Beiträge von Tiberia Livia

"Danke..."

Livia schaut bedrückt und nimmt einen Schluck von ihrem Wein.

"Natürlich traure ich meinem Stand ein wenig nach... Doch patrizische Junggesellen mit so guten Voraussetzungen sind heutzutage wohl etwas rar.
Liebe..." Sie macht eine kleine Pause und lächelt. "...Liebe habe ich mir eigentlich nie aus meiner Ehe erhofft. Wenn man diese Art der Verbindung nutzen will, um im Leben weiter zu kommen, dann muss man eben Abstriche machen."

Sie sieht auf als der Sklave mit dem Wein zurückkehrt und lächelt Avarus dann aufmunternd zu.

"Und für die Liebe gibt es dann ja auch noch andere Möglichkeiten..."

Livia schaut verwundert von ihren Dokumenten auf.

"Salve. Ich bin Tiberia Livia, die Praefectus Vehiculorum. Hier? In meinem Officium? Ist mit der Mansio etwas nicht in Ordnung?"

"Ähem... Nein... Ja... Nein... Ich meine... Ich weiß nicht. Was ist das hier? Eischnee? Warum ist er auf dem Mulsum?"

Sicherheitshalber wendet sie sich erst einmal einem Brötchen ( ) zu und lässt sich viel Zeit damit, den Honig gleichmäßig auf den beiden aufgeschnittenen Hälften zu verteilen. Erst als das Kunstwerk perfekt erscheint, beißt sie genüsslich einen kleinen Bissen ab und mustert dann wieder ihren Mulsum mit Misstrauen.

Livia inspiziert das Gebrachte gerade mit Skepsis, als Hungaricus hinzutritt. Sie schaut überrascht auf.

"Ein... interessantes Gericht. Ist das dein reguläres Frühstück?"

Mit dem Finger stupst sie probehalber den Eischnee auf ihrem Mulsum an und sieht es sich ganz genau an.

Livia senkt traurig den Blick, als er auf den Tod ihres Pater Familias zu sprechen kommt. Plötzlich ist all die Heiterkeit aus ihrer Miene verschwunden. Sie trinkt einen Schluck von ihrem verdünnten Wein und ihre Gedanken schweifen einen Moment lang ab.

"Hmmm.. Ja, er ist leider von uns gegangen. Ich danke für dein Mitgefühl. Leider weiß ich noch nicht einmal selbst, wie es nun passiert ist. Ich hoffe, dass ich genaueres von meinem Cousin Tiberius Germanus erfahren werde, sobald dieser aus Germanien zurückgekehrt ist."

Sie seufzt traurig und sieht schließlich wieder zu ihm auf.

"Ich weiß es nicht. Mein neuer Pater Familias befindet sich mit der Legio IX in Germanien. Es war mir also noch nicht vergönnt, mit ihm über dieses Thema zu sprechen. Doch mittlerweile habe ich mich wohl schon mit meinem Los abgefunden. Immerhin habe ich bei der Verlobung mein Wort gegeben. Soetwas nehme ich nur ungern zurück."

Livia zuckt leicht mit den Schultern.

"Nun ja... Ich bin auch nicht mehr die Jüngste und die schlechteste Partie ist Hungaricus nicht. Er ist sehr wohlhabend, einflussreich und meiner Karriere im Cursus Honorum wird die Verbindung sicher gut tun. Auch diesen Posten im Cursus Publicus habe ich durch ihn erhalten."

Sie lächelt leicht.

"Möglicherweise sehen wir uns sogar eines Tages im Senat wieder..."

Sie überlegt - ein wenig Wein haben sie im Officium schon getrunken - nickt dann jedoch zustimmend.

"Ja, für mich bitte auch. Außerdem genügend Wasser, um ihn etwas zu verdünnen."

Schmunzelnd sieht Livia dem davon eilenden Sklaven hinterher.

"Die Bedienung hat den Test ebenfalls bestanden.
Ich befürchte, dass die Sänfte sogar von dem Betrieb eben selbiger Frau stammt. Dann dürfte die Qualität wohl kaum noch verwaundern...

Ich hörte, sie ist nun ein Teil deiner Familie?"

Gewaschen, mit einer frischen Tunika bekleidet, ordentlicher Frisur und dezenter Schminke, sowie leichten Duftölen und -wässerchen ausgestattet betritt Livia nach einiger Zeit das Triclinium. Weder Ursus noch Hungaricus sind inzwischen dort aufgetaucht. So setzt sie sich vorerst allein in einen der bereitstehenden Korbsessel und wartet geduldig. Ihre Gedanken drehen sich um die verschiedensten Dinge.

"Natürlich ist sie schön. Rede dich nur heraus, mein Lieber. Es wird dir nichts nützen. Der Neid steht dir ins Gesicht geschrieben. Die Sänfte, die ich zu meiner Verlobung bekommen habe, ist zweifellos Qualitätsarbeit und die neuen Träger sind beste Ware."

Mit einem immernoch triumphierenden Lächeln wendet sie sich der Auflistung der unterschiedlichsten Speisen zu. Livia lässt sich viel Zeit mit der Auswahl und überlegt lange. Schließlich nickt sie dem Sklaven zu.

"Das gedünstete Lamm klingt gut. Aliter haedinam sive agninam excaldatam. Dazu ein paar Weinbrötchen. Und was bestellst du?"

Fragend sieht sie zu Avarus hinüber.

Livia schaut sich neugierig um und nickt schließlich anerkennend.

"Ich bin zufrieden. Hoffentlich ist das Essen genau so gut wie das Ambiente..."

Sie setzt sich auf ihrem Platz zurecht und lächelt Avarus verschmitzt zu.

"Aber um noch einmal auf das Thema von eben zurück zu kommen. Also, ich bin mir ganz sicher, dass mein vorderster Träger vorhin eine ganze Fußlänge Vorsprung hatte..."

"Oh... Nein, bloß nicht. Die Taverna Apicia klingt ganz nach meinem Sinn."

Livia überlegt, ob sie die Kochkünste von Ursus anbieten soll, doch unter den strengen Blicken seines Vorgesetzten will Avarus sicher nicht speisen. Zudem hat sie in den letzten Tagen die Gesellschaft ihres Verlobten zur Genüge genossen und ist nun froh über die Abwechslung.

"Gehen wir?"

Sie erhebt sich lächelnd und wartet ab.

Livia muss unvermittelt grinsen.

"Ich probiere heute einmal die Vindobona-Version. Große Portionen. Wir haben Hunger. Dein Herr ist übrigens wieder gesund, falls es dich interessiert."

Noch immer schmunzelnd wendet sie sich zum Gehen.

"Bis gleich..."

Guter Dinge macht sie sich auf den Weg in ihr Gästezimmer.

"Ein guter Gedanke. Immerhin müssen wir die Ressourcen des Cursus Publicus sorgfältig pflegen und dürfen daher auch das körperliche Wohlbefinden seiner Präfekten und Legaten nicht außer Acht lassen."

Sie lächelt ihm verschmitzt zu.

"Gerne. An was hattest du denn gedacht? Ich befürchte, dass ich mich in der römischen Gastronomie noch nicht allzu gut auskenne..."

"Ursus? Ursus! Wir würden gerne etwas essen..."

Erwartungsvoll sieht sich die Patrizierin in der Küche um, nach dem einzigen Sklaven, dessen Namen sie sich merken kann.

"Gut. Danke. Bis gleich..."

Livia sieht ihn schmunzelnd an. Zeitweise könnte diese Ehe sicherlich noch ganz amüsant werden. Sie ahnt, dass noch eine ganze Menge kleinerer und größerer Kämpfe auf sie zukommen. In guten und in schlechten Zeiten - nie ist dieser Ausdruck vermutlich so zutreffend gewesen. Sie reißt sich los aus ihren Gedanken und macht sich einmal wieder auf den Weg zur Küche.

Livia muss schmunzeln. Das Pergament nimmt sie entgegen, wirft einen kurzen Blick darauf und nickt bestätigend.

"Natürlich. Ich kümmere mich darum. Wunderbar. Dann müssten wir eigentlich alles geklärt haben, von meiner Seite aus. Mit Decima Lucilla werde ich bald in Kontakt treten. Wie läuft der Cursus Publicus in den anderen Provinzen eigentlich so? Gibt es große Probleme mit dem Krieg in Germanien?"

Lächelnd nimmt auch sie einen Schluck von dem Wein.

Zitat

Original von Decima Lucilla
... es geht nichts über Austropop

*Jö schau, so a Sau, jössas naaaaa... was mocht a Nocketa im Hawelkaaaaa *

[Blockierte Grafik: http://www.my-smileys.de/smileys2/musik.gif]

*Zwickts mi i man i tram... des derf net woa sei... wo san ma daham?*

"Oh! Ja, das ist ein guter Gedanke. Ihr seid wohl sehr produktiv gewesen in Tarraco..."

Livia lächelt und lässt sich die ganzen Änderungen noch einmal durch den Kopf gehen.

"Wir sollten es wohl noch einmal sorgfältig niederschreiben und die Vorschriften dann entsprechend erweitern. Soll ich daran noch etwas tun, oder ist Decima Lucilla bereits damit beschäftigt? Zusätzlich könnte man noch ein Rundschreiben an die betroffenen Ämter herausgeben, damit sie informiert sind..."

Livia lächelt geschmeichelt und legt den gerade angenommenen Brief zur Seite. Dann trinkt auch sie einen kleinen Schluck von dem guten Wein und sammelt ihre Gedanken wieder.

"Gut... Ich werde mich also mit dem Legaten der Legio I in Verbindung setzen. Darüber hinaus werde ich die Mansiones in Mantua und Ostia überprüfen oder überprüfen lassen und dafür sorgen, dass sie stärker darauf ausgelegt sind, Kunden zu bedienen."

Sie überlegt etwas.

"Hmm... Das könnte mit den den Geldern doch ein ziemliches Durcheinander geben. Gäbe es nicht vielleicht eine Möglichkeit, die Bezahlung für die Ämter oder Personen, die besonders viele Briefe verschicken, zu vereinfachen? Hattet ihr euch dazu vielleicht in Tarraco schon etwas überlegt?"

( )

Korrekt. Ich bin zu nett für derartige Wettbewerbe. [Blockierte Grafik: http://www.my-smileys.de/smileys2/engel_3.gif]

Ihr solltet den Wetteinsatz vielleicht festlegen, bevor ihr die Kandidaturen verteilt...

Livia schmunzelt.

"Das schon... Aber ich werde noch immer pauschal bezahlt und nicht nach Leistung."

Über sein Angebot denkt sie einige Sekunden nach und schüttelt dann doch den Kopf.

"Danke, das ist nett von dir. Aber ich werde lieber wieder in die Villa Flavia Felix übersiedeln. So hatten wir es schließlich von Anfang an ausgemacht und es schickt sich einfach eher. Deine Krankheit war eben ein Notfall, da sonst scheinbar niemand auf dich aufpasst."

Einige Schriftrollen aus seiner Bibliothek würden sie zwar noch sehr interessieren, aber wer weiß, was er wieder für Aktivitäten entwickelt, sobald er wieder ganz bei Kräften und auf den Beinen ist. Livia sehnt sich nicht unbedingt nach der ersten Situation, in der sie mit einer seiner Geliebten konfrontiert wird. So lange sie noch nicht verheiratet sind, kann sie da zudem kaum Einfluss nehmen und wäre allenfalls fehl am Platze. Nein, mit dieser Seite seines Charakters will sie lieber nichts zu tun haben.
Abwartend sieht sie Hungaricus an.

"Doch wenn du möchtest, können wir nun gerne gemeinsam noch etwas essen. Du hattest Recht. Ursus kocht einfach vorzüglich. Du möchtest ihn nicht doch an mich verkaufen?
Soll ich ihm Anweisungen geben, dass er uns im Triclinium etwas anrichtet? Ansonsten möchte ich mich vorher noch etwas frisch machen und herrichten..."