Beiträge von Lucius Prudentius Maximus

    Signo ging in das Lupanar und Evodius und ich begaben uns in Richtung Taverne.


    "Das ist ja wirklich ein seltsamer Kerl. Ich hoffe, dass ihn die Alte bergüsst, die gleich rechts beim Eingang lag" ich grinste übers ganze Gesicht bei dem Gedanken daran, obwohl mich die Wut über die Geschehnisse noch nicht ganz verlassen hatte.

    "Ich muss leider ablehnen, dieses Lokal wird mich kein zweites Mal seinen Kunden nennen dürfen" Mittlerweile war auch mein Bruder, Evodius aus dem Lupanar gekommen.


    "Nein, Signo, die Mädchen sind schon in Ordnung, aber macht euch darauf gefasst, dass ihr bei eurem Liebesspiel von anderen aus einem Hinterzimmer beobachtet werdet"


    Etwas abfällig fügte ich noch hinzu "Aber wenn Euch das nicht stört, könnt ihr gerne die Dienste der Damen in Anspruch nehmen" und winkte mit einer Hand ab.


    Dann wandte ich mich an meinen Bruder "Komm, Evodius, wir gehen in die Taverne, ich brauche Wein."

    Ich war ein wenig irritiert als ich diese vermummte Gestalt fast über den Haufen rannte "Was? ...... Entschuldigt?......" ich sah ihn an und entsinnte mich......es war diese seltsame Gestalt aus der Taverne " Ah, Salve, entschuldigt bitte, aber es gab da drinnen grade einen unangenehmen Vorfall!......Signo war dein Name, nicht wahr?"

    Niemand antwortete auf unsere Forderungen, schlimmer noch, niemand machte auch nur irgendwelche Anstalten etwas zu unternehmen!


    "Na gut, wie ihr wollt, ich werde schon herausfinden, wem dieses sogenannte Etablisment gehört. Und wenn ihr glaubt, für dieses Fiasko hier auch noch Geld zu bekommen, dann habt ihr Euch gewaltig geschnitten"


    Noch immer vor Wut tobend stürmte ich hinaus ins Freie, wo ich einmal tief durchatmen musste.


    Lilia hatte ich ganz vergessen.........war sie etwa an diesem Komplott beteiligt......ich konnte und wollte mir das nicht vorstellen.
    Es tat mir Leid, sie unter diesen Umständen hier zurück lassen zu müssen.

    "Evodius, gut dass du kommst. Wir wurden durch ein Hinterzimmer bei unserem Treiben beobachtet" meinte ich, noch immer ausser mir vor Wut "Das wird ein Nachspiel haben" Ich wandte mich jetzt zu den anwesenden Damen "Was ist jetzt, wer und wo ist der Besitzer?"


    Wir bekamen keine Antwort, nur ängstliche Gesichter...

    Als ich mein Glück bei Lilia zu finden suchte hörte ich im Nebenzimmer ein Stöhnen und röcheln.
    Zuerst dachte ich mir nichts dabei, denn ich glaubte es wäre Evodius, der sich mit seiner Auserwählten ebenfalls zurückgezogen hatte.
    Doch nach einiger Zeit fiel mir wieder ein Stöhnen auf, diesmal aber eine tieferes. Wieder überlegte ich kurz, liess mich aber nicht weiter ablenken.
    Als dann jedoch wieder eine andere Stimme aufstöhnte, sprang ich auf, zu der Wand hin, woher ich das Geräusch zu kommen glaubte und hämmerte dagegen....... plötzlich war es still. Es konnte nicht Evodius sein, denn der hätte nur böse zurück geschrien.
    Ein schlimmer Verdacht kam in mir auf.............ich stürmte aus dem Zimmer auf den Gang, zweimal ums Eck und riss eine Tür auf...... mein Verdacht bestätigte sich......ein Hinterzimmer mit Gucklöchern.


    Ich wusste von unseren vielen Reisen, dass es in verschiedenen Etablisments solche Zimmer gibt, aber hier, in der vornehmen Stadt Tarraco, hätte ich sowas nicht erwartet.


    Wutschnaubend wie ein Stier trat ich in das Zimmer, den armen Unglücklichen war die Angst anzusehen, aber ich musste mich an ihnen abreagieren...... ein paar Fusstritte.....ein paar Handschläge..... die ersten schafften es zu flüchten.......einen erwischte ich noch am Arm und durch die Wucht des Zurückhaltens hörte ich ihn brechen......er schrie schmerzerfüllt auf und ich liess ihn los.


    Ich überlegte kurz und stürmte dann hinunter in den Empfangsraum.
    Wutrot und schnaubend schrie ich "Was soll das denn hier? Wem gehört dieser Laden? Ich möchte sofort den Besitzer sprechen!"

    In den Augenwinkeln bekam ich mit, dass Evodius jemand winkte und gleich darauf, kam eine Dame an die Liegen, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum, denn ich war so sehr auf Lilia fixiert.


    Mit einer kleinen Kopfbewegug deutete sie mir an, dass wir die Räumlichkeiten wechseln sollten und ich nickte nur stumm.


    Während ich aufstand, Lilia an einer Hand, den Becher Wein in der andern, stammelte ich nur kurz zu meinem Bruder
    "ähm......entschuldige.........ich musss.......ich muss dich leider...........ähm hier alleine lassen"


    Kurz darauf verschwanden Lilia und ich aus dem Raum und gingen in ihre Privatgemächer......

    Als sich das Mädchen aufmachte und zu mir kam, war ich etwas verdutzt. Als mann war man es nicht gewohnt, dass die Frau den ersten Schritt machte. Aber irgendwie gefiel es mir auch und ich versank in ihren haselnussbraunen Augen, als mich plötzlich Evodius aus meinen Tagträumen riss.


    "Was ist?" sagte ich schroff, ohne meinen Blick abzuwenden....

    Ich erhob meinen Becher, während ich meine Blicke aber immer wieder durch den Raum schweifen liess, bis hin zur Tür.


    Ich war etwas irritiert, dass wir wirklich die einzigen waren, die es hierher verschlagen hatte.


    Ich stellte meinen Becher wieder ab und wandte mich wieder zu Evodius. Sein Blick war starr in eine Richtung gerichtet. Dort sass eine wuderschöne Frau und ich konnte seine Faszination verstehen.


    Ich blickte wieder durch den Raum und sah plötzlich in einer Ecke, abseits von den anderen ein Mädchen liegen.


    Sie war nicht gross und sehr zierlich, leicht gebräunte Haut und sehr weibliche Rundungen, langes schwarzes Haar. Sie hatte seinerseits auch bemerkt, dass ich meinen Blick nicht von ihr lassen konnten und grinste verstohlen zu mir herüber.

    Ich folgte Evodius zu einer abgelegen Ecke und wir liessen uns auf die Liegen nieder!


    Eine hünsche Sklavin kam sogleich zu uns und ich dachte schon, es wäre die erste Dame, die sich uns anbieten möchte, allerdings wollte sie nur wissen, ob wir etwas zu trinken möchten.


    Ich bestellte bei ihr eine Kanne Landwein und sie verschwand wieder.


    Evodius sahen uns um und wir waren sichtlich begeistert, von den hübschen Damen, die überall im Raum verteilt auf Liegen lagen und uns beobachteten.


    Kurze Zeit später kam die Sklavin wieder mit unserm Wein und füllte sogleich unser Becher.


    Ich wandte mich zu Evodius, reichte ihm einen Becher und sagte mit einem dicken Grinsen im Gesicht "Lass uns anstossen, ich denke, wir werden es hier sehr gut haben"

    Evodius und meine Wenigkeit spazierten so durch die Strassen von Tarraco. In einer abgelegenen Seitengasse, kamen wir an einem Haus vorbei, dass uns sogleich ins Auge fiel. Es war augenscheinlich ein Lupanar.


    Evodius blickte mich an und an seinem Grinsen erkannte ich, was sein Begehr war.
    Ich nickte nur und wir traten ein......

    Als ich erwachte, war es schon gegen Mittag, mein Schlaf war tief und fest. Ich lag im Bett ud blickte noch eine Weile zur Decke und liess mir die Geschehnisse des letzten Tages nochmal durch dn Kopf gehen.


    Dann stand ich auf und machte mich fertig, das Haus zu verlassen.


    Ich wollte noch ein wenig durch Tarraco spazieren um die Stadt besser kennenzulernen!

    Nachdem wir aus der Taverne nach Hause gegangen waren und wir schon die Casa ein wenig bewundern durften, zeigte mir Commodus mein Zimmer und die Privatgemächer
    Ich war wieder beeindruckt mit welch gutem Geschmack das kleine Zimmer eingerichtet war.


    Natürlich würde ich ein wenig verändern, hatte ich doch meinen eigenen Stil. Aber im grossen und ganzen hatte Commodus seine Casa wirklich schön ud geschmackvoll eingerichtet.


    Ich bedankte mich nochmals bei Commodus und als er mein Zimmer verliess um auch Evodius sein Reich zu zeigen, stellte ich mein Zeug erstmal in eine Ecke, erlöste mich von dem schweren Winterumhang, legte meine Waffen ab und liess mich aufs Bett nieder.


    Die Reise hatte mich ziemlich mitgenommen und so schlief ich nur nach wenigen Minuten ein und begann zu träumen.....

    "Danke Commodus, für Deine Gastfreundschaft. Ich für meinen Teil, werde sicher nicht mehr so schnell das Weite suchen. Ich denke wir haben lange genug die Welt bereist. Ich würde mir jetzt gerne ein ruhigeres Leben aufbauen und sesshaft werden"


    Ich fasste Commodus an der Schulter "und ich bin froh, dass wir uns wieder gefunden haben"