Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Maximian hatte gerade eine Verneinung auf Margaritas Frage verlauten lassen wollen, als der Hausherr und ein weiterer Mann ins Atrium traten. Dass dieser Mann Atrium hieß, hätte Maximian und mit größter Wahrscheinlich auch sonst keiner erraten.


    Zitat

    Atrium war nun also auf dem Weg ins Atrium


    Nun gut. :D


    Der junge Decima hatte unfreiwillig dem Gespräch gelauscht und sich schonmal auf der Bank zurechtgesetzt. Nun, da Hungaricus Margarita und ihn bemerkt hatte, lächelte er dem alten Senator unschuldig zu.


    "Eigentlich geht hier gar nichts vor. Ich unterhalte mich nur mit dieser jungen Dame."

    "So weit ich informiert bin, hielten sie sich bei Numantia auf. Aber nun ist der Winter vorbei und sie werden sicherlich keinen einzigen Tag verschenkt haben. Hm."


    Max machte eine nachdenkliche Miene und legte dazu seine Stirn in Falten. Dann nickte er leicht.


    "Das beste wird wohl sein, wenn das Schreiben an das Castellum der Ala II Numidia geht. Ich werde einen der Sklaven dieses Hauses darum beten, den Brief abzuschicken."

    Sein Herr in Hispania? Maximians Gesicht nahm einen Ausdruck der Verwunderung an. Dann fiel der Name seines Vaters und dieser Ausdruck der puren Verwunderung wuchs noch weiter, bis er schließlich nach ein paar Augenblicken einem ungläubigen Grinsen wich. Der junge Mann deutete auf den Sklaven.


    "Du bist Decimus Meridius' Sklave?!"


    Max lachte leise, als er das nagezu ausrief. Dann räusperte er sich, weil sich einige Leute verwundert nach der Quelle der lauten Stimme umsahen, strahlte den Sklaven aber dennoch an. Er wusste ja, dass er seinem Vater ähnelte, aber dass die Ähnlichkeiten tatsächlich so frappant waren, dass man den jungen Max erkannte, überraschte ihn.


    "Doch, ich kenne ihn - deine Augen täuschen dich nicht. Ich bin sein erst vor kurzem nach Tarraco umgezogener Sohn Lucius Decimus Maximian. Aber was machst du hier, wo mein Vater doch in Spanien ist?"


    Der junge Decima freute sich sichtlich, dass er dem Sklaven gegenüberstand, denn Verus war ja kein herkömmlicher Sklave. Er war im besitz von seinem Vater, also kannte er ihn sicherlich gut. Überhaupt war es eine Überraschung noch jemanden zu treffen, der aus Tarraco kam und zudem in der Casa Decima ein- und ausging, zu anderen Zeiten. Über diese Freude vergaß Maximian sogar die Frau, der er den Kiesel ans Bein geschossen hatte.

    Maximian hatte gerade einen Kiesel geschossen, als er eine Stimme vernahm. Er wandte sich zu ihr und stand offensichtlich einem Sklaven gegenüber, den auch er wiedererkannte. Es war derjenige gewesen, den Max kurz in der Casa Vinicia gesehen hatte. Hatte Max irgendwas falsch gemacht?
    Fragend aber nicht unfreundlich blickte der junge Mann den Sklaven an.


    "Salve. Sicher darfst du."


    Max musterte den dunkelhaarigen Mann, als sich plötzlich eine zweite Stimme meldete. Erschrocken erkannte Max, dass der Kiesel, den er zuletzt geschossen hatte, jemanden getroffen hatte. Er versuchte eine beschwichtigende Geste.


    "Es tut mir leid - das war nicht beabsichtigt."


    Mit schuldbewusster Miene beobachtete Max die junge Dame, wandte sich aber wieder dem Sklaven zu, den er schließlich, nachdem er einen Mundwinkel kurz hochgezogen und sich hinter einem Ohr gekratzt hatte, auch wieder ansah.


    "War das der Grund dafür, dass du mich angesprochen hast? Wenn ich dich ebenfalls getroffen habe, dann tut es mir leid. Oder hat die Störung einen ganz anderen Grund?"

    Lucius Decimus Maximian ging nach einigen Tagen seines Aufenthaltes in Rom allein durch dessen Straßen und besah sich die vielen Häuser, die sich aneinanderreihten wie Glieder einer Kette und von denen eins schöner und größer als das andere war. Die Sonne schien, die Luft war angenehm warm und die Vögel zwitscherten an diesem Vormittag, doch all die Menschen, die der junge Mann sonst hätte nach Begleitung fragen können, arbeiteten oder waren anderweitig beschäftigt und konnten seinen entpsannten Spaziergang deshalb nicht teilen.
    So schlenderte Young Max allein einige Kiesel vor sich hertretend und einen größeren Stein werfend und wieder auffangend ohne genaues Ziel hin und her und vertrieb sich seine Zeit. Er besah sich die Menschen, die an ihm vorbeiflogen, streichelte sogar einmal eine zutrauliche Katze und erfreute sich des geschäftigen Treibens.

    Maximian hatte sich wieder gesetzt und nippte nun an seinem Wasserweingemisch.


    "Das Pantheon? Ja, zumindest einen Teil davon. Eine meiner Tanten, die ich zuvor noch nicht gekannt habe, ist Vestalin. Da fällt mir ein..."


    Maximian stellte den Becher an und zog aus dem Bund der Kordel, die seine Tunika an der Taille zusammenraffte, ein gefaltetes Stück Papyrus hervor. Es war versiegelt, so hatte er es nicht lesen können. Aber das war auch das letzte, was er gewollt hätte. Er besah sich den Zettel einen Augenblick lang nachdenklich und ließ ihn in seinen Händen ruhen, dann winkte er leicht damit.


    "Den... hat mir eine gute Freundin in Tarraco hinterlassen. Er ist für einen ihrer Verwandten und in der Ala II Numidia, wenn ich mich recht erinnere. Bislang hatte ich nicht die Zeit, aber langsam sollte er abgeschickt werden. Weißt du, wo ich das hier in Rom veranlassen kann?"

    Maximian dankte Ursus, der ihn komisch anlächelte, und machte sich gemächlich daran, für Margarita und sich einzuschenken. Dabei hörte er freilich aufmerksam zu, was sie auf seine Frage zu antworten hatte und reichte ihr schließlich ihren Becher - mit was auch immer da jetzt drinne war.


    Natürlich war ihm auch der kurze Auftritt eines weiteren Sklaven, den er allerdings hier noch nicht begegnet war und auch sonst nicht glaubte zu kennen, nicht entgangen. Doch da dieser kaum, dass er Maximian und Margarita erblickt hatte schon wieder kehrt gemacht hatte, ging der junge Decima nicht weiter auf ihn ein. Wenn es etwas gab, würde man Max sicherlich einfach ansprechen.


    Die Aufmerksamkeit gehörte nun also wieder ungeteilt der jungen Margarita.

    Oh je. Hätte Maximian das gewusst, hätte er es nie gewagt Ursus von seiner Katze bzw der Jagd auf selbige fortzurufen. :D


    Max sah dem eintreten Sklaven freundlich entgegen und anschließend wieder zurück zu Octavia. Er legte dabei den Kopf leicht schräg und gestete mit den Händen in der Luft herum.


    "Zwei Becher Wasser hätten wir gern. Oder doch Wein?"

    Maximian gefiel das Kompliment, weshalb er gespielt die Brust anschwellen ließ und das Grinsen auf Margaritas Lippen adoptierte.


    "Nein, also mein Orientierungssinn hat mich noch nicht im Stich gelassen. Und so weit ist der Weg ja auch nicht."


    Dann nickte Max und wandte sich herum, um nach dem Haussklaven zu rufen, der dieses verdammte Vieh von einer Katze anscheinend immer noch nicht gefangen hatte. ^^


    "Ursus? Lass' der Katze eine Verschnaufspause und komm' mall heeeheer, bitte."


    Dann wandte Max sich wieder Margarita zu, ließ seine Hände auf die Knie fallen und faltete sie dort. Kess blickte er sie an.


    "Und? Was machen wir jetzt? Du könntest übrigens auch Wein haben, wenn du wolltest."

    Max grinste schelmisch.


    "Hast du dir deshalb etwa Sorgen gemacht? Ob ich auch ungeschadet den Weg hierher finde?"


    Der junge Decima stemmte die Arme in die Seiten und sah die junge Frau, die er am Abend zuvor auf dem Martk kennengelernt hatte, grinsend an und schüttelte schließlich den Kopf. Er lachte sogar leise und deutete Margarita dann an, sich auf eine Steinbank zu setzen, wenn sie wollte.


    "Die Stadt ist zwar groß und ich bin fremd hier, aber mein Orientierungssinn sucht seinesgleichen. Du siehst, deine Sorgen waren unbegründet."


    Maximian schmunzelte und gesellte sich zu Margarita.


    "Kann ich dir irgendetwas kommen lassen? Wasser oder Obst?"

    Maximian kam beschwingten Schrittes ins Atrium gelaufen, weil er schon neugierig war, wer denn für ihn gekommen war. Schon von weitem erkannte der junge Decima Margarita. Er trat mit einem erfreuten Lächeln auf sie zu.


    "Margarita! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"

    Maximian hatte sich gerade über ein Stück Papyrus gebeugt und schrieb darauf mit einer Feder, als es klopfte. Die Stimme Ursus' war zu hören und als er ihm verkündete, dass jemand auf ihn warte, legte der junge Mann die Feder ordentlich wieder zurück und beschwerte das Papier, damit es nicht von einem Windstoß weggefegt werden konnte. Anschließend machte er sich auf den Weg ins Atrium.

    Maximian sah der jungen Frau hinterher und erhob sich, nachdem er der Sonne dabei zugesehen hatte, wie sie den Horizont berührte und von ihm allmählich verschluckt wurde. Im Spazierschritt schlängelte auch er sich durch die Straßen.

    Max musste schmunzeln, als Octavia lachte. Sie hatte überhaupt ein schönes Lachen und schien es gerne zu verbreiten. Das gefiel Max.


    Und natürlich hatte er Verständnis dafür, dass Margarita nicht noch mit zu ihm gehen wollte - auch wenn er gar nicht mal mit irgendwelchen Hintergedanken gespielt hatte. Er nickte und zeigte ein schiefes Grinsen.


    "Du hast recht. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Komm' mich doch einfach mal in der Casa Vinicia besuchen. Dort frage einfach nach dem jüngsten Decima, der andauernd vergisst sich vorzustellen und man wird dich zu mir bringen."


    Über diese Dummheit musste Max den Kopf schütteln - dass er es immer noch nicht gelernt hatte...

    Natürlich befolgte Max die Anweisungen seines Großonkels und huschte unter die Bettdecke. Eigentlich aber war er nun gar nicht mehr müde und wollte lieber ein paar Bäume ausreißen vor Freude. Da es dafür aber nicht die Zeit war, bleib er freudestrahlend liegen.


    "Du auch, Großonkel. Danke!"


    Maximian sah Mercator noch hinterher, wie er das Zimmer verließ, seufte anschließend leise und glücklich und murmelte vor sich her:


    "Du wirst mir fehlen, wenn ich ohne dich nach Tarraco zurückkehre."


    Der Blick des jungen Mannes fiel einmal noch auf den Schemel, auf dem die Toga fein säuberlich zusammengefaltet lag und sich kaum mehr von der Dunkelheit des Raumes abzeichnete und bald schon fiel er wieder in einen ruhigen, tiefen Schlaf. Und in seinen Träumen erlebte er seine Ankunft in Tarraco und die freundliche Aufnahme durch Mercator noch einmal und wachte am darauffolgenden Morgen herrlich erholt und gut gelaunt auf.

    Der junge Maximian kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Er nahm das Paket, legte es auf einen Hocker und bereite sich vorsichtig daran, den teuren Stoff auszupacken. Als er zum Vorschein kam, strich er einmal vorsichtig mit der Hand darüber und nahm ihn dann behutsam hoch, um die Toge genauer anzusehen.


    "Etwas vergleichbares habe ich noch nie getragen!"


    Dann hielt Maximian sich die Toga an und präsentierte sie seinem Großonkel. Schließlich packte er den Stoff wieder sorgfältig zusammen und umarmte Mercator freudestrahlend und voller Dankbarkeit.


    "Ich... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."


    Immer noch strahlend ließ Max seinen Großnkel wieder los und nickte voller Elan und Freude. Man, war er glücklich, dass er noch nicht zu tief geschlafen hatte, um diese tolle Nachricht und das Geschenk entgegen zu nehmen.


    "Ich danke dir, dass du an mich gedacht hast. Ich werde dich nicht enttäuschen, Großonkel. Und was meinen Onkel betrifft... ihn muss ich erst einmal kennenlernen."


    Ein Grinsen trat auf das Gesicht und überhaupt war alles toll. Und vielleicht kam ja auch Meridius. Mercator hatte zwar hervorgestellt, dass er das nicht für möglich hält, dennoch aber behielt Max sich ein Stück Hoffnung dafür auf. Der 8. April! Und es war noch so lange bis dahin... ;)

    Die Sonne hatte sich inzwischen dem Horizont angenähert, womit das Licht weniger wurde und mit ihm auch allmählich die Menschen in ihren Häsuern verschwanden. Margarita und Maximian schlenderten noch im gemütlichen Spazierschritt umher, als Max sich zu der jungen Frau wandt und leicht nickte. Sie hatte Recht: Schlug man die Richtung Soldat ein, dann war alles ein wenig einfacher.


    "Das stimmt wohl. Bei den Legionen gibt es ein Prinzip, nämlich dass man am unteren Ende der Hierarchie anfängt und das obere anstrebt. Man braucht sich nur melden und ist schon mittendrin. Nein, so stell ich es mir in der Politik nun wirklich nicht vor."


    Max musste über die Vorstellung schmunzeln, dass es in der Politik so wie beim Heer ablief.


    "Hast du denn schon eine Bleibe in Rom? Du könntest mich ja, wenn du möchtest, in jedem Fall begleiten. So könntest du den Senator und vielleicht auch meinen Großonkel kennenlernen. Heute noch."

    Maximian blinzelte tatsächlich noch einen Moment müde und kämpfte dann ein Gähnen nieder. Mit einem Schmunzeln schüttelte Max leicht den Kopf.


    "Nicht weiter schlimm, Mercator. Beides. Es geht mir gut und ich habe schon einige Leute kennengelernt. Dass du viel zu tun hast, kann ich mir ja vorstellen."


    Und dann wurde Maximian so richtig aufmerksam, als Mercator erst heimlich tat und ihn dann zum Bankett einlud. Die Augen des jungen Mannes waren keineswegs mehr müde, sondern hellwach. Trotzdem konnte Max erstmal nichts sagen, sondern hörte Mercator ungläubig zu, brauchte danach noch einen Moment sich zu sammeln unbd stotterte dennoch.


    "Oh. Oooh! Ein... kaiserliches Bankett? Ich weiß nicht... Ich... bei der kaiserlichen Familie?! Aber... Gerne!"


    Hatte er zuerst noch verwirrt und auch ein bisschen schockiert geguckt, so trat nun Freude auf das junge Gesicht. Na, wenn das keine großes Ereignis war, bei dem er gleich bei seinem ersten Besuch teilhaben durfte!

    Maximian musste schmunzeln. Es war offensichtlich, dass vor ihm eine Vollblutpolitikerin saß und er nur wenig bis gar nicht mit ihr mithalten konnte, was diese politischen Dinge anbelangte. Er strebte ja auch nicht in die Politik, sondern eher in die gegensätzliche Richtung.


    "Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben, wohl aber sagen, dass du sicherlich im Stande wärst den ganzen Körper umzukrempeln..."


    Er grinste und überlegte einen Moment, dann fiel ihm etwas ein. Er kratzte sich am Hinterkopf und grinste dann.


    "Ich kenne einen Senator hier in Rom. Nicht zuletzt ist mein Großonkel... er arbeitet für den Kaiser. Vielleicht magst du einen von beiden oder beide mal zufälligerweise über den Weg laufen."

    Maximian hatte gerade einen Traum gehabt, als er von fern das Klopfen hörte. Er überlegte, ob es echt oder nur Einbildung gewesen war und reckte dann schließlich den Kopf in die Höhe. Da hörte er gerade noch das letzte Klopfen und bemühte sich ein paar Augenblicke wieder wach zu werden. Als die Augen dann von selber offestanden und die Glider das taten, was sie sollten, konnte Maximian sich aufsetzen und ein mehr oder weniger gegähntes


    "Ja? Ich meine, ich bin wach. Äh, komm' rein."


    äußern.