Beiträge von Tiberia Livia

    Erstaunt registriert Livia die Aufregung des Klägers. Sie behält den ruhigen Ton ihrer Stimme jedoch bei.


    "Es besteht kein Grund, sich zu echauffieren. Ich bin gesetzlich verpflichtet, auf diese rechtlichen Umstände hinzuweisen."


    Die genannten Zahlen notiert sie sich auf einer Wachstafel. Dann wendet sie sich Aurelius Commodus zu.


    "Sind von deiner Seite aus noch weitere Argumente, Zeugen oder Beweise vorzubringen?"

    Wieder meint Livia diese Unruhe zu verspüren und wendet sich zu ihren Redakteuren um. Mit einem strafenden Blick bedenkt sie die Unruhestifter und lässt sich angesprochen fühlen, wer mag. Dann wendet sie sich wieder angenehmeren Gedanken zu und beschaut sich den wunderschönen Fußboden. Sie stellt fest, dass sie sich garnicht genau erinnern kann, wie die Böden in der Casa Vinicia ausgestaltet sind. Dies ist für sie ein eindeutiger Grund, dass großer Verbesserungsbedarf besteht. Livia seufzt unmerklich angesichts der vielen Arbeit, die dieses Haus ihr noch machen wird.


    Wie zufällig landet ihr Blick dabei auf Germanica Aelia und sie sieht die Lectrix nachdenklich an. Von deren Verlobung hat Livia gehört, auch davon dass es sich bei ihrem Verlobten um einen Germanen handelt. Sie überlegt sich, ob Aelia wohl ebenso viel Arbeit damit hat, ihr zukünftiges Heim einzurichten. Von einer Hochzeit ist Livia noch nichts bekannt und sie vermutet, dass die Einrichtung der germanischen Casa es ist, welche jenen Termin so weit hinauszögert. Doch da es sich bei all dem um reine Spekulation handelt, lässt sie den Gedanken wieder fallen und wendet ihren Blick von Aelia ab, um mit ernster Miene anderen Gedankengängen nachzugehen.

    Leicht irritiert sieht Livia sich zu Auctrix PPA, Lectrix und Subauctor um. Für einen Moment hat sie geglaubt, aus deren Richtung eine gewisse Unruhe auszumachen. Da die drei Verdächtigen jedoch gänzlich unverdächtig an die Decke starren, verwirft sie diesen Gedanken wieder. Sie verlagert ihr Gewicht ein wenig und setzt ihre Betrachtungen der Aula Regia fort. Die fantastische Wirkung dieses Raumes inspiriert Livia zu neuen Ideen bezüglich der künftigen Ausstattung der Casa Vinicia. Die Decke würde sich wunderbar im Bad machen und dieser exquisit gemusterte Pavonazzetto-Marmor der Säulen könnte in einem Atrium einfach fabelhaft zur Geltung kommen. Die Statuen aus schwarzem Basalt sind eindrucksvoll, doch für die Casa Vinicia weniger geeignet. Sinnierend lässt sie ihre Blicke schweifen und die Phanstasie spielen. Als Livia sich das Gesicht ihres Gemahls vorstellt, während sie ihm von ihren Plänen berichtet, erscheint schließlich sogar ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht.

    Der Scriba lächelt und hebt entschuldigend die Schultern.


    "Tut mir leid, die Gesetze mache ich nicht. In den Lex Mercatus ist eindeutig festgelegt, dass diese Verkäufe nicht gestattet sind. Ob und wie du solche Rohstoffe loswirst, ist dann wohl dein Problem. Aber Gesetz ist Gesetz."


    Er holt eine leere Wachtafel hervor und macht sich einige Notizen.


    "Dann werden wir nun einen Termin für die erste Anhörung festlegen, bei der sich die Praetrix vorerst um eine gütliche Einigung bemühen wird. Weißt du, welcher Aedil diese Edikte ausgestellt hat? Es kommen nach Aufforderung zu Wort, Verletzter und Beschuldigter. Des weiteren können vom Gericht Zeugen und andere sachdienliche Personen geladen und gehört werden. Möchtest du in dieser Hinsicht jemanden benennen?"


    Nebenbei zieht er noch einige Papyri hinzu, um den bisherigen Terminplan von Livia zu ergründen.

    Livia macht sich eine kurze Notiz, dass die klagende Partei offensichtlich keine weiteren Zeugen und Beweismittel vorzubringen wünscht.


    "Du erwähntest, du seist dir nicht sicher und könntest dich nur ungenau erinnern. Wie soll eine so vage Aussage als Beweis genügen? Bedenke, dass du hier verpflichtet bist die Wahrheit zu sagen. Unrichtige oder unvollständige Aussagen werden strafrechtlich verfolgt und können mit einer Freiheitsstrafe von nicht unter 3 Wochen oder mit einer Geldstrafe von 500 bis 800 Sesterzen geahndet werden. Auf welche Zahlen kannst du dich nun definitiv festlegen?"


    Sim-Off:

    Zitat

    Original von Quintus Matinius CiceroEs ist in meiner WiSim unter "Vermögen" nichts auffindbar, was belegte, dass ich den Betrieb überhaupt bezahlt hätte, sehr, sehr seltsam. Ob und wer ihn also bezahlt hat, bleibt schleierhaft. Zum Kauf weiterer Toneinheiten von MAM ist jedoch eine Eintragung vorhanden.


    Hast du es dort auch über "mehr zeigen" und "Alle zeigen" versucht?

    Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Man hat das Gefühl, ihr hättet halb Rom hier zusammengetrieben. Ich muss unbedingt noch deinen Ehemann zu seiner wundervollen Braut beglückwünschen. Hungaricus scheint aber noch immer von Gästen belagert. Sicher werde ich gleich noch Gelegenheit bekommen, dies zu tun.
    Flaccus und Livia erreichten das Triclinium und begaben sich in den Bereich, der den Familienmitgliedern gewissermaßen reserviert geblieben war.


    Aufgrund seiner Ausführungen bezüglich der Ausgaben zu ihrem Geschenk kommt Livia nicht umhin zu schmunzeln. Sie erwidert jedoch nichts und sieht Flaccus nur dankbar an. Das Gespräch mit ihm gibt ihr wieder neue Kraft für den weiteren Verlauf des Tages. Im Triclinium angekommen lacht sie leise auf seine Bemerkung hin.


    "Sei unbesorgt, lieber Bruder, wir haben niemanden zusammengetrieben. Diese Gäste sind alle freiwillig erschienen, zumindest hoffe ich das. Hungaricus wird sich am Tisch wieder zu uns gesellen. Dort wirst du noch Gelegenheit bekommen, mit ihm zu sprechen."


    Sie lächelt ihm verschmitzt zu und lässt sich dem für sie vorgesehenen Stuhl in der Nähe des Kaisers geleiten. Noch immer kann Livia sich nicht so recht mit dem Liegen auf einer Kline anfreunden, auch wenn viele Frauen dies inzwischen wie selbstverständlich tun. So setzt sie sich auf den bequemen Korbsessel, nickt dem Kaiser, sowie den anderen hier sitzenden und liegenden grüßend zu und wartet bis Flaccus sich auf eine der Klinen niedergelegt hat. Auf die von Ursus vorbereiteten Köstlichkeiten ist sie schon mehr als gespannt. Es dauert nicht lange, bis einer der zahlreichen Sklaven ihr bereits einen Teller von erlesener Auswahl anreicht. Livia nimmt ihn dankbar entgegen und probiert genießerisch von den delikaten Gerichten.


    Überrascht nimmt Livia das Geschenk entgegen und wirft einen neugierigen Blick in den Lederbeutel. Sie zögert, ob sie das schöne Stück schon jetzt anlegen will. Doch angesichts des ihr noch bevorstehenden langen Tages verschiebt sie dies auf morgen. Schmunzelnd sieht sie zu Hungaricus hinüber und versucht einen Blick auf sein Geschenk zu erhaschen. Weniger erfolgreich hierbei wendet sie sich erst einmal ihrem neuen Schwager zu. Es kommt ihr noch ungewohnt vor, ihn mit seinem Cognomen anzusprechen.


    "Vielen Dank, Lucianus. Wir werden es in Ehren halten."

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Tiberia, Vinicius, bitte nehmt unsere aufrichtigsten Glückwünsche an. An diesem Tag habt ihr die Saat gelegt, möge sie zu einer farbenprächtigen, weithin erstrahlenden Rose erwachsen."


    Lächelnd bedankt Livia sich bei Gracchus und Antonia. In ihren Augen geben die beiden einfach ein wunderbares Paar ab.


    "Ich danke euch. Mögen die Götter auch euch bald eine schöne Hochzeit, sowie eine wunderbare Ehe bescheren."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Und der Strom der Gratulanten will und will nicht abreissen. Was solls, man heiratet den Göttern sei Dank nicht oft im Leben. Schmunzelnd lässt er die Umarmung geschehen - irgendwie kamen ihm dabei Erinnerungen hoch, die er gleich wieder verdrängte - und nickte bei ihren Worten über seine Frau.


    Ich danke euch beiden herzlich.


    Erfreut nimmt Livia die Glückwünsche entgegen und erwidert die Umarmung. Sie hat Quarto und seine Gemahlin schon immer sehr geschätzt, so dass sie nun ehrlich lächeln kann.


    "Vielen Dank. Es freut mich sehr, dass ihr erschienen seid. Ich hoffe, dass die Feier euren Anspruchen gerecht wird."

    Ein Scriba ist es, der aus seinen Gedanken gerissen wird und den Erklärungen des aufgebrachten Mannes zu folgen versucht. Schließlich nimmt er die vorgelegten Dokumente entgegen und sieht sie sich genauer an.


    "Hmm... Ich glaube nicht, dass dieser Einspruch große Chancen auf Erfolg besäße. Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall, bei dem der damalige Praetor den Widerspruch abgeweisen hat. Was das dritte Edikt angeht, so entnehme ich seinem Schreiben, dass es den Verkauf von Trauben betrifft und diese sind in der Lizenz eines Fernhändlers nicht enthalten. Willst du die Angelegenheit trotzdem weiter verfolgen?"

    Livia wendet sich zuerst an Matinius Cicero.


    "Das ist mir so zu vage. Mit ungefähr geschätzten Zahlen können wir hier nicht arbeiten. Gibt es Dokumente, welche diese Aussagen belegen und die Zahlen konkretisieren? Wünscht du, dass wir den von dir benannten Aulus Metellus als Zeugen hinzuziehen? Sollte sich in diesem Zuge herausstellen, dass er selbst sich eines oder mehrerer Verstöße gegen die Lex Mercatus schuldig macht oder gemacht hat, so werden wir auch das weiter verfolgen müssen."


    Sie wirft einen kurzen Blick in Richtung der Zuhörer. Falls einer der amtierenden Aedile sich unter ihnen befände täte er wohl gut daran, dem weiteren Verlauf der Verhandlung seine Aufmerksamkeit zu schenken. Dann wendet Livia sich Aurelius Commodus zu.


    "Falls sich durch eine solche Nachfrage hilfreiche Beweismittel für dieses Verfahren ergeben könnten, solltest du das tun. Da wir ohnehin gerade dabei sind..."


    Sie sieht nun beide Parteien an.


    "Gibt es noch weitere Beweismittel oder Zeugen, welche ihr in diese Verhandlung einbringen möchtet? In dem Fall nennt sie mir bitte jetzt."

    Die Redaktion der Acta Diurna folgt Maior bis in die Aula Regia. Freundlich bedankt sich Livia ein weiteres Mal bei dem Magister Officiorum. Nachdem er wieder gegangen ist, deutet sie ihren Begleitern mit einem entschuldigenden Lächeln an, dass auch sie nicht über den Grund dieses Treffens informiert ist. Lucilla scheint ihr ein wenig aufgeregt, doch für klärende Gespräche ist nun keine Zeit mehr. So nutzt Livia die seltene Gelegenheit ihrer Anwesenheit hier und lässt den Blick kurz über den beeindruckenden Innenraum der Aula Regia schweifen.

    "Salvete."


    Livia begrüßt die Nachzügler mit einem freundlichen Lächeln. Dann wendet sie sich wieder an den Magister Officiorum.


    "Damit ist die Redaktion der Acta Diurna nun vollzählig. Wird die Audienz sofort beginnen?"

    Livia kann sich ein Seufzen nicht verkneifen und drückt seine Hand dankbar. Sie hat das Gefühl, dass ihr diese kurze Umarmung besser getan hat als die wenigen Stunden Schlaf der vergangenen Nacht. An die Kommende will sie noch garnicht denken. So erwidert sie sein Lächeln tapfer.


    "Danke, Flaccus. Ich hoffe, dass du Recht behältst und werde mein Möglichstes dazu tun. Von deinem Angebot mache ich natürlich gerne Gebrauch, gebe es jedoch ebenso zurück. Wann immer du mich brauchst, steht dir die Tür der Casa Vinicia selbstverständlich offen. Auf dein Geschenk bin ich schon sehr gespannt. Ich hoffe doch, dass du dich nicht um meinetwillen in große Unkosten gestürzt hast?"


    Schmunzelnd mustert sie ihn und versucht in seiner Miene zu lesen. Sie ahnt bereits, dass er weitaus mehr ausgegeben hat als sie gutheißen würde. Doch heute ist nicht der Tag, sich um solche Dinge so viele Gedanken zu machen. Livia sieht sich kurz um.


    "Oh, das Essen scheint so weit zu sein. Hoffentlich hast du Hunger. Du wirst begeistert sein. Ursus, ein Sklave von Hungaricus, hat die Aufsicht über die Küche geführt. Er ist ein fantastischer Koch. Gehen wir ins Triclinium?"


    Auffordernd sieht sie Flaccus an, auf dass er sie dorthin führe.

    Gemeinsam mit Hungaricus nimmt Livia noch ein paar persönliche Glückwünsche entgegen. Ihr antrainiertes Lächeln funktioniert einwandfrei und sie macht ganz den Eindruck einer glücklichen Braut. Dann fällt ihr Blick auf ihren Bruder Flaccus und sie lächelt ihrem Bräutigam zu.


    "Entschuldige mich bitte für einen Moment. Ich möchte mich auf ein Wort zu meinem Bruder gesellen. Du kannst dich gerne schon ins Triclinium begeben. Ich komme gleich nach."


    Flüchtig drückt Livia seine Hand, die sie noch immer hält und macht sich dann von ihm los. Zielstrebig und auf dem Weg noch mehr Glückwünsche freundlich entgegennehmend kommt sie schließlich bei Flaccus an und umarmt ihn stumm. Fest drückt sie ihren Bruder an sich, in der Hoffnung er möge sie als vermutlich einziger hier verstehen. Sie lässt ihn wieder los und blinzelt mit einem leicht verzweifelten Lächeln zu ihm auf.


    "Wie schön, dass du es doch noch rechtzeitig geschafft hast..."

    Glücklicherweise hat Livia die Zeit finden können, sich zur Verabschiedung der Expedition zu begeben. Nachdem auch die Acta Diurna sich finanziell an dem Vorhaben beteiligt hat, liegt es sehr in ihrem Interesse den Aufbruch der Suchenden mitzuverfolgen. In Begleitung einiger Sklaven erreicht die Patriziern somit die Ehrentribüne und lässt sich dort an einem etwas ruhigeren Platz nieder. Tempelsklaven eilen herbei und statten sie rasch mit einigen Erfrischungen aus, welche Livia auch dankbar entgegen nimmt. So trinkt sie einen Schluck aus ihrem Becher mit Wasser und betrachtet in Ruhe die letzten Vorbereitungen der Veranstalter und die vielen Gesichter der zahlreichen Gäste.