Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Mit einem Lächeln und händeschüttelnd fand das Gespräch zzwischen dem Schiffseigner und Maximian sein Ende. Maximian hatte die Fahrt genossen, war er doch gerne auf See. Er überlegte sogar, ob er nicht lieber Marinesoldat werden wollte als Legionär. So oder so hätte er noch genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, weshalb er nun also zu Verus trat, der inzwischen einen Wagen und ausreichend Träger geordert hatte. Die Freude, wieder heimischen Boden zu betreten, war dennoch sichtlich und groß. Er sog einen großzügigen Schwall spanischer Luft ein und nickte begeistert.


    "Ab nach Hause, Verus!"


    Und so ging's also nach Hause, in die Casa Decima.

    Max sah die Träne, sah ihr nach, wie sie ihren Weg über Julias Wange suchte. Und als sie die letzten Worte mehr gehaucht als gesagt hatte, beugte er sich zu ihr und küsste die Träne weg.


    Da hörte er auch schon Verus' eindringliches Bitten hinter sich.


    "Je bitterer der Abschied, desto freudiger das Wiedersehen. Ich kann es schon jetzt nicht mehr erwarten, Liebste. Pass gut auf dich auf."


    Max atmete einmal tief ein, während seine Augen zwischen denen Julias hin und hersprangen. Sie waren braun und er versuchte sich jede Einzelheit von ihnen zu merken. Die Nase, den Mund.
    Dann lehnte er sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Es war ein zarter Kuss, ein zerbrechlicher, mit geschlossenen Augen und zittzigen Knien.


    "Wenn die Liebe so schmerzen kann, wie sehr muss sie dann auch gut tun? Auf dass wir es bald herausfinden."


    Mit den Worten musste Maximian sich schließlich der Zeit und dem Schiff und Verus geschlagen geben und sich von Julia lösen. Sie waren die letzten, die das Schiff bestiegen, doch ehe Max den zweiten Fuß auf das Schiff setzte, drehte er sich noch einmal zu Julia herum und seine Lippen formten die Worte: "Ich liebe dich".


    Dann verschwand er auf dem Schiff, das auch gleich ablegte. Einige augenblicke spoäter erschien sein Kopf an der Reling. Seine Blicke waren starr auf Julia gerichtet, als würden sie allein versuchen gegen die Bewegung des Schiffes anzukämpfen. Seine Hände ruhten ohnmächtig auf dem Holz, das ihn langsam aber sicher davontrug.


    Julia wurde am Ufer kleiner und kleiner, bis sie nicht mehr als ein Punkt war. Unbewegt hatte Max an der Rehling verharrt und starrte auch jetzt immer noch in die Richtung, in die sein Herz wollte und nicht konnte.

    Maximian legte das Kinn an Julias Kopf, während sie sich an ihn lehnte. Es war ein schönes Gefühl, eines, dass er vermissen würde. Aber was nutzte es, wenn man sich jede der Einzelheiten jetzt schon in den Kopf rief, die man später ohnehin noch genug vermissen konnte. Jetzt war es ja noch nicht so weit.


    Er nickte leicht. Verhielt sich ein schweres Seufzen, aber den hilflosen Dackelblick konnte er nicht zurückhalten.


    "Sorg' dich nicht. Ich werde es schon überstehen und verlange von dir das Selbe. Geh' zurück zu deinen Brüdern - sie erwarten dich sicherlich."


    Im Hintergrund konnte Maximian schon Verus Drängeln wahrnehmen. Unfreiwillig löste er die Umarmung und folgte dem Sklaven, der auf das Schiff zusteuerte, um an Bord zu gehen. Julia hielt Max fest im Arm. Das ging alles so schnell.


    Da fiel ihm etwas ein. Max nahm sich den Sack von der Schulter und wühlte einen Moment. Schließlich zog er einen kleinen Stein hervor, betrachtete den einen Moment lang und reichte ihn dann Julia in die Hand.


    "Der stammt aus Valentia, dem Dorf, in dem ich aufgewachen bin. Er ist nicht kostbar, nichts besonderes, aber... ich trug ihn seither bei mir und möchte, dass du ihn nun hast. Siehst du seine besondere Form? Man könnte einen Vogel darin sehen."


    Ein undefinierbares Lächeln lag auf Max' Gesicht, während sie nun schon beim Schiff angekommen waren.

    Mit schweifenden, suchenden Blicken hatte Maximian die Menschenmenge beobachtet, die sich an ihm und Verus vorbeidrängte, als ihm eine Person auffiel. Sie ging langsam und kam irekt auf ihn zu. Sie bog nicht nach rechts oder links, sie näherte sich. Das musste Julia sein!


    Und sie war es auch. Sie sah nur ein wenig anders aus als am letzten Abend, weshalb Maximian sie nicht gleich ausgemacht hatte. Sie war wunderschön. Gibt es eine Steigerung von wunderschön?


    Seine Augen verhakten sich mit ihren und schließlich, als Julia schon beinahe bei ihm angekommen war, ging er ein paar Schritte ihr entgegen. Plötzlich war es wieder ganz egal, wer sie sehen könnte. Vor ihm stand Julia, das war das Wichtigste.


    Er umarmte Julia, drückte sie fest an sich, wie er es zuletzt zum Abschied getan hatte. Er wollte sie spüren, er wollte sie riechen. Es war gerade so, als hätten sie sich schon Jahre nicht mehr gesehen, dabei war gerade eine Nacht veragangen. Nicht mehr. Aber manchmal wurde seöbst eine einzige Nacht zur Ewigkeit.
    Mit einem glücklichen und erleichterten (offensichtlich war sie wohlbehalten nach Hause gelangt) Lächeln schob Maximian sanft die Frau in seinen Armen von sich, strich ihr mit der Hand über die Wange und gab ihr einen Kuss. In seiner Brust pochte das Herz, als würde es für zwei schlagen müssen. Bei genauerer Betrachtung tat es das vielleicht auch.


    "Endlich. Kein Auge habe ich zugetan, sehnte ich mir diesen Moment herbei, seitdem du gestern davongeritten bist."


    Dann verdunkelte sich sein Gesicht einen Moment lang.


    "Viel Zeit bleibt nun nicht mehr. Aber genug. Genug...


    Gleich noch einmal Schloss Maximian Julia in seine Arme. Das Schiff würde schon bald ablegen, es würde nicht warten.

    Ein mit einem kleinen Schultersack beladener junger Mann näherte sich dem Hafen. Hier wimmelte es nur so von Menschen, die entweder von einem Schiff kamen oder auf eines hinauf wollten. Die Miene des Mannes war undeutbar, seine Blicke jedoch waren suchend. Sich zwischen den vielen Menschenhindernisse hindurchdrängend, wurde er schließlich fündig, änderte die Richtung ganz und gar und erreichte einen anderen Mann, offensichtlich Sklave.


    Mit immer noch schwer deutbarem Gesichtsausdruck lächelte Maximian, als er endlich bei Verus angekommen war.


    "Da bist du ja. Herrliches Wetter, nicht? Da wird die Überfahrt ja geradezu langweilig werden. "


    Mit dieser Feststellung überblickte Maximian wieder die vielen Menschen. Wie sollte er eine bestimmte Person erkennen, wenn es doch so viele waren?
    Er hatte nicht sehr gut geschlafen. Zuerst einmal war ihm das Einschlafen schwergefallen, nachdem er sich erfolgreich ins Haus geschlichen hatte. Immerzu musste er an Julia denken und an das, was sie gesagt hatte. Schließlich war er über den Kopfschmerzbereitenden Sorgen um sie doch noch eingeschlafen, doch hatte er dadurch keine Ruhe. Seine Träume waren wirr. Er sah Pferde, Julias Gesicht, ein Schiff, einen Sturm, Raubtiere, die aus Büschen hervosprungen, einen Krug voll Wein. Immer und immer wieder, bis er irgendwann in den frühen Morgenstunden aufgestanden war.


    Es war also noch recht zeitig und das Schiff würde mit seinem Auslauf noch ein wenig warten. Maximians Blicke kehrten zu Verus zurück. Sollte ausgerechnet der Sklave seines Vaters den Abschied von Julia miterleben? Würde er eventuell eher die Gelegenheit haben, mit Meridius über Julia zu sprechen? Und wenn ja, warum sollte er? Sogesehen konnte es Max also egal sein, ob Verus alles mitbekam oder nicht.


    "Ist das Gepäck schon an Bord unseres Schiffes?"

    Maximian wurde nun also den Wein los und grinste Hungaricus an.


    "Den kannst du mir noch beim nächsten Besuch mitgeben."


    Er zwinkerte, da kam Mercator auf ihn zu. Er nahm sich seine Worte zu Herzen und erwiderte die Umarmung seines Großonkels.


    "Ich werde dich über die Dinge auf dem Laufenden halten, Großonkel. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen, ob in Tarraco oder hier."


    Letzteres war an eigentlich alle im Raum Befindlichen gerichtet, nachdem er auch Lucianus Hand geschüttelt hatte.


    "Vale, alle miteinander."


    Damit verließ Maximian sein Gasthaus und begab sich zum Hafen.

    Maximian wartete eine ganze Weile, erkannte dann aber, dass er es nicht mehr rechtzeitig zum Schiff schaffen würde, würde er nich länger warten. Brummend drehte er sich herum, warf noch einen Blick auf die Casa Decima in Rom und verschwand.

    Maximian nickte ebenfalls lächelnd und wandte sich dann wieder Lucianus und Hungaricus zu.


    "Nun denn, dann bedanke ich mich für die Gastfreundschaft mit diesem Present hier. Ich hoffe, er mundet."

    Maximian versuchte sich einzureden, dass er sich wirklich keine Sorgen machen brauchte, konnte aber nicht umhin, sie sich nicht doch zu machen. Sie war eine Frau. Eine Frau, die einen weichen Kern hatte, offensichtlich aber keine Angst.


    Er berührte Julia noch einmal am Bein, ehe sie ihr Pferd antrieb und eine Runde drehte. Seine Blicke folgten ihr, konnten nicht von ihr ablassen. Sie schien mit Skadi zu einem zu werden und er wünschte sich, er würde es mit ihnen wieder sein können.


    Sein Herz pochte schwer aber aufgeregt. Sein Blick war traurig aber auch voller Leidenschaft.


    "Ich schlafe gut, wenn ich von dir Träume, Liebste. Denn dann kann ich auch an Wunder glauben. An solche, wie sie sich heute ereigneten und sich ereignen werden, wenn wir uns wiedersehen."


    Dann ritt sie schon davon, nicht mehr als eine verhüllte Gestalt auf einem Pferd. Wie ein Häufchen Elend blickte Max seiner Julia hinterher und spürte, wie der Kloß in seinem Hals sich breiter machte.
    Dann, als sie schon lange seiner Sicht entschwunden war, konnte der junge Decimus sich losreißen. Mit hängenden Schultern und hängendem Kopf näherte er sich der Tür der Casa, doch auf der Schwelle sah er sich noch einmal um. Nichts, als die Schwärze der Nacht und dem Gefühl der Einsamkeit, das stetig wuchs, je mehr er versuchte die Bilder zu sehen, die Julia in diesem Moment wohl sehen mochte, auf ihrem Wege raus aus Rom.

    "Da hätte ich nichts dagegen. Im Gegenzug zu der Gastfreundschaft Hungracus' würdest du in der Casa Decima willkommen sein."


    Maximian lächelte erfreut, konnte er es sich doch gut vorstellen einmal zusammen einen Schluck Wein trinken zu gehen, als Verus ins Atrium kam.


    "Verus, da bist du ja! Man sagte mir, du würdest mich auf meiner Heimreise begleiten?"

    "Das ist es bestimmt. Mindestens genauso wie Rom es wert ist."


    Maximian grinste, sah den fragenden Blick seines Gegenübers und hielt den Krug etwas gekippt, damit Lucianus einen Blick hineinwerfen konnte.


    "Gefüllt vom besten Wein, den ich mir leisten konnte."

    "Zurück in die Heimat, Hispania. Tarraco, um ganz genau zu sein.", antwortete Maximian und hielt den Krug weiterhin fest. "Die Wochen hier vergingen wirklich wie im Fluge."

    Maximian wusste, dass er vielen zu danken hatte. Mercator, dass er überhaupt nach Rom gekommen war und irgendwo auch der Stadt und seiner Herkunft, dass er es nicht mehr ausgehalten hatte unter den Tausenden Einwohnern. Hungaricus, der ihm ein Pferd geliehen hatte, den Göttern, dass sie das alles erst in die Wege gelenkt hatten. Und doch war er am meisten Julia dankbar. Sie hatte ihm den Abstand ermöglicht, den Max gesucht hatte. Sie hatte ihm die schweren Gedanken an Viola entlockt, sie entgegnete seine Liebe, sie war das wunderschönste Wesen auf Erden.


    Mit zugeschnürter Kehle brachte Maximian nur ein kaum merkliches Nicken zustande. Die Stimme war ihm geraubt, der Kopf konnte keine klaren Gedanken mehr fassen, als Abschied, und das Herz schmerzte. Wie von allein zog er Julia wieder sanft zu sich, drückte sie fest an sich und berührte dann ihre Lippen mit den seinen in einem Kuss, der mehr sagen konnte, als mit Worten in so einer Situation jemals ausgedrückt werden konnte.
    Wiederwillig und mit einem Kloß im Halse löste er sich erst nach einer Ewigkeit von ihr, strich mit seiner Nasenspitze über ihre und fuhr ihr mit der Hand nochmal über den Kopf. Sie war so wunderschön und der Abschied schon so schwer, obwohl es doch nicht der letzte war.


    Max räusperte sich leise und trat einen Schritt, sodass er Julia beim Aufsteigen auf ihr Pferd helfen konnte.
    Plötzlich kamen Sorgen in ihm auf. Julia würde den ganzen Weg allein zurücklegen müssen. Bei der Dunkelheit, bei der Kälte. War das nicht viel zu gefährlich?


    "Ich bin in Gedanken bei dir, wenn du jetzt davon reitest. Pass bitte auf dich auf, denn solltest du morgen nicht am Hafen sein, würde ich... das Schiff würde ohne mich fahren, damit ich dich suchen und finden könnte."

    "Nun, eigentlich führt es mich gerade hinaus. Ich war Gast die letzten Wochen und wollte mich für die Gastfreundschaft bedanken, die mir angedieh. Mein Schiff geht in wenigen Stunden."


    Maximiam fand es bedauerlich, dass er Lucianus nicht früher kennengelernt hatte zu einem Zeitpunkt, an dem er nicht so in Eile war.

    Maximian musste ob Julias Worte schmunzeln. Die Idee war traumhaft. Er würde nur die guten Stunden bis zu ihrem Wiedersehen zählen, die anderen würde er einfach weglassen. Eine bezaubernde Idee und dass es sehr schwer werden würde, wie die Stimme in seinem Kopf piepte, verdrängte er um des Abschieds wegen, der mit traurigen Gesichtern ja keinesfalls einfacher werden würde.


    Die Idee, dass er Hungaricus erst am Morgen aufklären würde, war dagegen nicht so schwer durchzuführen. Im Grunde war es schon beschlossene Sache.


    Das Kraulen in seinem Nacken war angenehm. Er hätte gewollt, dass es niemals aufhören musste und wusste, dass es niemals so sein könnte. Nun hielt er Julias Hand, strich mit den Daumen über ihren Handrücken und senkte den Blick zu den Händen herab.


    "Mein Schiff geht am Vormittag. Davor muss ich mich allerdings noch bei vielen Leuten verabschieden, also... Am besten wäre es wohl, wenn du direkt zum Hafen kämst. Ich werde so früh wie möglich dort sein."


    Wieder schmunzelte Maximian, mit gesenktem Kopf, dann hob er die Hände hoch und drückte Julias Hand gegen seine Lippen, die einen Kuss formten. Über die Hand hinweg sah er in die dunklen Augen seiner besseren Hälfte.


    "Danke dir für diesen wunderschönen Nachmittag. Und dafür, dass du den Umweg für mich aufgenommen hast. Und dass du mir begegnet bist."

    Max ging erleichtert auf den jungen Mann zu und als dieser sich vorstellte, machte er ein überraschtes Gesicht.


    "Dann ist Hungaricus ja nicht mehr der einzige Vinicianer hier. Lucius Decimus Maximian, freut mich."

    Das Schweigen zwischen den beiden jungen Menschen war nur von kurzen Hinweisen unterbruchen, die Max Julia gab, um sie zum Haus zu lenken, in dem er als Gast wohnte. Auch Maximian versuchte, das Wiedersehen immer im Auge zu behalten, was angesichts der zu überbrückenden Zeit irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Kam doch noch dieser Abschied, dann der am Hafen, dann lange die Trennung und dann erst das Wiedersehen.


    Schließlich schnaufte Maximian ein leises "Das ist es", als Hungaricus' Villa direkt vor ihnen lag. Im Haus schien alles ruhig zu sein, nur auf den Straßen Roms tümmelten sich jene, die Karren umherfuhren oder die Dunkelheit nutzten, um unbehelligt aus ihren Grotten zu kriechen und Reste der Tagmenschen aufzulesen.


    Einen Moment lang hielt Marius in der Umarmung noch inne, die Julia und ihn seit nun mehr als einer Stunde zusammengehalten hatte, dann seufzte er leise, zog den Umhang von seinem Rücken, legte ihn um Julias Schultern und rutschte vom Pferd. Um Julia nicht ansehen zu müssen, streichelte er geschäftig den Kopf des guten Pferdes, klopfte den Hals lobend und wandte sich erst dann an die Frau, die ihm das Herz gestohlen hatte.
    Er war schon wieder traurig gewesen, verzweifelt und unwillig, doch als er sie so sah, wie sie noch auf dem Rücken ihres Pferdes saß, schlich sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht. Er hielt ihr die Arme entgegen, damit sie sich heablassen konnte, wenn sie wollte und blinzelte dann ein paar Mal zu ihr.


    Er wollte etwas sagen. Aber was er auch versuchte, es kam nichts über seine Lippen. Und auch in seinem Kopf schälte sich gar nicht erst ein klarer Gedanke heraus. Mit nun doch wieder hängenden Schultern trat Maximian auf Julia zu, seufzte abermals niedergeschlagen und zog sie in seine Arme, um sie fest an sich zu drücken und dabei seinen Kopf in ihren Haaren zu verstecken.


    Erst nach einer ganzen Weile konnte er die Umarmung wieder ein bisschen auflockern.


    "Ich werde dich vermissen..."

    Max kam am Tag seiner Abreise ins Atrium gelaufen. In seinem Arm trug er eine Karaffe und er sah sich suchend um. Man konnte ihm ansehen, dass es nun bald losgehen würde.


    Da erkannte er den Pater Familias Marcus Vinicius Hungaricus und einen jungen Mann, den er bislang noch nicht kennengelernt hatte und eine Sklavin. Nein, zwei Sklavinnen.
    Fragend sah er hinüber zu der Gruppe und legte leicht den Kopf schräg, blieb jedoch stehen.


    "Störe ich?"

    Am Tage vor seiner Abreise hatte Mercator dem jungen Maximian eine knappe Wegbeschreibung zur Casa Decima hier in Rom gegeben, der er nun gefolgt war und schließlich vor dem Hause, das seine Familie bewohnte, ankam. Er besah es sich und klopfte dann drei Mal an.


    Bislang hatte er Lucidus nicht kennengelernt und ergriff so die letzte Chance vor seiner Abreise, das noch zu tun. Dabei konnte er sich die Casa Decima auch gleich einmal ansehen.


    Neugierig wartete er vor der Eingangstür auf den Einlass.