Verwundert nimmt Livia zur Kenntnis, dass sie nun doch eingelassen wird. Innerlich hat sie sich bereits darauf eingestellt, den Legat außerhalb des Castellums irgendwo treffen zu müssen oder gar unverrichteter Dinge nach Rom zurück zu kehren. Der Wachsoldat scheint zwar nicht sonderlich glücklich darüber, doch das ist nun nicht ihr Problem. Sie folgt der neuen Besetzung dieses Postens zielstrebig zur Principia. Bei dem gegenwärtigen Klima im Castellum hofft sie, den Besuch schnell hinter sich bringen zu können.
Beiträge von Tiberia Livia
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"Mach dir keine Gedanken. Du konntest es ja nicht wissen..."
Livia lächelt beruhigend. Sie hat ihre Selbstbeherrschung inzwischen wiedererlangt. Die Trauer wird sie in ihrem Inneren behalten, bis Zeit dafür ist.
"Das ist wirklich eine nette Geste. Ich habe nicht damit gerechnet, dass man in Ostia schon so sehnsüchtig darauf wartet. Wie läuft es in der Stadt denn so? Wohnst du schon lange dort, oder bist du erst kürzlich zugezogen? Gibt es sonst noch etwas, was man dort für die Bürger tun kann?"
Sie blickt ihn interessiert an und ist neugierig auf seine Antwort. Vielleicht lässt sich hier ja noch eine gute Anregung für die Curia Provincialis bekommen...
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"Sehr wohl. Ich danke Euch."
Livia verabschiedet sich höflich und verlässt sodann die Aula Regia.
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Kurz sieht Livia ihrer Verwandten noch hinterher. Dann reißt sie sich wieder zusammen und wendet sich so gut es geht lächelnd dem wartenden Herrn zu.
"Verzeih... Eine Verwandte von mir ist verstorben. Du hast einen Brief für mich?"
Verwundert nimmt sie das Schriftstück zur Hand und liest es aufmerksam. Ihre Miene hellt sich auf und ehrlich erfreut blickt sie zu Aurelianus auf.
"Oh... Das ist aber nett. Bist du der Magistratus oder der Verfasser? Oder der Bote? Ich freue mich, dass die Mansio so gut angenommen wird. Sie war zwar schon immer existent, doch hat man wohl vornehmlich im Privaten gewerkelt..."
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Livia findet ihre Ruhe langsam wieder und schaut Claudia ernst an. Tröstend legt sie ihr die Hand auf den Arm und blickt ihr eine Weile stumm in die Augen.
"Wir werden das schon regeln. Ich werde mich noch kurz um meine Arbeit hier kümmern. Anschließend komme ich dann zu diesem Landsitz nach.
Germanus? Nun ja... Er ist Optio bei der Legio IX. Diese befindet sich nach wie vor in Raetia, wie man auch in der Acta Diurna lesen konnte. Es scheint gerade eine große Schlacht bevorzustehen, so dass er vermutlich nur schwerlich zu erreichen ist. Kürzlich habe ich ihn wegen einiger anderer Angelegenheiten kontaktiert. Doch soweit ich informiert bin, ist die Legio nun nicht mehr in dem Castellum, in welchem ich ihn erreicht hatte. Das macht einen Briefwechsel so gut wie unmöglich... Sobald es wieder Nachricht gibt, dass er erreichbar ist, werde ich ihm eine Nachricht zukommen lassen."
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Livia lächelt dem wartenden Mann entschuldigend zu und sieht ihre Cousine dann fragend an. Das ihr gereichte Schreiben liest sie mit zunehmender Verwunderung und blickt schließlich wieder zu Claudia auf. Deren Worte lassen ihre Verwirrung noch zunehmen und nachdenklich lässt sie die Information auf sich wirken.
"Wirklich? Glaubst du, dass sie das getan hat? Aber warum?"
Livia überlegt und kann es sich einfach nicht erklären. Zwar hat sie Nova kaum gekannt, doch nie hat sie den Eindruck gehabt, diese würde sich das Leben nehmen wollen. Livia setzt sich erst einmal hin und blickt dann fragend zu Claudia auf. Deren Miene zeugt jedoch auch von Ratlosigkeit.
"Ob etwas vorgefallen ist? Wir sollten es herausfinden und uns gegebenenfalls um alles kümmern. Steht in einem der anderen Briefe etwas Aufschlussreicheres drin?"
Sie denkt nach und sieht sich kurz in ihrem Officium um.
"Was ist das überhaupt für ein Landsitz? Soll ich dir dorthin folgen, sobald ich hier fertig bin?"
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Nach ihrer Audienz kehrt Livia guter Dinge wieder zurück in ihr Officium. Zu ihrer Überraschung trifft sie auf gleich drei wartende Personen.
"Oh... Salvete! Kommt doch herein..."
Sie öffnet ihnen die Tür und lässt sie in das Officium eintreten. Ungesehen wirft sie ihrem Scriba einen bösen Blick zu, dass er sich nicht selbst darum gekümmert hat. Dieser schrumpft an seinem Schreibtisch eingeschüchtert zusammen und scheint sich unsichtbar machen zu wollen. Mit einem Lächeln wendet Livia sich ihren Gästen zu.
"Was kann ich für euch tun?"
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Freundlich lächelt Livia ihrem Gegenkandidaten zu.
"Ich danke Dir für deine Worte, Flavius Catus. Auch ich freue mich, dass die Wahlen nicht kampflos vonstatten gehen müssen. Natürlich hoffe ich, dass der 'Wille des Volkes' mich als Aedil sieht, doch wünsche ich dir ebenfalls viel Glück. Möge die Bessere gewinnen..."
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Im ersten Moment ist Livia sprachlos und sie sieht den Kaiser überrascht an. Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet.
"Oh... Euch selbst? Was für eine Ehre... Ich danke Euch sehr. Selbstverständlich werde ich mein Bestes geben, Euer Vertrauen nicht zu enttäuschen und weiterhin bestmögliche Arbeit abzuliefern. Das wird uns sicher die nötige Zeit geben, einen geeigneten Nachfolger zu finden..."
Sie lächelt ein wenig verschmitzt.
"...natürlich nur, sofern es Euch nicht selbst so gut gefällt, dass Ihr den Posten behalten möchtet. Wie möchtet Ihr während Eurer Amtszeit denn verfahren? Soll ich Euch regelmäßig berichten? Oder möchtet Ihr Euch aus der Redaktionsarbeit eher heraushalten?"
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Zitat
Original von Marcus Flavius Obscuro
Fassungslos schüttelt Livia den Kopf."Du sprichst, als seiest du seit je her ein Patrizier alten Blutes. Doch vom Blute und auch der Erziehung her bist du Plebejer. Du entstammst einem plebeischen Zweig der Flavier. Du wurdest aufgezogen im Hause der Prudentier. Und nun, allein durch eine Adoption, glaubst du von einem Tag auf den anderen ein wahrer Patrizier sein zu können? Also bitte...
Noch dazu offenbart sich bei dir eine eklatante Unkenntnis über die Gepflogeneheiten unserer Gesellschaft. Jahrelange Verlobungszeiten sind doch keine Ausnahme..."ZitatOriginal von Aurelia Deandra
Überrascht schaut Livia auf, als Deandra sich zu Wort meldet. Während diese spricht, verwandelt sich diese Überraschung in Erstaunen und schließlich in echte Freude. Sie selbst weiß diese Worte wohl am besten zu gewichten."Ich danke Dir..." lächelt sie Deandra zu.
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Livia muss sich das Lachen verkneifen, wendet sich dem Zuhörer jedoch zu.
"Salve, Flavius Obscuro.
Bist nun gar auch du unter die Hellseher gegangen? Woher willst du sonst wissen, ob ich eine 'manus'-Ehe eingehen werde, oder ob es eine 'sine manus'-Heirat sein wird? Noch dazu ist dir sicher nicht bekannt, wann dieses Ereignis überhaupt stattfinden wird, doch trotzdem sprichst du von 'bald'...
Wie kommt es, dass du es wagst, dich hier so abfällig zu äußern? Du, als ehemaliger Plebejer... Du bist aufgewachsen im Hause eines Plebejers, erzogen von einem Plebejer und erst vor kurzem in den Stand der Patrizier adoptiert worden... Ist es Neid? Neid auf den wahren Adel?"
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Livia betritt als Candidata gekleidet die Rostra. Ihre Haltung ist stolz und selbstbewusst.
"Salvete, Quirites!
Ich bin Tiberia Livia und gebe hiermit meine Kandidatur zur Aedilis Curulis bekannt.
Meine Referenzen für diesen Posten will ich Euch kurz darlegen. Bereits vor zwei Amtsperioden kandidierte ich erfolgreich für die Quaestur. Als Quaestrix Urbanus sorgte ich neben meiner zuverlässigen Arbeit für signifikante Verbesserungen in unserem Meldewesen. Aktiv war und bin ich zudem in der Factio-Politik, der Curia Provincialis Hispania, der Curia Pronvincialis Italia und nun als Praefecta Vehiculorum Italia im Cursus Publicus. Auch in der Redaktion der Acta Diurna bringe ich mich seit geraumer Zeit zuerst als Lectrix, dann als Auctrix PPA und inzwischen als Auctrix aktiv ein. All diese Tätigkeiten führte ich stets pflichtbewusst, zuverlässig und engagiert aus.
Eben diese Arbeitsweise werde ich nach einer erfolgreichen Wahl auch als Aedilis Curulis konstant fortsetzen. Wie es das Amt erfordert, werde ich die Märkte gewissenhaft überwachen und mich dort für Recht und Gerechtigkeit einsetzen. Nur so kann ein reibungsloser Ablauf der Geschäfte gewährleistet werden, damit unsere Wirtschaft floriert. Doch auch den Ludi wird meine Aufmerksamkeit gelten. Ich werde mein Bestes geben und das Möglichste tun, um Euch während meiner Amtszeit fantastische und unvergessliche Spiele zu bereiten. Das Volk Roms hat Spiele verdient, die sich sehen lassen können.
Deshalb kandidiere ich."
Mit diesen Worten beendet Livia ihre Ansprache und beobachtet aufmerksam die Reaktion ihrer Zuhörer.
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Livia lächelt im ersten Moment erleichtert, dass sie doch nichts angestellt hat. Doch dann wird ihre Miene wieder ernst und sie überlegt kurz bevor sie zu sprechen beginnt.
"Zu meinem Stellvertreter würde ich jemanden ernennen, der Erfahrungen mit der Arbeit in der Redaktion hat, die Struktur der Acta Diurna gut kennt und von den Redakteuren akzeptiert wird. Willen zur Zusammenarbeit, sowie aktives Mitgestalten verstehen sich von selbst.
Einen Namen zu diesen Voraussetzungen kenne ich zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht. Durch den Weggang vieler erfahrener Redakteure sehe ich unter den Subauctores momentan keinen geeigneten Kandidaten. Von außen jemand Unbekanntes direkt in eine Führungsposition einzuführen, das gefiele mir nicht sonderlich. Das Amt sollte schließlich von jemandem besetzt werden, der sich um der Acta Diurna Willen und nicht um des Amtes Willen engagiert.
Würde die Entscheidung über die Verfahrensweise nun bei mir liegen, so würde ich eine Lösung wählen, in welcher der Posten des Auctor PPA vorerst vakant bleibt. Stattdessen würde man im Bedarfsfalle temporäre Vertreter ernennen und mögliche Kandidaten für den Auctor PPA als Subauctores langsam in die Arbeit einführen und ihre Eignung so abschätzen, ohne sie von Beginn an zu überfordern."
Fragend blickt sie den Kaiser an und hofft, er möge ihr die nicht ganz zufriedenstelllende Antwort verzeihen.
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Aus ihren Gedanken gerissen schaut Livia überrascht auf, als der Kaiser urplötzlich erscheint. Sie fühlt sich irgendwie ertappt, weiß nur noch nicht so recht, wobei. So lächelt sie fragend und freundlich zugleich.
"Salve, mein Kaiser. Nein, verzeiht. Ich bin mir des Grundes für meine Anwesenheit leider nicht bewusst... Womit kann ich Euch dienen?"
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Dankend nickt Livia dem Scriba zu. Als er wieder gegangen ist, lässt sie den Blick anerkennend durch den großen Saal schweifen. Sie erinnert sich an ihren letzten Besuch hier, zum Amtsantritt ihrer Quaestur. Doch ihre innerliche Nervösität ist beinahe so groß wie beim ersten Mal. Nach außen hin lässt sie sich jedoch nichts anmerken und wartet geduldig auf das Erscheinen des Kaisers.
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Sie lächelt erfreut.
"Danke. Das ist sehr nett von dir."
Livia erhebt sich und verabschiedet sich freundlich von Martinus.
"Bis zum nächsten Mal. Vale!"
Sie folgt dem Scriba aus dem Officium heraus.
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"Nun, ich werde es wohl bald erfahren."
Livia lacht leise und schenkt sich noch einen halben Becher nach.
"Ich danke dir. Doch allzu viel sollte ich wohl nicht trinken, um später nicht in Bedrängnis zu kommen.
Es ist schon angenehm, wenn man seine Kehle zumindest ein wenig anfeuchten kann..."
Sie trinkt noch ein paar Schluck und nickt Martinus dann freundlich zu.
"So, von mir aus kann es losgehen. Je eher ich aus dieser Ungewissheit heraus bin, desto besser..."
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"Nein, Wasser ist genau richtig. Danke. Die Straßen Roms machen um diese Jahreszeit immer so durstig..."
Dankbar nimmt Livia den Becher entgegen und trinkt einen Schluck. Auf seine Frage hin schüttelt sie bedauernd den Kopf.
"Nein, ich habe keine Ahnung. Hoffentlich habe ich keinen Fehler gemacht. Einen Brief will er bestimmt nicht versenden..."
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Livia schmunzelt.
"Wenn der Kaiser ruft, dann ist es doch selbstverständlich, dass ich so schnell folge wie es mir möglich ist."
Auf seine Frage hin nickt sie.
"Gerne. Wenn dazu noch Zeit ist... Gibt es einen besonderen Grund, weshalb ich gerufen wurde?"
Sie überlegt, kann es sich jedoch nicht so recht erklären.
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Livia öffnet die Tür und betritt das Officium.
"Salve, Magister. Du hast mich rufen lassen, wegen einer Audienz...?"
Sie schaut ihn fragend an.