Beiträge von Tiberia Livia

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer kam erst im Laufe des ersten Kampftages ins Amphitheater, da ihn die Kämpfe eigentlich nicht sonderlich interessierten. In Germania hatte er fast täglich Legionäre im Training gesehen, da verloren die Schauveranstaltungen für ihn ein wenig seinen Reiz.
    Er hatte sich langsam zum Veranstaltungsort begeben, das Leben in den verstopften Straßen genossen und hier und da ein paar Bekannte Gesichter getroffen. Jetzt suchte er sich einen Platz in den Reihen, wo auch viele der anderen Senatoren saßen, begrüßte die Kollegen und liess sich berichten, was bisher passiert war. Offensichtlich hatte er erst einen der nennenswerten Kämpfe verpasst.


    Gemeinsam mit den Umsitzenden applaudiert Livia höflich dem Sieger des ersten Kampfes. Lächelnd lässt sie ihren Blick anschließend über die Reihen der Senatoren und dann wieder zur Arena schweifen. Ihr Blickfeld wird gekreuzt von einem neuen Zuschauer, welcher offensichtlich erst etwas verspätet eingetroffen ist. Automatisch nickt sie ihm zuerst freundlich zu. Dann fälllt ihr jedoch auf, dass sie diesen Senator in der Curia Iulia noch garnicht gesehen oder auch nur nicht bemerkt hat. Nachdenklich durchforstet Livia ihr Gedächtnis, ob sie dieses Gesicht nicht doch irgendiwe zuordnen kann.

    Kurz nach dem gemeinsamen Abendessen kommt Livia zum Cubiculum ihres Bruders und klopft kurz an. Sie wartet einen Moment, öffnet dann die Tür und tritt ein.


    "Salve, Fraterculus. Störe ich?"


    Mit einem leichten Lächeln sieht sie sich in dem aufgeräumten Zimmer um, bis ihr Blick an Flaccus hängen bleibt und sie ihn fragend anschaut.

    Livia fährt fort, ihn sanft im Nacken zu streicheln und überlegt, was sie als nächstes ansprechen könnte. Sein Schmunzeln löst Erleichterung bei ihr aus, dass sie zumindest nicht alles ganz und gar falsch macht. Ihr wird allmählich klar, dass diese Rolle einer Frau an der Seite eines Mannes doch schwieriger ist, als sie sich das bislang vorgestellt hat. Sogar eine Redaktionssitzung in der Acta Diurna erscheint ihr leichter zu handhaben sein als diese Situation und sie gewinnt allmählich Respekt vor den verheirateten Ehefrauen, die das so mühelos hinbekommen.


    "Ovid ist angenehm. Doch zumeist bevorzuge ich die Satiren des Horaz, auch seine übrigen Werke. Gibt es einen Schriftsteller, welcher dir besonders zusagt?"

    Livia nimmt ihm gegenüber erleichtert Platz und lehnt sich im Korbsessel sogleich zurück. Ihr Lächeln verblasst ein wenig, bleibt jedoch noch sichtbar während sie ihm zuhört. Schließlich nickt die Patrizierin langsam.


    "Du hast wohl Recht, Hungaricus."


    Den plötzlich aufkommenden Gedanken an die Hochzeitnacht verdrängt sie so rasch, wie er aufkommt. Stattdessen klammert sie sich an die organisatorischen Überlegungen, die ihr ein sichereres Pflaster zu sein scheinen.


    "Zudem benötigt ein solcher Anlass umfangreiche Vorbereitungen und Planungen. Eine repräsentative Feier ist als Senatoren sowohl unsere Pflicht, als auch es unserem Ansehen sicher zuträglich sein wird. Wie wir bereits abgemacht hatten, habe ich mich unlängst mit einigen Auguren besprochen, bezüglich eines Termins. Sie schlagen uns ANTE DIEM VII KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (25.4.2006/103 n.Chr.) vor. Ist dir das genehm?"


    In diesem Moment tritt ein Sklave ein und serviert still und leise verdünnten Wein in zwei Becher. Kannen mit Wasser und Wein stellt er noch dazu und entfernt sich anschließend wieder so rasch und unauffällig, wie er gekommen ist.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Die obligatorischen Sklaven hatten alles vorbereitet, so daß sich die beiden um nichts mehr kümmern mußten. Die Spiele waren auch noch nicht fortgeschritten, wie sie hörten, es war aber auch noch nicht viel Zeit vergangen seit dem Beginn derselben. Also setzten sich die beiden auf die Plätze und ließen sich etwas stark verdünnten Wein geben und ein paar süße Kleinigkeiten geben. Die Sonne brannte gemäß der Jahreszeit nicht allzustark herunter und es wehte ein angenehmer Wind, es war also ein schöner Tag für die Spiele.


    Angesichts des interessant wirkenden Kampfes in der Arena und des schönen Wetters hebt sich Livias Laune ein Stück. Sogar ein leichtes Lächeln ist auf ihrem Gesicht zu sehen. Sie lässt sich einen Becher Wasser mit einem kleinen Schuss Essig geben und genießt das erfrischende Getränk. Einen angenehmen Kontrast dazu bilden die süßen Datteln, welche sie in einem Schälchen auf ihrem Schoß liegen hat. So wendet sie sich freundlich an ihren Verlobten.


    "Die Spiele machen einen sehr vielversprechenden Eindruck, nicht wahr? Ist dir zufällig bekannt, ob es auch eine Vorführung im Theater zu sehen geben wird?"


    Etwas Sehnsucht schwingt unüberhörbar in ihrer Stimme mit. ;)

    "Ja, sie befindet sich im Tablinum."


    Rasch schickt der Ianitor einen Sklaven vor, welcher Livia informieren wird. Dann wendet er sich wieder dem Gast zu und lässt ihn eintreten.


    "Ich werde Euch zu ihr führen. Folgt mir bitte."


    Er verneigt sich leicht und geleitet Hungaricus in das Tablinum.

    Müde sitzt Livia über diversen Papyri und Mitschriften der Redaktionssitzung der letzten Ausgabe der Acta Diurna. Seufzend legt sie ihre Arbeit gerade beiseite und sieht einem angenehmen Abendessen mit ihrem Bruder entgegen, da tritt der Sklave ein und meldet ihr den Besucher. Erstaunt hält sie einen Moment inne, nickt dann jedoch schicksalsergeben.


    "Also gut, führt ihn direkt hierher und serviert anschließend Wein und Wasser, wie immer."


    Sie ordnet kurz den Stoff ihrer Tunika, überprüft flüchtig den Sitz ihrer Frisur und setzt ein freundliches Lächeln auf, mit dem sie Hungaricus begrüßt.


    "Salve, Marcus. Wie schön dich zu sehen. Was führt dich hierher? Nimm doch Platz..."


    Trotz ihres Lächelns sieht man ihr vermutlich eine gewisse Erschöpfung an, während sie ihm einen Sitzplatz anbietet.

    Der Ianitor öffnet und nimmt die davor stehenden in Augenschein. Er erkennt den Verlobten seiner Herrin und begrüßt ihn entsprechend höflich.


    "Salve, Herr. Wünscht ihr die Herrin Tiberia Livia zu sprechen?"

    Auch Livia und ihr Verlobter Hungaricus haben sich heute auf einem kleinen repräsentativen Auftritt geeinigt. Am starken Arm ihres künftigen Gemahls kommt Livia am flavischen Amphitheater an und sieht sich interessiert um. Lächelnd nickt sie einigen Bekannten zu und lässt sich vom Prätorianerpräfekten an einen der vordersten Plätze führen. Einige Sklaven eilen voran, machen Platz und stellen zwei Stühle für die beiden auf. Dort angekommen nimmt Livia an Hungaricus Seite platz und wirft einen interessierten Blick in Richtung Arena.


    Ein wenig irritiert registriert Livia, dass Furianus an Claudias statt antwortet. Sie lächelt jedoch weiter freundlich und wendet sich nun ihm zu.


    "Auch dir wünsche ich natürlich alles Gute für diese Verbindung."


    Dann schaut sie fragend von Flaccus zu Furianus.


    "Lerntet ihr euch nicht bereits auf der Sponsalia von Flavius Gracchus und Claudia Antonia kennen? Dies ist Titus Tiberius Flaccus, mein älterer Bruder."

    Mit skeptischer Miene verfolgt Livia die Art und Weise dieser Diskussion und denkt sich ihren Teil. Es wird ihr schnell klar, dass unter diesen Umständen keine konstruktive Argumentation möglich ist. Nur teilweise erleichtert registriert sie das Einschreiten Hungaricus' und gibt sich vorerst der geringen Hoffnung hin, dass man das Gespräch nun in gemäßigtere Bahnen lenken wird.

    Livias Gedanken schweifen inzwischen weit von hier. Sie erinnert sich an ihre Kindheit mit ihren Brüdern - die ruhigen Stunden mit Lucidus, die heftigen Auseinandersetzungen mit Flaccus und die vielen kleinen Streiche mit Quirinalis. So schaut sie Hungaricus verwirrt und überrascht an. Als seine Frage in ihr Bewusstsein durchdringt, muss sie unwillkürlich schmunzeln. Die Erinnerungen haben Livia in eine großmütige und positive Stimmung versetzt. Sie fährt fort, ihn vorsichtig im Nacken zu Kraulen, setzt sich ein wenig zurecht und überlegt dann mit nachdenklichem Gesicht, weshalb ihre Wahl ausgerechnet auf diese Textstelle gefallen ist.


    "Das ist vermutlich eine gute Frage, doch ich kann sie dir nicht ganz beantworten. Als ich noch ein kleines Mädchen war, da habe ich diese Geschichte geliebt. Mein großer Bruder Lucidus hat sie mir rezitiert. Die Stelle mit den Fröschen musste er mir immer und immer wieder wiederholen. Er hasste es, aber ich habe es geliebt. Für mich hat diese Geschichte jedenfalls eine sehr beruhigende Wirkung bekommen und ich mag sie noch immer."


    Fragend schaut sie ihn an und hält inne.


    "Wäre dir eine andere Geschichte lieber? Oder soll ich schweigen?"

    Sim-Off:

    Ist schon in Ordnung. ;)


    Livia lächelt brav weiter und verbirgt ihre noch immer anhaltende Irritation über das Thema dieser Verlobung.


    "Claudia ist meine Cousine zweiten Grades. Doch sie feiert nun erst ihre Verlobung. Ich glaube nicht, dass sie noch vor mir heiraten wird. Wenn alles läuft wie geplant, dann werden Hungaricus und ich uns noch im April vermählen. Eine solche Hochzeit braucht eben viel Vorbereitung. Ich fürchte, da kommt noch eine Menge Arbeit auf mich zu. Vermutlich werden wir uns dahingehend noch genauer absprechen."


    Sie ist sich in dieser Beziehung zwar nicht ganz so sicher, hofft es aber erst einmal. Livia lächelt schicksalsergeben und schaut zu Fabia hinüber.


    "Mir wird hier allmählich doch ein wenig warm. Was hältst du davon, wenn wir uns im Natatio ein wenig erfrischen?"

    Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Livia und Flaccus hatten das Auftreten der Augusta beobachtet und sich solange zurückgehalten. Es wäre zu unpassend gewesen, sich gewissermaßen anzustellen und zu warten. Als sich die Gemahlin des Kaisers nun wieder etwas entfernte, bahnten sie sich ihren Weg weiter, um nun endlich gratulieren zu können.
    Salve, Claudia! Ich möchte dir unsere besten Glückwünsche zu deinen Sponsalia ausrichten. Es erfreut, dass du von einem Mann aus so erlesenem Hause in die Ehe geführt werden wirst.
    Er nickte ihr zu und machte im Ansatz eine leichte Verbeugung, hatte er ihr auch als Flaminca einen Respekt zu zollen, den er aber an dieser Stelle weniger beachten wollte, da es ja eine familiäre Angelegenheit war.


    Livia lächelt Claudia höflich an und schließt sich den Wünschen ihres Bruders an.


    "Herzlichen Glückwunsch zu dieser fabelhaften Verbindung, liebste Claudia. Ich wünsche euch beiden alles Gute für die Zukunft. Auch von Hungaricus richte ich liebe Grüße und diese Wünsche aus. Ich bitte euch, seine Abwesenheit zu entschuldigen. Er ist von seiner Arbeit momentan stark in Anspruch genommen. Trotzdem möchten wir euch ein kleines Präsent überreichen."


    Sie holt ein kleines Paket hervor und überreicht es der Cousine zweiten Grades.


    "Bitte sehr. Der Siegelring trägt das Wappen der Tiberia, zusammen mit einer Darstellung der Minerva. Dazu passend sind die hübschen Ohrringe, welche wir eigens aus Griechenland importieren ließen. Die Fibel letztlich stammt von einem italischen Künstler. Ich hoffe, dass sie einem von euch beiden zusagt."


    Sie wirft Flaccus einen lächelnden Seitenblick zu. Bei der Auswahl der Geschenke hat er sich sehr hilfreich erwiesen.


    Sim-Off:

    WiSim

    Livia schmunzelt leicht und sieht Flaccus von der Seite an.


    "Ist das ein Befehl?"


    Dann lässt sie ihren Blick wieder beiläufig durch den Raum schweifen. Die meisten Gäste scheinen bereits in Gespräche vertieft zu sein, so dass ihr Blick letztlich wieder am großen Bruder hängen bleibt.


    "Wie die Zeit vergeht... Schon bald werde auch ich meine Hochzeit ausrichten. Jetzt wird mir erst wieder bewusst, was für ein organisatorischer Aufwand mit einem solchen Fest wieder auf mich zukommt. Ich hoffe doch, dass ich dabei auf dich zählen kann, mein lieber Flaccus?"


    Mit einem lieb bittenden Lächeln schaut sie ihn von unten herauf an.

    In Begleitung ihres Bruders erscheint Livia auf der Verlobungsfeier. Sie fühlt sich ein wenig unwohl, lässt es sich jedoch nicht anmerken und hält sich dicht am Arm ihres Begleiters. Die Räumlichkeiten der Villa Flavia sind ihr bereits wohlbekannt und nur kurz lässt sie den Blick über die Gestaltung des Raumes schweifen.

    Auf Livias Gesicht ist noch immer ein nachdenklicher Ausdruck zu sehen. Sie überlegt, wie sie in dieser Angelegenheit weiter verfahren soll, kommt jedoch zu keinem befriedigenden Schluss. Als Honoria eintritt und sich vorstellt, ist Livia immernoch ein wenig abwesend. Sie funktioniert jedoch und vollendet die gegenseitige Vorstellung.


    "Tiberia Honoria ist eine Tochter eures Onkels Manius Tiberius Ahala. Das macht euch dann wohl zu Cousin und Cousine, beziehungsweise Großcousine und Cousin zweiten Grades."


    Livia lächelt leicht. Die verworrenen Bezeichnungen in Bezug auf Verwandtschaftsbeziehungen sind schon eine Sache für sich.

    Noch immer betrachtet Livia die Statue nachdenklich. Die Worte ihres Bruders dringen jedoch zu ihr durch und der Anflug eines Lächelns ist kurz auf ihrem Gesicht zu sehen, während sie den Blick jedoch nicht von der Venus abwendet. Gerne würde sie bei einem der nächsten Treffen auch einmal in den Genuss eines lyrischen Kunstwerks kommen. Doch dazu bleibt wohl spätestens dann wieder die Gelegenheit, wenn sie selbst wieder an der Reihe ist.