Beiträge von Gaius Aurelius Varus

    Der Arzt war mit dem Ergebnis zufrieden, machte ein paar Notizen auf einer Wachstafel und gab sie Vitulus für seinen Rückweg in die Principia mit. Dort angekommen, machte der Schreiber die letzten notwendigen Eintragungen in der Akte.
    "Gartuliere Probatus, damit bist du nun offiziel in der Legio I"


    Er reichte ihm die Hand und gab ihm dann die letzten Anweisungen.


    "Also begib dich nun zur Rüstkammer, dort wird man dir deine Ausrüstung aushändigen. Meines Wissens nach müsste dort auch gerade ein Optio anwesend sein der dir deine Unterkunft zeigen wird.
    Ave, ich hoffe man sieht sich mal wieder."

    Sim-Off:

    Geht schon klar;)


    Der Soldat füllte die Tafel mit den Informationen aus und gab sie dann kurz darauf dem Rekruten in die Hand.
    "Gut, hiermit gehst du zum Lazarett und lässt dich Mustern."


    Dort angekommen empfing ihn der Artzt auch gleich
    "Ah, ein neuer Mann", begrüßte der Vitulus dann auch freundlich und begann mit der Untersuchung. Körperbau, Kraft, Sehstärke, Gleichgewichtssinn und immer wieder neugierige Fragen: "Regelmäßig Sport gemacht? Krankheiten in letzter Zeit? Unfälle mit anschließender ärztlicher Behandlung?"

    Da der größte Teil der Legion derzeit vom Feldzug noch nicht zurückgeehrt war, freute sich der Schreiber wieder über etwas Arbeit und stellte die üblichen Fragen an den Neuling:


    "Name? Letzter Wohnort? Letzter Beruf?", fragte er gemütlich ab, um die Akte anzulegen.

    Wieder in seinem Quartier musste Varus erstmal die Geschehnisse Verarbeiten. Warum musste ich nur dieses Risiko eingehen, dachte er sich. Es hätte keinen Abbruch getan ein weiteres Mal zu den Schiffen zu gehen. Er wollte es einfach besser und schneller machen, doch leider hat er sich dabei gründlich überschätzt, oder auch die Situation unterschätzt.


    Lange zerbrach er sich darüber den Kopf, bis ihm letztlich die Idee kam sich etwas abzulenken und einen Brief nach Hause zu schreiben. Das würde ihn sicher auf andere Gedanken bringen.


    An Aurelia Deandra, Villa Pellacia, Ostia


    Salve Deandra.


    Es tut mir ausserordentlich leid das ich so lange jetzt nichts mehr von mir hören lies. Aber das Leben in der Legion ist hart, so das ich bisher kaum Zeit gefunden hatte einen Brief nach hause zu schicken.


    Doch du wirst dich freuen das ich es in der Zeit bereits zum Legionarius gebracht habe. Es ist ein schönes Gefühl befördert zu werden. Ich hoffe das ich bald noch viel mehr erreichen kann. Auch sonst habe ich mich bisher gut eingelebt, die Offiziere sind nicht zu streng und im Prinzip läuft alles sehr kameradschaftlich ab.


    Jedenfalls hoffe ich das ich bald mal wieder in Ostia vorbeischauen kann. Noch hatte ich ja leider nicht das Vergnügen meine Familie wirklich kennen zu lernen.


    Mit besten grüßen aus Mantua
    gez. Gaius Aurelius Varus

    Varus schluckte einmal kräftig und antwortete nach kurzem zögern nur einfach und Trocken:
    "Verstanden"


    Nachdem er sich wieder verabschiedet hatte machte er sich auf zum Lagerschuppen, wo die anderen Soldaten gerade die letzten Fässer einsortierten, und berichtete was der Praefectus ihm gesagt hat. Einige nahmen es ziemlich verbitert auf. Danach ging Varus direkt und ohne Umwege zurück in seine Baracke, er brauchte etwas Ruhe von der Arbeit und musste auch erstmal wieder einen klaren Kopf bekommen...

    Bei den Göttern, das kann ja was werden dachte sich Varus. Naja, so musste es erstmal wieder runter zur Anlegestelle gehen.


    Als sie dort ankamen um die restlichen Waren abzuholen stand der Schiffsführer schon da und bemerkte das etwas bedrückte Gesicht von Varus.


    "Warum hat das diesmal so lange gedauert?"


    "Wir hatten da einen kleinen Zwischenfall......"


    "Ahja, nagut dann macht euch mal an die Arbeit und ladet den Rest auf."


    Kommentarlos ging Varus weiter und machte sich an die Arbeit. Man lies es diesmal etwas gemütlicher angehen, in Ruhe wurden die letzten par Amphoren und Fässer auf die Wagen geladen. Nach getaner Arbeit bestätigte der Schiffsführer die Waren als abgeliefert und Varus machte sich mit den Männern auf den Weg zurück ins Lager.


    Dort angekommen sah Varus bereits den Praefectus Castrorum stehen.
    "Ihr ladet die Waren ab und bringt die Wagen wieder an ihren Platz, ich erstatte inzwischen Meldung." sagte er zu dem Rest der Männer und ging auf den Praefectus zu.


    Er stand stramm und salutierte.
    "Salve, Auftrag abgeschlossen. Die restlichen Waren werden gerade verstaut."
    Nun wartete Varus bereits auf die kräftige Standpauke die ihm der Praefectus jetzt wahrscheinlich erteilen würde.

    Nach einer Weile kam varus endlich zurück mit einem neuen Rad unter dem Arm. Einige Legionäre halfen bei anbringung des neuen Rads. Einige hoben die Achse an, während Varus und ein weiterer Soldat das Rad anbrachten und festmachten. Zum Schluss sah es fast wieder wie neu aus und man bemühte sich die Waren wieder sich auf dem Wagen zu verstauen. Zum Unglück aller wurde festgestellt das insgesamt leider zwei Amphoren und ein kleineres Fass bei diesem Unfall zerstört wurden. Schade, aber man muss damit leben, dachte sich Varus der sich den Zorn des Centurios schon ausmalen konnte.


    Es musste allerdings weitergehen und so setzten sie den Weg richtung Lager fort und lieferten dort wiederum die Waren ab. Jetzt müsse man lediglich nur noch einmal zurück und die noch übriggebliebenden Waren holen, das war wohl auch letztendlich das einzig positive an der ganzen Geschichte...

    Wieder am Schiff angekommen ging es auch sofort weiter mit dem Abtransport der Fässer und Amphoren. Varus musste feststellen das wenn sie die Wagen noch einmal so voll machen würden müssten sie nur noch einmal zurück um die restlichen Waren zu holen, ansonsten wären noch ganze zwei Rückfahrten nötig. Er beschloss es zu riskieren, warum auch nicht? Es hatte ja beim transport zuvor auch keine Schwierigkeiten gegeben. Also wurden die Wagen wieder randvoll gemacht.


    Varus musste sich zwar der Skepsis seiner Kameraden stellen, jedoch schaffte er es sie zu überzeugen es so zu machen.


    Als sie sich auf dem Rückweg befanden marschierte Varus neben den Wagen daher und als er gerade nichts böses Ahnte hörte er aus heiterem Himmel nur noch einen großen Krach. Erschrocken drehte er scih um und lief zurück und musste feststellen das der letzte Wagen irgendwie einen Unfall gebaut hatte.


    "Bei den Göttern, was ist passiert?"


    "Ein Rad ist gebrochen!"


    "Wie jetzt? Ein Rad ist gebrochen?"


    "Ja, verdammt"


    "Aber das ist unmöglich"


    "Siehst ja das es möglich ist. Der Wagen war auch nicht mehr der neueste."


    "Verdammt und was machen wir jetzt?"


    "Entweder raparieren wir es irgendwie, oder wir fahren mit den 2 Wagen weiter und holen dann nachher die Ware ab die noch zu retten ist."


    "Ich will diesen Wagen nicht verlieren, meinst du wir bekommen das hin?"


    "Mit einem Ersatzrad und dem nötigen Werkzeug müsste es klappen, dazu sollte aber jemand zurück ins Lager spurten....."


    "Nagut, dann werd ich mich dem wohl annehmen müssen. Versucht ihr inzwischen die restlichen Waren zusammen zu sammeln und sagt mir nachher die Verluste, ich steh dafür gerade."


    Und so machte sich Varus schnell daran ins Lager zu kommen um ein Ersatzrad und das nötige Werkzeug zu holen.

    Am Castellum angekommen ladeten sie natürlich sämtliche Waren ab. Vielen Männern konnte man die Anstrengung deutlich ansehen, diese ganzen Amphoren und Fässer waren auch nicht gerade leicht. Mit Schweiß im Gesicht und durchnässten Haaren ging es dann wieder zurück zu den Schiffen.


    "Varus, was meinst du wie oft wir noch hin und her müssen?"


    "Nun, ich denke noch mindestens 2 mal, es waren schließlich noch ordentlich Waren auf den Schiffen vorhanden. Aber keine Sorge, wir schaffen das schon."

    Freundlich begrüßte Varus den Schiffsführer und folgte seinem Rat mit den schweren Amphoren zu beginnen. Die Männer teilten sich auf und fingen an zu schleppen. Aus reinem Sicherheitsdenken sagte Varus noch mit einem leichten schmunzeln: "Seit vorsichtig mit den Amphoren, ich will keinen Ärger mit dem Centurio bekommen wenn etwas zerstört wird."


    So trugen sie Stück für Sück die Amphoren und verluden sie auf die drei Wagen. Varus achtete besonders auf die Verteilung, er versuchte soviel wie möglich auf alle Wagen unterzubringen. Letztendlich war alles Randgefüllt so das nichtmal mehr das geringste auf einen der Wagen raufgepast hätte.


    "Meinst du nicht wir haben die Wagen da jetzt etwas überladen Varus?"


    "Nein, ich denke das funktioniert schon. Umso schneller haben wir diese Arbeit beendet."


    "Nagut, wenn du meinst...."


    Dann machten sie sich wieder auf den Weg zurück zum Castellum. Dem Schiffsführer rief Varus noch zu: "Wir sind so schnell wie möglich wieder da und holen die restliche Ladung."

    Drei Wagen samt Pferden konnte Varus im Castellum auftreiben. Das sollte erstmal reichen, dachte er sich und machte sich zusammen mit dem Rest der Truppe auf dem Weg zum Fluss. Genau kannte er sich in Mantua noch nicht aus, deswegen fragte er lieber nochmal bei einem seiner Kameraden nach wie man auf dem schnellsten Weg zum Fluss kommt.


    "Ähm, du weisst wo wir lang müssen, ja?"


    "Sicher doch, wir gehen jetzt einfach mit den Wagen die Straße runter, der Fluss liegt auf direktem Wege."


    "Alles klar, danke für die Auskunft."


    So ging es weiter bis sie den Fluss und damit die Frachtschiffe erreichen würden.

    Es viel Varus sichtlich schwer aus dem Bett zu kommen. Der Morgen nach einer Feier ist immer das schlimmste. Aber nagut, die Pflicht ruft. So schnell wie es nur irgendwie in diesem Zustand möglich war traten er und die anderen zum Morgenappell an. Als dann die Aufgaben verteilt wurde hoffte er inständig auf etwas leichtes, doch was war schon sonderlich leicht? Jedenfalls bekamen er und einige andere schleißlich den Auftrag Warenladungen von einem Schiff auf einige Wagen umzuladen und ins Lager zu bringen.


    Nachdem die Verteilung allen klar war und jeder sich an seine Arbeit machte, erfragte Varus noch genauere Information.


    "Guten morgen Centurio,
    wie Groß ist den die Warenladung? Das heisst im Klartext: Wie viele Wagen müssen wir mit zum Fluss nehmen?"

    "Die I, auch Tapfer in schlechten Zeiten,
    werden über die Verräter reiten.
    Ihr Ziel war es das Schwein zu schlachten,
    und dabei aufs eigene Leben zu achten.
    Erinnern wird sich an Laeca niemand mehr,
    denn man schlug ihn, samt Narren zurück ins Meer."


    Ausgelassen sangen sie und hatten dabei ihren Spass den Verräter zu verspotten. Doch langsam neigte sich der Abend dem Ende entgegen. Varus war auch schon etwas müde und beschloss deshalb wieder zurück zu gehen. Einige hatten noch nicht genug und blieben noch ein wenig, der Rest folgte ihm zurück zu den Quartieren.


    Hoffentlich gäbe es bald noch mehr zu feiern, dachte sich Varus. :D

    Einige Tipps die Varus noch mit aufschnappen konnte empfand er als äusserst nützlich. Fürs nächste mal würde er sicherlich davon gebrauch machen. Der Abend war nun schon etwas fortgeschritten und Varus hatte schon den ein oder anderen Wein hinter sich.


    Er wusste nicht mehr genau wer davon angefangen hat zu sprechen, jedenfalls kamen wir irgendwann auf die Rebellen zu sprechen gegen die der Rest der Legio I wahrscheinlich gerade kämpfen würde. Es wurde über die verschiedensten Sachen diesbezüglich diskutiert. Warum rebellierten sie und folgten diesem Laeca? Würden unsere Soldaten es schaffen ihren Vormarsch auf Rom zu stoppen? Würden sie vielleicht sogar bald selber in den Kampf ziehen müssen wenn dies nicht der Fall sein sollte?


    Zu einigen Punkten gab es durchaus geteilte Meinungen. Einige empfanden es als äusserst verwerflich das Römer gegen Römer kämpften. Andere Wiederum meinten das sie nichts weiter als Verräter seien die mit den härtesten Mitteln bestraft werden sollten. Varus selbst meinte das sie in dem Augenblick die bezeichnung "Römer" nicht mehr verdient hatten als sie sich gegen Rom stellten. Gleichzeitig meinte er aber auch das man die Rebellen nicht unterschätzen sollte, es könne durchaus seien das sie es schaffen sich durchzusetzen.


    Doch in einem waren sie sich zum größten Teil alle einig: Sollten die Rebellen es tatsächlich soweit schaffen, dann würden sie Rom gemeinsam bis aufs äusserste verteidigen.

    Mit einigen anderen Legionären betrat Varus das Gasthaus.


    Sie setzten sich an einen großen Tisch der genug Platz für alle bietete und bestellten sich fürs erste jeder einen Wein. Es wurde ausgelassen geferiert und gesprochen unter anderem auch über den Übungsmarsch, wo man sich Hauptsächlich über die Verunstaltung seiner Füße äusserte...
    Gut das Varus nichts zu Essen bestellte, anhand dessen wie einige ihre Wunden beschrieben hätte er es wahrscheinlich nicht besonders genießen können. :D

    Varus war glücklich über die Anerkennung seiner Kameraden. Von jedem aus dem Quartier nahm er Danksagungen entgegen, eine Beförderung ist wirklich ein einzigartiges Gefühl. Man fragte ihn auch ob sie darauf etwas feiern wollen. Da konnte Varus natürlich nicht Nein sagen und meinte: "Also einen guten Wein könnt ich jetzt schon vertragen."


    So machten sie sich gemeinsam zum örtlichen Gasthaus auf um die Beförderung ordentlich zu betrinken...