kam und sie grüßte. Maximian war sich nicht sicher, ob er ihn kannte und lächelte gequält.
    "Salve"", grüßte er. "Ja, sie war für diese Jahreszeit wohl gut - besser, als ich gedacht hätte."
    Auch jetzt, wo er den Mann genauer mustern konnte, war er sich immer noch nicht sicher, ob er ihn bereits einmal kennengelernt hatte.

    "Salve, Gallus. Zuerst soll sich um das Zimmer meiner Mutter gekümmert werden, damit sie sich ein wenig ausruhen kann, wenn sie möchte", nickte Maximian mit freundlichem, blassem Gesichtsausdruck. So eine Reise war nun wrklich kein Spaziergang, das konnte er ganz gewiss befürworten.
    "Gut, dann mal rein in die gute Stube!", ließ er den Vortritt und ging dann auch hinein und ins Atrium.

    Die Gruppe der reisenden Decimas hatte zwar eine kurze Weile lang vom Hafen hierher gebraucht, doch hatten sie so noch genügend Zeit gehabt sich ein wenig zu unterhalten. Als die Casa Decima Meridius dann allersings in Sicht geriet, beschleunigten sich Wagen und Fußgänger merklich.
    "Verus und ihr anderen beiden, kümmert euch bitte um das Entladen des Gepäcks", forderte Maximian, wohl wissend, dass er das in Gegenwart Verus' gar nicht hätte tun müssen.
    Dann ging er schon einmal zur Tür vor und klopfte an.


    *klopf, klopf*

    Maximian ging wohl mit als erster von Bord. Genau genommen ging er auch nicht, sondern entfloh dem Wassergefährt, das ihm übel mitgespielt hatte, um endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Er war ziemlich bleich um die Nase herum, konnte keinen Hehl daraus machen, dass diese Schiffsfahrten wirklich nichts für ihn waren.
    Jetzt, da der Untergrund aber nicht mehr schwankte, fühlte er sich gleich besser und konnte sogar zaghaft Lächeln, weil er seine zwar nur kurz verlorene aber dennoch geliebte Heimat wieder hatte.
    Wie er erkannte, kümmerte Verus sich mit den zwei neuen Sklaven bereits um das Entladen des Gepäcks, weshalb Maximian sich wieder dem Schiff zuwandte, um den Damen der Familia von Bord zu helfen und aufzupassen, dass Romanus nicht, wie angedroht, dem Kapitän Beistand leisten wollte.
    "Aufpassen! Nicht stürzen. Gib mir deine Hand. Gut... alle vollzählig? Verus, seid ihr fertig?"
    Die Damen waren verstaut, das Gepäck vor Stürzen bewahrt geblieben, die Sklaven übel dran und Maximian fertig - also konnte es weitergehen.

    Sim-Off:

    Ist ja nicht weiter tragisch. =)


    Maximian erreichte das Schiff mit einem guten Zeitpolster, sodass er sich davon überzeugen konnte, ob auch ja alle zum Haushalt Decima gehörenden Reisenden es auch rechtzeitig schafften, ehe das vollbesetzte Schiff schließlich ablegte.

    Kurz vor der Abreise kam Maximian ins Atrium gelaufen. Er hoffte, dass die anderen bald fertig sein würden und bedauerte es sehr, dass er während des kurzen Aufenthaltes hier nicht mit jedem hatte sprechen können und verließ schliedlich die Casa Decima in Rom, um zum Hafen zu gelangen.

    Der gehauchte Kuss ließ ihn schmunzeln, die geheuchelte Anerkennung breit grinsen und die Unproblematik Valerias letzter Worte erfreut nicken.
    "Heute noch, so früh es geht. Ich schlage vor, du gehst rasch das Wenige, das du mitgebracht hast, zusammenpacken, damit Verus es hinausbringen kann. Ich werde das gleiche tun."
    Er forschte mit gerunzelter Stirn in Valerias Blick, als ob er fragen wollte, ob sie das so machen würden (als wenn ihr irgendeine andere Wahl bleiben würde, wollte sie mitreisen) und nickte dann, nun doch mal wieder an ihrem Körper hinunterschielend. Als er den Kopf wieder hob, hatte er ein Grinsen der schelmischen Extraklasse aufgelegt.
    "Und locker die Kordel wieder ein wenig, denn ich wünsche nicht, das irgendjemand mehr sieht, als es ihm zusteht", sagte er leise leicht fordernd, zwinkerte und verließ das Tablinium sehr gut gelaunt und vorfreudig auf Tarraco, um den letzten Krempel reisefertig zu machen. Und sein Gepäck natürlich auch.

    Max war selber durch das ansteckende Lachen glucksend bei der Sache, ließ es dann jedoch abklingen, da Valeria sich ja ergab.
    "Gut, dann hätten wir das ja auch geklärt", fasste Maxmian gespielt stolz zusammen und ging anscheinend erhobenen Hauptes, so wie er sich den Kaiser immer vorstellte, ein paar Schritte durch das Tablinium.
    Leises Glucksen beendete diesen äußerst knapp geratenen Triumphzug, als er sich Valeria wieder zuwandte. Mit zwei Fingern fuhr er sich über das Kinn, scheinbar den Kopf schmunzelnd über sich selbst schüttelnd.
    "Nun gut, genug herumgealbert. Wenn mein Vater uns zusehen könnte, würde er mich hochkant hinauswerfen... Hast du schon gepackt?"

    Es war still im Tablinium, doch aus anderen Räumen her drangen viele Geräusche an Maximians Ohr. Er stand da und reckte nun seinen Kopf ein wenig, ehe er auf stiller Sohle hinter die nächste Säule vorrückte. Hatte er da ein unterdrücktes Kichern gehört? Ein Rascheln? Ganz vorsichtig huschte er hinter die nächste Säule und fühlte sich irgendwie in die frühen Jahre seiner Kindheit versetzt, in der er sozusagen als Profi im Versteckspielen und Anschleichen ausgebildet worden war, als er jetzt tatsächlich hinter der nächsten Säule den Zipfel einer Tunika hervorluken sah. Er biss sich grinsend auf die Unterlippe, schob sich aus dem Schutz dieser letzten Säule und tippte auf Zehenspitzen schnell zu der Säule, die Valeria verbarg, nur um dann hinter ihr vorzuspringen.
    "Aaaaaah, hab ich dich doch gekriegt!", sagte er dabei in lauterem Tonfall und piekte Valeria mit den Fingerspitzen in die Seiten.
    "Und nun ergib dich besser, denn mit Feinden mache ich kurzen Prozess!". Und er grinste breit.

    ... kam Valeria vor Maximian in das Tablnium gelaufen. Sie hatte mehr Tempo drauf, er hingegen lief beinahe schon, gluckste aber dafür leise fröhlich vor sich hin, während er sich immer wieder mal umsah, ob auch ja keiner sie sah.
    Schließlich blieb er stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Also gut, ich krieg dich nicht. Schade. So müssen meine Arme eben leer bleiben...", flötete er und lehnte sich grinsend seitlich an eine Säule.