Das Schweigen zwischen den beiden jungen Menschen war nur von kurzen Hinweisen unterbruchen, die Max Julia gab, um sie zum Haus zu lenken, in dem er als Gast wohnte. Auch Maximian versuchte, das Wiedersehen immer im Auge zu behalten, was angesichts der zu überbrückenden Zeit irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Kam doch noch dieser Abschied, dann der am Hafen, dann lange die Trennung und dann erst das Wiedersehen.
Schließlich schnaufte Maximian ein leises "Das ist es", als Hungaricus' Villa direkt vor ihnen lag. Im Haus schien alles ruhig zu sein, nur auf den Straßen Roms tümmelten sich jene, die Karren umherfuhren oder die Dunkelheit nutzten, um unbehelligt aus ihren Grotten zu kriechen und Reste der Tagmenschen aufzulesen.
Einen Moment lang hielt Marius in der Umarmung noch inne, die Julia und ihn seit nun mehr als einer Stunde zusammengehalten hatte, dann seufzte er leise, zog den Umhang von seinem Rücken, legte ihn um Julias Schultern und rutschte vom Pferd. Um Julia nicht ansehen zu müssen, streichelte er geschäftig den Kopf des guten Pferdes, klopfte den Hals lobend und wandte sich erst dann an die Frau, die ihm das Herz gestohlen hatte.
Er war schon wieder traurig gewesen, verzweifelt und unwillig, doch als er sie so sah, wie sie noch auf dem Rücken ihres Pferdes saß, schlich sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht. Er hielt ihr die Arme entgegen, damit sie sich heablassen konnte, wenn sie wollte und blinzelte dann ein paar Mal zu ihr.
Er wollte etwas sagen. Aber was er auch versuchte, es kam nichts über seine Lippen. Und auch in seinem Kopf schälte sich gar nicht erst ein klarer Gedanke heraus. Mit nun doch wieder hängenden Schultern trat Maximian auf Julia zu, seufzte abermals niedergeschlagen und zog sie in seine Arme, um sie fest an sich zu drücken und dabei seinen Kopf in ihren Haaren zu verstecken.
Erst nach einer ganzen Weile konnte er die Umarmung wieder ein bisschen auflockern.
"Ich werde dich vermissen..."