Beiträge von Tiberia Claudia

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    Original von Fhionn
    :app: Bravo!


    Mich persönlich würde ja mal interessieren, wie das so ist, sich ins andere Geschlecht hineinzudenken. Fällt dir das persönlich schwer?


    Eigentlich nicht. Böse gesagt ist eine Frau ja nichts anderes als ein Mann mit Gehirn ;)

    Mir war fad und da habsch ma geguckt wie sich die weiblichen IDs im Tabularium verteilen:


    45% Plebejer
    30% Sklaven
    12% Patrizier
    12% Peregrinae
    ~1% Adulescens

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    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Also, das bestreite ich nicht. Aber: Ist der CD denn nicht gerade deswegen eine Herausforderung? Ich zumindest sehe das für mich so, denn was die Religion anbelangt, habe ich selbst bisher kaum eine Ahnung und bin nun trotzdem septemvir. Und warum? Weil ich als Spieler dahinter einen solchen Posten als Herausforderung ansehe, zum einen, was das Spiel anbelangt, zum anderen das Hintergrundwissen betreffend, denn so lernt man noch was dabei. Kann ich gar nicht verstehen, dass diese vermeintliche Kompliziertheit so viele abschreckt. Immerhin gibt es ja die Möglichkeit, als discipulus einzusteigen, und wir haben hier im IR auch viele Leute, die fachlich was drauf haben und eine Frage per PN bzw. SimOn nicht unbeantwortet dastehen lassen.


    Herausforderung gut und schön, doch sag ich dir ehrlich, dass jede Herausforderung für mich da endet, wo ich als Spielender hinter der ID persönlich angegriffen werde, wenn mein Hintergrundwissen mal nicht genau dem entspricht, was gewisse Leute gerne sehen würden.

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Und warum nicht so viele den CD stürmen hat einen einfachen Grund. Es ist kompliziert. Ein Soldat kann nicht viel falsch machen, wenn er einem Feind das Gladius in den Bauch rammt oder gerade aus marschiert. Beim CD ist das dann teilweiße doch etwas heikler. Mann muss mehr Hintergrundwissen besitzen und bei einem kleinen Fehler könnte es SimOn schon größere Folgen haben als wenn man z.B. das Gladius an der falschen Seite hängen hat.


    Als jemand, der lange Zeit dem CD gedient hat, kann ich an diesem Punkt nur zustimmen. Es ist, wenn man sich einigermassen Mühe gibt um nicht alles falsch zu machen, eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe sich das entsprechende Hintergrundwissen anzueignen. Motivationstötetend wirken dabei dann Leute, die an allem was man sich erarbeitet hat und aus dem man dann was machen will, herumnörgeln und über die besserwisserische Schiene alles korrigieren. An sich ist es natürlich nicht schlecht auf Fehler hingewiesen zu werden, doch wird im IR bei sowas ganz gerne mal tonmässig ins Klo gegriffen, was dann zu einer extremen Demotivation werden kann. Kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen.
    Also ich verstehe durchaus, dass kaum noch jemand sich wirklich für den CD begeistern kann und bin auch klar der Meinung, dass ich das auch nicht mehr machen würde.

    Claudia hatte Glück, dass sie den Wächter, der die Regia des Nachts bewachte, noch aus ihrer Zeit hier kannte. Daher konnte sie ihn dazu überreden sie hereinzulassen und sie in der Regia auch allein zu lassen.


    Jetzt schritt sie durch die Hallen der Regia und begab sich zum Sitzungssaal des Collegium Pontificiums. Dort holte sie zwei Tabulae und zwei Briefe hervor, die sie auf den Boden vor der Tür legte. Sie selbst stellte sich vor die Tür und senkte ihren Blick. Hinter dieser Tür hatte sie den Göttern, dem Kaiser und dem Imperium gedient, bis sie von eben diesem Kaiser hinausgeworfen wurde. Jetzt würde sich der Kreis schliessen.


    Sie holte aus einem kleinen Beutel einen kleinen Dolch, den sie einer ihrer Sklavinnen abgenommen hatte, hervor und betrachtete ihn einen kurzen Moment. Dann setzte sie an und stach zu, dorthin, wo laut Meinung der Ärzte das Herz sass. Während langsam das Leben gemeinsam mit ihrem Blut aus ihr heraus schwoll, sackte sie zusammen und griff nach den Briefen und den Tabulae.



    Quintus Tiberius Vitamalacus


    Geliebter Bruder,


    ich weiss, dass du mich für das, was ich getan habe verurteilen wirst, doch war es notwendig. Halte mich nicht für feige, denn ich tat es auch zum Wohle der Familie. Ich werde Nova einen Gruss von dir überbringen.


    Verzeih mir.


    Claudia


    Rediviva Minervina


    Meine kleine Minervina,


    bitte verzeih deiner alten Tante, dass sie dich verlässt, doch war es notwendig, um das Unglück, dass die Götter für mich und unsere Familie bereithalten abzuwenden. Als Trost bleibt mir nur zu sagen, dass ich so zumindest die Möglichkeit haben werde deinen Vater wiederzusehen.


    Claudia



    "Dies sind die Worte der Sibylle:


    Dunkel wirds, der Mond scheint helle,
    Laufe Biest, verlier dich in der Schnelle!
    Denn nur das vorwärts wird dich retten,
    Verharren musst du längst in Ketten.
    Der Morgen verhangen, von Nebel schwarz,
    Wie Blut erscheint das Abendrot.
    Warte, nur warte,
    Und der Tag ist tot.
    Die Furien mit dir auf dem gleichen Schiff,
    Es steuert beharrlich auf das verborgene Riff.
    Haltlos entfesselt, voll rasender Gier,
    Wo ist das dort und wo ist das hier?
    Den Löffel hältst du fest in der Hand,
    Gräbst dir dein eigenes goldenes Grab,
    Warte, nur, warte,
    Und der Tag senkt sich herab.
    Nach vorn, zurück, im Kreis herum,
    Weise sind die Weisen, doch wer ist dumm?
    Schau in dich hinein, sieh dein wahres Gesicht,
    Wer ist schön, wer ist es nicht?
    Der Höllenhund ist nah und gierig,
    Der Odem des Hades ein kalter Hauch,
    Warte nur, warte,
    Dann spürst du es auch."



    Dem Pontifex Maximus:


    Ich hoffe die mangelnde Würdigung die du mir entgegenbrachtest wird meinen Tod nicht überdauern.

    Eine in einen dunklen Mantel gehüllte Gestalt schlich an den Briefkasten der Flavier und deponierte in ihm einen kleinen Brief.


    Lucius Flavius Furianus



    Liebster Lucius,


    es kommt mir vor, als sei eine Ewigkeit vergangen, seit unserer ersten Begegnung. An diesem Tag, der mein Schicksal ebenso ändern sollte wie deines, waren wir im Tempel der Venus. Ich habe dir glaube ich nie erzählt, dass ich diesen Tempel immer gemieden habe und an dem Tag nur sehr widerwillig und durch einen grossen Zufall dort war.
    Diesen Tag werde ich trotz allem nie vergessen. Auch werde ich ihn nie bereuen. Doch ist seit diesem verhängnisvollen Tag viel Zeit vergangen. Auch seit dem Tag, an dem du mich batest deine Frau zu werden. Sicherlich erinnerst du dich noch an mein anfängliches Zögern und unsere gemeinsame Orakelbefragung. Die Weissagung damals, die so positiv war und nach der ich deinem Anliegen zustimmte, habe ich nie vergessen. Allerdings war ich heute morgen ein weiteres Mal dort. Ich wollte wissen, ob die Götter nach dieser langen Wartezeit unserer Verbindung noch immer wohlgesonnen sind.
    Ich sollte nicht lange drumherum reden. Die neuerliche Weissagung lässt den Glanz der ersten wirklich vermissen. Im Gegenteil ist sie zutiefst negativ und bedrohlich. Ich glaube, eine Verbindung mit dir wäre nicht zuträglich und würde uns beide ins Unglück stürzen. Daher muss ich...


    Bitte verzeih mir. Ich werde dich stets lieben.


    Claudia's Besuch beim Orakel lag einige Tage zurück. Tage, die sie damit verbracht hatte über das, was sie gehört hatte nachzudenken. Nachzudenken und zu deuten. Sie hatte aufgrund ihrer früheren Aufgaben eine gewissen Übung darin Weissagungen zu deuten, auch wenn es nie in ihren primären Aufgabenbereich gefallen war. Das, was sie in die Worte, die die Priesterin ihr vorgelesen hatte, hineindeutete, ja hineindeuten musste, malte kein sehr rosiges Bild ihrer Zukunft. Wenn die Weissagungen stimmten, und das taten sie meistens, dann würde es alles andere als rosig werden.


    Nun sass sie in ihrem Cubiculum. Allein. Auf dem Tisch vor ihr lagen mehrere Bögen Papyri und sie war bereit mit dem Schreiben zu beginnen. Jedoch war es schwer. Wem sollte sie zuerst schreiben? Lucius? Quintus? Minervina? Helena? Sollte sie es überhaupt machen?


    Sie nahm einen der Bögen näher und griff nach der Schreibfeder. Sie stockte kurz, tauchte die Feder dann jedoch in die Tinte ein und begann zu schreiben.




    Liebster Lucius,

    Claudia hört sich die Worte an, prägt sie sich ein. Als die Priesterin so schnell und wortlos verschwindet schaut sie ihr noch eine Weile lang nach. Sie starrte in den Gang in dem sie verschwunden war und seufzte leise.


    Nach einigen Minuten verliess sie das Orakel und verschwand in der römischen Menge.