An einem anderen Tag spielte sich ein ähnliches Bild ab.
Der Tribun trat zügig in Begleitung von ein paar Centurionen den Exerzierplatz. Venite, Venite, hallte es über den Platz, bis die Cohorte angetreten war. Es gab die übliche kleine Ansprache, diesmal aber nur von den Centurionen.
Heute war Marschieren und Exerzieren an der Reihe.
Seneca wollte den Drill der I. Cohorte auf den Stand führen, dass die Soldaten stolz sein sollten, in der I. Cohorte dienen zu dürfen.
Sie sollten anderen Einheiten in Sachen Ausbildung und Drill gleich kommen.
Die erste Übung bestand daraus, dass die Cohorte zunächst zusammen, dann in Centurien aufgeteilt den Exerzierplatz im Marschtempo oder im Laufschritt umrundete. Hin und wieder wurde Sprints eingelegt. Natürlich mit Waffen. In den Straßen Roms konnte es auch zu Verfolgungen kommen, bei denen die Urbaner nicht den Kürzeren ziehen durften.
Als die Milites begannen, machte sich der Tribun Gedanken über den theoretischen Unterricht. Er hatte nicht viel Ahnung davon. Natürlich hatte er auch keine Ausbildung im Dienste der Urbaner erhalten.
Das, was er konnte, war die Observation, einer der Aufgabenbereiche der Cohortes Urbanae. Aber dieses Kapitel würde er lieber den Centurionen überlassen. So etwas konnte man nur im kleineren Kreis trainieren.