Beiträge von Lucius Celeripes

    Ein kurioserweise im stadtrömischen Hauptpostamt statt im palatinischen Postofficium abgegebenes Amtsschreiben erreichte nach langer Reise Mogontiacum und die dort befindliche Casa Domitia. Die erwähnten Umstände des Aufgebens dieses Briefes beim Cursus Publicus mochten auch der Grund für die bei diesem launischen Wetter eher gemächliche Nachrichtenbeförderung in die Provinz sein. Denn mal ehrlich: So wichtig würde so eine Privatkorrespondenz schon nicht sein....



    Ad
    F. Domitius Massula
    Casa Domitia
    Mogontiacum, Provincia Germania Superior



    Verehrter Domitius,


    wie du in deiner Funktion als Princeps Praetorii bestimmt schon die eine oder andere Erfahrung gemacht hast, mahlen die Mühlen in Rom mitunter sehr langsam.


    Bei der Durchsicht einiger Unterlagen meines Vorgängers, ist mir, als neuem Procurator a libellis des Kaisers, ein Schreiben in die Hände gefallen, dass du vor einiger Zeit verfasst und an die Administratio Imperatoris übermittelt hast. Du bewirbst dich darin um einen Posten am Kaiserhof.


    Wie es der Zufall will, bin ich gerade dabei einige Umstrukturierungen vorzunehmen und suche dazu fähige Männer, welche die Administratio Imperatoris mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung im Bereich der Verwaltung verstärken können.


    Da dein Schreiben schon einige Zeit zurück liegt, möchte ich dich fragen, ob du nach wie vor zu einem Umzug nach Rom bereit wärst und dir vorstellen könntest, in die Administratio Imperatoris berufen zu werden.


    Ich bitte dich, mir diesbezüglich eine Nachricht zukommen zu lassen.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~



    Zufrieden bewegte sich das Köpfchen des Postbeamten auf und ab.


    "Wie dus wünschst, so solls gescheh'n.
    ..
    Bevor ich aber .. lass dich geh'n,
    ..
    Darfst du nochmal .. hier .. drüberseh'n."


    Er schob die Übersicht, die er beiläufig (man merkte es an seinem wortgruppenweisen Sprechstil) editiert hatte, seinem Gegenüber entgegen.


    "Wenn du noch einen Fehler fin'st,
    der dich nur schief von dort angrinst,
    dann lass es mich wissen.
    Ich mach dann, dass sich die Fehler ver..krümeln."


    Der Mitarbeiter des Cursus Publicus grinste etwas schalkhaft und wartete noch ab, ob jetzt soweit alles in Ordnung wäre.

    Der Mitarbeiter des Cursus Publicus nickte.


    "Ich grüße freundlich dich zurück
    und folge dir das kleine Stück
    deiner ausgeführten Sage.
    Doch du erlaubst noch eine Frage?
    Möchte wirklich der Legat,
    dass er allein die Wertkart' hat?
    Oder würd' ers mehr begrüßen,
    wenn auch die seine Familiy *
    mit ist von dieser Partie,
    und könnte ebenfalls genießen
    von'ner Wertkarte Vinicia?
    Sag, nein oder ja?"


    Denn ganz ehrlich fand es der Postbeamte ja selbst nicht sonderlich erquicklich, dass ihm solche ganz persönlich zugeschnittenen Wertkarten nicht selten Extraarbeit machten: Hier hatte er erst die eben bekommene Information benötigt, dass der Statthalter der Erbe des verstorbenen Karteninhabers war. Morgen würde der Statthalter vielleicht seinem Sohn und seiner Frau ausdrücklich erlauben wollen, dass auch sie Briefe auf diese Wertkarte verschicken konnten. Dann würde der Mitarbeiter des Cursus Publicus für eine solche Eintragung wahrscheinlich wieder mit einem Boten bedacht werden.. Und dann gab es bestimmt noch tausend andere Gründe, an die er hier gar nicht alle dachte, weshalb er diese Art von Wertkarten nicht gerne ausstellen mochte....


    Sim-Off:

    * Ich habs mal extra als "Familie" wie "Familienwertkarte" bezeichnet, obwohl im Allgemeinen ja nur der Gensname hier für die Familienwertkarten verwendet wird.

    Der Tabellarius hielt kurz inne, als ihn der offenbare Adressat noch ansprach. Dazu lächelte er, weil er nicht wusste, was er sagen sollte, bei den ersten Worten seines Gegenübers. Erst die Frage am Ende ließ ihn doch gehörig aus allen Wolken fallen: "Ähm.. Also.. Ich weiß nicht. Mir hat niemand irgendwas von irgendeinem Geld erzählt oder mir gesagt, wie das zu euch kommt, oder mir gar welches gegeben." Er zuckte nur hilflos mit den Schultern. "Aber wenn das so richtig viel Geld ist, wie du meinst, dann wurden vielleicht auch einfach die Praetorianer mit dieser Aufgabe betraut. Ich meine, nicht dass der Cursus Publicus in solchen Sachen unzuverlässig wäre! Sogar Klagen mit der entsprechenden Gebühr wurden schon aus den Provinzen nach Rom mit dem Cursus Publicus verschickt!" Und 500 Sesterzen waren ja auch schon nicht wenig und ja ganz wichtig dafür, dass die Klage dann auch entsprechend angenommen wurde. "Doch die Praetorianer sind ja dem Cursus Publicus eh übergeordnet und zum Bewachen einer solchen Geldmenge einfach viel besser in der Lage." Richtig viel Geld auf Reisen zog ja bestimmt auch Räuber an, mit denen ein Postbote sonst eher weniger zu rechnen hatte, weil man ja sonst schlecht sah, ob ein Tabellarius heute wieder fünf kleine Goldmünzen für eine Klage im Gepäck hatte oder eben nicht....


    Sim-Off:

    Kurzum: Auch auf dem Konto des CP ist bisher kein 15.000 Sz.-Betrag eingegangen, den ich dir irgendwohin weiterleiten könnte. - SF.

    Wenn eine Feier aus einem einfachen Tag einen Feier-tag machte, dann waren beim Feiern der Feier natürlich auch die gerade in der Stadt befindlichen Tabellarii mit von der Partie! Mit der Postaustragung liefs an und direkt nach solchen Feier-tagen dann natürlich automatisch immer ein bisschen langsamer...



    Princeps Praetorii
    F. Domitius Massula

    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Provincia Germania Superior




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    F. Domitio Massulae s.d.


    Hiermit teilt dir die kaiserliche Finanzabteilung mit, dass aus Rom 15.000 Sesterzen für die Provinzkasse zu erwarten sind. Die Mittel stehen zur freien Verfügung, jedoch sind die Mittel durch den Legatus Augusti pro Praetore Vinicius anzuweisen. Des Weiteren erwarten wir Bericht wie die Mittel verwendet werden.


    Die Sesterzen werden durch den Cursus Publicus übergeben.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~



    Eh ich reime Erb' und Erbe, / mach ich lieber, dass ich sterbe., dachte sich der Postbeamte uns grinste in sich hinein.


    "Wie du wünschst, so will ichs machen.
    Das Briefchen hier kommt zu den Sachen,
    die heute noch auf Reisen geh'n.
    Und wenn wir uns dann wiederseh'n,
    dann kannst du gerne mir berichten
    von der drögen Erbgeschichten
    und deren Ausgang ganz am Ende.
    Bis dahin, denke ich, bewende
    ich die Sache hier für nun.
    Gibt ja auch so genug zu tun."


    Damit nahm er den Brief, kontrollierte eine korrekte Adresse, steckte ihn in die richtige Versandbox und strich die Wertkarte der Regia ab.


    "Noch eine Frag', bevor du mich
    für jetzt und heute lässt im Stich:
    Warum nun nennst du mich 'nen Großen?
    Oder wolltest du damit anstoßen
    auf meine kleine Reimerei?
    - Naja, wie letzten Endes dem auch sei,
    kann ausdrücklich ich nur hoffen,
    dass du nüchtern wie besoffen
    mich nicht versuchst zu provozieren.
    Niemand weiß, was könnt' passieren.."

    Der Beamte schmunzelte und machte eine wegwerfende Handbewegung.


    "Ach, i wo! Das musst du nicht.
    Das mach nur ich, ich kleiner Wicht."


    Dann nahm er das Geld (zählte natürlich auch kurz nach) und schrieb eine Quittung.


    "Hier, bitte sehr. Und dankeschön.
    Der Brief wird gleich auf Reisen geh'n."


    Damit wurde die Quittung dann an den zwischenzeitlich schon halb wieder rausgestürmten Soldaten übergeben:

    Quittung


    über
    10.00 Sesterzen
    für einen Brief


    von Praefectus Alae I. Quintilius Sermo (GER)
    an die Administratio Imperatoris (ITA)


    ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.)


    P. Tantasianus Gryllus, Stationarius in Mogontiacum.



    "Dann, auf Wiederseh'n und bis die Tage!
    Denn du kommst ja wieder, keine Frage."


    Das hatte er selbst gesagt. Also nochmal einen Handgruß gemacht und dann den Brief in die Spur bringen....

    Sim-Off:

    Ich glaub, du meinst nicht Pronto, sondern Presto, oder? Falls wir uns hier auf musikalischem Gebiet bewegen.... :D


    Oje, hatte sich das also sogar rumgesprochen, dass er hier eine Wette verloren hatte. Dann gab es spätestens morgen wahrscheinlich einen Anschiss vom Postpräfekten dafür! Da kam ihm ein spontaner Geisterblitz: Er tat einfach so, als wäre das ein Gag! Genau, ein Werbegag für den Cursus Publicus von Germania Superior - ganz nach dem Motto: Bei uns kannst du während der Arbeit sogar noch dichten und dich weiterbilden! Der Postpräfekt würde ihm vermutlich dennoch den Kopf abreißen. Aber wenigstens versuchen konnte man es ja mal....


    "Hallihallo und guten Tag!
    Du hasts gehört? Dann bitte sag,
    wie kommts, dass du mich nennst 'nen Großen?
    Denn weder kann ich an die Deck' hier stoßen,
    noch bin ich lyrisch ein Genie
    - und wer mich kennt, weiß: Ich wars nie."


    Ein kurzes Schmunzeln glitt dem Postbeamten übers Gesicht, während er die Liste mit den Wertkarten raussuchte.


    "'Ne Wertkarte Vinicia....
    Ich schau mal nach, doch.. hmhm.. ja,
    da muss ich leider dich enttäuschen,
    denn von einer reinen solchen
    steht hier nirgens was geschrieben.
    Allerdings.. beim Überfliegen
    fand den Nam'n Lucianus ich.
    Dieser hatt' wohl nur für sich
    ganz persönlich ein Kärtchen erstellt
    zum Verschicken der Post in die weite Welt."


    Hier machte der Mitarbeiter des Cursus Publicus eine kurze Pause und dachte nach.


    "Doch dieser Mann ist tot, nicht wahr?
    Das heißt, die Wertkart' ganz und gar
    fällt seinen lieben Erben zu.
    Folgendes ich deshalb tu:
    Ich frage dich, ob der Legat
    das Erb' Lucians bekommen hat.
    Denn hat er das, ists kein Problem.
    Hat ers nicht, so sollt' er seh'n,
    dass Nutzerlaubnis er erhält
    von wem auch immer auf der Welt,
    der sich den rechten Erb' Lucianus' nennt."


    Damit war wohl erstmal alles gesagt. "Mehr mir vorerst nicht auf den Nägeln brennt.", beendete er kopfschüttelnd also noch den letzten Reim und erwartete dann gespannt die Antwort(en) seines Kunden.

    Während es auf umgekehrter Strecke eine kleine Verzögerung durch einen Reitunfall gab, kam die Post aus Rom ganz und gar planmäßig in Mogontiacum an:



    Ad
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Mogontiacum
    Provincia Germania Superior



    Salve Legatus Vinicius Hungaricus!


    Unser Imperator Appius Cornelius Palma Augustus hat in einem Akt der Güte und Weisheit dem an ihn herangetragenen Wunsch von Vertretern der Civitas Mogontiacum entsprochen, jener Siedlung die auch dein Statthaltersitz ist, die Rechte eines Municipiums zu verleihen. Die von den Vertretern der Stadt erarbeitete und von der Administratio Imperatoris überarbeitete und genehmigte Lex Municipii wird dir beiliegend zu diesem Brief zugesandt. Unser Imperator Appius Cornelius Palma Augustus unterstützt das Ansinnen der Vertreter der Stadt, die Erhebung Mogontiacums zum Municipium mit einem Fest an den Kalenden des Martius zu begehen.


    ~~Administratio Imperatoris~~




    Lex Municipii Cornelii Mogontiacensis


    I. De Civitate
    Das Municipium Cornelium Mogontiacensis besteht aus der Gemeinschaft ihrer Municipes. Municeps ist, wer in die Bürgerliste von Mogontiacum eingeschrieben ist und die Voraussetzungen erfüllt, die per Decretum Decurionum geregelt werden. Er hat dann auch das Recht zur Wahl ihrer Magistrate sowie zum Vollzug aller weiteren Rechtshandlungen gemäß dieser Lex.
    Zum Territorium des Municipium Cornelium Mogontiacensis zählen alle Vici, Viculi und Villae, die in die Regesta Territorii eingetragen sind.


    II. De Pontificibus
    Pontifices des Municipium Cornelium Mogontiacensis sind diejenigen, die durch einfache Mehrheit von den Decuriones aus diesen gewählt werden. Sie haben das Recht, bei den Spielen und öffentlichen Opfern die Toga Praetexta zu tragen. Sie haben die Aufsicht über den Cultus des Municipium und und stehen den Decuriones und Magistrati mit Rat zur Seite. Sie und ihre Kinder sind vom Kriegsdienst und allen Munera freigestellt.


    III. De Duumviris iure dicundo
    Duumviri iure dicundo des Municipium Cornelium Mogontiacensis sind diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der ehemaligen Aediles dazu gewählt werden und mindestens XXXII Jahre alt sind. Die Dauer ihrer Amtszeit beläuft sich auf ein Jahr. Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, die Toga Praetexta zu tragen, sowie eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse in ihrem Officium zu unterhalten. Sie sollen spätestens drei Tage nach ihrem Amtsantritt vor den versammelten Decuriones die Feiertage des kommenden Jahres verkünden. Des Weiteren üben sie die Gerichtsbarkeit über die Municipes aus, leiten die Contiones der Decuriones, führen die Aufsicht über die Stadtkasse, weisen den Magistrati ihre Aufgaben zu, prüfen ihre Arbeit und entscheiden über Vergabe öffentlicher Aufträge und Verpachtungen. Darüber hinaus leiten sie sämtliche Wahlen und Abstimmungen der Municipes oder Decuriones. Für ihre Beschlüsse haften sie mit ihrem Vermögen und zum Antritt ihres Amtes haben sie ein Pfand von 500 Sesterzen in die Stadtkasse zu legen, das sie am Ende ihrer Amtszeit zurückerhalten, wenn sie ihr Amt rechtschaffen ausgeführt haben.


    IIII. De Quaestore
    Derjenige, der durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der ehemaligen Aediles zum Quaestor gewählt wird und mindestens XXVII Jahre alt ist, wird für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Quaestor des Municipium Cornelium Mogontiacensis. Er hat während seiner Amtszeit das Recht, eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse zu unterhalten. Er hat das Recht und die Macht, die Stadtkasse nach dem Willen der Duumviri zu verwalten, Einnahmen und Ausgaben gewissenhaft aufzuschreiben, die Steuern des Municipium einzuziehen und pünktlich an die Procuratores abzuführen. Für seine Beschlüsse haftet er mit seinem Vermögen und zum Antritt seines Amtes soll er ein Pfand von 500 Sesterzen in die Stadtkasse legen, das er am Ende seiner Amtszeit zurückerhält, wenn er sein Amt rechtschaffen ausgeführt hat.


    V. De Aedilibus
    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, werden für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Cornelium Mogontiacensis. Sie wahren die öffentliche Ordnung. Dazu haben sie während ihrer Amtszeit das Recht, eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse zu beschäftigen. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen und öffentliche Spiele abzuhalten. Die Aedile haben Verstöße gegen die öffentliche Ordnung und Vergehen gegen das Municipium und dessen Eigentum aufzuklären und die Täter der Gerichtsbarkeit der Duumvirn zu überantworten.Die Aufgaben der Aedile werden von den Duumvirn zu Beginn ihrer Amtszeit konkretisiert und zugeteilt.


    VI. De Magistris Vici
    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Vicani ihres Vicus aus der Reihe der Municipes dieses Vicus zu Magistri Vici gewählt werden, sind für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Magistri Vici ihres Vicus. Sie haben für die Dauer ihrer Amtszeit das Recht bei den Contiones der Decuriones teilzunehmen, abzustimmen, das Wort zu ergreifen und genießen alle Rechte, die die Decuriones haben, für die Dauer ihres Amtes.Sie haben das Recht und die Pflicht, für ihren Vicus den Lares Vicani zu opfern und in ihrem Vicus nach dem Willen der Duumviri und Aediles für die Durchsetzung der Decreta Decurionum zu sorgen.


    VII. De iure iurando Magistratum
    Die Duumviri, Aediles und Quaestores sollen spätestens fünf Tage nach ihrer Wahl auf dem Forum einen Eid schwören bei Iuppiter, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei Divus Iulianus und dem Genius des Imperator Caesar Augustus und allen Göttern, dass sie stets entsprechend dieser Lex und den Decreta der Decuriones des Municipium Cornelium Mogontiacensis handeln und gegen jeden vorgehen, der dieser Lex und den Decreta der Decuriones zuwiderhandelt. Jeder Magistrat ist verpflichtet für jede Amtshandlung, die er tätigt, ohne diesen Eid geschworen zu haben, eine Strafzahlung von je 2000 Sesterzen in die Stadtkasse zu zahlen.


    VIII. De Iuribus Magistratum
    Jeder amtierende Duumvir hat das Recht, die Beschlüsse und Handlungen seines Collega oder der Quaestores und Aediles für unwirksam zu erklären. Ebenso hat jeder Aedil das Recht, die Beschlüsse seines Collega innerhalb einer Frist von drei Tagen für unwirksam zu erklären. Jeder Aedil, Quaestor oder Duumvir, der sein Amt rechtschaffen ausgeführt hat, erhält nach dem Ende seiner Amtszeit das römische Bürgerrecht für sich und seine ehelichen Kinder verliehen, soweit er dieses nicht bereits besitzt. Für die Dauer ihrer Amtszeit sind außerdem alle Duumviri iure dicundo, Quaestores und Aediles von allen Munera und dem Kriegsdienst befreit.


    VIIII. De Comitiis habendis
    Die Duumviri müssen für Wahlen jährlich alle Municipes durch öffentliche Bekanntmachung mindestens zwanzig Tage vor dem Versammlungstag zu den Comitia laden. Unter dem Vorsitz eines Duumvir stimmen die Municipes dann nach Vici getrennt ab und wählen zwei Duumviri, zwei Aediles und einen Quaestor. Am zweiten Tag beenden die Duumviri die Abstimmung und ernennen diejenigen zu Duumviri, Aediles und Quaestores, welche die meisten Stimmen, mindestens jedoch die Hälfte aller abgegebenen Stimmen erhalten haben. Das Ergebnis der Wahlen geben sie am folgenden Tag öffentlich bekannt.


    X. De Decurionibus
    Diejenigen, die als Municipes durch die Mehrheit der Decuriones auf Vorschlag eines Duumvir zu Decuriones gewählt werden, sind von da an rechtmäßige Decuriones des Municipium Cornelium Mogontiacensis mit allen Rechten und Pflichten. Jedes Jahr hat jeder von ihnen ein Honorarium von 200 Sesterzen an die Stadtkasse zu entrichten. Der Verlust des Ordo Decurionum bestimmt sich nach der in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir bestimmten Geschäftsordnung.Weiterhin haben sie das Recht, durch Abstimmung über die Kooptation von Patronen des Municipium, öffentliche Baumaßnahmen, die Verwendung der städtischen Gelder und die Bestellung städtischer Angestellter, in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir abzustimmen. Sie erlassen gemäß dieser Lex und zum Wohle des Municipium Cornelium Mogontiacensis durch Abstimmung in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir Decreta, die für alle Municipes und Incolae des Municipium Gültigkeit besitzen, laut auf dem Forum verkündet und im Tabularium des Municipium archiviert werden. Darüber hinaus prüfen sie am Ende jedes Jahres die Tätigkeit der Magistrati, insbesondere die Aufzeichnungen der Quaestores zur Stadtkasse und stellen durch Mehrheitsbeschluss die Rechtschaffenheit ihrer Amtsführung in einer Contio fest.Die Decuriones, ihre Ehefrauen und ehelichen Kinder haben darüber hinaus das Recht, bei den Spielen die vordersten Reihen zu besetzen und die städtischen Thermen kostenlos zu nutzen.


    XI. De Legatis mittendis
    Wenn es notwendig ist, Gesandte zu entsenden, so haben die Decuriones unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum die Entsendung einer Gesandtschaft, ihre Aufgaben und die zur Verfügung gestellten Mittel in einer Contio zu beschließen. Der Duumvir hat nach diesem Beschluss Decuriones als Legati auszuwählen nach freiwilliger Meldung oder durch Los, jedoch nicht solche, die den Decuriones durch ihr Amt oder anderes noch in irgendeiner Weise Rechenschaft schuldig oder älter als sechzig Jahre sind. Die erwählten Legati haben dann unverzüglich aufzubrechen und nach dem Decretum der Decuriones ihre Gesandtschaft zu erfüllen. Die Decuriones können unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum auch bestimmen, ob den Legati ein Wegegeld aus der Stadtkasse zugesprochen werden soll.


    XII. De Pecunia Commune
    Die Duumviri verwalten die Stadtkasse nach dem Budget ihrer Amtsvorgänger. Sie dürfen daraus keine Geldspenden an einzelne Bewohner der Stadt verteilen. Sie haben das Recht, die Ausgaben für einen Bereich zu erhöhen, wenn die Mehrheit der Decuriones in einer Contio dem zugestimmt hat und einen Eid geschworen hat, dass dies zum Wohl der Stadt geschieht. Ausgenommen davon sind Ausgaben für öffentliche Feierlichkeiten, an denen die Municipes teilnehmen, die Löhne der Apparitores, Ausgaben für Gesandtschaften, Reparaturen öffentlicher Gebäude und Tempel, die Verpflegung der Servi Publici, für religiöse Handlungen der Magistrate im Namen des Municipium und solche für die Erfüllung der Amtspflichten der Magistrate. Diese zu erhöhen ist den Duumviri auch ohne das Schwören eines Eides und die Abstimmung der Decuriones erlaubt. Diejenigen, die mit der Verwaltung der Stadtkasse oder öffentlicher Betriebe betraut sind, haben nach dem Ende ihrer Aufgabe innerhalb von dreißig Tagen den Decuriones eine Abrechnung vorzulegen. Die Decuriones betrauen drei Männer aus ihrer Mitte mit der Überprüfung dieser Abrechnung. Sollten die Prüfer Fehler zum Schaden des Municipium Cornelium Mogontiacensis feststellen, so hat derjenige, der diesen Fehler verantwortet, die doppelte Summe seines Fehlers an die Stadtkasse zu zahlen. Jeder hat das Recht, Missbräuche der Stadtkasse anzuzeigen. Über den Angeklagten richten dann die Decuriones in einer Contio.


    XIII. De Locationibus
    Die Duumviri haben das Recht, öffentliche Pachten zu vergeben. Diese Verpachtungen haben sie jedoch öffentlich bekannt zu machen und im Tabularium des Municipium Cornelium Mogontiacensis zu archivieren. Ihnen ist es nicht erlaubt, öffentliche Verpachtungen an Magistrati des Municipium Cornelium Mogontiacensis, deren Großeltern, Eltern, Geschwister, Kinder, oder Enkel zu vergeben.


    XIIII. De Apparitoribus
    Diejenigen Scribae, die mit der Führung der Bücher der Stadtkasse und Archive betraut sind und durch die Mehrheit der Decuriones bestätigt wurden, sind den Duumviri unterstellt. Und sie haben vor Beginn ihrer Amtstätigkeit einen Eid zu schwören bei Iuppiter, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei Divus Iulianus und dem Genius des Imperator Caesar Augustus und allen Göttern, dass sie die Bücher nach bestem Wissen und Gewissen führen werden und nicht wissentlich oder böswillig Fehler in den Büchern begehen. Auch bestimmen die Decuriones, wie hoch der Lohn jedes Apparitor sein soll, den die Duumviri dann auszahlen. Ebenso bestimmen die Decuriones über die Aufgaben der Servi Publici.


    XV. De Muneribus
    Alle Municipes und Incolae des Municipium Cornelium Mogontiacensis haben die Pflicht, nach Decretum Decurionum Abgaben für das Wohl des Municipium zu leisten und bei öffentlichen Bauarbeiten bis zu fünf Tage im Jahr mit ihrem Vieh auf der Baustelle zu arbeiten. Ebenso können sie durch die Magistrate zur Unterbringung von Soldaten und kaiserlichen Beamten und zum Unterhalt der Straßen, an denen sie Güter besitzen, herangezogen werden.


    XVI. De Iuris Dictione Municipale
    Die Duumviri iure dicundo haben das Recht und die Macht nach den Rechtssätzen des Legatus Augusti pro Praetore Germaniae Superioris oder der Leges des römischen Volkes Recht zu sprechen. Sie können Gerichte einsetzen und Urteile fällen, wie es nach diesen Bestimmungen gestattet ist.


    XVII. De Iure Municipum
    Alle Municipes und Incolae des Municipium Cornelium Mogontiacensis sollen gemäß diesem Gesetz handeln und sich davor hüten, es wissentlich oder mit böser Absicht zu brechen. Jeder, der wider dieses Gesetz handelt, kann zu einer Strafzahlung von bis zu 5000 Sesterzen an die Stadtkasse verurteilt werden. Im Übrigen gelten die Leges des römischen Volkes für die Municipes und Incolae des Municipium.Die Duumviri sollen dafür sorgen, dass dieses Gesetz in Bronze gegossen und öffentlich auf dem Forum so ausgestellt wird, dass jedermann es lesen kann.


    ex Decreto Decurionum Civitatis Mogontiaciensis


    Spurius Turius Simplex - Duumvir Mogontiaci

    Sim-Off:

    Verflixt! Ich habe vergessen zu checken, ob die Ala überhaupt eine Wertkarte hat!


    Beim Abstreichen der Wertkarte fiel dem Postbeamten auf (und er teilte dies natürlich umgehend mit):


    "Moment noch, Soldat!
    Denn, wie ich sehe, hat
    deine Ala keine Wertkart' hier.
    Das heißt dein Brief, der bleibt bei mir,
    wenn du kein Porto kannst begleichen
    oder aber diesesgleichen
    zahlst über eine neu erstand'ne Karte.
    Dazu 'ne kleine Liste.. warte."


    Mit einem gezielten Handgriff holte er besagte Preis-Übersicht hervor.

    Wieder ein Kunde! Der Postbeamte wagte einen Blick auf den Kalender und sah: Ganz hatte er seine Wettschuld noch nicht überstanden.


    "Auch ich wünsch dir 'nen guten Tag
    und viel Gesundheit! Aber sag,
    warum bist du hierher gekommen?
    Hast du etwa nicht vernommen,
    dass auch in Confluentes steht
    zum Versand von Brief und Paket
    'ne Art Mansio in der Curia?
    Warst du etwa niemals da?"


    Das wunderte den Mitarbeiter des Cursus Publicus natürlich schon ein bisschen. Dann zuckte er mit den Schultern.


    "Doch eh umsonst du bist geritten
    den weiten Weg hierher in mitten
    diesem fürchterlichen Wetter,
    gib schon her mir, deinen Letter.
    Und besser heute schon als morgen
    werde ich dann dafür sorgen,
    dass auch er die Reis' beginnt
    und in Rom ankommt ganz geschwind."

    Der Tabellarius war gerade etwas im Stress. Deshalb ging die Abgabe der Post heute mal besonders fix.


    Sim-Off:

    Da meine Amtszeit aller Voraussicht nach am 01.03. um sein wird, während noch nicht klar ist, ob es in der nächsten Amtsperiode einen (bespielten) Decemvir gibt, gilt:
    Wer rechtzeitig antwortet, der kann noch von mir bearbeitet werden. Wer länger braucht, der muss unter Umständen einige Zeit mehr auf sein Erbe warten... ;)


    Roma, A.D. IX KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Centurio
    Lucius Helvetius Corvinus
    Castellum Legionis II Germanicae
    Mogontiacum, Germania Superior

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Helvetio Corvino Centurioni s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Cousins Titus Helvetius Ocella versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, einiger Waren und mitunter der Barbier (I) 'Kaiserschnitt' und der Schuster (I) 'Sutor Helvetiae'.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VIII ID MAR DCCCLXIV A.U.C. (8.3.2014/111 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    Sim-Off:

    Rücküberweisung erfolgt, nachdem deine Fehlüberweisung an die Staatskasse II bereits gestern an den CP weitergeleitet wurde. ;)


    Puh, damit war der Kunde wohl erstmal abgearbeitet!


    "Ich danke dir, Helvetius,
    und hoff', dass dir kein Überdruss
    an meiner Reimerei entstand.
    Jedenfalls wird der Versand
    deines Briefes nun losgehen.
    Ich wünsche dir: Auf Wiedersehen!"


    Noch ein netter Gruß mit der Hand.. und tschüss!

    Ebenfalls gefangen in der Reimwoche war auch der Postbote, der heute einen Brief an die gesamte Curia von Mogontiacum abgeben musste:


    "Salve und 'nen guten Tag!
    Ich habe hier, wie man vermag
    sicherlich sich vorzustellen
    einen Brief von 'nem Gesellen
    aus dieser schönen Curia.
    Er schreibt aus Rom, Italia."


    Damit wurde das Schreiben übergeben und der Tabellarius sah zu, dass er wieder Land gewann. Das war ihm ja so schon peinlich genug....


    [FONT=cataneo bt, amaze]

    Duumviri - Mogontiacum



    Legatus M Petronius Crispus Duumviri i.d. s.


    Hiermit melde ich mich aus Rom, wo unsere Gesandtschaft zum Kaiser vorgelassen wurde. Wir haben ihm unsere Glückwünsche zum Regierungsantritt samt der Geschenke ordnungsgemäß überreicht. Im Gegenzug hat er uns die Erhebung zum Municipium unter dem Titel Municipium Cornelium Mogontiaciensis mündlich zugesagt und angekündigt, die offizielle Erhebung an den Kalenden des Martius (1.3.2014) durch den neuen Legatus Augusti pro Praetore M Vinicius Hungaricus vollziehen zu lassen.


    Unsere Lex Municipalis wird noch von der kaiserlichen Kanzlei geprüft, weshalb unsere Gesandtschaft hier in Rom wartet, bis diese Sache geklärt ist. Trotzdem bitte ich darum, die Vorbereitungen für das Fest anlässlich der Verleihung des Stadtrechts schon in die Wege zu leiten. Wir haben dem Kaiser versprochen, zu seinen Ehren ab sofort jährlich Spiele abzuhalten (was dieses Jahr vermutlich ein bisschen kurzfristig wäre). Wir hoffen, dass wir Mogontiacum noch rechtzeitig zu dieser Feier erreichen.


    Außerdem möchte ich bereits hervorheben, dass der Senator Titus Duccius Vala sich besonders für unsere Erhebung engagiert hat. Ich möchte deshalb vorschlagen, ihn offiziell zu unserem Stadtpatron zu ernennen. Dies kann aber nach unserem ausführlicheren Bericht bei unserer Rückkehr geklärt werden.


    Pro Legatione

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    Auf die erste Frage schüttelte der Postbeamte nur stumm den Kopf, um nicht wieder in die Verlegenheit zu reimen zu kommen. Wobei er andererseits nur zu gerne schon ein paar Worte dazu gesagt hätte: Wer bitte wechselte auch vom Militär- ins den Postdienst? Beim Militär wurde man rundum versorgt und bekam obendrauf noch gutes Geld, während man bei der Post selbst alle Ausgaben mit seinem Gehalt bestreiten musste. Da brauchte der Mitarbeiter des Cursus Publicus noch nicht mal an die Altersversorgung oder solchen Kram denken, die man bei den Einheiten des Exercitus Romanus ja auch noch bekam....


    "Wa net will, da hätt scho.
    Wenn dich macht das froh?
    Dann 10 Sesterzen gib mir,
    Versandkost' für den Brief hier,
    und dann wär'n wir quitt.
    Dann in der nächsten Kiste,
    die geht auf die Piste
    nach Rom, fährt dein Brief mit."


    Dabei streckte der Sprecher dieser Worte symbolisch seine Hand aus, um das Geld zu empfangen.


    Sim-Off:

    Noch ist auf dem Konto des Cursus Publicus ( 1225 ) kein Geld eingegangen....

    Sim-Off:

    "Jetzt"? Das ist schon ewig so. Aber sieh selbst: 8)
    §2 (7) Wertkarten gelten immer nur in der Provinz, in welcher sie erworben wurden.


    Also kein lockerer Soldat, sondern ein steifer Offizier. Aber was sollts? Wettschulden waren Ehrenschulden!


    "Ja, das hast du gut verstanden.
    Die Wertkart' ist noch nicht vorhanden.
    Willst du jedoch sie nun anlegen,
    will ich auf den Weg dir geben,
    dass du die Qual der Wahl hast nun.
    Folgendes, das kannst du tun:"


    Der Postbeamte kramte kurz an seinem Arbeitsplatz und fand in seinem geordneten Choas zugig eine entsprechende Übersicht.


    "Wähle ein'n der Kartenwerte,
    achte auf die "F"-Anmerke,
    gib Obacht ob uns'rer Rabatte,
    denn das sind teils ganz schön satte,
    zahl' dann den richt'gen Preis mir ein
    und zack, die Wertkart', die ist dein!"


    Oder aber der Soldat bezahlte eben bar. Aber den Reim verkniff sich der Mitarbeiter der Cursus Publicus vorerst.

    Der arme Postbeamte hatte eine Wette verloren und sah sich in der Folge eine Woche lang zum tagtäglichen Reimen verpflichtet:


    "Ich grüße dich, Centurio,
    und sage dir, ich bin so froh
    jetzt endlich wieder Post zu haben,
    an Arbeit mich hier zu erlaben,
    denn lang' genug wars ruhig gewesen,
    sodass für mich nur blieb der Besen."


    Er deutete, während er hoffte, dass der Soldat das Späßchen mitmachte, auf einen Besen, mit dem er hier wirklich oft in letzter Zeit hatte fegen müssen.


    "Deinen Brief nun allerdings,
    Adress' is' da, heißt: Soweit stimmts,
    kann trotzdem ich nicht so verschicken,
    denn ohne Geld da fährt kein Schlitten
    hinein bis nach Italia
    zu dieser Frau nam's Sergia."


    Er nickte kurz und verzog eine Schnute. Bekanntlich gabs meist nichtmal den Tod ganz umsonst. Aber das wusste soein Soldat sicher selbst am besten.


    "Vielleicht ein Fehler sich hat eingeschlichen:
    In dein'n Gedanken ist verblichen,
    dass nie und nimmer es gegeben
    für die Provinz, in der wir leben,
    'ne Wertkarte Helvetia.
    - Centurio, wos moch ma da?"

    Mitten im Würfelspiel begriffen, denn er wollte für sein freizeitliches Glücksspiel herausfinden, wie lange es durchschnittlich dauerte mit verschiedenen Würfeln eine 1 zu würfeln, stürmte ein Kunde herein und brachte den armen Botebeamten ganz aus dem Konzept. Die Zahl, die er sich eben noch gemerkt hatte, war.. weg. "Salve.", brummte er also hörbar nicht ganz zufrieden und hörte sich an, was man ihm zu dem Brief erzählte. "Ich kann dir nicht versprechen, dass das mit dem Ärgern klappt. Und würds dem armen Überbringer der Nachricht auch nicht wünschen.", murmelte noch im Nachsatz. Dann wurde die übliche Prozedur vollführt und der Postmitarbeiter "freute" sich schon darauf gleich wieder von vorne mit seinem Würfel-Experiment beginnen zu dürfen. Während der laaange Brief auf eine laaange Reise gehen würde, würde das auch für ihn, den Postbeamen, hier noch ein laaanger Tag werden....