"Ich werde dir die Daumen drücken." sagte sie. "Aber ich bin mir sicher, dass er dir diesen Wunsch erfüllen wird. Schliesslich hast du nicht gerade wenig Zeit in dein Amt investiert und das obwohl es nur vorrübergehend sein sollte."
Beiträge von Tiberia Claudia
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Aha, daher hüpfte also der Hase, einen Erben wollte er ;).
"Ich zweifle nicht daran, dass du für mich sorgen kannst und bin natürlich bereit nach Kräften dafür zu sorgen, dass dir ein gut erzogener Erbe angedeihen wird."
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Sie liess ihren Blick durch das Atrium schweifen und ihre Gedanken glitten kurzzeitig hinaus aufs Landgut.
"Nun, es war sehr schön dort draussen, doch war es auch etwas unpraktisch. Ich bin hauptsächlich hierher gezogen um nicht so einen weiten Weg zu den Sitzungen des Collegiums zu haben. Doch das hat sich ja nun erledigt."
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Claudia überlegte kurz ob sie bis dahin alle Notwendigkeiten erledigen konnte und nickte dann zustimmend.
"So soll es sein." sagte sie kurz.
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"Ich würde dich gerne begleiten, wenn du nach Misenum reist." sagte sie und nachdem sie etwas Obst verzehrt hatte, erwiderte sie:
"Es wäre mir nur recht, wenn wir einen Termin für die Verlobung ins Auge fassen würden. Und da ich derzeit recht viel Zeit habe, liegt die Wahl des richtigen Tages bei dir."
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Sie lächelte als sie die Namen hörte. Livia stand ihr zwar nie sehr nah, doch waren sie immerhin verwandt und wenn Aelius Quarto dort eine Villa gekauft hatte, so war auch mit der zeitweisen Anwesenheit seiner Frau Adria zu rechnen. Immerhin zwei Personen die sie kannte.
"Ist dir das Datum dieses Festes schon bekannt?"
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"Ist der Bau dieser Villen bereits abgeschlossen?" fragte sie, schliesslich wollte sie nicht auf einer Baustelle wohnen.
"Sind dir sonst noch Personen bekannt, die dort ihre Lager aufzuschlagen gedenken?"
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Eigentlich hatte sie sich bereits mit der Idee angefreundet in der Villa Flavia hier in Roma zu leben, auch wenn es sicherlich nicht ihre absolute Traumadresse war. Die Pläne, die hier nun offenbart wurden, gefielen ihr auf Anhieb um längen besser.
"Es freut mich, dass du dir so viele Sorgen darum machst, wo ich meine Zeit verbringen soll. Die Villa Flavia ist in der Tat ein klein Wenig dicht besiedelt und daher erfreut es mich zu hören, dass du uns ein eigenes Heim zugedacht hast."
Sie lächelte.
"Misenum ist sicherlich eine gute Wahl. Es ist nicht zu weit entfernt von Rom und ich werde nicht ständig auf dich verzichten müssen. Ich hörte von einem grossen Bauprojekt in Misenum. Ist die Villa Teil dieses Projektes?"
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Sie gab einem der Sklaven zu verstehen Wein, Wasser und einige Früchte zu bringen und widmete dann ihre Aufmerksamkeit wieder voll und ganz ihrem Verlobten.
"Mir scheint, er scheint sich aus Patriziern nicht viel zu machen. Lieber umgibt er sich mit Mitgliedern des Pöbels und scheint auch nichts von dem Spott den sie uns entgegenbringen mitzubekommen." sagte sie mit ruhiger Stimme.
Der Sklave kehrte mit einem Tablett wieder und versorgte Furianus mit verdünntem Wein, Claudia mit Wasser und einen Beistelltisch mit dem Obst. Danach verzog er sich wieder.
"Wo auch immer dein Weg dich hinführt, dorthin werden die Götter auch mich führen müssen. Und wenn dich dein Weg in Rom festhält, so werde ich auch hier verweilen."
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"Es freut mich, dass es dir in meiner Heimat gefallen hat. Im Nachhinein bereue ich, dass ich damals nicht einfach mit dir mitgekommen bin." sagte sie leicht wehmütig.
"Warum er so mit mir verfuhr ist auch mir ein Rätsel, doch habe ich mich damit abgefunden. So habe ich wenigstens einen größeren Spielraum und kann dich auch begleiten, wenn du an entfernte Orte entsandt werden solltest."
Sie fasste es nicht, dass sie damit quasi einem Wunsch ihres Bruders entsprach, doch war sie mittlerweile durchaus dazu bereit Rom zu verlassen.
"Darf ich dir etwas anbieten?"
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"Du übertreibst." sagte sie mit möglichst glaubhafter Bescheidenheit, auch wenn sie ähnlicher Meinung war.
Sie deutete auf zwei Sessel, die kurz vorher von zwei Sklaven bereitgestellt worden waren und nahm auf einem Platz.
"Ich freue mich sehr, dass du wieder da bist. Zu einsam war es ohne dich." sagte sie.
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Doch nachdem die ganzen Prozeduren des Maskierens und Einkleidens abgeschlossen waren, betrat Claudia das Atrium. Sie war in ein elegantes Seidenkleid gehüllt und an ihren Armen glänzten mehrere goldene Armreifen. Ihre Haare waren hochgesteckt und von ein paar gräulichen Strähnen durchsetzt.
Sie lächelte, als sie auf ihren Verlobten zuging und streckte ihn bereits kurz nach dem betreten des Atriums ihre Hände entgegen.
"Lucius." sagte sie und ihre Stimme verriet ihre Freude über seine Rückkehr.
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Lucius Flavius Furianus
Villa Flavia
Tarraco
Hispania TarraconensisLiebster Lucius,
Deinen Brief in den Händen zu halten erfüllt mein Herz mit Freude und Hoffnung.
Meiner Vergebung für deine Unkenntnis meiner Krankheit bedarfst du nicht, schliesslich wäre es an mir gewesen dich zu informieren, was ich sträflich vernachlässigte.Ich führte das Gespräch mit dem Pontifex Maximus, welches ich in meinem letzten Brief ankündigte, vor einigen Tagen. Das Ergebnis jedoch war eher ernüchternd. Meine und auch deine Hoffnung auf eine problemlose und sofortige Wiederaufnahme in das Collegium zersprang bereits nach wenigen Worten des Imperators. Dachte auch ich, dass unser grosser Pontifex mich als wertvolles Mitglied des Collegiums betrachtete, so wurde ich eines besseren belehrt. Er legte mir nahe, nicht direkt einen Wiedereinzug in das Collegium ins Auge zufassen, sondern statt dessen den Dienst in einem Tempel auszuführen, wo mir andere Sacerdotes helfend zur Seite stehen würden. Es war eine entwürdigende Erfahrung. Jahrelang stand ich diesem Mann beratend zur Seite und nun erachtet er mich für würdig mir in einem Tempel von anderen helfen zu lassen, als wäre ich nicht in der Lage den Tempeldienst allein auszuführen.
Als könnte es nicht schlimmer kommen, erwartet der grosse Pontifex nun von mir das Ablegen der Probatio rerum sacrarum aus, wie er sagte, formalen Gründen. Ist dies nicht nur ein weiteres Zeichen für die Meinung, die er sich über mich gebildet hat? Diente ich ihm nicht jahrelang in meiner Funktion als Pontifex? Ist dies nicht genug um meine Eignung zu beweisen? Er stellte mir zur Aussicht nach der Probatio einen Platz für mich zu finden, doch frage ich dich: was ist ein Platz als Sacerdos in irgendeiner Stadt des Reiches wert, wenn man zuvor dem höchsten Gremium des Cultus angehörte?Nur wenige Tage nach meinem Gespräch im Palast eilte ich mit wenig Freude in die Schola. Dort meldete ich mich an um die Porbatio abzulegen, was ich auch am folgenden Tag zu tun beabsichtigte. Ich erschien also zu meinem Termin in der Schola und war bereit mich prüfen zu lassen. Doch hier folgte die nächste bodenlose Entwürdigung die ich erfahren musste. Der Priester, der gesandt wurde meine Prüfung abzunehmen, war Valerius Victor, eins mein Discipulus in Hispania und mittlerweile in den Kreis der Septemviri aufgenommen.
Ich erhielt nun also meine Prüfungsfragen und machte mich daran diese zu beantworten. Doch nach der Hälfte der Fragen vernahm ich eine Stimme die meinen Namen rief. Ich war mir nicht sicher ob der Wahrhaftigkeit dieser Stimme, musste mir jedoch eingestehen, dass es sich um die Stimme meiner verstorbenen Schwester Nova handelte. Sie sprach zu mir und führte mir noch einmal all die Demütigungen vor Augen, die mit der Wiedererlangung meiner Priesterwürde einhergegangen waren und auch warnte sie mich vor den Demütigungen, welche noch folgen würden. Der Dienst in einem kleinen Tempel im dunklen Germania, der Kampf um den Rückweg in das Collegium und das durch den Kaiser verursachte Scheitern all meiner Bemühungen.
An dieser Stelle traf ich eine Entscheidung. Ich verliess den Prüfungsraum und verzichtete auf das Ablegen der Probatio zugunsten eines Lebens mit einem letzten Rest meiner Würde.
Ich hoffe du verstehst meine Entscheidung und wirst mich in dieser bestärken, denn deine Stimme zählt hierbei für mich mehr als die meines Bruders oder die meiner Familie.Es freut mich zu hören, dass dir Hispania gefällt, vielleicht werden wir einst eine eigenen kleine Villa dort besitzen, dann zeige ich dir mehr vom spanischen Zauber und von dem was zu bewirken er vermag.
Einen Sprung machte mein Herz, als ich las, dass du in nicht allzu ferner Zukunft zurückkehren wirst. Ich vermisse dich sehr, ist doch Rom für mich mittlerweile ohne einen Funken der Freude.
Ich zog um, dies sollte ich vielleicht noch erwähnen. Schon lange hatte ich geplant wieder in die Stadt zu ziehen und nun konnte ich dies endlich tun. Ich zog in die Villa meiner Familie, wo ich ein Wiedersehen mit meinem Bruder hatte, welches sicherlich angenehmer hätte ausfallen können. Er plant seine Verlobung mit einer plebejischen Frau. Eine Tochter der Gens Iulia, aber dennoch lediglich eine Plebejerin.
Ich hoffe wir schaffen es noch vor ihm unsere Heirat zu vollbringen, auch mit den Worten der letzen Acta Diurnia im Hinterkopf. Ich nehme an, du weißt worauf ich abziele.Liebster Lucius, ich muss diesen Brief nun beenden und so richte ich nun die letzen Worte an dich. Ich trage dich stets in meinem Herzen und in meinen Gedanken bei mir, aber dennoch ersehne ich deine Rückkehr, würde ich dich doch nur zu gern in meine Arme schliessen. Doch noch ist der Tag deiner Rückkehr in eher ferner Zukunft und so verbleibe ich mit sehnsüchtiger Hoffnung und freudiger Erwartung.
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ANTE DIEM XVII KAL NOV DCCCLVI A.U.C.
Villa Tiberia, Roma, Italia -
Claudia las sich die Fragen durch und begann nach kurzer Bedenkzeit sie zu beantworten. Als sie die Hälfte mit einer Antwort versehen hatte, hielt sie inne, war ihr doch als hätte sie eine Stimme gehört, die ihren Namen sagte. Sie schaute sich kurz um, doch war ausser ihr und Victor niemand sonst im Raum. Eine Weile lauschte sie den Worten die sie vernahm und dachte über das, was sie hörte nach. Dann fasste sie einen Entschluss. Sie erhob sich und ging auf Victor zu: "Septemvir, ich danke für deine Mühe, doch werde ich diese Prüfung nicht beenden. Dein Erscheinen hier war demnach sinnlos." Sie händigte Victor die Tafel, aus der sie mittlerweile alle Antworten wieder eliminiert hatte, aus und verabschiedete sich von ihrem ehemaligen Schüler.
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"Dann wünsche ich dir noch einen angenehmen Tag." sagte sie und erhob sich. Auf dem Weg hinaus aus dem Raum stoppte sie noch einmal kurz und sagte: "Informiere mich doch bitte, sobald du ein Treffen arrangiert hast."
Und dann entschwand sie in die Weiten der Villa.
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Claudia fragte sich, ob er seine Zukünftige bereits darüber informiert hatte und was sie dazu sagte, doch sie schluckte die Frage runter.
"Wenn du nichts dagegen hast, werde ich mich nun zurückziehen." sagte sie und begann langsam sich in eine sitzende und zum Aufstehen geeignete Position zu bringen.
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"Wirst du sie mit nehmen, wenn du wieder nach Germania geschickt werden solltest?" fragte sie und ass einen Bissen.
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Der Brief wurde in Claudias Cubiculum gebracht.
Ad
Tiberia Claudia,
Landsitz Tiberia,
Rom,
Provincia ItaliaTeure Claudia,
welch Schmerz durchfuhr meinen Körper, als ich die ersten Zeilen deines Briefes las. Welch furchtbarer Verlobter muss ich sein, dass ich nichts von deinem Zustand, deiner Krankheit, wusste.
Vergib mir, meine Liebe.Doch deine weiteren Worte ließen mein Herz wieder beruhigt schlagen, es sprang nicht auseinander, ich danke den Göttern, dass sie dich wieder geheilt. Und auch dem Kaiser und der Priesterschaft gilt mein ewiger Dank.
Unser ehrenwerter Imperator Caesar Augustus weiß um deinen Platz und dein Ansehen, welches du gegenüber dem Cultus Deorum und ganz Rom genießt, er wird deine Bitte sicherlich nicht ausschalgen. Ich bin mir sicher, dass er dich mit offenen Armen wieder aufnehmen wird, er ist es dir schuldig, Rom sowieso.
Doch ich mahne, liebste Verlobte, verausgabe dich nicht allzu sehr. Ich bin kein Medicus, nicht mal sehr erfahren, doch nach solch einem Kraftakt braucht die vollständige Genesung viel Zeit. Bitte schone dich.Auch ich bedauere deine Abwesenheit, denn Hispania ist erfüllt von Schönheit, man muss sie nur zu erblicken wissen. Wie gerne würde ich die Hoch- und Talfahrten meiner Gefühle, die von Aufregung und Begeisterung bis zur stummen Bewunderung reichen, mit dir an meiner Seite teilen.
Meine Arbeit diktiert meinen Tag. Ich wünschte, dass es andersrum wäre, doch es ist meine Pflicht, die ich stets zu erfüllen streben werde - egal welch Verluste ich hinnehmen muss. So ist mein Auftrag weitestgehend fortgeschritten und ich hoffe spätestens bis zur nächsten Wahlperiode wieder in Roms zu sein - in deinen lieben Armen und im Glanze deiner wunderbaren Augen.Claudia, auch wenn dir diese Worte nicht allzu tröstlich sind, ich fühle mich ebenfalls einsam und doch manches Mal verloren. Deiner anfänglich dürftige Zuneigung musst du dich nicht entschuldigen, es ist verständlich gewesen. Wir waren uns fremd, doch ich wage nun zu sagen, dass wir uns näher sind denn je.
Könntest du mich in diesem Moment sehen, du wüsstest, dass es nicht mal einer Berührung, der Begegnung bedarf, um mir ein Lächeln zu entlocken - deine lieben Worte der Ehrlich- und Aufrichtigkeit genügen bereits.
Es schmerz mich dich in diesem Augenblicke nicht an meiner Seite zu wissen, nicht von deinem Lächeln erwärmt zu werden, doch ich nehme dies gerne auf mich, ertrage es geduldig in dem Wissen, dass die Freude des Wiedersehens größer sein wird als je zuvor.
Mögen die Götter dich bis zu diesem Tage weiterhin behüten, ich werde dafür beten.In tiefster Zuneigung,
dein Lucius. -
Zitat
Original von Iulia Venusia
...Ein Sklave nahm den Brief in Empfang und brachte ihn am Abend nach Rom zur Villa.
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Sie kommentierte dies vorerst nicht weiter und ass noch ein Stück Brot um dieses mit etwas Wasser herunterzuspülen.
"Wird Helena ihren Posten in Ostia aufgeben und zu dir nach Rom kommen oder wirst du zu ihr nach Ostia gehen?" fragte sie dann unvermittelt.