Beiträge von Caius Iulius Seneca

    Hab gerade bemerkt, dass wir das Thema schon einmal lang und breit diskutiert haben :D


    Edit.:
    Wobei da trotzdem ein paar Fragen offen bleiben:


    Wenn z.B. die testudo auf dem Vormarsch zu einer Mauer oder einem Turm war und der Centurio NICHT dabei war und durch einen Dummen Zufall irgendein Unglück geschehen sollte, wo die Erfahrung und der Rat des Centurios gefragt ist, dann haben die Legionäre schon verloren......

    Wann wurde die testudo angewendet?


    Natürlich bei Belagerungen, sprich wenn die Legionäre in einen Geschosshagel von Pfeilen, Steinen, Speeren...etc. gerieten.


    Man kann in einigen Filmen sehen, dass die testudo aber auch auf offenem Feld angewendet wurde, um dem Pfeilhagel der Feinde zu trotzen. Ist das nicht falsch?


    Wieso sollten die Legionäre einfach ihre Formation aufgeben und dadurch der feindlichen Infanterie einen enormen Vorteil verschaffen?
    Man braucht sich doch einfach hinter sein scutum zu kniehen und nicht extra die testudo bilden. Wer ein scutum besitzt, weis, dass man sich hinter seinem Schild vollständig verstecken kann. :)
    Ich denke also, dass die testudo äußerst selten angewendet wurde.


    Und wo standen Centurio, Signifer und Optio bei der testudo?
    Ich glaube, wir sind hier schon einmal darauf gekommen, dass der Optio mit einem scutum in der Formation stand, der Centurio und der Signifer aber duch das fehlende scutum und das störende Feldzeichen nicht miteingebunden waren. Sie sollen angeblich nicht in dem gefährdeten Bereich gestanden haben.
    Doch sind der Centurio und vorallem der Signifer nicht die Personen, denen die Legionäre folgen müssen?

    Heute waren alle turmae der Legionsreiterei angetreten, sodass niemand sagen konnte, man hätte ihn bei der Ausbildung benachteiligt.


    Die Duplicarii schafften ruhe unter den Equites und meldeten sich dann bei ihren Decurionen.


    Decurio Sabinus ritt nun auf Seneca zu und machte Meldung.


    Tribunus, ich melde die turmae wie befohlen angetreten.


    Mit einem Nicken quittierte Seneca dies und erhob dann seine Stimme.



    Equites,
    Monate sind nun vergangen und wir haben Tag ein Tag aus jedes nur erdenkliche Manöver im Gelände bis zur Perfektion durchgeführt. Ich versichere euch, dass ihr in diesem Land in keinem Gefecht eine Situation erleben werdet, die ihr nicht schon einmal erlebt habt.


    Auch für den Großteil unter euch, das sind die Soldaten, die schon gegen Sertorius dabei waren, war dies etwas völlig neues, denn die Beschaffenheiten hier unterscheiden sich in so vielem von Hispania. Es sind nicht nur diese schier endlos dunklen Wälder und die hünenhaften Feinde, es ist auch die Kälte und die Anstrengung, mit der ihr hier täglich auszukommen habt. Darauf könnt ihr stolz sein, ihr könnt stolz sein Legionäre Roms zu sein.


    Ein Gejohle und freudiges Jubeln erfüllte nun den Platz.
    Als wieder Ruhe eingekehrt war, sprach Seneca weiter


    Ab heute werden wir den Schwerpunkt der Ausbildung und des täglichen Trainings nicht mehr auf die Manöver setzten, sondern mit dem Nahkampf und dem Trainieren der Pferde fortfahren.
    Natürlich bedeutet dies nicht, dass ihr das Castellum ab sofort nicht mehr zu Manöverzwecken verlassen müsst,
    ....Raunen und hämisches Gelächter ging durch die Reihen.... denn die Manöver können ebenso über Leben und Tod entscheiden, wie der Nahkampf. Daher werden wir allwöchentlich einmal ausrücken, um das Gelernte in der erlernten Perfektion beizubehalten.


    Die Rekruten unter euch werden wie gewohnt mit ihre Grundausbildung im Reiten fortfahren.
    Das bedeutet die Übung an den Holzpferden. Also zunächst waffenloses Aufsitzen, später mit Waffen und das Ganze auch von den Seiten aus.


    Auch ihr Rekruten müsst dies wie eure erfahreneren Kameraden bis zur Perfektion beherrschen, denn auf euch muss man in der Zukunft zählen können.


    Mit einem Seitenblick meinte er dann zu Sabinus


    Die Rekruten können mit der Übung beginnen. Das Ganze läuft unter deiner Führung. Ich will, dass keiner von den Männern geschont wird.
    Der Decurio brüllte die Befehle über den Platz und nach kurzer Zeit befanden sich nur noch die Equites und deren Vorgesetzte bei der Ansprache des Tribunus.

    Etwas verwundert über das Gebrüll und das laute Waffengeklirr beschloss Seneca nachzusehen, was dort los war.


    Als er wieder auf die Straße traf, bemerkte er, dass die Legionäre eine testudo gebildet hatten.
    Bei den Göttern dachte sich Seneca.
    Wieso denn eine testudo?
    Wir belagern doch keine Stadt.


    Er ritt näher heran und sah den Optio am Rande der Straße stehen.


    Seneca schaute sich das Ganze ersteinmal an und beschloss nicht einzugreifen.

    Auf diesem Marsch wollte Seneca nichts dem Zufall überlassen.


    Das Gebiet war zwar gesichert, doch es könnte sich auch um einen Marsch in feindlichem Gebiet handeln.


    Er hatte also zu Beginn des Marsches eine Centurie und eine turma als Vorhut durch das Los bestimmt.


    Die Nachhut wurde wiederum durch eine Centurie gebildet.



    Flankiert wurde der gesamte Zug durch die übrigen Equites der turmae.



    Zusammen mit Sabinus' turma ritt Seneca nicht auf der Straße, sondern einige hundert Meter im Landesinneren durch den Wald und über die ümligenden Hügel, um eventuelle "Hinterhalte" rechzeitig zu bemerken und gegen diese vorzugehen.

    Zwei Cohorten und zwei turmae hatten das Castellum verlassen und befanden sich nun auf dem Weg nach Süden in Richtung Raetia.


    Die Milites marschierten in gewohntem Marschtempo.


    Die turmae deckten das ganze von den Seiten ab.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    @Kaesar: Absolut korrekt!! Und der liebe tsitsero müsste eigentlich Kikero heissen, was dem Ursprung des Namens "der mit der Stimme wie ein Hahn" auch viel gerechter wird, rein lautmalerisch ;)


    Und unser Wort Kaiser leitet sich dann auch von Kaesar ab, was sich ja, wenn man es schnell ausspricht, genau so anhört.

    Dann werde ich dir jetzt meinen Auftrag schildern, meinte Seneca lächelnd und setzte sich.


    Also, der Legatus Augusti pro Praetore Purgitius Macer will, dass die Zusammenarbeit zwischen Flotte und Legio IX verstärkt wird.
    Und ich soll das ganze mit dir besprechen und regeln.


    Ich dachte da zum einen an gemeinsame Erkundungen auf dem Rhein. Die Flotte weiß sicherlich besser über gefährdete Furten bescheid, als die IX.
    Wäre es möglich, dass einige Equites der IX. unter meinem Kommando auf euren Schiffen mitfahren und sich dadurch ein besseres Bild der Lage auf dem Rhein, und eventuell auch ein besseres Bild der Lage auf der anderen Rheinseite machen?


    Die IX. könnte sich dadurch einiger Ortskenntnisse bereichern, was sich bestimmt als nützlich erweisen wird.


    Weiter Punkte wollte er noch nicht ansprechen, denn er wartete zunächst auf die Antwort von Florus.



    edit:Schrifttyp