Beiträge von Gnaeus Petellius Agilis


    Lucius Flavius Furianus
    Athenae
    Achaia


    Salve Flavius Furianus,


    mit bedauern habe ich von deinem Gesundheitszustand und deiner Abreise nach Achaia erfahren. Anbetracht dieser Tatsache und der langen Dauer der Verlobung ohne das ein Termin für eine Hochzeit ins Auge gefasst wurde, halte ich es für angebracht, die Verlobung zwischen dir und Albina zu lösen.


    Diese Entscheidung ist allein in dem Wohl der Gens Tiberia und dem Wohl von Albina begründet und soll in keiner Weise gegen die Gens Flavia und dich wirken. Ich denke, du wirst den Entschluss verstehen.


    Mögen die Götter mit dir sein,


    Q. Tib. Vit.


    An
    Sen. Lucius Flavius Furianus
    Villa rustica Flavia
    Ad Athenae
    Achaia


    L. Claudius Brutus L. Flavio Furiano s.d.


    Ich bin gewillt, zwei meiner Ländereien an der Ostgrenze Galliens zu veräußern. Hierbei handelt es sich um bebaute Flächen, die einen üppigen Ertrag an Weizen und Gerste liefern.
    Jedoch bin ich dies nur bereit, wenn du gewillt wärest pro Grundstück eine Summe von 8.000 Sesterzen aufzubringen.


    Den Segen der Götter dir, Senator.






    gez,
    Lucius Claudius Brutus

    Senator
    Lucius Flavius Furianus

    Villa Rustica Flavia
    Athenae
    Provincia Achaia



    TIB. PRUDENTIUS BALBUS PROCURATOR A LIBELLIS
    SENATOR FLAVIO FURIANO SALUTEM DICIT


    Im Auftrag des Imperator Caesar Augustus informiere ich dich hiermit über die kaiserliche Entscheidung bezüglich deines Einreiseantrages für die Provincia Aegyptus.
    Der Imperator erteilt dir hiermit die Erlaubnis aegyptischen Boden zu betreten und gewährt dir einen Aufenthalt von höchstens sechs Monaten.


    Die Verwaltung der Provinz wird ebenfalls über die Entscheidung informiert, du solltest jedoch trotzdem dieses Schreiben bei deiner Reise mitführen um die kaiserliche Erlaubnis gegebenenfalls vorweisen zu können.
    Bei deiner Einreise, egal ob auf dem Land- oder Seeweg hast du dich bei den örtlichen Autoritäten zu melden, so dass der Beginn deines Aufenthaltes dokumentiert werden kann.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/sigbalb.png]
    ~~Procurator a libellis~~
    ANTE DIEM VI ID IAN DCCCLIX A.U.C.
    (8.1.2009/106 n.Chr.)



    Ad
    Lucius Flavius Furianus
    Provincia Achaia
    Athenae Umland
    Villa Rustica Flavia



    Salve Vetter Furianus,


    ich entsende Dir Grüße von der Familie aus Rom. Wir hoffen, das es Dir schon besser geht und das Du auf dem Land mit dem Leben zufrieden bist. Leider können wir Dich nicht besuchen kommen, aber ich hoffe doch, das die Zeilen Dich schon etwas aufmundern. Von hier gibt es wenig Gutes zu berichten, das unsere Familie aufbauen kann. Der Kaiser ist ja nun ein Aelius und wir tun wohl gut daran etwas abzuwarten. Das Du nach Athene gegangen bist, war wahrscheinlich ebenfalls der richtige Weg. In der Stadt behaupten böse Zungen Dinge, die ich Dir in Deinem Zustand lieber nicht schreiben werde.


    Aber ich habe ein Anliegen mit dem auf Dich zukommen möchte. Mein Bruder Gracchus empfahl mir in dieser Sache einige Zeilen an Dich zu richten. Vielleicht kommen wir ins Geschäft. Es soll jedenfalls nicht zu Deinem Nachteil sein. Ganz im Gegenteil. Nun ich möchte auch nicht lange um den heißen Brei herum reden. Zumal es Dich sicherlich anstrengt lange zu lesen. Auf jeden Fall versuche ich meine florierenden Landbetriebe mit weiterem Ackerland auszubauen. Ich würde mich freuen, wenn Du mir ein paar Deiner Ländereien verkaufen könntest. Sie bleiben ja in unserer Familie und ich will sie auch nicht geschenkt. Vielleicht können wir uns darauf einigen. Am Preis soll es nicht scheidern.


    Überleg es Dir einfach mal und schreibe mir sobald es Deine Kräfte zulassen. Ich bin noch einige Monate in Rom, bevor ich im Frühling wieder auf's Land aufbrechen will.


    So hoffe ich, das Du wieder zu Kräften kommst und verbleibe mit Grüßen,

    Dein Vetter


    Quartus Flavius Lucullus
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Salve Herr,
    Wir die Totgeweihten grüßen Dich!


    Unsere Reise verläuft nun seit vielen Monaten schwierig. Wir sind gebeutelt von Hitze, Stürmen, knappen Wasser und Brot. Dazu kommt die schwindende Moral der Männer. Viele Wochen irrten wir unwissend umher. Kaum eine menschliche Seele sahen wir, keine Stadt füllte unsere leeren Taschen wieder auf. Vor fünf Monden haben wir endlich das erreicht, was unsere Hoffnung steigen und die Zweifel sinken läßt. Unsere Karawane zieht nach Assur, dem gewünschten Ziel entgegen. Mögen die Götter unserer Taten gut heißen und unsere Freunde für unser Seelenheil und unsere Ehre beten.


    Trahimur omnes studio laudis et optimus
    quisque maxime gloria ducitur


    [SIZE=6]'Wir werden alle vom Streben nach Ruhm angezogen, und gerade der Beste wird am meisten vom Ruhm geführt'[/SIZE]

    ...


    Die Tür schwang auf und Agilis schlurfte herein. Ein heißeres "Salve Praefectus..." kam kaum hörbar über die Lippen. Ein Scriba erkannte die Not der Lage. Immerhin war Gnaeus nicht der einzigste Postdienstreiter, der unter dieser unsäglichen Hitze oben auf dem Pferd litt und manche hatte es schon schlimmer zurück in eine Mansio gebracht. Der Schreiberling füllte einen Krug mit Wasser, dann einen Becher und gab jenen an Agilis weiter. Die Hand wartete schon den leeren Becher wieder zu bekommen, um das Gefäß erneut zu füllen. Als der Postreiter den fünften Becher geleert hatte, fiel er auf einen der Stühle und wischte sich den sofort herausköchelnden Schweiß von der Stirn. Er atmete schwer, fast so als ginge es zuende mit ihm. "Was wollt ihr auch immer Streckenrekorde brechen, ihr verrückte Narren!" Polderte der Scriba und begab sich wieder an seine Listen. "A-b-a-r ich ha-ab-s geschafft!" Petellius Agilis grinste und mußte unweigerlich Husten. Er stand auf und zupfte sich einige Trauben von einer Schaale, dann folgte etwas Brot. Der Puls kam wieder in normalere Bahnen. "Uff" Gestand er sich ein. Langsam wurde er zu alt für diesen Sport. Das diese Strecke nicht unbedingt ein Triumpf war, wußte er auch. Aber er würde dafür diesen Rekord lange halten, denn wer ritt schon von Antiochia nach Alexandria auf der Straße.


    Gnaeus Petellius Agilis erinnerte sich an seinen Auftrag. Er setzte sich vor den Praefectus und sagte: "Soo ich muß dann mal weiter. Dieses Schreiben hat schon einen langen, staubigen Weg hinter sich. Es ist für den Praefectus Alexandria et Aegyptus. Irgend so ein Tylusier hat es in Antiochia abgegeben und was von einem Römer auf seinen Karawanenweg gefaselt." Der Postbote hatte nicht besonders gut zugehört, galt seinem eigenen Interesse doch mehr die Flucht aus der Einöde. Noch immer davon überzeugt was total Unwichtiges zu transportieren, erhob sich Agilis und streckte den Rücken durch. "Wah is das heute heiß hier..."

    -Fortführung-


    Oh wie schön der Tag, wie wunderbar das Ziel. Als Agilis die Grenze zur Provinz Alexandria et Aegyptus überquerte, stieß ihm noch der selbe Sand ins Gesicht, der auch Syria ständig heimsuchte und die Leute in die geschützten Städte trieb. Er war auf Anraten die wilden Stürme des Winters zu meiden über Land gereist und hatte auf seiner Route die Stationen von Apamea, Epiphania, Emesa, Lapdicia ad Libanum, Heliopolis und Damascus zum Auffrischen genutzt. Im weiteren Verlauf traf er noch Kollegen in Paneas, Tiberias, Ptolemais, Caesarea, hielt sich dann am Meer und durchquerte dabei zum Pferdewechsel und auffrischen der eigenen Kräfte Aelia Capitolina, Raphia um in die fruchtbaren Tiefen des Nils einzureiten. Dort gab es mehr Weide- und Ackerland, als Städte. Der Cursus Publicus betrieb aber trotzdem Stationen die eben auf dem Weg lagen und aus festen Häusern mit Stall, Herberge, Werkstatt und Officium bestanden. Oft waren sie besser ausgestattet als eine reine Postaufnahmestation in der Stadt. Schon des guten Platzangebots war diese Tatsache geschuldet. So reparierte man hier Wagen und Räder, hielt ganze Regionsbestände in Schuss und verpflegte eine Vielzahl Tiere, die es dann auch einfacher als in einer Stadt zu verteilen galt.
    Irgendwann erreichte der Tabellarii Dispostii Pelusium. Dort zeichnete sich eine Eigenart des Nils im Winter ab. Er mußte den Weg bis weit in den Süden nach Memphis nehmen, weil der Spiegel des Nils zu hoch war, um ihn sicher zu überqueren. Auch fand er keine Fähre, die das Risiko übernahm ein Pferd mit zu transportieren. So machte er den Umweg widerwillig aber als einizigste Lösung und kam schließlich völlig geplättet an den Toren von Alexandria an. Seine Kleidung wieß auf woher er kam, sein Pferd trug ebenfalls Geschirr in postalischer Struktur. Er selbst konnte nichts mehr sagen. Petellius Agilis brauchte Wasser, ein Laib Brot und einen Schraken zum pennen. Er schleppte sich auf den eigenen Füßen durchs Tor und steuerte die Mansiones des Cursus Publicus an. Das Pferd gab er an der Stadtgrenze in behutsame Hände, denn dort stand immer ein Knecht des CP herum, der jene Pferde nach all zu langem Ritt 'sicherte'....

    Das ein Tabellarius weit rum kam, das wußte bereits jedes römische Kind. Manchmal waren diese weiten Reisen Abenteuer, einige davon wurden zu Entdeckungsreisen und andere wiederum führten die Männer auf ihren Pferden in die kargesten Provinzkäffer von wo sie nie zurückkamen. Naja zumindest Agilis empfand das so, denn er war aus dem impulsiven Leben in Damascus gerissen, um ein paar Tiere nach Antiochia zu verschiffen. Das war nicht leicht, denn Damascus lag nicht am Meer. Aber die scheinbar großartige Aufgabe entpuppte sich als Vorhölle. Es ging schief, was nur schief gehen konnte und er verpasste den Termin um zwei lange Tage. Zu guter letzt wollte der Hirte die Tiere nicht mehr nehmen und der Cursus Publicus war damit beschäftigt das Streitpapier zwischen Antiochia und Damascus hin und her zu befördern. Am Ende einigte man sich doch, aber Agilis saß nun in diesem Provinzkaff fest und wartete täglich auf Post, die ihn zurück nach Damascus brachte oder wenigstens aus dieser Öde heraus.


    Er lehnte auf dem Stuhl. Der Stationarius war ein alter Herr. Dessen Worte waren jenen des Tabellarius so fremd, das sie sich schweigsam anstarrten oder ignorierten. Die Hitze tat ihr Übriges und die Mistkäfer, Fliegen und Mücken den Rest. Immer wieder klatschte eine Hand auf den Tisch, die Wade oder den Arm. Doch oft schlug sie einfach nur daneben und ließ ein schmerz verzerrtes Gesicht zurück. Agilis wischte sich den Schweiß von der Stirn und blätterte angewidert einige Tabulae durch. Er konnte sie fast auswendig und doch waren sie der einzigste Zeitvertreib, der ihm im Dienst blieb. Nichtmal das Pferd durfte er hier selbst versorgen. Dafür gab es Knechte und jene hassten es einen der 'edlen Reiter' im Stall zu haben. So zog es der Tabellarius vor im Officium zu hocken und im Fall der Fälle jener Erste zu sein, der 'Hier ich' rufen konnte, wenn es Arbeit gab.


    Wie lange mußte das noch so gehen. Tag ein Tag aus der gleiche Trott. Heute aber erbarmten sich die Mächte und ließen die Tür auffliegen. Mit dem Geruch von Äckern und Wiesen strömte auch ein Heer neuer Fliegen mit herein. Geführt wurden sie von einem in Stoffe gehüllte Person. Sie grüßte nicht römisch, aber irgendwie doch bekanntermaßen. Er stellte sich als tylusischer Händler vor und wollte einen Brief nach Alexandria aufgeben. Der Sack Münzen den er dazu gab reichte bis Tarraco. Keine Frage, Alexandria! Aegytus!! Petellius Agilis sprang auf.
    Dem Stationarius war es auch irgendwie recht, das der Kerl entlich verschwand und füllte bei der Zusage an den Tabellarius die Transportlisten aus, verbuchte das Geld und siegelte die Rolle mit dem Zeichen seiner Station. Der Tabellarius war schon hinaus. Trieb die Knechte an ihm Pferd und Reittuch zu richten und gab der Magd in der Küche eine Liste, was er als Essen und Trinken brauchte. Beim Schreiber holte er sich noch eine Stationskarte ab, die ihm die beste Route nach der Stadt am Nil aufzeigte und Mansiones bereit hielt. Noch ehe der Fremde -dessen Blick überraschter nicht sein konnte, über diesen Tatendrang- die Station verlassen hatte, war der Postreiter schon zu Pferd unterwegs.


    Ohne zu wissen, was er da für ein brisantes Schreiben transportierte...

    Ad
    L Flavius Furianus
    Villa Flavia apud Athenae
    Provincia Achaia



    Durus Furiano s.p.d.


    Mein Freund, Dein Brief erzeugte widersinnige Regungen in meinem Herzen! Voller Freude war ich, als ich Nachricht von Dir erhielt, doch bestürzt, als ich erfuhr, was Du mir zu berichten hast. Voller Trauer muss ich erfahren, dass Du in Deinen jungen Jahren dahinsiechen musst.
    Ich hoffe, es geht Dir inzwischen etwas besser! Ich werde den Göttern opfern und besondere Opfer geloben, wenn sie Dich von Deiner Krankheit befreien - Rom würde einen unsäglichen Verlust erleiden, würde es Dich nicht mehr wieder sehen - ganz zu schweigen von mir wie den Deinen! Das Schicksal ist grausam, dass es Dich gerade in diesen Zeiten, in denen Deine Familie und der Staat beherzte Männer wie Dich braucht, dem öffentlichen Leben entzieht.


    Ich darf Dir jedoch berichten, dass es Rom besser geht, als ich erwartet hatte, obwohl der Imperator Caesar Augustus weiterhin krank wirkt. Dem Senat wurden ungeahnte Freiheiten zuteil: Er kann nun sogar den Codex Iuridicialis erweitern und der Kaiser versucht, keinen Einfluss auf die Senatoren auszuüben, indem er gar nicht im Senat erscheint. Natürlich liegt dies vermutlich auch am Consulat seines Bruders, doch ich habe das Gefühl, dass der Senat dennoch von unserem neuen Kaiser profitiert.
    Die mangelnde Präsenz des Kaisers ist es allerdings auch, die mich beunruhigt: Man munkelt, er wäre sehr krank und könne seine Regierungsgeschäfte nur schwerlich wahrnehmen. Schon jetzt fällt auf, dass er sich sehr viel mehr auf sein Umfeld verlässt, als Iulianus dies getan hat. Insbesondere dieser neue Praefectus Urbi, den Valerianus mitgebracht hat, ist mir suspekt: Er scheint einer dieser Homines Novi zu sein und erhält ein Amt, das eigentlich nur Consuln zusteht!
    Ich liebe die alten Prinzipien der Macht, doch ich glaube, dass es einen starken Mann geben muss, der den Überblick wahrt über dieses gewaltige Reich, der im Krisenfall die Lenkung des Staates übernimmt und ich bin mir nicht sicher, ob Valerianus im Falle des Falles dazu in der Lage wäre.


    Aber genug vom Kaiser und seinen Problemen: Aelius Quarto ist dabei, das Rechtssystem im Sinne der Mores Maiorum zu ändern - ich glaube, er ist nicht unbedingt der falscheste Mann für diese Aufgabe. Er zieht den Senat durchaus zur Rate und nimmt Vorschläge bereitwillig auf.


    Doch auch von den Vorgängen in meiner Familia sollst Du erfahren: Tiberia Albina, Deine Verlobte, ist nach Rom zurückgekehrt und lebt nun unter meiner Aufsicht. Ich hoffe, die Verbindung unserer Häuser wird durch Deine Krankheit nicht allzu lange verschoben oder gar verhindert! Ich selbst hingegen scheine vom Schicksal getroffen zu sein: Eine geplante Verbindung mit dem Hause der Fabier kam nicht zustande, nun stehe ich weiterhin allein da. Doch möglicherweise ist dies ja auch von einer höheren Macht gewollt, aufdass ich meine Kräfte ganz dem Wohl des Volkes von Rom widme. Ich werde in jedem Fall Deine Bitte überdenken und möglicherweise in näherer Zeit eine Kandidatur ins Auge fassen. Doch dieser Schritt will gut überdacht sein, ich muss meine Verbindungen prüfen und sehen, ob ich eine derartige Wahl gewinnen kann.


    Mögen Dich die Götter schützen und heilen! Berichte mir, ob Deine Krankheit Dich verlassen hat! Vale bene!


    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    Alles schien glatt zu gehen. Der Verwalter der Pferdezucht aus Germania, Memmius Fuficius Gnipho hatte die Pferde schon vor zwei Tagen hier in Massilia abgegeben, wo sie bis zu ihrem Weitertransport nach Tarraco in einem Stall am Hafengelände gut versorgt wurden. Mit Rufus, den ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte, da dieser als Tabellarius in Italia tätig ist, war ein Treffen am heutigen Tag ausgemacht und so saß ich auf der Kaimauer und wartete bis sich ein Schiff des Cursus Publicus endlich hier einlaufen würde. Ein reges Treiben war im Hafen zu sehen, sowie ein kommen und gehen von Schiffen, doch bis jetzt war das Schiff, auf das ich wartete noch nicht dabei. So langsam machte ich mir Sorgen. Sollten wieder Piraten ein Schiff aufgebracht haben. Ich ließ die Beine ins Wasser baumeln und wartete weiter.


    Einen halben Tag später endlich lief das Schiff ein und am Bug sah ich schon meinen alten Kumpel Rufus, der zur Begrüßung schon seine Hand hob. Das Schiff hatte schließlich im Hafen festgemacht und wir organisierten erst einmal den Weitertransport, bevor ich mich mit Rufus auf den Weg in die Hafentaberna machte, während die Sklaven das Gepäck und die Pferde aufluden. Nach einigen Bechern verdünnten Wein und eingelegtem Fisch, verließen wir die Taberna wieder und bereiteten die Abreise vor.


    Am Abend endlich, das Licht des Mondes tauchte schon in das Wasser, war alles bereit für die Weiterfahrt. Ich verabschiedete mich von Rufus, der wieder gen Ostia fuhr und ich mich auf den Weg in Richtung Tarraco machte. Immer mit einem leicht mulmigen Gefühl im Hinterkopf, denn Piraten waren immer und überall zugegen.

    Tyrus, Syria


    Caesarea und Sebaste waren inzwischen durchquert. In Sebaste hatte er sein Reittier und einige Worte mit dem ansässigen Vorsteher der dortigen mansio gewechselt. Nun führte ihn sein weiterer Weg nach Berytus, stets weiter an der Küste entlang, bis er schließlich Zeugma erreichen würde. Doch bis dahin war es noch weit, und selbst wenn er sein Pferd zur größten Schnelligkeit antriieb, würde es noch viele Tage dauern, bis er dort angekommen war...

    Hierosolyma, Syria


    Agilis wischte sich den Schweiß von der Stirn und trieb sein getreues Pferdchen zu einer schnellen Gangart an. Sein Ziel war die Stadt Zeugma, doch bis er sie erreichte, hatte er noch einen langen Weg vor sich, denn gerade erst war er in Hierosolyma aufgebrochen. Syrische Briefe für die nordöstlichen Gefilde wurden in Zeugma gesammelt und bisweilen von einem tabellarius dort abgeholt. Heute war Agilis dieser Jemand. In der Tasche befanden sich bereits einige weniger wichtige Briefe, die auch den Landweg gehen konnten und nicht übers Wasser geschafft werden mussten. Überhaupt bestand derzeit ein Mangel an Reisegeldern beim cursus publicus, da musste man sparen, wo es eben ging. Und eine Seezustellung war nun mal teurer als die längere Variante über Land.


    Was Agilis noch nicht ahnte, war, dass sich auch ein kleiner, aber nicht zu missachtender Stapel anderer Briefe in seiner Posttasche befand. Und die würden wohl jetzt eine Kleinigkeit länger brauchen als es üblich war...

    Wieder gelang es dem Cursus Publicus dieser Wochen das Mare Internum zu bändigen und die weiten, trockenen Wege bis zu jener Poststation zurückzulegen, die das Ende der Welt markierte oder zumindest jener Zivilisierten.


    Der Bote brachte Post aus Germanien daher und lud sein Beipferd mit allerlei Briefen und kleinen Kistchen auf Normgewicht, um dann den Rückweg zum Hafen anzureiten. Auch dies war kein leichtes Brot, jedoch war der Ritt gen Heimat schon immer der Angenehmere...


    Zu verbringen an die Legio I (persönlich).



    Legatus Legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio I
    Duro Europos


    -Persönlich-


    Legatus,


    ich war überrascht gerade von Dir einen Brief zu erhalten,
    doch du hast Recht, in Zeiten wie diesen, sollten wir unsere Diskrepanzen beilegen und miteinander an einem Strang ziehen.


    So gesehen überraschte mich dein Schreiben dann doch nicht.


    Ja, die Nachricht erreichte mich vor einigen Tagen und noch am selben Abend rief ich den Stab der II. zusammen und habe vor diesem meine Loyalität zum Caesar erklärt, so es mir auch der Stab gleich tat, sowie die gesamte Legio II und die ganze Provinz.


    Deine Sorge sowie dein Hinweis sind also unbegründet und unnötig gewesen, dennoch ist es gut, zu wissen, dass auch am anderen Ende des Imperiums der letzte Wunsch des Kaisers beachtet wird.


    Mögen die Götter mit dir und deinen Männern sein




    Feldpost



    An
    Tribunus Angusticlavius
    Appius Terentius Cyprianus
    Legio I Traiana
    Parthia


    Salve Bruder,
    Ich habe soeben die schreckliche Nachricht erhalten, dass der Imperator verstorben ist. Ich hoffe es geht dir gut und du wirst Gesund nach Hause zurückkehren.
    Erkennt die Legio I den Caesar als Imperator an und wie sieht es mit den Kräften in Armenia aus?
    Ich weiß das ich mich lange nicht mehr gemeldet habe, aber ich hoffe du verzeihst mir dies.


    Vale Bene,
    Q. Terentius Alienus

    Mit dem Boten aus Rom würde ein Packesel zurücklaufen müssen, um den Schwall Briefe fortzubekommen. Das lohnte sich ja mal richtig.


    Doch vorerst war er es, der noch ein Schreiben in das Regal sortierte, das dafür angelegt war Briefe zur Legio I zu befördern.



    Ad
    Iuliam Helenam
    - Feldpost -
    Parthia, JWD




    Salve, Iulia Helena,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Vaters Marcus Iulius Lepidus versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einzige Erbin in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf 5 Trauben, 14 Brot, 36 Landwein (Kanne), 1 Dattel, 6 Falerner, 11 Honigwein (Kanne), 1 Grundstück.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Vater sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]




    ROMA, NON FEB DCCCLVIII A.U.C. (5.2.2008/105 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma



    Dann befüllte er die Ledertaschen und verschloss sie mit dem dafür vorgesehenen Siegeln. Irgendwann am nächsten Tag wollte er sich auf den Weg zum Mare Internum machen. Da war keine Eile geboten, um das nächste Schiff zu erreichen, hatte er noch drei Tage Zeit...

    An
    Legatus Legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio Prima Traiana Pia Fidelis
    Parthia


    Salve, Tiberius Vitamalacus!


    Es ist lange her, dass wir miteinander von Angesicht zu Angesicht Worte wechselten, und länger noch scheint mir jener Tag in der Ferne zu liegen, an welchem Du einen verzweifelten Narren davon abgehalten hast, die größte Dummheit seines Lebens zu begehen. Doch lasse Dir zuerst von mir zu Deiner Erhebung in die Reihen der Legaten gratulieren, ich könnte mir kaum einen Mann denken, der es mehr verdient hätte. Auch wenn wir wenig von dem erfahren, was im fernen Osten vor sich geht, so kann ich mir doch vorstellen, dass Deine Tage voller Pflichten sind, und die Nächte kaum ausreichen mögen, um den Geist und Körper auf einen neuen Tag der Strapazen vorzubereiten, so mögen Dir diese Zeilen ein wenig der Erfrischung verschaffen, die man so nötig braucht, wenn einem die Sorge um viele bewegt.


    Das Wissen um die Pflicht hat mich nun auch ereilt, konnte ich dies zwar als Priester des Mars oft genug kosten, ist es doch kaum mit einem wirklichen Amt zu vergleichen, in welches einen der Wille der Senatoren Roms erhob. Du wirst es sicher gehört haben, dass mir der Kaiser die Ehre erwies, mich in den ordo senatorius zu erheben, was mir die Kandidatur zum Vigintivirat ermöglichte, und erfreulicherweise schienen die patres conscripti geneigt, dem Wunsch des Kaisers nachzueifern und wählten mich mit großer Mehrheit in das Amt, das ich mir gewünscht hatte - nun verbringe ich meine Tage per pedes[/I als [I]tresvir capitalis, und glaube, dass ich bald ebenso viele stadien gelaufen bin wie es Deine Legionäre auf dem Marsch in das Gebiet der Parther haben ableisten müssen, allein ich bin auf Rom beschränkt. Bisher sind die aufsehenerregenden Kriminalfälle leider ausgeblieben, so beschäftige ich mich mit den alltäglichen Sorgen der Bürger und empfinde dieses Amt letztendlich fast wie das eines Priesters, wenngleich die Opferpraxis fehlt - oftmals genügt es den Menschen auf der Straße, überhaupt jemanden zu haben, der ihren Sorgen Beachtung schenkt, sie gieren nicht nach einer direkten Lösung, vielmehr nach der Aufmerksamkeit eines vermeintlich wichtigen Mannes.


    Dennoch empfinde ich meine Arbeit als durchaus erfüllend und zufriedenstellend, sie offenbart Einblicke in das tägliche Leben unseres Volkes, die mir sonst wohl kaum gegeben gewesen wären, als Priester verlässt man den Tempel selten genug. Ich werde im Anschluss meiner Zeit als Vigintivir den Kaiser um ein Militärtribunat bitten, die erforderliche Prüfung der academia militaris habe ich bereits abgelegt, und hoffe, Du kannst mir einen guten Rat erteilen, wie ich mich ansonsten auf diese Zeit angemessen vorbereiten kann, um nicht als unwissender Neuling allzu peinliche Fehler zu begehen. Letztendlich fehlt mir die Ausbildung eines Soldaten, auch wenn ich mich glücklich schätzen kann, meinen Körper bei Kräften gehalten zu haben, ist dies wohl kaum mit dem Können und der Kraft eines Mannes vergleichbar, der täglich Waffen und Gepäck zu schleppen hat. Wie hast Du Dich seinerzeit auf Dein erstes Militärtribunat vorbereitet? Ich muss gestehen, ich weiss wenig mehr als die Literaten bieten, und es wäre mir unangenehm, als unbeleckter Neuling dem üblichen Vorurteil zu entsprechen, das bei patrizischen Tribunen sehr oft gebraucht wird.


    Ansonsten geht in Rom im Grunde alles seinen gewohnten Gang - Du wirst sicherlich vernommen haben, dass sich ein Octavier auf den Stufen des Senats das Leben nahm, als er bei den Wahlen versagt hatte, seitdem scheinen mir die Götter Rom zu zürnen, doch sicher ist dies noch nicht, muss ob dessen doch ein Sühneopfer des Senats abgewartet werden. Mit Freuden indes habe ich vernommen, dass wir in Zukunft wohl familiäre Bande miteinander knüpfen werden - Dein Mündel Tiberia Albina und mein Verwandter Flavius Furianus im Stand der Verlobung zu sehen war eine überraschende, aber sicher nicht unangenehme Entwicklung. Sollte Dein Mündel irgendwelcher Dinge bedürfen, zögere nicht, sie mir zu nennen, denn mein Verwandter ist ob seines Amtes wieder gen Hispania gereist und wird sich wenig nur um seine Braut kümmern können, die Pflicht nimmt für ihn einen hohen Stellenwert ein. Es wäre mir jedenfalls ein Vergnügen, jenen Dienst zu erwiedern, den Du mir erwiesen hast, ohne mich zu kennen, und für den es kaum einen Gegenwert wird jemals geben können.
    Ich schließe mit der Hoffnung, dass Dich diese Zeilen bei guter Gesundheit und nach einem siegreichen Kampf erreichen,


    Flavius Aquilius


    [Blockierte Grafik: http://img165.imageshack.us/img165/6836/wappentiberiaiiac7.png


    An Tribun*
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio Prima
    Syria/ Parthia



    Hallo Vitamalacus,
    Ich habe mich seit damals bei dir noch nicht gemeldet. Das kommt davon, weil ich sehr viel erlebt hatte. Ausserdem glaube ich, dass du sowieso nicht soviel Zeit hast, Briefe zu lesen oder gar auf sie zu antworten.


    Ich habe mich hier sehr gut eingelebt und bekam sofort den Posten des Duplicarius der Turma I, dank deiner empfehlung. Mit den Equites hatte ich anfangs etwas probleme, da sie ungern unter einem Patrizier dienen wollten, doch dass hat sich mittlerweile gelgt. Eine erste Mission habe ich sogar auch schon hinter mir, sie ging nach Memphis. Leider dauerte die Reise unerträglich lange, da der Ochsenkarren nicht so schnell mitkam, wie ich gerne gewollt hätte.
    Wir mussten dort eines dieser Nilungeheuer abholen und brachten es nach Alexandria, dort ging die Reise für das Tier dann weiter nach Rom.


    Kurze Zeit danach wurde ich befördert und bin nun der Decurio meiner Einheit, da der alte Decurio versetzt wurde. Es wäre schön, wenn wir uns mal wiedersehen würden, doch ich denke, dass dies so schnell nicht der Fall sein wird. Grüße mir deine Verlobte...




    Sim-Off:

    * Ich weiß, er ist mittlerweile Legat, aber das weiß meine ID noch nicht



    Ad
    Kaeso Caecilius Macro
    - Feldpost -
    Legio I in Parthia
    Parthia, JWD


    Salve, K Caecilius Macro,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Bruders Quintus Caecilius Metellus versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einziger Erbe in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf: 6983.50 Sesterzen, 20 Eier, 2 X Spende für die Acta, 2 Fässer Bier


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Bruders der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Bruder sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]




    ROMA, ANTE DIEM X KAL IAN DCCCLVIII A.U.C. (23.12.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma






    Ad
    Tiberius Artorius Imperiosus
    - Feldpost -
    legio I in Parthia
    Parthia, JWD



    Salve, Tib. Artorius Imperiosus,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Schwester Artoria Crista
    versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einer von drei Erben in Frage kommst, beläuft sich der auf Dich entfallende Vermögensanteil auf 3.00 Sesterzen, 3 Brot und 2 Oliven


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den auf Dich entfallenden Vermögensteil auf die anderen Erben aufzuteilen.


    Mögen die Götter Deiner Schwester sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, ANTE DIEM X KAL IAN DCCCLVIII A.U.C. (23.12.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma


    Der Postversand zur Front lief noch durchaus zügig. Aber auch der Weg von Syria nach Rom und andere wichtige Städte des Reiches war vom Zusammenbrechen bedroht. Denn mit jedem Tag dichteten sich die Winde zu einem Sturm, trafen nurnoch wenige Seeleute in den Häfen ein, um ihr Schiff auch den neuerlichen Gefahren auszusetzen und wieder ins Meer zu stechen.


    Neben den letzten Briefen der Legionäre, gab es natürlich auch wieder Post zu den agierenden Truppen an der Front. Hier in der letzten Station an der Grenze zum Feindesland war Schluss für den Cursus Publicus. Weiter würde man wie die letzten Monate auch nicht gehen. Die Briefe blieben also liegen, bis wiedermal eine Reitercohorte aus dem äußersten Osten kam, um Post und Frachtgut mit zurück zum Feldlager in Parthien zu nehmen.



    Ad
    Appius Terentius Cyprianus
    Tribunus Angusticlavius Legio I Traiana Pia Fidelis
    Salve lieber Cousain,
    du brauchst dir um einen Virtus keine Sorgen zu machen, wenn ich sterbe, was die Götter noch lange verhindern mögen, dann im Kampf für das Imperium Romanum! Was meine Brüder zu ihrem Entschluß gebracht hat unterliegt allerlei Gerüchten und ich habe mit den Auswirkungen zu kämpfen,...genau wie dein Bruder Quintus. Er ist ein sehr guter Offizier aber unnahbar und sehr ernst. Selbst mir gegenüber. Übrigens unser Cousain Marcus.T.Lupus hat sich auch zur Secunda gemeldet! Wir konnten ihn noch gerade davon abhalten sich bei der Ala in Confuentes einzuschreiben. Ich werde mal ein Auge auf ihn werfen.
    Er hat mit seiner Grunsdausbildung noch nicht begonnen.
    Was mich betrifft so habe ich Duccia Venusia, der Gemahlin des Primus Decimus Magnus um Klientenschaft gebeten. Sie ist Curator der Schola athenensis hier in Mogontiacum und hat eine beispiellose Karriere hinter sich. Nun sie hadert noch ein wenig, weil glaubt mir keinen Nutzen zu bringen. Doch ich hoffe bei ihr meine Intellektuellen Fähigkeiten ausbauen zu können. Eine Empfehlung beim Imperator für höhere Weihen erhoffe ich mir durch meine Familie. Falls nötig,...ich hoffe jedoch durch mein verhalten und meinen Virtus Anerkennung und Rang zu finden.
    Hier in unserer Gegend treiben ein paar Latrones ihr Unwesen,...es wird wohl früher oder später eine Kampagne geben. Sie plündern und brennen alles nieder. Man munkelt sie wären organisiert,...vielleicht sind ein paar Ex-Auxilliare dabei, Deserteure oder ähnliches.
    Naja, hier ist zwar was los, aber ich denke du bist wohl im Moment der aktivste Terentier!
    Ich hoffe dir geht es wohl und freue mich dich nach dem Feldzug wohlbehalten wieder zu sehen.


    Vale bene
    Gaius Terentius Primus
    Eques, Legio II Mogontiacum