Beiträge von Lucius Celeripes

    Ad
    Tribunus Latclavius Lucius Annaeus Florus Minor
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania Superior


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    RUFT IMPERATOR CAESAR TIBERIUS AQULUS SEVERUS AUGUSTUS
    Tribun Lucius Annaeus Florus Minor


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON OCT DCCCLXX A.U.C.
    (4.10.2020/117 n.Chr.)
    .


    NACH ROMA ZURÜCK UND BESTELLT IHN NACH SEINER RÜCKKEHR ZU EINER AUDIENZ EIN




    Nun, für den Bewerber wäre es zweifelsohne erfreulicher, wenn der Praefectus krank bliebe oder gar stürbe, aber entweder war er einfach ein netter Mensch oder klug genug, nichts entsprechendes zu äußern. Lucius meinte jedoch keine Kälte im Lächeln des Germanicers zu sehen. Lucius kritzelte die Informationen in das Wachs.


    Betreff:
    Bewerbung für den Posten eines Stationarius oder des Praefectus Vehicolorum in Mogontiacum


    Bewerber:
    Paullus Germanicus Cerretanus
    Casa Germanica
    Mogontiacum


    Referenzen:
    Vorerfahrung als Stationarius in Roma


    Anmerkung:
    Korrektes und freundliches Auftreten, gepflegtes Erscheinungsbild.


    Letztere Informationen waren dazu gedacht, den Bewerber ein wenig mehr in Richtung des höheren Postens zu stupsen, denn der Mann war ihm sympathisch.
    "Dann wünsche ich noch einen schönen Tag. Vale." Lucius machte sich wieder daran, die Sendungen zu sortieren.

    Lucius hob erfreut die Brauen. Ein Bewerber mit beachtlicher Qualifikation. Wer Stationarius in Roma gewesen war, der besaß die unerschütterliche Geduld eines Ochsen und die Ausdauer eines Maultiers. Mogontiacum war dagegen eine Kleinigkeit. Aufgrund des aktuellen Personalmangels rechnete er dem Mann daher gute Chancen aus, aber es lag nicht an ihm, das zu entscheiden.


    "Der Praefectus Vehiculorum ist aus gesundheitlichen Gründen auf längere Sicht verhindert. Aber er bearbeitet nichtsdestoweniger die wichtigsten Korrespondenzen. Deine Bewerbung ist zweifelsohne wichtig. Wenn du mir deine Anschrift gibst, kannst du sicher zeitnah mit einem Antwortschreiben rechnen."


    Abwartend schwebte die Spitze des Griffels über der Wachstafel.

    Lucius blickte von seinem Schreibtisch auf.


    "Der ist gerade außer Haus, aber ich kann ihm einen Hinweis auf deine Bewerbung hinterlassen. Die Bewerber treten uns nicht gerade die Tür ein. Wir haben einige offene Stellen, welche Funktion hast du denn im Auge?"


    Während er sprach, zog er eine Wachstafel heran, um für seinen Vorgesetzten eine Notiz zu hinterlassen. Lucius begann damit, den Namen des Bewerbers festzuhalten.

    Hiermit gibt der Cursus Publicus bekannt:


    Vom heutigen Tage an gibt es eine
    öffentliche Wertkarte namens
    Donum Iuniae Axillae,
    gestiftet von der edlen Iunia Axilla, auf die alle Bürger Mogontiacums und Germania Superiors Zugriff haben. Berechtigt sind alle ohne eigene Familienwertkarte, oder ohne Zugriff auf eine Institutionswertkarte.*


    Sim-Off:

    * = Alle Personen ohne WiSim-Konto, oder ohne eigene Familienkarte, oder Peregrini ganz am Anfang ihres Spiels haben die Berechtigung Briefe mit dem Cursus Publicus zu verschicken und die offene Summe dann von dieser Wertkarte (Donum Iuniae Axillae bzw. Iunia Axilla-Stiftung) abbuchen zu lassen. Aber bitte NUR, wenn man nicht über die Militäreinheit oder die Familienkarte verschicken kann, damit die die wirklich darauf angewiesen sind möglichst lange davon zehren können.


    Gelegentliche Aufstockungen in Form von wohltätigen Spenden durch reiche Mitbürger, z.B. während eines Wahlkampfs, oder sonstigen Gründen, sind natürlich jederzeit gern gesehen!


    ²berechtigt auch Susina Alpina & Duccia Silvana
    ³berechtigt auch Decima Seiana
    ²²berechtigt Q. Valentina



    Institutions-Wertkarten



    * Nur für Personen ohne sonstigen Wertkartenzugriff und ohne Geld
    ** Öffentliche Wertkarte, nur für Personen ohne sonstigen Wertkartenzugriff, oder ohne eigenes WiSim-Konto, für Details siehe diesen Aushang.


      [*]Versandeinnahmen: 0 Sz.
      [*]Wertkarten: 0 Sz.
      [*]Einschreiben: 0 Sz.
      [*]Wertkartenverkäufe: 1000 Sz.
      [*]Warentransport: 0 Sz.
      [*]beförderte Briefe: 0
      [*]ITA: 1
      [*]GER: 0
      [*]AEG: 0
      [*]HIS: 0
      [*]JWD: 0

    Der freundliche Mitarbeiter von der Post blickte von seiner Arbeit auf, um sich einem Kunden zu widmen.


    "Moment, ich sehe nach"


    War seine Antwort auf die Frage hin, ob die Germanicer eine Wertkarte besaßen. Er holte einen Stapel Wachstafeln hervor (die als eine Art Karteikarten fungierten) und begann sie der Reihe nach durchzublättern.


    "Dann schauen wir mal, hm.. Claudia.. Flavia.. Atia ist es auch nicht.. Caecilia, hm.. Decima.. ... Duccia.. ah da haben wir es ja, Germanica!"


    Der Angestellte warf einen prüfenden Blick auf die Kartei.


    "Es sind 140 Sesterze auf der Wertkarte, sollen wir für diese Briefsendung davon abbuchen?"


    Ad
    Lucius Annaeus Florus Minor
    Tribunus Laticlavius
    Legio II Germanica
    Mogontiacum


    Salve, Lucius Annaeus!


    Viel Zeit ist seit dem letzten Mal vergangen und meine Amtszeit als Vigintivir neigt sich dem Ende zu. Ich habe bislang getreulich meine Pflichten immer erfüllt, jedoch kommt meine Arbeit bei weitem nicht an deine Glanzzeit heran mit deinen technologischen Errungenschaften. Gleichwohl kann ich guten Gewissens behaupten, dass dank mir die Wachen des tullianischen Staatsgefängnisses stets einen ausgearbeiteten Wachplan hatten und ich selbst regelmäßig dort gewesen bin. Meistens war es eben mehr Verwaltung als Politik, was ich machen habe müssen. Doch hin und wieder gab es doch auch einen kleinen Farbtupfer in meiner ansonsten eher grauen Amtszeit. Z.B. wenn eine Hinrichtung anstand, oder es das eine oder andere Verbrechen aufzuklären galt. Zuletzt wurde z.B. auf dem Kapitol der Templum Claudii durch Christianer geschändet, die Ermittlungen hierbei sind jedoch im Sande verlaufen. Aber so sah bislang meine Amtszeit meist aus, Wache im Staatskerker, Hinrichtungen und kleinere Detektivarbeiten.


    Jetzt wo ich bald wieder ein Privatus bin, wird es Zeit für mich über das Tribunat nachzudenken. Sollte meine Zuteilung auf Germanien fallen könnten wir uns sogar vielleicht noch persönlich in Mogontiacum treffen bei der Ablöse, gewiss würde mich das erfreuen. Was gibt es sonst so an Neuigkeiten im hohen Norden?
    Haben dir die Barbaren schon alle Haare vom Kopf gefressen?


    Hier in Rom geht alles seinen gemächlichen Gang weiter, ohne größeren Aufruhr. Ich arbeite immer noch in der Baukommission als rechte Hand des Praefectus Urbi mit bei der Errichtung einer neuen Station der Cohortes Urbanae am Rande der Subura. Der Baufortschritt geht gut voran, die Fundamente sind abgeschlossen und auch das Erdgeschoss existiert schon im Rohbau. Momentan sind wir mit der Deckenkonstruktion beschäftigt, um darauf dann den ersten Stock zu setzen. Bislang klappt alles wirklich wie am Schnürchen angesichts der delikaten Lage, an der sich die Baustelle befindet. Aber das organisierte Verbrechen hat uns bislang noch keine Steine in den Weg gelegt, ob sie wirklich jetzt schon Reißaus genommen haben? Schön wäre es, aber ich bleibe hierfür besser vorsichtig. Zuletzt ist eines der Gerüste zusammengekracht, es gab mehrere Verletzte, aber zum Glück keine Toten. Doch eigenartig erscheint mir dieser "Unfall" schon, wo doch das Gerüst all die Tage zuvor auch gehalten hatte...aber besser ich erhebe keine Anschuldigungen, oder Verdachtsfälle ohne mehr in der Hand zu haben als Schatten und Licht.


    Privat hat sich bei den Iuliern ein erfreuliches Ereignis eingestellt, Marcus Iulius Proximus ist einmal wieder den weiten Weg aus Misenum gekommen, um uns in Rom zu besuchen! Natürlich auch mit einem gehörigen Nachschub an selbstgekelterten misenischen Weines aus iulischem Anbau. Hat dir Iulia Stella schon geschrieben? Am besten ich gehe später dann gleich zu ihr und lese ihr gehörig die Leviten, falls sie das noch nicht getan haben sollte. Kleiner Scherz natürlich.
    Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass ich immer noch den Peregrinus aus Mogontiacum, Norius Carbo in Sachen Opfer unterrichte. Es freut mich sehr diese Tätigkeit auszuüben, da ich dadurch immer noch das Gefühl habe eine Verbindung zum Cultus Deorum zu haben. Bislang hat er gute Lernfortschritte gemacht und ich kann auch von mir behaupten durch diese Lehrtätigkeit schon die eine oder andere neue Betrachtungsweise über Opferungen und ihre Praxis gefunden zu haben, wie es sie so vorher noch nicht bei mir gegeben hatte.


    Na dann auf bald und mögen die Götter dich schützen!



    Vale Bene


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    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    VIGINTIVIR TRESVIRI CAPITALES


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma

    Dieser Brief hatte es auf seinem Weg wirklich nicht leicht gehabt. Einmal war er unterwegs verloren gegangen, bis ihn ein aufmerksamer Reisender am Straßenrand gefunden und zur nächsten Poststation gebracht hatte, dann war mittendrin der nächste Postreiter in den Alpen verunglückt (bedingt durch den Fundort schien der Weg über die Alpen als kürzer, denn der Weg zur See) und dann war er zusammen mit einigen anderen in der Poststation von Mogontiacum wieder verloren gegangen, bis man ihn jetzt, knapp einen Monat zu spät, doch noch endlich an seinen Bestimmungsort gebracht hatte. Dazu war noch ein persönliches Entschuldigungsschreiben des diensthabenden Stationarius dazugelegt worden. Gratis natürlich. Man war ja keine Unmenschen bei der Post.



    Ad
    Acilia Phryne
    Casa Acilia
    Provincia Germania Superior
    Mogontiacum.


    Chaire Schönste der Schönen,
    wieder ist es zulange her das ich dir geschrieben habe.
    Doch vergessen, oh meine Fürstin habe ich dich nicht.


    Lass mich dir sagen das dein kleiner Centurio von einst nun dank seines Partons ein einflussreiches Amt als Tribun der städtischen Cohrten bekleidet.
    Dies ließ mich unlängst erfahren das die Frau deines Gönners die edle Volcatia Calatina diese Welt verlassen hat. Sein Sohn aber bekleidet ein Amt in Moesia Superior. Was heißt die Zahl derer die nur Missgunst entgegen bringen, ist klein.
    Und mein Amt erlaubt es mir zu sagen das du dich in Rom auf meinen Schutz so du ihn bedarfst stützen kannst. Wenn du also für eine Weile mein Gast sein magst, so sei versichert es wäre das schönste Geschenk das du mir machen könntest.



    Was nützt mir das Glück, wenn ich mich seiner nicht bedienen darf?
    _______________________________________


    Horaz.


    Sim-Off:

    Diesem Brief liegen ein kleines versiegeltes Kästchen bei. Wenn man es öffnet dann wird man das hier in einem Stück Stoff eingewickelt darin finden.


    L. Iulius Antoninus

    Am Tor der Castra wurden gleich zwei Briefe abgegeben, einmal für Appius Decimus Massa und einmal für Lucius Annaeus Florus Minor.


    An
    den Tribunus angusticlavius
    Appius Decimus Massa
    Legio II
    Mogontiacum, Germania superior




    Salve Compagnero,


    Hinter mir liegt eine elendiglich lange Mission, aber jetzt bin ich heimgekehrt wie der Dulder Odysseus in sein geliebtes Ithaka. (Ohne eine Schar von Freiern abzuschlachten, versteht sich. Valentina ist zum Glück nicht Penelope.)
    Und da ist mir zu Ohren gekommen, dass es Dich ein weiteres Mal zu den Barbaren verschlagen hat, jetzt allerdings in den eisigen Norden. Mein armer Held von Tasheribat! Wenn Du Dich einmal aufwärmen möchtest, lass Dich nach Rom versetzen. Das Nachtleben hier ist nur halb so spaßig, wenn ich meinen lasterhaften Cousin nicht an meiner Seite habe.


    Vale bene!


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    Ad
    Lucius Annaeus Florus Minor
    Tribunus Laticlavius
    Legio II Germanica
    Mogontiacum


    Bester Freund!


    Verzeih mir mein Ungemach, dir jetzt erst schreiben zu können, doch der Wahlkampf, du weißt ja. Was dieses Thema angeht, so kann ich mit Stolz und Freuden verkünden, dass ich die Wahl mit 99% haushoch gewonnen habe! Ein wirklich unglaubliches Ergebnis, das ich sogar jetzt noch nicht so ganz begreifen kann. Ich hatte ganz wie es üblich ist, Brotspenden am Forum Romanum verteilen und Grafittis an die Hauswände schmieren lassen und ein öffentliches Opfer zum Gelingen der Wahl an die iulische Hausgöttin, Venus Genetrix durchgeführt. Außerdem hielt ich Reden auf der Rostra und im Senat. Dort war gewiss der stolzester aller Momente, denn gleich drei(!) namhafte Senatoren waren aufgestanden und hatte ihre Unterstützung für mich ausgesprochen, diese da in der erfolgten Reihenfolge wären; Spurius Purgitius Macer, Manius Flavius Gracchus und Herius Claudius Menecrates. Jetzt muss ich natürlich zusehen, dass ich die in mich gestellten Erwartungen auch halten kann nach meiner Amtseinsetzung.


    Da wir schon beim Thema Opfer kurz waren, vielen Dank für deine ersten Informationen über Norius Carbo! Falls du mehr in Erfahrung bringen kannst, würde mich das ungemein freuen. Der Gute hat nämlich bei mir anfragen lassen, ob ich ihm die Grundbegriffe des Opferns beibringen könnte, da schadet es gewiss nicht noch ein wenig mehr über ihn zu erfahren. Aber das es irgendwas mit Kreuzwegschreinen zu tun haben soll ist schon interessant. Ich denke ich werde auch ihn noch eingehender über Germanien befragen müssen, wo er doch aus eben jener Ecke stammen soll (Moguntiacum, du weißt ja). Danke übrigens deinerseits für deine ersten persönlichen Eindrücke dieses Landstrichs!


    Stella geht es gut, jedoch verhält sie sich seit dem Fest sehr ruhig. Zumindest ich habe nicht viel von ihr gehört und gesehen seitdem. Ob sie wohl in Gedanken bei dir weilt? Ich werde ihr sagen, dass sie gerne auch ihrerseits an dich schreiben darf (wieso auch nicht) und keine Ahnung, ob meine Stimme in diesem Falle etwas zählt, jedoch von meiner Seite aus kannst du ihr gerne schreiben. Wie das Iulius Licinus, oder senator Centho sehen, weiß ich jedoch nicht. Auch wer jetzt genau die Patria Potestas über die Mädchen hält, scheint noch nicht abschließend geklärt zu sein, denn weder Licinus, noch Centho scheinen bis dato dahingehend Anstalten gemacht zu haben, doch wenn ich genaueres weiß, lasse ich es dich wissen.


    Ich beende nun auch schön langsam diesen Brief, ich habe noch mein neues Officium fertig einzurichten. Ich habe nämlich mit der erfolgreichen Wahl als Vigintivir auch endlich gemäß der iulischen Tradition das Recht erhalten, eigene Arbeitsräume in der Domus Iulia besitzen zu dürfen, toll, nicht?


    Mach es gut und mögen die Götter dich schützen!



    Vale Bene


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    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    AEDITUUS VENERIS GENETRICIS


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma

    An
    den Legatus Augusti pro Praetore der Provincia Germania superior und Legat der Legio II
    Marcus Decimus Livianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania superior




    Faustus Decimus Serapio grüßt seinen Vater Marcus Decimus Livianus.


    Ich teile Dir mir, dass ich nach längerem Einsatz in der Fremde wohlbehalten wieder in Rom eingetroffen bin.
    Ausserdem möchte ich Dir zum Tode Aelia Vespas mein spätes Beileid ausdrücken. Sie war eine noble und warmherzige Matrone. Möge die Erde ihr leicht sein.


    Cousin Casca hat sich hier in Rom um Haus und Gesinde gekümmert und alles gut im Griff. Auch meiner ehemaligen Verlobten hat er sich pflichtbewusst angenommen. Wie jedes Jahr liegt die Stadt unter drückender Sommerhitze, jeder der kann, ist aufs Land entflohen. Trotzdem ist es eine Labsal wieder zurück in der Ewigen Stadt zu sein.
    Viel mehr kann ich Dir noch nicht berichten. Für mich wird entscheidend sein, wie der Imperator meinen Einsatzbericht aufnehmen wird.
    Wie ergeht es Dir in Germanien? Mögen die Götter Dich immer behüten.


    Vale bene!


    Dein Sohn

    An
    Decima Seiana
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior




    Liebe Seiana,


    Meine letzte Mission führte mich über die Grenzen des Reiches hinaus. Jetzt bin ich wieder in Rom. Zwischenzeitlich sah es nicht so rosig aus, und wie das so ist... in so Momenten kommen ja immer die existenziellen Fragen. Unser Zerwürfnis lastet mir nach all den Jahren immer schwerer auf der Seele. Ich denke zurück an unsere Kinderzeit, an Deine heiteren Briefe aus Ägypten, die Jahre in Rom und daran wie Du mir immer ein Pharos in der Nacht und ein Fels in der Brandung gewesen bist.
    Du hast unsere Familie zusammengehalten, unter großen Opfern an Dir selbst, und ich war dies von meiner großen Schwester gewöhnt und habe wohl oft gar nicht so richtig bemerkt was dies auch Dir abverlangte. Zurückblickend sehe ich erst in welchem Ausmaß. Es war nicht recht von mir, Dir Entscheidungen vorzuwerfen, die Du mit realistischem Sinn zum Wohl der Familie getroffen hast. Es war auch nicht recht von mir, so unverständig zu sein, als Du endlich auch einmal selbst für Dich nach etwas privatem Glück gegriffen hast.
    Liebe Seiana, ich möchte Dich von ganzem Herzen um Verzeihung bitten. Verzeih mir meine giftigen Worte, verzeih mir meinen gekränkten Stolz und meine blinde Wut. Ich vermisse Dich.


    Unsere alten Haussklavinnen haben mir berichtet, Du seist in Germanien ein zweites mal Mutter geworden. Meinen Glückwunsch und den Segen der Götter für Dich und Deine Kinder. Zugleich geht das Gerücht, Dein Ehemann sei verstorben? Wenn dies wahr sein sollte – ich fühle mit Dir und lege, wenn Du dies erlaubst, die Arme fest um Dich, große Schwester. Mögen die Götter Dich immer behüten.


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    Ad
    Lucius Annaeus Florus Minor
    Tribunus Laticlavius
    Legio II Germanica
    Mogontiacum


    Salve mein Freund!


    Ich hoffe, dass du eine möglichst unbeschwerte Reise hattest und gut in deinem neuen Einsatzort angekommen bist! Sag an, wie ist das Wetter und das Klima so im hohen Norden? Wirklich so rau und kalt und neblig, wie immer alle sagen? Es ist ja abzusehen, dass ich vermutlich auch in der näheren bis mittleren Zukunft einmal als tribunus laticlavius dorthin versetzt werde, angesichts der Ernennungen der jüngeren Vergangenheit. Du eben jetzt, oder auch mein Neffe, Manius Iulius Avianus soll ebenfalls in Mogontiacum stationiert gewesen sein neben einigen anderen. So kann ich mich schon einmal auf die zu erwartende Kälte einrichten, falls du mir dieses hartnäckige Gerücht wirklich bestätigen solltest.
    Was hast du sonst so bisher vom Lagerleben schon mitbekommen? Liegt dir dein Tribunat bisher?


    Doch an dieser Stelle nun genug der Fragen. Sicherlich brennst du darauf zu erfahren, was solange in Rom geschehen ist. Doch um die Wahrheit zu sagen; nicht viel. Ob das etwas gutes, oder etwas schlechtes sein mag, sei einmal dahingestellt. Ich jedenfalls kann von mir erzählen, dass mich die Arbeit in der Baukommission des Praefectus Urbi Claudius Menecrates ziehmlich einspannt auf der Baustelle der neuen Urbanerstation in der Subura. Daneben darf ich natürlich meine Pflichten am Venustempel ebenfalls nicht vernachlässigen und über allem dem gilt es auch noch meinen Wahlkampf als Vigintivir vorzubereiten. Doch bevor ich zu diesem Thema komme, will ich noch kurz erwähnen, dass ich am Tempel vor kurzem erst exakt einen Mann aus Mogontiacum zu Gast hatte! Und jetzt bist du in genau jener Ecke des Imperiums, wie klein doch die Welt ist, oder? Sein Name war Norius Carbo, sagt dir der irgendwas? Bzw. hast du diesen Namen schon einmal gehört, seit du in Germanien bist?
    Was mich und meinen Wahlkampf also angeht, so bin ich noch zugegebenermaßen in der Planungsphase. Ich habe meine Kandidatur bereits brieflich bei den Consules angemeldet, jedoch weiß ich noch nicht so recht, was ich für ein Wunschamt benennen sollte, würde mich einer der Senatoren danach in meiner Kandidaturrede vor dem versammelten Senat einmal fragen. Ich habe durchaus schon die Befürchtung, einmal nur als eher mittelmäßiger Vigintivir in Erinnerung zu bleiben (falls überhaupt), da mir noch keine aufsehenerregende, oder gar revolutionäre Projektideen für meine Amtszeit gekommen sind, so wie dir zu deiner Zeit. Kannst du mir bezüglich dieser Kandidatur vielleicht irgend einen Rat, oder einen hilfreichen Fingerzeig geben? Es wäre mir eine große Freude und Ehre, ihn erfahren und später umsetzen zu dürfen!


    Doch jetzt schließe ich fürs erste meinen Bericht, ich wünsche dir alles gute und auf das die Götter dich auf allen deinen wegen beschützen und behüten mögen!



    Vale Bene


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    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    AEDITUUS VENERIS GENETRICIS


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma

    Selten war die Post so wichtig wie heute, als Lucius Celeripes die Dokumente zum turnusmäßigen Statthalterwechsel zu überbringen hatte.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI


    ENTBINDE ICH
    Marcus Decimus Livianus


    MIT WIRKUNG ZUM
    PRIDIE NON MAI DCCCLXIX A.U.C. (6.5.2019/116 n.Chr.)


    VON SEINEN PFLICHTEN ALS
    Legatus Augusti Pro Praetore
    UND
    Legatus Legionis


    Er verbleibt auf seinem Posten, bis sein Nachfolger eingetroffen ist.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI


    ernenne ich den Senator
    Kaeso Antonius Hortalus [NSC]


    zum
    Legatus Augusti Pro Praetore
    der
    Provincia Germania Superior


    Ihm wird hiermit das Imperium Proconsulare Delegatus verliehen, auf dass er in meinem Namen die Geschicke der Provinz führe.


    Ich ernenne ihn zudem zum
    Legatus Legionis
    der
    Legio II Germanica



    - PRIDIE NON MAI DCCCLXIX A.U.C. -
    (6.5.2019/116 n.Chr.)



    Außerdem lag den Briefen noch ein weiteres Schreiben bei, das über die baldige Ankunft eines neuen Tribuns informierte.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Lucius Annaeus Florus Minor


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON MAI DCCCLXIX A.U.C.
    (5.5.2019/116 n.Chr.)


    ZUM
    Tribunus Laticlavius - Legio II Germanica