Ja, wer hatte schon gedacht, dass Meridius Kinder hatte? Maximian musste schmunzeln, wenn er an die erste Begegnung zurückdachte und zupfte sich nun selber einen Grashalm aus dem Boden.
"Das wusste nicht einmal er bis vor Kurzem. So wie ich nicht wusste, dass er mein Vater ist."
Immer noch schmunzelte Max, wobei er nun den Grashalb wieder wegwarf und einen neuen auszurupfen begann. Er konnte es ja fast immer noch nicht glauben, dass er jemandem auf dieser Tour begegnet war, der zudem auch noch seinen Vater kannte.
Und dann erzählte Julia ihm von diesem Kerl, der sie angemacht hatte und vor dem Meridius sie gerettet hatte. So wie Maximian die junge Frau, die kaum älter als er sein durfte, betrachtete, konnte er seinen Vater durchaus verstehen. Ein Gefühl tief im jungen Decima nämlich hatte ihn überhaupt erst den Weg einschlagen lassen, als er den Farbklecks erkannt hatte. Es hätte auch nur ein Reiter sein können, eine Bote - sonstwer. Und doch hatte er gedacht, dass er nachsehen sollte, ob man nicht seine Hilfe brauchte - aber das war Maximian nicht wirklich bewusst.
Er lächelte wieder, schüttelte aber leicht den Kopf.
"Nein, es nervt mich nicht. Es ist viel eher... jedes Mal aufs Neue eine Überraschung. Und doch, manchmal, wenn man nur einen Spaziergang machen will und auf der Straße promt angesprochen wird... Naja, ich werde mich schon noch daran gewöhnen."
Nun legte er den Kopf leicht schräg. Die Sonne schien beinahe senkrecht von Himmel und so wie er saß, konnten die Sonnenstrahlen ihm direkt auf den Kopf scheinen durch ein Loch im Blätterdach über ihnen, wodurch er ein Auge zusammenkneifen musste.
"Was machst du alleine hier draußen? Du bewegst dein Pferd, das sehe ich. Ich meine, so ganz allein. Ist es nicht ein wenig zu gefährlich?"