Sie gab Ftatateeta ein Zeichen, da das Mass nun endgültig voll war.
Beiträge von Tiberia Claudia
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"Dein Dominus hat im Moment wichtigeres zu tun als sich Gedanken über dich zu machen. Sobald ich weiss, dass Germanien sicher ist, wirst du dorthin abreisen. Vorher nicht. Hast du das verstanden?"
fragte sie und obwohl ihre Stimme schon fast laut genug war um das gesamte Pantheon zu beschallen klang sie doch noch immer ruhig und ohne jede Spur von Zorn. -
Sie hob ihre Stimme.
"Dein Auftrag im Moment lautet dich ins Pantheon zu begeben. Alles andere ist nicht von Belang. Und wann du nach Germanien gehen wirst, entscheide ich und nicht du. Verstanden?"
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Claudia wischte Alexis' Bemerkung mit einer Handbewegung fort und ignorierte Catos Frechheit. Schliesslich hatte auch sie irgendwo tief in ihrem versteinerten Patrizierherzen einen Funken Menschlichkeit.
"Alexis, richte mir bitte eines der Zimmer hier im Haus her, da ich einige Tage hier bleiben werde. Cato, du machst dich auf den Weg nach Rom. Dort wirst du dich zum Pontifex Minor begeben und ihm dieses Schreiben aushändigen.
Sie gab Ftatateeta ein Zeichen, woraufhin diese Cato ein Schreiben aushändigte.
Salve ehrenwerter Pontifex Minor,
ich benötige einen Priester, der sich mit Bestattungszeremonien auskennt. Ich selbst sehe mich nicht in der Lage diese Bestattung durchzuführen, da es sich um einen Todesfall im engsten Familienkreis handelt.
Vale
Tiberia ClaudiaDann wandte sie sich Flavus zu.
"Du wirst dich in das Cubiculum von Nova begeben und an ihrem Leichnam wachen."
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"Nein, dass wirst du nicht. Wir können nicht verantworten, dass er dort von Novas Tod erfährt und dadurch seine Leistungen für die Legion leiden. Er wird es erfahren, wenn es sicherer ist."
Sie schaute zu Ftatateeta und dann wieder zu den drei Sklaven.
"Solange wir euch nicht sicher zu Vitamalacus befördern können, werdet ihr in meiner Obhut bleiben."
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"Dies wird sich ergeben, sobald wir wissen wo und wie wir ihn erreichen können. Bis dahin wird er es nicht erfahren."
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Claudia setzte sich im Atrium auf eine Bank und schaute die Sklaven an.
"Nun, ihr fragt euch sicherlich, was nun mit euch geschehen wird. Alexis sagte ich bereits, dass ihr neue Herren bekommt, aber nun werde ich euch auch sagen, wem ihr dienen werdet." sagte sie mit fester Stimme.
Sie zog eine Abschrift des Briefes aus der Tasche und vergewisserte sich, dass sie sich nicht verlesen hatte.
"Nun, Cato ist ja so oder so im Besitz von Vitamalacus und zu diesem wird er nun zurückkehren. Oder besser gesagt, sobald der Krieg in Germanien beendet ist, schliesslich will ich nicht, dass Vitamalacus einen toten Sklaven hat."
Sie schaute Alexis an.
"Du wirst auf Wunsch meiner Schwester in den Besitz von Vitamalacus übergehen. Das heisst, dass du zusammen mit Cato aufbrechen wirst, sobald die Lage es zulässt."
Dann richtete sie ihren Blick auf Flavus, der bisher recht schweigsam war.
"Für dich dachte sich meine Schwester etwas ganz besonderes aus. Du wirst von nun an mir dienen. Daher wirst du, sobald es möglich ist, mit mir nach Tarraco zurückkehren."
Sie schaute die drei an und hoffte, dass nun niemand von ihnen anfangen würde zu weinen oder sonst etwas.
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Als sie mit dem leblosen Körper ihrer Schwester allein war, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie begann zu weinen und stellte Nova immer wieder die gleichen Fragen: "Wie konntest du das tun? Warum lässt du mich allein? Was ist passiert?"
Nachdem sie eine ganze Zeit weinend, trauernd und auch anklagend dort gehockt hatte, stand sie auf, gab ihrer Schwester einen sanften Kuss auf die Stirn und verliess dann das Zimmer um die Sklaven im Atrium zu treffen.
Auf dem Weg dorthin wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und arbeitete daran ihr Gesicht wieder in die normalen Bahnen zu lenken. -
Claudia betrachtete ihre Schwester. Leblos lag sie da. Hätte sie es nicht gewusst, hätte sie vermutet, dass sie nur schlief.
Sie sprach ein stilles Gebet und kniete sich dann neben das Bett.
"Lasst mich allein." sagte sie zu den Sklaven und musste heftigst gegen ihre Tränen ankämpfen.
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"Bring mich zu ihrem Cubiculum." sagte Claudia und ging schon einen Schritt.
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"Das ist lieb von dir. Und er soll auch Vitamalacus informieren. Der wird es sicherlich sehr schwer aufnehmen."
Sie schaute sie mit einem leicht gequälten Lächeln an.
"Ich mache mich dann mal auf den Weg. Schliesslich will ich dich nicht von der Arbeit abhalten."
Sie verabschiedete sich und verliess dann mit Ftatateeta die Regia und sie machten sich auf den Weg zum Landsitz.
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Oh immer diese Sklaven. Sie wünschte sich irgendwie Ftatateeta herbei, die wenigstens wusste wie sie sich zu benehmen hatte.
"Was ist mit dem Leichnam passiert?"
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"Ich weiss auch nicht viel mehr. Aber wie gesagt erhoffe ich mir Antworten wenn ich den Landsitz gesehen habe."
Sie kämpfte um ihre Fassung.
"In den anderen Briefen spricht sie ein Wenig über ihre Gefühlslage. Sie scheint echt einige Probleme gehabt zu haben. Sie erwähnt auch einige Namen. Ich werde versuchen soviel wie möglich herauszufinden."
Sie spürt, wie die Tränen in ihr hochsteigen.
"Es geht um den alten Landsitz draussen vor den Toren Roms. Den hat sie in mühsamer Arbeit renovieren lassen. Wenn es dir nichts ausmachst kannst du gerne dorthin folgen. Ich hoffe, dass es dort Antworten gibt."
Sie schaute nochmal auf den Brief.
"Weisst du zufällig näheres über den Aufenthaltsort von Germanus?"
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Sie nahm das Wasser und trank einen Schluck.
"Eure Herrin wird den Riten entsprechend verbrannt werden und danach wird ihre Asche in unserer Heimat die letzte Ruhe finden."
Sie trank noch einen Schluck.
"Was euch angeht. Ihr werdet neue Herren bekommen."
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"Wasser." sagte Claudia während sie ins Atrium trat.
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"Nun ja, das braucht er nun nicht mehr. Jetzt bin ich ja hier."
Sie wandte sich an Ftatateeta: "Gehe zur Casa der Vinicia und hole Cato hierher."
Dann wandte sie sich wieder an Alexis: "Sobald Cato hier ist, will ich mit euch dreien reden. Das heisst, dass Flavus dann ebenfalls ansprechbar sein sollte. Sorge bitte dafür. Aber vorher bring mir bitte etwas zu trinken."
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"Wo befindet sich Cato? Und wo ist Flavus?"
Sie schritt weiter durch das Haus und sah überall die liebevolle Hand ihrer Schwester.
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"Ja, ich habe die Briefe erhalten. Und der Verlust ist wirklich sehr gross."
Sie schaute die Sklavin an. Warum mussten Sklaven immer so emotional sein?
"Kennst du den Inhalt der Briefe?"
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Sie ignorierte den Mann, der vor ihr wartete und betrat das Officium im Windschatten ihrer Großcousine.
"Salve Livia, ich hoffe es macht nichts, dass ich mich kurz vordrängele, aber es geht um eine Familienangelegenheit."
Sie legte einen der Briefe auf den Tisch.
An meine geliebte Familie,ich bitte euch vergebt mir..
doch ich musste diesen Weg gehen.
Bitte trauert nicht zu sehr um mich...wendet euch dem wichtigen zu.Ich übersende euch hier meine Hinterlassenschaft:
Alexis würdeich gerne bei Cato lassen...sprich sie wird zu Vitamalacus gehen.Flavus soll bitte zu Claudia gehen.Er ist zuverlässig und gut zu handhaben.Allerdings kann er auch anders.
Bitte kümmert euch auch um den Landsitz.. ich habe viel arbeit hineingesteckt.Ich danke euchIn Liebe
Eure Nova"Ich weiss noch nicht genau, was passiert ist. Aber in einem anderen Brief schreibt sie von schrecklichen Fehlern, also vermute ich mal, dass sie.."
Sie machte eine kurze Pause in der sie sich sammelte.
"Ich vermute, dass sie sich selbst aus dem Leben gerissen hat. Aber ich werde gleich zum Landsitz aufbrechen und erhoffe mir dort einige Antworten zu finden."
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Sie schaute die Sklavin an. Das musste wohl Alexis sein, soweit sie sich erinnerte.
Sie deutete Alexis einen Schritt zur Seite zu treten und betrat dann den Landsitz.
"Ich nehme an, du weisst warum ich hier bin?" fragte sie, während sie sich umsah.