Beiträge von Tiberia Livia

"Auf das Deinige!"

Livia hebt den Becher uns prostet zurück. Sie trinken beide andächtig und genießen den erlesenen Tropfen.

"Mmhh... Es geht doch am Ende doch nichts über wirklich guten italiischen Wein. Wirst du ihn denn kein bißchen vermissen, im kalten Norden?"

Livia sieht zu dem anderen Gast hinüber und verzieht leicht das Gesicht. Seine Grenzen sollte man schon kennen.

"Danke, ich möchte nichts mehr essen. Das restliche Lamm und die übrigen Datteln sollten mir als Proviant genügen. Zum Glück habe ich eh jederzeit die Möglichkeit, einen Sklaven für eine frische Portion herschicken zu können. Wie ist es mit dir? Ein erster Vorrat an Wegzehrung wäre sicher keine schlechte Idee. Einen kleinen Kuchen, oder soetwas? Vielleicht auch zwei..."

"Das schon... Aber mit einem wachsamen Vorgesetzten im Nacken sollte man sich wohl noch weniger Fehler erlauben als ohnehin.
Nunja... Im unruhigen Germanien wird sie sicher für jede Unterstützung dankbar sein."

Sie lächelt geschmeichelt.

"Oh... Danke Sehr. Dann können meine Finger sich wohl ungestört anderen, einträglichen Tätigkeiten widmen...

Sind wir denn so schlimm? Aber das mit dem Abspecken wird nichts. Hast du die Kehrpakete denn schon vergessen?"

"Danke sehr."

Sie trinkt einen Schluck, um den durch die Süße der Datteln geweckten Durst herunter zu spülen. Dem Sklaven nickt sie zu, ihre restlichen Schleckereien auch noch einzupacken.

"Dann wirst du also bald wieder abreisen und der armen Praefecta Vehiculorum von Germanien auf die Finger schauen, wie?"

Sie lächelt verschwörerisch.

"Das werde ich nicht. Der erste Schritt ist ohnehin erst einmal ein Auskundschaften der Lage..."

Fasziniert verfolgt Livia seinen sich leerenden Teller. Dieser Mann kann wahrlich viel essen. ( )

"Ich hoffe doch, dass du vor meinem Teller halt machen wirst. Auf diese Weise ist es kein Wunder, dass die Datteln bis Mogontiacum 'verdorben' sind... Aber so hast du auf der langweiligen Reise wenigstens etwas zu tun und einen kleinen Lichtblick. Soll ich unserem nächsten Boten nach Mogontiacum vielleicht ein kleines Paket für dich mitgeben?"

Sie lässt sich eine weitere Dattel schmecken.

Sie lacht amüsiert auf.

"Keine Sorge. Ich werde sicher keine ganze Legion heranziehen, um meine Eroberung voranzutreiben. Möglicherweise ist er durch die große Ablenkung durch seine Arbeit ja sogar viel weniger aufmerksam, sobald es um seinen eigenen Haushalt und viel subtilere, weiblichere Waffen geht... Ich wage sogar zu vermuten, dass er geschickt eingesetzten Reizen nur wenig Widerstand entgegen zu setzen vermag. Doch dazu müssen wir uns erst einmal ein wenig anfreunden..."

Der Sklave bringt die süße Nachspeise und stellt jedem seine üppige Portion gekonnt hin. Livia mustert diese erfreut.

"Mmmh... Das sieht ja köstlich aus. Ich befürchte jedoch, dass ich mir wieder einen Teil zum mitnehmen einpacken lassen muss. Das ergibt eine wunderbare Nachtmahlzeit."

Sie greift zu und isst eine der Datteln mit großem Genuss.

"Natürlich nicht... Doch bist zur Hochzeit ist es wohl noch eine ganze Weile hin und bis dahin wohnen wir natürlich in getrennten Häusern."

Livia lächelt verschmitzt und trinkt ebenfalls einen Schluck.

"Tatsächlich? Meinst du, er könnte tatsächlich in der Lage sein, mir zu widerstehen? Wer wäre denn sonst der Richtige für diese Strategie?"

"Wenn das so ist, dann kann ich mir ja schon einmal eine groß angelegte Eroberungsstrategie überlegen. Er hat übrigens einen sehr begabten Koch-Sklaven, den er mir nur leider nicht verkaufen will. Aber an dessen Künsten kann ich mich dann wohl nach der Hochzeit noch erfreuen. Hmm... Ich hätte noch Appetit auf ein paar Naschereien. Wie sieht es mit dir aus?"

Sie lächelt und winkt den Sklaven herbei.

"Für mich bitte noch eine Portion Dulcia Domestica (mit Nüssen gefüllte Datteln)."

Livia schmunzelt und nickt.

"Da hast du wohl recht. Doch ich hätte gedacht, dass du täglich von einem deiner Prätorianer besucht und von ihm mit den neuesten Informationen versorgt wirst..."

Sie nimmt sich die zweite Hälfte ihres Brötchens ( ) und beißt genießerisch ab. Erst als sie den Bissen aufgegessen hat, beginnt sie wieder zu sprechen.

"Mmmh... Der Honig ist sehr gut...

Die Schriftrollen in der Kiste deines Onkels schienen ja wirklich interessant. Wirst du mir von den Ergebnissen deiner Recherchen berichten? Oder soll ich dir gar dabei helfen?"

Genießerisch widmet sie sich ihrem Brötchen, während sie seiner Antwort lauscht.

"Ja, die Familie..."

Livia denkt mit gemischten Gefühlen an ihre eigene Familie, sowie ihre zukünftige.

"Meine eigene Familie ist momentan sehr verstreut. Die Männer tun ihren Dienst für das Imperium bei der Legio und ansonsten ist unser Stammsitz nun einmal in Tarraco."

Sie muss leicht schmunzeln.

"Nun ja... Und meine zukünftige Familie scheint momentan ein ziemlicher Männerhaushalt zu sein. Es wird mich vermutlich noch einiges an Zeit und Nerven kosten, den dortigen Haushalt auf Vordermann zu bringen."

"Sehr schön."

Livia winkt einen der Sklaven herbei, eben dies mit ihrem restlichen Essen zu tun.

"Ich werde mir die Adresse auf jeden Fall merken. Wenn gerade kein gescheiter Koch-Sklave im Haus ist, scheint mir das eine gute Alternative zu sein."

Sie nimmt sich ihren Becher und trinkt noch einen Schluck von ihrem verdünnten Wein.

"Wirst du denn noch länger in Rom verweilen? Oder zieht es dich schon bald wieder zurück nach Germania?"

"Köstlich." resumiert Livia schließlich die vergangenen Momente der lukullischen Höhepunkte.

Sie benutzt das bereitgelegte Seidentuch um Finger und Mundwinkel dezent zu säubern. Ihr Blick fällt auf die übrig gebliebene, nicht unbeträchtliche Portion auf ihrer Platte.

"Hmm... Du sagtest, man könne das Übrige mitnehmen?"

Nachdem sie eine Hälfte ihres Brötchens ( ) aufgegessen hat, wagt Livia sich an das unbekannte Getränk heran. Zuerst nippt sie nur vorsichtig. Dann trinkt sie einen größeren Schluck und setzt wieder ab. Mit nachdenklichem Gesicht prüft sie den Geschmack. Ein weiterer Schluck ist von Nöten und schließlich nickt sie halbwegs befriedigt.

"Doch... Hmm... Etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus interessant."

Mit einem weiteren skeptischen, jedoch nun wohlwollenden Blick stellt den Mulsum wieder beiseite. Auch Livia wendet sich nun einem der weichgekochten Eier zu und verzehrt dieses in aller Ruhe.

"Nun? Warst du schon wieder im Senat? Gibt es etwas Neues zu berichten?"

Livia lächelt.

"Schön, dass es dir schmeckt. Doch ich habe noch durchaus Hoffnung, dass mein Lamm dem in Nichts nachstehen wird..."

Da schaut sie auch schon auf, als sie die Sklaven mit dem nächsten Gang an den Tisch treten sieht. Wunderbar duftet das zarte Lammfleisch und auch die Aprikosen sind mit ihrem süßen Duft wahrzunehmen. Anerkennend betrachtet Livia die vor ihr platzierte, schön dekorierte Platte und nickt zu Avarus hinüber.

"Das sieht vorzüglich aus. Ich wünsche dir weiterhin einen guten Appetit."

Sie lächelt und manövriert eine kleine Portion ihres Gerichts auf den dazugehörigen Teller.

Erfreut lächelt Livia und reicht ihm die Dokumente aus der Ablage für Germanien.

Livia lächelt Waldemarr entschuldigend an.

"Es ist ein bißchen viel, aber dafür nur ein einziger Empfänger. Die Schriftstücke müssen alle zur Casa Germanica nach Mogontiacum."

"Vielleicht... Aber es ist den Magistraten des Cursus Honorum leider nicht gestattet, neben ihrem Amt weiteren Tätigkeiten gegen Entgeld nachzugehen. Dazu bräuchte es höchstens eine Sondergenehmigung durch den Senat oder den Imperator Caesar Augustus..."

Freundlich lächelnd lehnt Livia ab.

"Nein, danke. Nach den vielen Vorspeisen werde ich Mühe genug haben, mein Hauptgericht zu verspeisen..."

Livia lacht leise.

"Nein, keine Sorge. Einen Posten, der mit derart vielen Reisen verbunden ist, wäre nicht mehr das Richtige für mich, sobald ich eines Tages Kinder habe. Du kannst also ganz unbesorgt sein."

Sie zwinkert ihm beruhigend zu.

"Was den Cursus Publicus Italia angeht, wird sich sicherlich eine gute Übergangsregelung finden lassen. Ich habe während meiner Inventurreise gemerkt, was für ein gut eingespieltes Team die Tabellarii dort sind. Postumius Rufus ist ein tüchtiger Mann und hat die Büroarbeit auch ohne meine persönliche Anwesenheit gut im Griff. Für die Zeit einer Amtsperiode dürfte das durchaus auch ohne einen Praefectus Vehiculorum funktionieren. Natürlich wäre ich dir aber auch nicht böse, wenn du den Posten zwischenzeitlich anderweitig vergibst und ich mir anschließend etwas neues suchen muss."

Livia sucht sich ebenfalls ein weiteres Stück Brot heraus und probiert verschiedene Saucen durch.

Livia lächelt geheimnisvoll zurück und nimmt sich erst einmal seelenruhig eins von den Broten. Sie ist mit Genuss einen kleinen Bissen und setzt erst hinterher wieder mit gedämpfter Stimme zum Sprechen an.

"Nun... Mein erstes Ziel wird selbstverständlich die Senatorenwürde sein. Ich brenne förmlich darauf, euch in dieser ehrwürdigen Institution Gesellschaft zu leisten. Dazu muss ich natürlich als erstes die zweite Stufe des Cursus Honorum erklimmen. Ich hoffe, dass ich noch vor meiner Hochzeit die Gunst der Wähler gewinnen kann, um das Amt des Aedilis Curulis auszuführen. Danach... Hmm..."

Ein schelmisches Lächeln ist in ihrem Gesicht zu sehen.

"Wir werden sehen, wie sich die Ehe dann entwickelt. Vielleicht lässt sich mein werter Gemahl auch ein wenig von mir lenken und beeinflussen. Ich danke, das würde einen nicht allzu geringen Machtgewinn für mich bedeuten."

Sie streicht sich nachdenklich über den Stoff ihrer Tunika.

"Von da an, werden wir sehen. Weiter habe ich noch nicht geplant. Was würdest du mir denn als nächsten Schritt vorschlagen?"

Mit einem fragenden Blick sieht sie Avarus in die Augen.

Livia zuckt vor Schreck zusammen, als der Tabellarius urplötzlich wieder in ihrem Officium steht. Sie atmet tief durch und erholt sich von dem Schrecken. Schmunzelnd sieht sie den Germanen an.

"Ich wünsche dir eine gute Reise. Wenn es dir nichts ausmacht, dann könntest du noch ein paar Briefe von hier mitnehmen und in Germanien zustellen. Es ist allerdings ein ganzer Stapel. Wenn du keinen Platz mehr dafür hast, dann werde ich einen meiner Leute losschicken..."

Fragend sieht sie ihn an.

"Oh... Ja, selbstverständlich steht sie dir zur Verfügung. Vale!"

Erstaunt sieht Livia dem Tabellarius nach. Sie setzt den letzten Strich unter ihren Bericht an Avarus und legt die zahlreichen Schriftrollen dann in den Ausgangskorb nach Germania. Der nächste Bote wird wohl einiges zu schleppen haben.