Beiträge von Tiberia Livia

    Pünktlich zum genannten Termin erscheint Livia am Palast. Ihre Liktoren begleiten sie, bekommen am Eingang jedoch die Anweisung außerhalb des Palastes auf sie zu warten. Froh über die Pause suchen die Männer sich einen ruhigen Platz zum Ausruhen, während Livia auf die Palastwache zutritt.


    "Salve. Ich bin Tiberia Livia und möchte zum Magister Officiorum, welcher für die Redaktion der Acta Diurna am heutigen Tag eine Audienz beim Kaiser vereinbart hat."

    Livia atmet erleichtert auf. Auch wenn der Spruch des Orakels bereits Gutes für die Ehe ahnen ließ, fühlt sie sich erst jetzt wirklich sicher. Die insgeheime Hoffnung, dass die Götter dagegen sein könnten und Livia die Hochzeit und vor allem der Bräutigam erspart bleiben würden, hat sie inzwischen aufgegeben. Dankbar lächelt sie den Sacerdotes zu, als auch schon ihre Tante hinzutritt. Da diese noch in erster Ehe verheiratet ist, übernimmt sie die Rolle der pronuba (Brautführerin). Livia und Hungaricus wenden sich zur dextrarum iunctio einander zu. Jetzt, wo es endgültig ernst wird, spürt sie die Nervösität wieder in sich aufsteigen und das mulmige Gefühl lässt sich einfach nicht aus ihrem Magen vertreiben. Sie reißt sich jedoch zusammen und lächelt Hungaricus sogar an. Sie will auf keinen Fall zulassen, dass man ihr die Unsicherheit ansieht. Die pronuba ergreift jeweils rechte Hand von Braut und Bräutigam und legt diese ineinander. Livias Hand ist kalt, zittert jedoch nicht. Sie blickt Hungaricus äußerlich ruhig in die Augen und beginnt den consensus, die wechselseitige Erklärung der Einigkeit.


    "Hiermit erkläre ich, Tiberia Livia, dass es mein freier Willen ist, diese Ehe mit dir, Marcus Vinicius Hungaricus, einzugehen. Ich verspreche dir Treue und Beistand, in guten und in schlechten Zeiten."


    ( ;) )

    Erleichtert nimmt Livia zur Kenntnis, dass er ihr nicht augenblicklich an die Gurgel zu springen versucht und erwidert sein Lächeln nun doch etwas freundlicher.


    "Nun, ich fürchte 'kennen' wäre übertrieben. Zumeist begebe ich mich nicht persönlich auf die Suche nach neuen Schriftstücken, sondern lasse das von einem Sklaven erledigen. In Tarraco hatte ich noch mehr Zeit diese Dinge selbst zu tun. Doch hier in Rom bin ich meist zu beschäftigt."


    Sie lächelt entschuldigend und wirft einen Blick auf die Schriftrolle, welche das Interesse ihres Gegenübers geweckt zu haben scheint. Den Autor kann sie jedoch nicht erkennen.


    "Es handelt sich dabei nicht zufällig um Terenz? Ein Werk von ihm würde meinem heutigen Geschmack zusagen."


    Als er das Gespräch auf die bevorstehende Hochzeit bringt verkneift Livia sich einen Seufzer. Sie ist mittlerweile schon so oft darauf angesprochen worden, dass sie keine Miene mehr verzieht und lächelnd nickt.


    "Ich fühle mich gut. Die Vorbereitungen laufen planmäßig und ich bin guter Hoffnung, dass es eine schöne Feier wird. Dennoch sehne ich mich schon nach der anschließend hoffentlich einkehrenden Ruhe. Mein neues Amt wird mir zwar nicht allzu viel Zeit dazu lassen, doch einen halben Tag der Entspannung werde ich mir schon irgendwie gönnen. Wie steht es um dich? Laufen die Geschäfte gut? Hat mein Subauctor dich kontaktiert?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hungi lächelte nochmals dem Kaiser zu, bevor er sich den anderen Gästen zuwandte. Es war schon sehr viel los hier in der Villa und er hatte das Gefühl, daß das Brautpaar beileibe noch nicht alle Glückwünsche entgegengenommen hatte. Hungi hoffte, daß dies bald ein Ende nehmen würde, er hatte schon Muskelkater in den Wangen und bald fielen ihm keine Danksagungen ein, ohne sich wiederholen zu müssen. Etwas hilflos schaute er die Braut an, doch die ließ sich natürlich nichts anmerken, entweder das oder der Schleier verdeckte es sehr gut.


    Auch wenn es in ihrem Inneren anders aussieht, beherrscht Livia das Dauerlächeln nach wie vor ohne Probleme. Sie lächelt dem Kaiser dankbar zu und sieht dann kurz zu Hungaricus. Mit einem leichten Nicken deutet sie ihm an, dass sie nun in der Tagesordnung weitermachen möchte. Livia fängt einen Blick der aufmerksamen Sacerdos Iunonis auf und gibt ihr ein kleines Zeichen, dass sie Victor benachrichtigen möge. Dann wendet sich die Braut an die Gäste und bittet kurz um Ruhe.


    "Wir danken euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Um die Zeit bis zum Festmahl nicht so lang werden zu lassen, werden wir nun mit der Zeremonie beginnen."

    Zwei Tage vor ihrer Hochzeit ( ;) ) hat Livia sich noch einmal vom Stress der Hochzeitsvorbereitungen und vor allem der neuen Praetur losreißen können. Mit nur zwei Sklaven spaziert sie zur Entspannung unauffällig über die Märkte und sieht sich ein wenig um. Von Stoffen, Kleidern, Schuhen und dergleichen hat sie in den vergangenen Tagen jedoch so viel sehen und begutachten müssen, dass der Sinn ihr hiernach jetzt garnicht steht. Nach einigem hin und her landet sie so nun doch wieder bei einem der zahlreichen Buchhändler. Allzu selten bleibt der Patriziern die nötige Muße, sich selbst hier umzusehen. Doch heute nimmt sie sich die Zeit.


    Gerade will Livia sich beim Händler nach interessanten Objekten erkundigen, da fällt ihr ein weiterer Kunde auf. Sie erkennt Aurelius Cicero und grüßt ihn höflich. Nach den unerfreulichen Auseinandersetzungen mit seinen Verwandten auf der Rostra ist sie jedoch noch etwas vorsichtig.


    "Salve, Aurelius. Bist du auch auf der Suche nach einer interessanten Schriftrolle?"

    "Solange du den tatsächlichen Preis der Rohstoffe nicht angeben kannst, müssen wir vorerst von denen ausgehen, welche am Markt üblich und möglich sind. Gibt es vielleicht Beweismittel oder Zeugen, welche du an dieser Stelle hinzuziehen möchtest?"


    Fragend sieht Livia auch zum ehemaligen Aedil.


    "Aurelius Commodus, kannst du in dieser Angelegenheit vielleicht genauere Angaben machen? Als Aedil warst du möglicherweise auch am Verkauf dieses Betriebs beteiligt. Sind dir die Umstände des genannten Handels bekannt?"

    Livia schaut angesichts des drohenden Ruins noch etwas skeptisch, lässt sich von seinen Worten jedoch einigermaßen beruhigen. Als das Thema auf seine Tochter kommt, schmunzelt sie wieder leicht.


    "Ja, wir liefen uns zufällig über den Weg und sie sprach mich an. Wir unterhielten uns über die verschiedensten Dinge. Sie scheint vielseitige Interessen zu haben. Ich bin mir sicher, dass ihr ehrgeiziger Vater ihr im Zweifel zum nötigen Antrieb verhelfen wird."


    Sie lächelt leicht.


    "Falls sie sich langweilt, darf sie als freie Redakteurin gerne ein paar Artikel für die Acta Diurna schreiben. Wenn es ihr dann noch gefällt, wäre natürlich auch eine feste Anstellung als Subauctrix machbar. Doch wie steht es um deine eigenen Pläne? Wirst du den Sommer hier in Rom verbringen?"

    Livia hebt die linke Augenbraue leicht an und hört aufmerksam zu. Bevor sie antwortet wirft sie noch einen genauen Blick auf ihre Notizen und sieht den Matinier dann fragend an.


    "Sofern sich der geringere Preis aus weniger teuren Rohstoffen ergibt, blieben abzüglich des Erhaltungskostenanteils von 1,41 Sesterzen aus deiner Rechnung für die Grobkeramik 1,42 Sesterzen für den Ankauf von 10 Einheiten Ton. Daraus ergäbe sich ein Preis von 0,14 Sesterzen pro Einheit Ton. Wenn wir allerdings die Kostenrechnung einer Tongrube noch mit hinzuziehen, ersehen wir einen Betrag von 190 Sesterzen an Erhaltungskosten für eine Produktion von 1100 Einheiten Ton und somit reine Herstellungskosten von 0,17 Sesterzen pro Einheit Ton. Niedriger kann also kein legaler Verkaufspreis von Ton sein. Wie kommst du trotzdem auf so niedrige Rohstoffkosten?"

    Livia ist nicht weniger überrascht als Hungaricus. So viel Charme hat sie von dem in dienstlichen Gesprächen so nüchternen Kaiser nicht erwartet. Für einen Moment steht sie sprachlos an seiner Seite, fasst sich jedoch wieder während ihr Bräutigam dem Kaiser dankt. Eine leichte Röte steigt ihr in die Wangen, was der Schleier jedoch glücklicherweise verbirgt.


    "Auch ich danke dir für deine Wünsche. Ich werde mir alle Mühe geben, diesen hohen Ansprüchen zu genügen und freue mich sehr, dass du uns die große Ehre deines Besuches erweist."

    Lächelnd bedankt Livia sich noch eben bei Avarus und Lucilla, als Ursus gerade den Kaiser ankündigt. Erfreut und auch wenn sie die Zusage zur Einladung erhalten hat etwas überrascht, dass er tatsächlich erschienen ist, wendet sie sich an der Seite ihres 'geliebten' Bräutigams erwartungsvoll dem Eingang zu.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Seid mir gegrüst, Tiberia Livia er deutete einen Verbeugung an und Vinicius Hungaricus er lächelte freundlich.
    Ich wünsche euch beiden alles gute zur Vermählung und wünsche euch, viele gesunde Kinder, die einmal euer gemeinsames Leben erfreuen werden. Mögen die Götter mit euch sein und euch viele schöne Stunden schenken.


    Dankbar erwidert Livia das Lächeln. Insgeheim staunt sie allmählich über die große Zahl an Gästen, die auch tatsächlich erscheint. An Crassus kann sie sich noch von der Verlobungsfeier her erinnern.


    "Salve, Caecilius. Ich freue mich, dass du unserer Einladung folgen konntest. Danke für die lieben Wünsche. Ich hoffe, dass die Götter sie erhören. Und ebenso hoffe ich, dass du dir unsere Feier gefallen wird."

    Nachdenklich betrachtet Livia den seufzenden Verlobten. Die auffordernden Blicke des Senators Flavius animieren sie schließlich zur Wortmeldung.


    "Mein Vertrauen hast du."

    Der Scriba erkannte den ehemaligen Praetor natürlich und grüßte ihn ehrerbietig.


    "Salve, Senator. Ja, sie ist zu sprechen. Ich werde dich zu ihr führen."


    Er geht ihm voraus, meldet ihn kurz bei Livia an und lässt ihn daraufhin in deren Officium eintreten. Diese erhebt sich von ihrem Platz und begrüßt den Octavier freundlich.


    "Salve, Senator. Wie kann ich dir helfen?"


    Mit einer kleinen Geste bietet sie ihm einen Sitzplatz an.

    Sim-Off:

    ;) Die Gesetze sind SimOn.


    "Wie immer es dir beliebt. In dieser Hinsicht ist die Gesetzeslage nicht ganz eindeutig. Nach Ermessen des Praetors kann es daher auch zugelassen werden, dass ein Kläger ohne den Beistand eines Advocatus vor Gericht erscheint.


    Aber nein. Als Nebenkläger würden vermutlich die eben von dir genannten weiteren Personen auftreten. Der Hauptkläger könntest nach wie vor du selbst sein. Allerdings - wie gesagt - handelt es sich vorerst nur um eine Anzeige laut COD IUR § 24. Eine solche Anzeige ist ein Antrag auf eine Anklage, welche im Anschluss durch das Gericht erhoben werden kann."


    Verwirrt registriert er den plötzlichen Aufbruch des Herrn.


    "Oh. Vale."


    Der Scriba seufzt und packt die Schreibsachen wieder weg. Als zugelassener Advocatus sollte der Patrizier das Prozedere doch eigentlich kennen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Salve werte Senatorin!" zwinkerte ich ihr zu "Aber ja, kein Problem, für eure Feier muss alles andere Hinten anstehen!" sagte ich grinsend.....


    Livia lächelt verschmitzt.


    "Tatsächlich? Liegt das an uns oder dem zu erwartenden Festmahl? Ich hoffe, dass du heute noch nichts gegessen hast. Ich glaube, Ursus hat sich wieder einmal selbst übertroffen."



    Mit einem freundlichen Lächeln begrüßt Livia den Senator, den sie kürzlich vor dem Iuppiter-Tempel zum ersten Mal ein wenig privat kennengelernt hat.


    "Salve, Senator. Es freut mich sehr, dass du uns am heutigen Tag Gesellschaft leistest. Vielen Dank für die lieben Wünsche. Ist deine Tochter verhindert? Ich hoffe, dass du nicht allzu lange nach einem Getränk suchen musst. Anderenfalls werde ich wohl noch ein ernstes Wörtchen mit dem ein oder anderen Sklaven zu reden haben."

    "Es besteht die Möglichkeit, als Nebenkläger aufzutreten, entsprechend COD IUR §8. Dass du nicht den Beistand eines Advocatus nutzt und dich selbst vertrittst ist möglich, allerdings nicht empfehlenswert.


    Anklage kann im Übrigen nur das zuständige Gericht erheben. Bis dahin handelt es sich um eine Anzeige. Wurde die Prozessgebühr bereits entrichtet?"

    Livia nimmt ihrem Bräutigam das Kompliment zwar nicht ab, lächelt aber trotzdem dankbar. Schon treffen jedoch auch die nächsten Gäste ein und sie ist vollauf damit beschäftigt, jeden einzelnen freundlich zu begrüßen. Die beiden Herren mit der Priesterin kann sie im ersten Moment nicht zuordnen. Erst als Hungaricus sie mit ihrem Familiennamen anspricht, erinnert sie sich dass es sich um seine Klienten handelt. Sie lächelt ihnen zu und erwidert den Gruß.


    "Salvete. Es freut mich, euch kennen zu lernen."


    Ihren Cousin Durus begrüßt Livia nun schon mit einem herzlicheren Lächeln. Es tut ihr sichtlich wohl, einen Verwandten zu sehen.


    "Salve, Durus. Wie schön, dass du kommen konntest. Mach dir keine Sorgen, du bist pünktlich genug."


    Den Bruder ihres Verlobten, entdeckt sie mit einem leichten Schmunzeln. Auch wenn zwei Menschen einander wohl verschiedener nicht sein könnten als Lucianus und Livia, hat sie ihn inzwischen doch als künftigen Schwager akzeptiert.


    "Salve, Tribunus. Es ist schön dich wieder zu sehen. Lässt dir die viele Arbeit denn noch genug Zeit für eine kleine Hochzeitsfeier?"


    Letzteres ist natürlich maßlos untertrieben. Gracchus und Antonia begrüßt die Braut mit einem erfreuten Lächeln. Sie hält kurz inne und betrachtet das Paar, welches laut Livias Meinung einfach ein wunderbares Bild abgibt. Den beiden müssen die Götter einfach wohlgesonnen sein.


    "Salve, Flavius. Salve, Claudia. Ihr seht wieder einmal fabelhaft aus. Ich danke euch für euer Erscheinen und hoffe, dass unsere Feier euch gefallen wird."

    Der Scriba zuckt hilflos mit den Schultern.


    "Es tut mir leid. Mir ist nichts genaueres bekannt."


    Erleichtert nimmt er das rasche Handeln des Aedils zur Kenntnis und stellt ihm sogleich Schreibzeug und ein Pult zur Verfügung.


    "Sehr gerne. Wir benötigen in der Anklageschrift die Angaben zur Person des Angeklagten und etwaiger Nebenbeteiligter, den Namen des jeweiligen Advocatus, die Bezeichnung der Tat, die dem Angeklagten zur Last gelegt wird, Zeit und Ort ihrer Begehung, sowie die vorgelegten Beweismittel."