Beiträge von Tiberia Livia

    Livia schaut ein wenig irritiert.


    "Zu welchem Zeitpunkt werde ich denn die tatsächliche Größe des angebotenen Grundstücks erfahren? Ich denke das ist kein unwichtiger Faktor in Bezug auf die Angemessenheit des Kaufpreises. Ohne dem kann ich einen Vertrag wohl nicht unterzeichnen. Wie sieht es denn mit der Beschaffenheit der Küste aus? Handelt es sich um einen flachen Sandstrand oder gibt es felsige Klippen? Sind diese Teil des Besitzes? Bestünde in dem Fall die Möglichkeit, direkt am Meer zusätzlich eine Art kleine Laube oder dergleichen zu errichten?"


    Die Neugier in Bezug auf das Landgut nimmt wieder überhand und sie lächelt leicht, während sie der Antwort aufmerksam zuhört.

    Livia verfolgt die Verabschiedung nachdenklich und erhebt sich nun auch von ihrem Platz. Den Blick des Aureliers erwidert sie mit einem zurückhaltenden Lächeln und verabschiedet sich höflich.


    "Vale, Aurelius."


    Erst nachdem er gegangen ist, richtet Livia ihren auffordernd fragenden Blick auf Hungaricus. Einladend deutet sie auf den Platz neben sich, da das nun kommende Gespräch wohl auch in Ruhe geführt werden sollte und eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird.

    "Das ist betrüblich. Doch ich werde deinen Rat befolgen und noch eigene Erkundigungen bezüglich einer Alternative einziehen. Allerdings bin ich nichtsdestotrotz an eurem Mann interessiert. Benachrichtigt mich bitte, sobald ihr etwas von ihm hört."


    Livia lässt sich einige Möglichkeiten und Namen durch den Kopf gehen, kommt auf die Schnelle jedoch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Dann wendet sie sich dem zu, was weiters zu besprechen ist.


    "Der Baugrund, sagtest du, ist dennoch bereits vorbereitet worden. Nun interessieren mich natürlich Größe und Lage der Grundstücke. Inwiefern sind sie nah am Meer gelegen und wie ist dort die Küste beschaffen? Was kannst du mir zur Nachbarschaft erzählen? Ist bereits bekannt, wem die möglicherweise angrenzenden Grundstücke gehören?"

    Ein Anflug von Sorge ist in Livias Miene zu lesen und hält nachdenklich inne, bevor sie ihm antwortet.


    "Tatsächlich? Das ist überaus ärgerlich. Persönlich habe ich mich noch nach keinem eigenen Architekten umgesehen, da ich mich auf den eurigen verließ. Allerdings werde ich für den Umbau dieser Casa ohnehin noch jemanden benötigen. Doch leider ist mir momentan niemand geeignetes bekannt. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, euren Architekten ebenfalls darauf anzusprechen. Gibt es denn keine Nachricht von ihm, worin der Grund für seine Abwesenheit liegt? Wäre es nicht möglich, dies kurzfristig in Erfahrung zu bringen?"

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Ja gut aber darum ging es ja (momentan) nicht sondern darum wie Frauen Macht ausüben können. Davon mal abgesehen ist es falsch zu meinen Männer würden nur direkte Macht ausüben, gerade in der Politik geht das nicht, auch da müssen Bündnisse geknüpft und Netzwerke errichtet werden


    Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    Moment mal, worum geht es jetzt ? Darum, daß weibliche Spielerinnen nicht so viele Möglichkeiten haben wie männliche, das stimmt nämlich überhaupt nicht (wie will man das auch nachprüfen) oder daß weibliche IDs weniger Möglichkeiten haben ?
    Man muß sich halt Möglichkeiten suchen. auch Frauen können Klienten um sich scharen.


    Ja, darum ging es, aber es ging um die SimOff-Frauen, die SimOn Macht ausüben wollen. Der einfachste Weg dorthin führt nun einmal über männliche IDs. Insofern ist nicht von uns zu erwarten, dass wir allesamt unserem SimOff-Geschlecht bedingungslos treu bleiben, nur damit das IR von weiblichem Leben erfüllt wird. ;)

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Nun sicherlich ist es mehr Aufwand aber wenn Frauen nunmal keine direkte Macht ausüben können, müssen sie es halt anders machen.


    Doch, können sie. ;) Sie legen sich einfach eine männliche ID an. Fertig. :)

    Zitat

    Original von Ceadh
    Corvi war sogar so gedacht. Aber hej.. vor Leuten, die Dinge SimOn ausnutzen, die sie SimOff erfahren haben, hab ich weniger Respekt als vor dem Dreck auf meinem Fußbodenbelag. :D


    ;) Das hindert sie dennoch leider nicht an ihrer Existenz. Ich habe schon häufig genug von "Gerüchten" gelesen, die "ja jeder kennt". Aber ganz so schlimm muss es noch nicht einmal sein. Ich schätze, dass ein solcher Mann auch ganz unbewusst einfach weniger ernst genommen werden würde.


    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Dazu müßte aber die Frauen Einfluß haben. Von den weiblichen Senatoren abgesehen hat dies aber fast niemand. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht unbedingt daran das Frauen nichts erreichen können sondern das die Frauen hier diese Rolle nicht spielen (wollen) um Einfluß aufzubauen muß man sich zusammentun. Wenn man sich zusammentut kann man was erreichen. Hier im IR gibt es aber meines Wissens keinen "Verein" ja die meisten Frauen treffen sich ja nichtmal miteinander.
    So kann das mit dem EInfluss natürlich nichts werden.
    Ist jetzt alles natürlich mal ohne auf das Problem einzugehen das ma hier alles mitlesen kann, aber selbst das kann ma ja mit Privatforen etc. ungehen.


    Ein solches Schattennetzwerk würde für die Spieler auch weitaus mehr "Aufwand" bedeuten als der direkte Weg an die Macht. Eine sicherlich interessante Aufgabe mit viel Ungeweissheit und auch Risiko. Na? Wäre das nicht genau das richtige für einen männlichen Spieler? :D Aber von Privatforen halte ich diesbezüglich wenig. Da könnte man sich genau so gut ständig über ICQ absprechen.


    Dann macht mal. :) Ich bin mit Livias Position momentan ganz zufrieden und habe meine eigenen Pläne. *sich zurücklehnt und die Show genießt* :]

    Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus


    Nach dem Motto "Hinter jedem mächtigen Mann, steht eine starke Frau." ;)


    ;) Das ist leichter gesagt als getan. Kaum einer der im IR spielenden Männer will sich wohl wissentlich von seiner Frau in solchem Maße leiten lassen. Zumal er einerseits SimOff hier ihre Gedanken lesen kann und andererseits vor allem weil auch alle anderen Spieler SimOff von diesen Umständen wissen werden. Ich fürchte, dass die SimOn/SimOff-Trennung der meisten für ein solches Spiel noch nicht gut und strikt genug ist. (Ganz und gar kann ich mich selbst da wohl auch nicht ausschließen.) Funktionieren kann soetwas vermutlich nur, wenn das "Opfer" sich tatsächlich explizit dazu bereit erklärt und ich schätze, dass das nur die wenigsten tun würden. Es will hier einfach jeder sein eigener Herr sein. ;)


    Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren. :) Nur zu. Legt euch eine solche Frau an und macht es uns einmal vor. :]

    Auch wenn Livia sich die ganze Zeit über ruhig und still verhalten hat, hat sie dem Gespräch mit großer Aufmerksamkeit zugehört. Die Worte ihres Mannes lassen sie nun irritiert aufmerken und sie sieht ihn mehrere Sekunden lang mit unergründlichem Blick an. Seine Worte sind ihr noch schleierhaft und sie weiß nicht, auf was er plötzlich hinaus will. Es ärgert sie natürlich, dass er diese Gedanken vorab nicht mit ihr geteilt hat. Doch angesichts der Innigkeit ihrer Beziehung verwundert es sie nicht. Trotzdem verspürt Livia tiefe Missbilligung für die Art und Weise, wie er nun auf dieser Basis mit dem Aurelier verhandelt. Es in dessen Gegenwart anzusprechen, kommt selbstverständlich mitnichten in Frage. Die Auseinandersetzungen mit ihrem Mann sind für Livia eine Angelegenheit, die niemanden außer ihnen beiden etwas angeht. So setzt sie weiterhin eine gelassene Miene auf und wartet mit nun noch gesteigerter Aufmerksamkeit den Ausgang des Gesprächs ab. Eine anschließende private Unterhaltung der beiden Eheleute ist spätestens jetzt unausweichlich geworden.

    Livia ist in Gedanken weit weg. Sie denkt über die Zukunft ihrer Ehe nach und kann nicht einen einzigen positiven Aspekt mehr daran entdecken. Unweigerlich drängt sich ihr die Überlegung auf, ob man nicht doch einen finalen Schlussstrich unter dieses unselige Unterfangen ziehen sollte. Auch ein Opfer und Gebet an Iuno kommt ihr in den Sinn, doch sie weiß mittlerweile nicht einmal mehr, ob sie diese Ehe überhaupt noch retten will. Sie fühlt sich in den letzten Tagen von einer großen Müdigkeit erfüllt. Livia blickt hinaus auf die Menschenmenge und die Stadt, sieht sie jedoch nicht. In diesem Moment wird sie sich vage einer Stimme direkt neben ihr bewusst und realisiert erst langsam, dass die gesprochenen Worte tatsächlich ihr gegolten haben. Dennoch fällt es der Patrizierin noch schwer, sich von ihren schwermütigen Gedanken loszureißen, und auch der Sinn des Gesprochenen tritt nur langsam in ihr Bewusstsein. Sie blinzelt kurz, setzt ein etwas halbherziges, freundliches Lächeln auf und wendet sich der Sprecherin zu. Deren Gesicht ist ihr nicht bekannt und sie vermutet eine einfache Frau aus dem Volk. Dennoch scheint ihre Kleidung von gewissem Wohlstand und auch gutem Geschmack zu zeugen.


    "Salve. Ja, das Wetter ist wirklich wunderbar und der schöne Tag wie für einen Gott geschaffen. Es ist gut, dass die Menschen ihrem Gott noch so eifrig gedenken. Apollo scheint nichts von seiner großen Beliebtheit eingebüßt zu haben. Mir persönlich liegt er seit je her schon besonders am Herzen."


    Natürlich ist Livia es gewohnt, zu jeder Zeit auf diese Weise ein einfaches Gespräch führen zu können. Allgemeine Konversation ist sowohl in der Politik, wie auch als Hausherrin ein wichtiges Werkzeug im Alltag. So kommen ihr auch nun diese Worte flüssig über die Lippen, trotz der nur so langsam weichenden geistigen Abwesenheit. Die weiche Palla streift sie sich vom Haupt und lässt sie auf ihren Schultern ruhen. Ein unbedecktes Haupt und ein durch eine Hochsteckfrisur freigelegter Nacken sind ihr schon immer angenehmer gewesen, da sie sich so freier und beweglicher fühlt. Den Schutz einer Kopfbedeckung sucht Livia eigentlich nur, wenn es sich entweder aus religiösen Gründen oder aufgrund von Kälte nicht vermeiden lässt.


    "Es scheint allmählich Sommer zu werden."

    Einige Tage nach der Auseinandersetzung mit ihrem Gemahl erscheint Livia am Festtag des Apollo in dessen Tempel. Wie sie auch die vergangenen Tage in übler Stimmung verbracht hat, ist ihre Laune heute nicht die beste. Noch immer muss sie voller Unmut an das Gespräch mit Hungaricus denken und könnte sich jederzeit von neuem über ihn aufregen. Mit dem Betreten des Tempels bemüht sie sich, dass ihre Gedanken dem Gott Apollo gelten mögen. Ein Sklave begleitet die Patrizierin und trägt einen großen Bund Weihrauch und Lorbeer, sowie einen frischen Opferkuchen, den Ursus eigens für heute und für Livia genau nach Vorschrift hat backen müssen. Da es sich um keinen offiziellen Besuch handelt, hat sie ihre Liktoren heute nicht mitgenommen und trägt eine unauffällige, helle Tunika mit einer schlichten, dunkelgrünen Palla. So betritt sie den Tempel und steuert gefolgt von ihrem Sklaven zielstrebig auf einen kleinen Seitenaltar zu. Livias Blick fällt kurz auf ihren Bruder Flaccus, der gerade mit einem Senator zu sprechen scheint. Vorerst hat jedoch ihr Opfer Vorrang und sie beschließt ihn erst später zu begrüßen.


    Vor dem Altar angekommen bedeckt sie ihr Haupt sorgfältig mit der Palla und kniet nieder. Mit der Hilfe des Sklaven übergibt sie zuerst den Weihrauch an die glühenden Kohlen, auf dass er in Form von wohlriechendem Rauch zum Gott hinaufsteige. Dann bringt sie die Lorbeerzweige und den Opferkuchen dar. Nach einer andächtigen Pause spricht Livia mit klarer Stimme Stimme ihr Gebet. Sie bittet den Gott um Kraft und Stärke für ihr Amt und ihre Ehe, dankt ihm für seine Gaben und preist ihn angesichts des heutigen Feiertages. Nachdem sie geendet hat, verharrt Livia noch einige Momente in stummer Andacht. Dann erhebt sie sich von ihren Knien und beendet das Opfer mit der obligatorischen Rechtswende. Sie atmet verhalten auf und begibt sich wieder hinaus, an die frische Luft.


    Gegen das helle Licht blinzelnd tritt Livia nach draußen vor den Tempel und bleibt stehen, um den Blick über die sich vor ihr ausbreitende Stadt schweifen zu lassen. Nachdenklich beobachtet sie die Menschenmassen.

    Erfreut lächelt Livia und nickt bestätigend.


    "Es geht mir gut. Zwar muss ich mich noch ein wenig an die neuen Sklaven hier gewöhnen, doch ich bin zuversichtlich. Hungaricus besitzt einen überaus fähigen Sklaven, welcher die anderen wohl zu führen weiß. Dieser wiederum erweist sich glücklicherweise meist als äußerst umgänglich."


    Sie deutet einladend auf eine kleine Sitzgruppe unter dem seitlichen Dach des Atriums und führt Durus dorthin.


    "Setz dich ruhig. Ursus wird uns gleich etwas zu Trinken bringen. Konntest du in Bezug auf das Landgut einiges in Erfahrung bringen?"


    Ihrerseits lässt sich Livia auf einem Korbsessel nieder und sieht ihren Verwandten aufmerksam an.

    Sprach- und ratlos starrt Livia ihren Mann an. Sie ist sich sehr wohl dessen bewusst, dass er sich diese besondere Härte allein für sie aufhebt. Im Umgang mit anderen hat sie ihn noch nie derart unfreundlich und harsch erlebt. Sein Ton lässt keinen Zweifel daran, dass er an seiner Entscheidung nicht mehr zu rütteln gedenkt. Auf Verständnis für ihre eigene Lage kann sie bei ihm nicht mehr hoffen. Livia senkt den Blick und seufzt niedergeschlagen. Diese Schlacht hat sie eindeutig verloren. Um ihr weiteres Vorgehen in Bezug auf den Krieg zwischen ihnen wird sie sich später Gedanken machen. Bitterkeit und Enttäuschung liegen in ihrer Stimme.


    "Du machst es dir so verdammt leicht..."


    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder eine Antwort abzuwarten wendet Livia sich ab und verlässt das Büro in Eile. Keine weitere Sekunde lang hätte sie es in der Gegenwart ihres gefühlskalten und rücksichtslosen Gemahls ausgehalten. In diesem Moment würde sie sich am liebsten auf der Stelle scheiden lassen. Doch solch gewichtige Worte wagt sie in so hitziger Stimmung noch nicht auszusprechen.

    Es ist schon erstaunlich. ;) Ihr Herren der Schöpfung scheut euch doch auch nicht, einen Schwerverbrecher zu spielen oder einen hartgesottenen Soldaten, der im Krieg zahlreiche Menschen tötet. Aber vor der Erfahrung, sich in eine weibliche ID hineinzuversetzen, habt ihr so große Angst?

    Livia ist gerade im Büro ihres Mannes und studiert einige juristische Dokumente, als Ursus sie von der Ankunft ihres Verwandten in Kenntnis setzt. Sie legt die Unterlagen beiseite und denkt nicht zum ersten Mal daran, dass es dringend Zeit für einen eigenen Raum wäre. Doch erhebt sie sich und begibt sich direkt ins Atrium. Dort wartet Durus bereits und sie begrüßt ihn mit einem freundlichen Lächeln.


    "Salve, Durus. Ich danke dir, dass du so rasch kommen konntest. Gut siehst du aus. Wie war die Reise?"