Beiträge von Tiberia Livia

    Livia erwidert die liebevolle Verabschiedung nicht weniger innig und sieht ihrem Verlobten noch kurz lächelnd nach. Anschließend sieht auch sie ihre Zeit als gekommen an und verabschiedet sich freundlich vom Brautpaar und den anderen Gästen.


    Müde zieht sie sich auf ihr Cubiculum zurück, um sich von dem anstrengenden Schauspiel in Ruhe zu erholen...

    Um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, hat Livia sich auf einen kleinen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Natürlich findet dieser Spaziergang sitzend in ihrer Sänfte statt. Nachdenklich mustert die Patrizierin im Vorbeigetragenwerden die unterschiedlichsten Passanten. Auf den Trajansmärkten angekommen lässt sie sogleich den Weg zu den Sklavenhändlern einschlagen. Noch immer empfindet sie die dortigen Versteigerungen als eine interessante Abwechslung, so dass sie auch heute etwas länger hier verweilt.


    Aufmerksam mustert Livia die junge Sklavin und anschließend das bereits herbeiströmende interessierte Publikum, während sie neugierig das erste Gebot abwartet.

    Livia schüttelt den Kopf und lächelt.


    "Tut mir leid, mein Lieber. Aber das glaube ich dir beim besten Willen nicht." :]


    Sie schmunzelt und überlegt kurz.


    "Also gut, dann will ich mir auch etwas besseres überlegen. Aber ich denke, du kennst es schon. Sizilien... Ein Landgut auf Sizilien..."


    Livia lächelt sehnsüchtig und erinnert sich an ihre Reise dorthin zurück.


    "Dort viel Zeit zu verbringen, mit der Familie, mit Verwandten... Ja, vielleicht sogar mit Kindern... Und möglicherweise sogar mit dir, Liebster. Aber das muss ich mir noch gut überlegen..." ;)

    Livia lächelt und nickt ebenfalls erfreut.


    "Genau. Und da ein Teil der flavischen Familie in Hispania zu leben pflegt, hielt ich es für passend Flavius Furianus eben dorthin zu entsenden, während der Claudier in Rom bliebe." :]

    "Was ist die Motivation für diese Konstellation?


    Mein Gedanke war es, den Patrizier Claudius dem Kaiser zur Seite zu stellen, während der Plebejer Vinicius dem Consul hilft."

    Livia behält ihre ernste Miene bei und seufzt scheinbar resignierend.


    "Das könnte ich von dir doch ebenso behaupten. Du hast bislang die Möglichkeit anderer Vergnügungen doch überhaupt noch nie überhaupt in Betracht gezogen..."


    Auf seine Frage hin übertrifft ihr plötzlich auftauchendes schelmische Lächeln das seine noch um vieles und auch Livia lehnt sich gemütlich zurück, um seinen Blick gelassen zu erwidern.


    "...wenn Geld keine Rolle spielt? Oh, da würde mir einiges einfallen. Wir könnten zum Beispiel eine Bibliothek besichtigen, oder etwas Musikunterricht bei einem bekannten Künstler nehmen." :]


    Sie zwinkert ihm verschmitzt zu und gibt die Frage gleich zurück.


    "Und wie steht es mit dir, Cheri? Welche Vergnügungen würdest du dir aussuchen, wenn du die freie Auswahl hättest?"

    Livia hat sich noch immer nicht ganz von ihrer Verblüffung erholt. Ein wenig vorwurfsvoll sieht sie Hungaricus an.


    "Natürlich war es ein Scherz, Marcus. Ich bitte dich... Niemals würde ich auch nur daran denken, solch einen Frevel tatsächlich zu begehen. Wofür hältst du mich..."


    Erst allmählich erholt sie sich von ihrer Überraschung und muss angesichts seines Lachens ebenfalls Schmunzeln.


    "Elender Mistkerl. Du hast mich hereingelegt..."


    Halb vergeblich schmollend, halb hilflos amüsiert schüttelt Livia den Kopf.


    "Verzeih, ich meine natürlich nicht... Ach, du weißt ganz genau, was ich meine. Allerdings..."


    Sie richtet sich gerade auf und sieht vorwurfsvoll, mit einem Hauch von verletztem Stolz zu ihrem Verlobten hinüber.


    "...fühle ich mich nun ein wenig beleidigt. Wie kommt es nur, dass dir zu mir keine anderen Vergnügungen einfallen als eine stille Bibliothek oder gemütlicher Musikunterricht?"


    Livias linke Augenbraue wölbt sich leicht nach oben und sie verkneift sich ihr Lächeln zu einem vorwurfsvoll-fragenden Blick.

    "Eine solche Entsendung in den Provinzen könnte zumindest der Erstellung der immer umfangreicher werdenden Chronicusa Romana sehr zuträglich sein.


    Ich stimme Senator Aelius Quarto größtenteils zu und spreche mich dafür aus, Pompeius Trimalchio als Quaestor pro Praetore nach Germanien, sowie Flavius Furianus als Quaestor Provincialis nach Hispania zu entsenden. Das Amt des Quaestor Principis würde ich jedoch dem Patrizier Claudius Vesuvianus, das des Quaestor Consulum Vinicius Lucianus anvertrauen."

    ;) Danke, Magnus.


    Die Gens Tiberia nimmt momentan allerdings leider keine Neuen auf. Die restlichen freien Plätze halten wir aus verschiedenen Gründen noch zurück.

    Livia atmet ein... und wieder aus. Sie kann es nicht fassen. Nicht genug, dass ihn diese Andeutung rein garnicht zu berühren scheint, es amüsiert ihn noch dazu.


    "Na, dass... Also... Du kannst doch nicht ernsthaft zulassen wollen, dass deine Verlobte oder eben später deine Ehefrau mit einem anderen Mann das Lager teilt, welchen Stand auch immer dieser hat. Garnicht zu reden davon, dass das Ehebruch wäre... Ich meine... Ist dir das so egal?"


    Sie zieht die linke Augenbraue leicht nach oben und sieht Hungaricus prüfend an. Das kann er einfach nicht ernst meinen.

    "Vielleicht? Pah... Mach dir nur keine Mühe. Am Ende schämst du dich noch, mit einer Frevlerin wie mir gemeinsam gesehen zu werden."


    So schnell will Livia sich auf keinen Fall wieder besänftigen lassen. Allerdings spürt sie insgeheim schon, wie ihr Widerstand dahin schwindet. An den tagelangen Trotz, den sie in jüngeren Jahren noch entwickeln konnte, reicht sie längst nicht mehr heran.


    "So schwer ist das mit dem Opfern schließlich auch nicht..."

    Überrascht blickt Livia von ihrem Platz auf und sieht fragend zu ihrem Verlobten hinüber.


    "Was? Du würdest das zulassen?"


    Vollkommen perplex sieht sie Hungaricus an und versucht aus seiner Miene etwas schlauer zu werden.


    "Du kannst doch nicht..."


    Sie ist sichtlich entsetzt und rettet sich in Sprachlosigkeit. ( ;) )

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Sie deuted auf einen Stuhl an der Seite, blickt dann an Victor vorbei und schaut den Sklaven an. "Normalbrief, Eilbrief?" Da sie es für den Praetor schon erläutert hatte, spart sie sich eine erneute Erklärung bezüglich der Portokosten. Die meisten Sklaven wurden eh von ihren Herren mit festen Vorgaben vorbeigeschickt.


    Der Sklave ist gerade dabei, das Schlafen im Stehen zu perfektionieren und wird nun rüde aus seinem Tagtraum gerissen. Er schaut sich einen Moment verwirrt um bis er sich der Tatasche bewusst wird, dass er nun endlich angesprochen und an der Reihe ist. Eilig tritt er vor und platziert das mitgebrachte Schreiben auf dem Tisch der Praefecta.


    "Einen Normalbrief, bitte."


    Er lächelt ihr freundlich zu und legt die erforderlichen 5 Sesterzen neben die Schriftrolle.


    Centurio Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio IX Hispana
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium


    Salve, Vitamalacus.


    Ich danke dir für deinen Brief und freue mich sehr darüber, einige Neuigkeiten über Dich und Dein Befinden zu erhalten. Die Verspätung sei Dir selbstverständlich verziehen und auch ich gratuliere Dir zu deinem mittlerweile beachtlichen Rang als Centurio. Es freut mich, dass Du der Legion so große Dienste erweist und unserer Familie damit alle Ehre machst. Falls Du Dich eines Tages auch zu Höherem berufen fühlst und den Weg über die Rostra in den Cursus Honorum gehen möchtest, werde ich Dir hier in Rom selbstverständlich hilfreich zur Seite stehen.
    Deine Frage nach meiner bevorstehenden Hochzeit ist berechtigt. Der Termin hing bislang noch an verschiedenen Faktoren, rückt jedoch allmählich näher. Vermutlich wird es sich um einen Tag im Aprilius, oder aber in der zweiten Hälfte des Junius handeln. Sobald ich die Auguren befragt habe und den endgültigen Termin kenne, werde ich Dich davon in Kenntnis setzen.
    Die Nachricht von Deinem Sohn nehme ich mit Überraschung wahr. Ich hoffe, dass er trotz seiner Trennung von der Familie in den Genuss einer akzeptablen Ausbildung gekommen ist. Zudem bin ich jedoch zuversichtlich, dass du dem von nun an selbst Sorge tragen wirst und wünsche Euch beiden viel Glück.
    Übermittle Deinem Sohn und auch meinem Cousin Germanus meinen Gruß. Ich würde mich sehr freuen, die Familie eines baldigen Tages wieder einmal vereint zu sehen. Vielleicht ergibt sich diese Gelegenheit auf meiner Hochzeit.


    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen.


    Vale,
    Tiberia Livia.

    Livia hat die hitzige Diskussion erstaunt mitverfolgt. Durch das Gespräch mit der Sacerdos auf diese Problematik aufmerksam geworden, hat sie sich glücklicherweise bereits vor dieser Sitzung ein wenig weitergehend informiert. Nun erhebt sie sich ruhig und klinkt sich in die Diskussion ein.


    "Verzeiht, dass ich euch kurz unterbreche..."


    Sie lächelt Hungaricus und Quarto entschuldigend zu, um sich anschließend ihrerseits an den Senat zu wenden.


    "Ich möchte ein paar Worte zu der Versetzung eines Tempels an sich sagen. Dieser Vorgang, welcher uns nun teilweise als sehr dramatisch dargestellt wurde, ist weniger problematisch als es scheinen mag. Eigens für diese Gelegenheiten besitzten unsere Priester das Wissen über geeignete Rituale, welche den Zorn der Götter abzuwehren vermögen. So wird bei der Weihung eines Tempels die Consecratio durchgeführt, welche den Ort in das Eigentum der Götter überführt. Zuvor jedoch, bevor die Bauarbeiten des Tempels überhaupt erst beginnen, führen die Auguren stets eine Literatio durch. Dieses Ritual löst die Ansprüche von Menschen oder Göttern auf den Ort und ermöglicht erst die spätere Inbesitznahme durch den Gott des künftigen Tempels. Eben dieses ganz reguläre Ritual ist es, welches von den Auguren vor Umsetzung des Tempels durchgeführt werden würde, auf dass wir den Zorn der Götter nicht fürchten müssten.


    Somit glaube ich, dass -begleitet von einem großzügigen Opfer an die Göttin Venus- die Versetzung kein Problem darstellen sollte. Gibt es noch andere Punkte, welche massiv gegen diesen Standort des Tempels sprechen?"

    Livias Lächeln stirbt, sie seufzt leise und zieht einen leichten Schmollmund. Natürlich findet sie nicht, dass sie diese Strafpredigt von ihrem großen Bruder verdient hat.


    "Nun, so lange ist meine Amtszeit nun auch wieder nicht her. Außerdem sprach ich einzig und allein von den großen Tempeln. Natürlich habe ich den Göttern durch kleine Gaben ab und an meine Ehrerbietung gezeigt. Ja, du hast ja Recht. Ich sollte mich wieder stärker darum bemühen..."


    Schicksalsergeben seufzt sie ein weiteres Mal und sieht ihren Bruder bittend an. Da sie in seinem Blick jedoch keine Gnade findet, lässt sie sich zu einem dritten Seufzer hinreißen.


    "Ja, ja. Schon gut. Gleich morgen werde ich mich auf den Weg machen. Zufrieden?"


    Verhalten schmollend schnappt sie sich noch ein paar süße Trauben und isst diese frustriert. Eigentlich hat sie sich erhofft, dass er sie dabei begleiten würde. Livia seufzt noch ein viertes Mal und macht sich schon einmal Gedanken, was genau sie Apollo am besten darbringen könnte.

    Der Sklave öffnet die Tür, lässt den Praetor eintreten, betritt selbst das Officium und wird von einem strahlenden Lächeln begrüßt. ;) Sogleich spiegelt sich dieses auch in seinem Gesicht wieder und mit einer charmanten Verbeugung begrüßt er die schöne Dame.


    "Salve, o Praefecta."


    Fragend blickt er dann zwischen ihr und dem Praetor umher und rechnet insgeheim schon damit, dass der hohe Herr sich vordrängelt. :]

    Weiterhin ihren Schriftrollen zugewandt schmunzelt Livia, ohne dass Hungaricus dies sehen kann. Ihre Stimme hingegen klingt beiläufig-gleichgültig.


    "Ach, mach dir keine Umstände. Ich möchte dich nicht überfordern. Wenn es notwendig ist, werde ich mir noch andere Möglichkeiten offen halten. Rom ist voll von attraktiven jungen Männern, oder auch Sklaven..."


    Sie macht sich ruhig eine Notiz zu eben gelesenem und vertieft sich weiter in ihre Lektüre.