Beiträge von Tiberia Livia

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Hungi lehnte sich seinerseits nach vor, als Antonia zu ihm flüsterte. Er lachte leise auf und sprach ebenso mit gedämpfter Stimme.


    Er räusperte sich kurz und fand dann wieder zu seiner normalen Tonlage zurück. Jetzt zwinkerte er ihr zurück und grinste verschmitzt.


    Livia atmet einmal tief durch, doch es hilft nichts. Sie drückt Flaccus ihren Weinbecher in die Hand und murmelt mehr zu sich selbst als zu den anderen.


    "Jetzt reicht es. Entschuldigt mich..."


    Sich mühsam unter Kontrolle behaltend durchquert sie den Raum und begibt sich zu Antonia und Hungaricus. Ihre Augen fixieren den Verlobten und mit gedämpfter Stimme spricht sie die beiden an.


    "Verzeiht, dass ich euch unterbreche. Hungaricus? Kann ich dich kurz sprechen?"


    Ihre Augen schießen ihm Blitze entgegen, während das aufgesetzte Lächeln weiter funktioniert und sie erbarmungslos wartet, dass er sie kurz aus dem Raum hinaus begleitet.

    Am heutigen Tage habe ich das große Vergnügen, gleich drei Neuernennungen und leider auch zwei Entlassungen bekannt geben zu dürfen.

      [*]Mit Zustimmung des Senates erhebe ich hiermit Decima Lucilla zur neuen Auctrix PPA.
      [*]Ihr bisheriger Posten als Lectrix wird von nun an durch Germanica Aelia ausgefüllt.
      [*]Zudem konnten wir als einen neuen Subauctor Lucius Flavius Furianus gewinnen.
      [*]Die Redaktion verlassen werden mit dem heutigen Tage leider die Subauctores Gaius Prudentius Commodus, sowie Lucius Sabbatius Sebastianus.


    Ich wünsche den Ausscheidenden einen schönen weiteren Lebensweg und freue mich mit den neuen Redakteuren auf eine gute und produktive Zusammenarbeit.


    Die Auctrix.

    Immer mehr verstärkt Livia den Druck ihrer Hand, um andererseits überhaupt in der Lage zu sein sich zu beherrschen und ihren Jähzorn unter Kontrolle zu behalten. Es fällt ihr unsagbar schwer, doch sie reißt den Blick von Hungaricus und Antonia los, um ihren Bruder anzusehen. Livias Miene ist inzwischen versteinert und aus ihren Augen spricht wohl nur für enge Vertraute soetwas wie Verzweiflung. Halbwegs erfolgreich glaubt sie sich an das Gesprächsthema von vorhin zu erinnern.


    "Gracchus ist übrigens ebenfalls ein Mitglied des Cultus Deorum. Als Discipulus steht er derzeit im Dienst des Iupiter."


    Sie lächelt vorsichtig, als ihr plötzlich die Umklammerung ihrer Hand auffällt und sie diese bestürzt wieder lockert. Ein wenig beschämt lässt sie Flaccus los und nimmt ihre Hand wieder zu sich. Es ist vermutlich ein Wunder, dass er durch die spitzen Fingernägel keine blutenden Wunden erfahren hat.


    "Verzeih..." entschuldigt Livia sich leise und schlägt die Augen nieder. Spätestens jetzt würde sie am liebsten an Ort und Stelle im Erdboden versinken.

    Von Flaccus Händedruck beruhigt hat Livia ihren Blick vorerst wieder von ihrem Verlobten abwenden können. Gerade will sie ein Wort zu dem laufenden Gespräch beitragen, da bemerkt sie beiläufig die entgleisten Gesichtszüge des neben ihr stehenden Gracchus. Von dunkler Vorahnung erfüllt folgen ihre Augen seinem entsetzten Blick und entdecken Hungaricus, der die weibliche Hauptperson des heutigen Tages gerade zu einer Kline geleitet. Scharf zieht Livia die Luft ein, während sie beobachtet wie er ihr lächelnd eine Frage stellt. Seine Körpersprache spricht bereits wieder Bände und Livias schlimmste Befürchtungen bewahrheiten sich nun doch. Sie beißt die Zähne fest aufeinander und ihre Hand krallt sich um die ihres Bruders, so dass ihre spitzen Fingernägel sich schmerzhaft in seine Haut hineingraben, ohne dass sie sich dessen bewusst ist. Verzweifelt versucht sie sich des Gesprächsthemas zu erinnern, scheitert jedoch daran. Trotzdem versucht sie geistig abwesend ganz automatisch etwas dazu beizutragen.


    "Ja... Manchmal auch im Winter..."

    Nicht nur Gracchus verfolgt das Gespräch zwischen Antonia und Hungaricus genau. Auch Livia behält ihren Verlobten aus den Augenwinkeln heraus nun stets im Blick. Dessen musternde Blicke zu der eben noch direkt neben ihr stehenden Antonia waren ihr mitnichten entgangen. Livia zwingt sich dazu ruhig zu bleiben und nicht auffällig drohend herüber zu schauen. Stattdessen intensiviert sich ihr Lächeln noch und sie hört nun scheinbar noch intensiver ihren Gesprächspartnern zu. An den Stich, den es ihrem Herzen gibt, hat sie sich lange schon gewöhnen müssen. Allein innerlich macht sich jedoch große Besorgnis bei ihr breit. Auch wenn seine Manieren bis jetzt einwandfrei waren, traut Livia Hungaricus problemlos zu, dass er angesichts der nun vor ihm stehenden hübschen Frau wieder auf seine alten Gewohnheiten verfällt, seine Verlobung und die seiner Gesprächspartnerin möglicherweise ganz vergisst und schamlos mit Antonia flirtet.

    "Ganz so schlimm ist es vermutlich nicht. Messalina war nun schon seit geraumer Zeit durch ihre Ehe mit Flavius Catus in das Geschlecht der Flavier aufgenommen. Wir Tiberier hatten seither kaum noch Kontakt zu ihr. Da der Attentäter ihr eigener Sohn war, laufen die Ermittlungen der Prätorianer vornehmlich auch im Umfeld der Flavier ab. Ich hatte mit meinem Verlobten bereits ein... Gespräch zu diesem Thema."


    Livia seufzt innerlich bei dem Gedanken an diese kleine Auseinandersetzung, lässt es sich jedoch weitestgehend nicht anmerken und versucht beruhigend zu lächeln.


    "Ich denke, dass unser Ansehen kaum Schaden davongetragen hat. Schlimmer war es damals, als ihr Bruder Vibullius als Hochverräter ins Exil geschickt worden war. Doch auch das ist für die Öffentlichkeit mittlerweile einigermaßen in Vergessenheit geraten, schätze ich."


    Nachdenklich über so viele Umtriebe in ihrer Familie trinkt Livia noch einen Schluck Wasser.


    "Vom Kaiser spürte ich jedenfalls kein besonderes Misstrauen während meiner letzten Audienz im Zuge meiner Wahl zum Aedilis Curulis. Die Verbindung zu seinem Praefectus Praetorio dürfte zudem sicher noch zusätzliches Vertrauen schaffen."

    Livia kaut ihren Bissen zu Ende und trinkt noch etwas Wasser. Nach so langer Zeit der Trennung entfalten seine Worte nun noch ungebremst ihre Wirkung und treiben ihr eine leichte Röte auf die Wangen.


    "Ach, Flaccus... Danke. Aber ich tue doch nur meine Arbeit. Ich frage nicht in erster Linie einen Discipulus um Rat, sondern meinen großen und erfahrenen Bruder. Sollte dieser jedoch mit dem Discipulus in einer Person vereint sein, dann muss ich wohl auch den Discipulus fragen."


    Lächelnd wechselt sie das Thema, um nicht noch mehr in Verlegenheit zu kommen.


    "Ohja, es hat sich wahrlich viel verändert. Von Lucidus Weggang und Quirinalis Adoption habe ich dir ja schon berichtet. Nun hat es sich wohl zudem zugetragen, dass Messalina, die Tochter unseres Cousins Catullus, an einem Attentat auf den Kaiser beteiligt war. Die Ereignisse haben sich dahingehend überschlagen. Ich glaube, dass es inzwischen soweit gekommen ist, dass sie verhaftet und in den Carcer geworfen wurde. Schwere Zeiten..." seufzt Livia und isst nachdenklich eine Olive. Dann sieht sie wieder zu Flaccus auf.


    "Germanus und Vitamalacus dienen noch immer als Centuriones bei der Legio IX Hispania in Germanien. Hmm... Ich hoffe, ich habe dir alles an Wissenswertem berichtet. Oder gibt es noch etwas, wo deine Informationen größere Lücken aufweisen?"

    Livia lässt sich einen Becher Wasser einschenken und anreichen, um ein paar Schluck von dem erfrischenden Nass zu sich zu nehmen. Sie nickt bedächtig und wundert sich sehr, dass er den Namen der Flaminca nicht erfahren hat.


    "Verwunderlich. Höchst verwunderlich. Nun, unsere Verwandte zumindest wirst du sicher in Bälde kennenlernen. So sie nicht die Abgeschiedenheit des Landsitzes bevorzugt, wird sie vermutlich auch in dieser Villa leben. Ich für meinen Teil finde es doch allzu umständlich, von so weit außerhalb tagtäglich den weiten Weg in und durch diese riesige Stadt anzutreten. Iulius Imperiosus? Nein, der Name sagt mir momentan nichts. Ich hoffe, es handelt sich um einen fähigen Mann."


    Sie stellt den kostbaren Glasbecher beiseite und nimmt sich ein Stück frisches Brot, dazu ein paar Oliven auf ihren Teller. Ob seiner Komplimente muss sie geschmeichelt lächeln und sieht erfreut zu Flaccus auf.


    "Ich danke dir. Gerade aus deinem Mund bedeuten mir diese Worte viel, lieber Bruder. Bei den laufenden Wahlen trete ich noch nicht wieder an. Vielleicht werde ich mich eines Tages für das Amt des Praetors aufstellen lassen, doch momentan fehlt mir die Zeit dazu. Der Senat beansprucht meine Aufmerksamkeit und hinzu kommt noch die ehrenamtliche Tätigkeit als Auctrix der Acta Diurna. Vermutlich werde ich meine Hochzeit abwarten, bis dass ich mich wieder auf ein Amt bewerbe. Ich hoffe, du hast nichts dagegen..."


    Livia lächelt ein wenig verschmitzt und nimmt dann einen Bissen von ihrem Brot.

    Livia schmunzelt leicht und führt ihn in das Atrium der Villa. Von den Sklaven hat sie sich hier einen kleinen Imbiss vorbereiten lassen. Eine zusätzliche Kline für Flaccus wurde bereits hinzugestellt und die Auswahl und Menge der kleinen Mahlzeit entsprechend erweitert. Fließend führt Livia das Gespräch fort.


    "Wunderbar. Es freut mich, dass deine Aufnahme so problemlos abgelaufen ist. Hast du zufällig die Flaminca Minervae getroffen? Tiberia Claudia ist die Tochter unseres Cousins. Sie könnte deinem Vorankommen vielleicht zuträglich sein. Wer wurde dir denn als Lehrer zugewiesen? Kennen wir ihn?"


    Sie sind inzwischen bei der kleinen Sitzgruppe angelangt. Livia bietet ihrem Bruder den Platz auf der Kline an, während sie selbst auf dem Korbsessel Platz nimmt.

    Durch einen Sklaven von der Ankunft ihres Bruders informiert lässt Livia es sich nicht nehmen, ihm zur Begrüßung entgegen zu gehen. Sie trägt einen schlichten, jedoch kunstvoll gerafften Chiton aus hellem, teuren Tuch. Dazu hat sie sich eine wärmende Palla um die Schultern gelegt, welche mit einem warmen Rotton einen Kontrast zum Kleid herstellt. Gemessenen Schrittes geht Livia ihrem Bruder entgegen und umarmt ihn herzlich.


    "Wie schön dass du da bist, Flaccus. Ich hoffe, dass dir unser neues Zuhause gefällt. Es war nicht leicht, in dieser Gegend etwas zu bekommen. Wie ist es für dich beim Cultus Deorum gelaufen?"


    Lächelnd nimmt sie seinen Arm und begleitet ihn in die Villa hinein.

    Das klingt ja schonmal ganz gut. Dann erteile ich dir hiermit die Zustimmung, in unsere Gens aufgenommen zu werden. Allerdings möchte ich noch anfügen, dass die Tiberia eine Gens Minor ist und erst vor einiger Zeit in den patrizischen Stand erhoben wurde. Natürlich hält uns das nicht davon ab, konservativ zu sein und uns etwas auf unseren Adel einzubilden. :]


    Nun bleibt noch die Frage der Verwandtschaft zu klären. Da würde ich dir zwei Alternativen anbieten. Die eine bringt etwas mehr RPG und eine etwas abenteuerlichere, die andere eine einfachere Vorgeschichte mit sich.
    1. Abenteuerlich: Du wärst der Sohn unseres aktiven Gensmitglieds Quintus Tiberius Vitamalacus, der momentan als Centurio in der Legio IX Hispania in CCAA dient. Seine Ehefrau ist einst im Kindbett gestorben und er hält das Kind bislang für tot. Du könntest also als sein verschollener Sohn wieder auftauchen. ( ;) Euer Verhältnis könnte aus diversen Gründen allerdings etwas gespannt sein. )
    2. Einfach: Du wärst der Bruder oder der Neffe unseres Pater Gentis. In dem Falle hättest du für den Moment allerdings vorerst keine nah Verwandten, die aktiv schreiben.


    @ Legion: Es ist hier leider nicht möglich, direkt in die Cohortes Praetoriae einzutreten, da diese nicht ausbilden und sich ihre neuen Leute selbst aussuchen. Du könntest jedoch zur Legio I in Mantua (Italia), zur Legio II in Mogontiacum (Germania) oder zur Legio IX in CCAA (Germania). Zwei unserer Familienmitglieder dienen momentan auch bei der letzteren als Centuriones.

    Salve.


    Da unser Pater Gentis momentan leider abkömmlich ist, werde ich hier wieder seine Vertretung übernehmen.


    Welches sind denn deine Beweggründe, Patrizier im Allgemeinen und Tiberier im Speziellen zu werden? :)


    Livia.

    Livia ist der Prozession still und nachdenklich gefolgt und findet sich nun inmitten des jubelnden Volkes vor dem Tempel der Venus wieder. Lächelnd betrachtet sie das große, lodernde Feuer und die feiernden Menschen. Auch die Patrizierin hat eine kleine Opfergabe mitgebracht, die sie nun in dem großen Feuer gemeinsam mit den anderen darbringt. Es handelt sich um einen bunten, üppigen Blumenkranz, welcher noch mit wohlduftenden Kräutern durchzogen ist. Schnell fangen die zarten Blätter Feuer und steigen im Rauch zur Göttin empor.


    Die Senatorin tritt wieder zurück und begibt sich an einen etwas ruhigeren Ort in der Nähe der Ehrentribüne, von dem aus sie den weiteren Fortgang der Zeremonie mitverfolgt.

    Lange hat die tiberische Villa zu Tarraco leer gestanden.
    Lange hat Claudia während ihrer Arbeit als Flaminca Minervae auf dem Landsitz außerhalb der Stadt gelebt.
    Lange hat Livia die Gastfreundschaft der Flavier genossen, um sich die Wege zu ihrer Arbeit im Senat zu verkürzen.


    Nun ist es endlich so weit, dass die patrizische Gens sich wieder einen akzeptablen Wohnsitz innerhalb der römischen Stadtmauern zugelegt hat, während der hispanische verkauft ist. Livia hat sich viel Zeit mit der Auswahl eines geeigneten Objektes gelassen, bis ihr nun endlich eine luxuriose Villa ins Auge gefallen ist, welche sich dem patrizischen Geschlecht als würdig erweist. Vor allem auf eine praktische Lage hat sie bei ihrer Auswahl wert gelegt, auf dass die aktiven und strebsamen Familienmitglieder nicht allzu lange Wege zu ihrem täglichen Geschäft zurücklegen müssen.


    Heute ist also endlich der Tag gekommen, an dem sie zum ersten Mal die neuen Räumlichkeiten betritt. Nach dem Kauf hat die Senatorin natürlich zuallererst ein kleineres Heer an Sklaven auf den neuen Wohnsitz losgelassen, so dass jetzt, bei ihrem ersten Betreten, alles in bester, bewohnbarer Ordnung ist. Zufrieden lächelt Livia dem sie begleitenden Sklaven zu.


    "Wohlan. Informiere die anderen Mitglieder unserer Gens, auf dass sie sich unserer neuen Heimat bewusst werden. Sie mögen hier einziehen, wohnen und leben, wann immer und so lange es ihnen beliebt."


    Der Sklave verneigt sich leicht und eilt davon, die Nachricht den übrigen Tiberiern mitzuteilen. Livia selbst begibt sich nun auf einen ersten kleinen Rundgang, um die Räumlichkeiten sämtlich in genaueren Augenschein zu nehmen.


    Sim-Off:

    Ich würde vorschlagen, dass wir es mit den Threads ähnlich wie in der Villa Flavia Felix handhaben. Sobald ein Raum für eine konkrete Handlung benötigt wird, eröffnet man eben diesen mit dem Titel "Raumname | Zweck". Es erscheint mir angenehmer, wenn man dadurch zusammengehörige Handlungen nicht voneinander trennt und über verschiedene letztlich endlos lang werdende Threads verteilt. :] Aber wenn ihr das nicht wollt, könnt ihr das auch gerne anders regeln. ;)


    PORTA



    Sie wird von einem kränkelnden Ianitor namens Stesichoros bewacht, welcher erwünschte Gäste zuvorkommend einlässt, unerwünschte Personen jedoch freundlich aber bestimmt abweist. Für alle, die nicht zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Reiches gehören, bietet es sich an, während der allmorgendlichen Salutatio die Aufmerksamkeit des Hausherrn auf sich zu ziehen.

    Salve.


    Es tut mir leid, dass es eben gedauert hat. Ich musste noch eine kleine Rücksprache mit unserem Pater Gentis halten.


    Da wir erst kürzlich jemand neues aufgenommen haben, sehen wir uns momentan noch nicht in der Lage, uns schon wieder um einen Neubürger zu kümmern.


    Livia, PG-Vertretung.