Beiträge von Tiberia Livia

    Fast verträumt beobachtet Livia Corvus, während dieser von seinem Pferd erzählt. Als er aufhört zu sprechen, schrickt sie beinahe auf.


    "Ja, das glaube ich. Doch in unterschiedlichem Maße ist man wohl immer ein Gefangener seiner Situation, seiner Berufung, seines Standes..."


    Sie verstummt und ihr Blick wird traurig, während sie ihn weiterhin nachdenklich ansieht.


    "Die Dame deines Herzens ist zu beneiden..."


    Bestürzt über die eigenen Worte trinkt Livia ihren Weinbecher eilig leer.


    "Es ist Zeit. Ich werde mich lieber schlafen legen... Gute Nacht."


    Sie lächelt ihm noch einmal entschuldigend zu und flüchtet dann förmlich aus dem Gastraum der Taverne in das ihr zugewiesene Zimmer. Lange liegt die Patrizierin dort noch wach, die merkwürdigsten Gedanken hindern sie am Einschlafen bis sie endlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf fällt.

    "Die Beste?"


    Livia lacht auf und schüttelt schmunzelnd den Kopf.


    "Die einzige, meinst du wohl... Es gibt vermutlich wenige Frauen in Rom, die noch schlechter reiten können als ich. Nachdem ich stets die Sänfte nutze, hält sich meine Übung sehr stark in Grenzen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich gar nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal auf dem Rücken eines Pferdes gesessen bin."


    Sie lächelt Corvus freundschaftlich zu.


    "Ich danke dir jedoch, dass du deinen Ganymed absichtlich etwas gezügelt hast, um mich nicht ganz so hoch verlieren zu lassen. Wäre es euch beiden ernst gewesen, dann hätten mein Untier von einem Pferd und ich wohl noch kaum mehr als eine Staubwolke von euch erblickt..."


    Noch immer mit einem Lächeln im Gesicht nimmt Livia ihren Becher nun zur Hand.


    "Auf den armen Ganymed, der sein ganzes Können nicht entfalten durfte!"


    Durstig trinkt sie einige Schluck von dem erfrischenden Wein.

    Erfreut lächelt Livia, dass sie scheinbar in die gleiche Richtung denken.


    "Ah, gut...


    Wir sollten uns jedoch davor hüten, Ostia zu einer legendären Baustelle werden zu lassen. Auf Dauer würde das gerade Durchreisende doch sehr abschrecken. Niemand setzt sich dem Lärm von arbeitenden Handwerkern lange freiwillig aus.


    Stattdessen sollten wir uns mehr auf eine Eröffnungsfeier, vielleicht mit einigen Attraktionen konzentrieren. Auch ein Theaterstück wäre vielleicht denkbar. Ich stelle mir dort jedoch eher etwas amüsantes, kurzweiliges vor und keinen schweren Stoff... Oder Straßenkünstler... Soetwas..."


    Fragend blickt sie die anderen an, was sie von dieser Idee halten, ob sie eine bessere haben.

    "Eine Opferungszeremonie? Welcher Art?


    Vielleicht könnten sich auch Mitglieder der Curia Provincialis freiwilig um eine regelmäßige Grundversorgung der Acta Diurna mit Artikeln zu unserer Provinz und/oder den dortigen Aktivitäten und Geschehnissen kümmern." fällt ihr gerade noch eine weitere Sache ein. ;)

    Zitat

    Original von Publius Sabbatius Marcellus


    Wesentlich ist daher allerdings auch eine breite Nachfrage von Waren aller Bevölkerungsschichten. Hierzu müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden - Tempel, Theater und Tavernen. Als Hafenstadt sollten unbedingt mehrere Tavernen mit unterschiedlichen Angeboten möglich gemacht werden.


    "Mir erscheint dieser Gedanke mit den Rahmenbedingungen als sehr reizvoll. Oft kommen Reisende aus anderen Provinzen, vor allem aus Hispania, genau in Ostia an um dann nach Rom weiter zu reisen. Der Aufenthalt in Ostia beschränkt sich jedoch meist auf ein Minimum. Ich sehe hier den richtigen Punkt um anzusetzen. Es müsste sich ein Anreiz schaffen lassen, dass die Menschen zunächst länger als gerade eben nötig verweilen. Nur so erhalten wir ihre Kaufkraft für die Stadt und nur so lernen sie die Reize Ostias kennen um ihre Aufenthalte vielleicht noch weiter auszudehnen. Als nächstes brauchen wir eben diese Reize, die die Besucher in Ostia halten können.


    Als gute Möglichkeit für einen ersten Ansatz würde ich die angesprochenen Tavernen sehen. Am Hafen angekommen sind die Reisenden erschöpft und dürsten nach Erfrischung. Möglicherweise könnte man auch besondere Maßnahmen ergreifen, um das Leben in der Taverne aufrecht zu erhalten. Vielleicht ein passendes Unterhaltungsprogramm? Etwas musikalisches? Apollo ( ;) ) wäre sicher erfreut.


    Bezüglich der Reize für dauerhaftes Verbleiben wäre ein Fördern der Religion denkbar. Schon für die Reisenden und Händler ist es sicher von großem Interesse, eine Möglichkeit zu bekommen, Mercurius ( :D ) zu opfern und für eine sichere Reise zu bitten...


    Dazu dann noch die Ermöglichung eines großen Marktes, vielleicht vorerst nur an bestimmten Tagen..."


    Livia überlegt weiter.

    Überraschung und Entsetzen steht Livia ins Gesicht geschrieben, als sie die Worte auf der Rostra vernimmt. Als der Senator Scribonius Curio den Inhalt seiner Worte noch einmal bestätigt, ergreift auch sie das Wort. Noch immer zeichnet Unglauben ihr Gesicht.


    "Es ist also wahr? Warum? Was treibt die Senatoren zu einem solchen Ansinnen?


    Sicher, der Imperator Caesar Augustus hat alleinig das Recht, die Mitglieder des Senats zu bestimmen. Doch ist es nicht seid je her Brauch und Gesetz, dass die ernannten zuvor die unteren zwei Stufen des Cursus Honorum absolvieren? Ist nicht die dort gesammelte Erfahrung von unschätzbarem Wert für die Arbeit in diesem wichtigen Organ der Legislative?


    Nun... Vielleicht mag es Persönlichkeiten im Imperium geben, die wirklich auch ohne diese Ämter sämtliche nötigen Voraussetzungen mitbringen. Vielleicht sitzen solche bereits in den Reihen der ehrwürdigen Senatoren.


    Doch... Didia Sinona? Der genannte Name versetzt mich in diesem Zusammenhang in schieres Erstaunen! Gut ist sie mir nicht bekannt. Doch das, was ich von ihr hörte, ließ mich nicht darauf schließen, dass sie reif für einen Sitz im Senat sei.
    Ich erinnere mich noch an die letzte Zeit ihrer Quaestur. Die Liste, welche sie bezüglich der Auszeichnungen und Standeserhebungen dem Kaiser vorbrachte - wurde sie nicht gänzlich abgelehnt? Die Aktualisierung der Chronicusa Romana - wurde auch nur ein einziger Strich daran getan?
    Auch an die vergangenen Wahlen zum Volkstribun erinnere ich mich selbstverständlich. Ist sie nicht ganze zwei Mal am Willen des Volkes gescheitert, möglicherweise als Ergebnis dieser vorangehenden Quaestur?


    Nun frage ich mich doch ernsthaft... Wieso soll sie trotz alle dem nun noch belohnt werden und einen der begehrten Plätze im Senat bekommen? Ich verstehe es nicht..."


    Vollkommen ratlos sieht sie die anderen an.

    Atemlos lässt Livia ihr überfordertes Tier in die Stadt hineintraben. Sie zwinkert Corvus verschmitzt zu.


    "Wir suchen eine Taverne. Ich habe großen Durst. Die anderen werden den Weg schon finden..."


    Vor einer akzeptabel anmutenden Gaststätte macht sie halt und sitzt ab. Mit weichen Knien geht Livia hinein und setzt sich zielstrebig an einen freien Ecktisch. Mit noch vor Glück und Freude funkelnden Augen sieht sie lächelnd zu Corvus auf.


    "Sie werden uns schon finden. Die erschöpften Tiere dürften Hinweis genug sein."


    Eilig winkt sie den Wirt herbei und bestellt Wasser und Wein.

    Livia sieht überrascht auf.


    "Versprochen? Etwa..."


    ...genau wie ich? will sie gerade antworten. Doch schon reitet Corvus ihr davon. Verblüfft sieht sie ihm nach. Sein Gesichtsausdruck dabei ist ihr ein Rätsel, doch sie hat das bestimmte Gefühl, dass er aus welchen Gründen auch immer nicht darüber reden will. Also schiebt Livia die bedrückenden Gedanken beiseite. Ein kämpferisches Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht und sie erinnert sich an die von ihr gewonnene Sänftenrallye.


    "Na warte..."


    Und schon sport sie ihr -im Vergleich mit Ganymed sicherlich weniger stattliches- Ross an, um Corvus einzuholen. Für den Bruchteil einer Sekunde denkt sie darüber nach, ob sich dieses Verhalten einer Patrizierin geziemt. Doch in der Freiheit Sicilias fühlt sie sich so wunderbar unbeobachtet, dass sie beschließt, sich das Vergnügen von ganzem Herzen zu gönnen. Lachend jagt sie mit ihrem Pferd dem überlegenen Prätorianer nach.

    "Germanien? Dort war ich noch nie...
    Ich stamme aus Hispania, habe einige Zeit auf Rhodos verbracht und bin nun mit der Verlobung hierher nach Italia gezogen... Rom hat seine Vor- und Nachteile. Aber diese landschaftliche Schönheit, hier in Sicilia... Einfach fantastisch..."


    Livia lächelt und sieht Corvus von der Seite an.


    "In Germania dürfte die Gegend derzeit aber noch unsicherer sein, als du mir es hier in Sicilia weiß machen willst.
    Dunkle, kühle Wälder? Das klingt so bedrohlich...
    Schnee? Ja, der ist faszinierend, aber auch befremdlich. Letzten Winter hat es in Tarraco geschneit...
    Hast du denn Frau und Kinder in Germania?"
    ;)

    Livia schmunzelt und ihr Lächeln wird ein wenig verschmitzt. Es geht doch.


    "Ist Sicilia nicht einfach wunderbar?"


    Sie atmet tief durch und genießt die Landschaft.


    "Seit wir hier an Land gegangen sind fühle ich mich viel freier, ungebundener. Eines Tages möchte ich mir hier einen Landsitz zulegen..."


    Livia lächelt glücklich und malt sich diesen Traum bereits in Gedanken aus, reißt sich dann jedoch davon los und sieht Corvus fragend an.


    "Was meinst du? Hast du eigentlich... Familie?"

    Livia genießt das schöne Wetter, die schöne Landschaft und den ganzen schönen Tag. Hin und wieder ein unauffälliger Seitenblick zu ihren stattlichen Begleitern und sie ist hochzufrieden. So lächelt sie ihm zuerst erfreut zu, als Corvus zu ihr aufschließt und freut sich auf ein angenehmes Gespräch. Seine Worte jedoch dämpfen ihre Freude und sie mustert ihn skeptisch.


    "Nicht sicher? Wie meinst du das? Es ist doch so ein schöner Tag. Ihr müsst nur schneller zu mir aufschließen, dann reite ich auch nicht mehr voraus..."


    Livia findet ihr Lächeln wieder und lässt den Blick erneut über die schöne Landschaft schweifen.

    Livia hat gut geschlafen und ist ebenso gut gelaunt, als sie am nächsten Morgen in Messana aus der Gaststätte heraus auf die Straße tritt. Das Gespräch mit dem Vorsteher der Mansio ist schnell erledigt und kurz darauf steht sie wieder vor der verhassten Kutsche. Unwillig schüttelt die Patrizierin den Kopf und einer spontanen Eingebung folgend lächelt sie den beiden Bewachern dann ungewohnt verschmitzt zu.


    "Nein, heute nicht..."


    Kurzentschlossen lässt sie sich ein passables Reitpferd aus den örtlichen Stallungen des Cursus Publicus holen und sitzt seitlich auf. Zufrieden sieht sie sich um und stellt fest, dass man die schöne Landschaft Sicilias von hier aus natürlich viel besser einsehen kann. Sie nickt den beiden zu, dass sie nun bereit sei und treibt ihr Pferd zu einem zügigen Tempo an. Die Kutsche folgt ihnen mit dem Gepäck. Zwar ist es lange her, dass sie das letzte Mal auf dem Rücken eines Pferdes gesessen hat, doch bald erinnern sich ihre Muskeln an die längst vergangenen Übungen.

    Lächelnd und auch ein wenig mitleidig betrachtet Livia den seekranken Prätorianer. Sie nickt ihrer Sklavin gnädig zu, sie könne ihre Herrin vorerst vernachlässigen. Stattdessen begibt sich das junge Ding zu Corvus und sucht ihm seine Beschwernisse auf dieser Überfahrt so sehr wie möglich zu erleichtern. Livia selbst hat glücklicherweise keine Probleme mit der ungewohnten Form der Fortbewegung. Spät am Abend kommen sie schließlich in Messana an und gehen noch ein wenig unsicher auf den Beinen an Land. Schmunzelnd dreht Livia sich zu Corvus und dem anderen Prätorianer um.


    "Lasst uns schnell eine ruhige Bleibe aufsuchen. Dann könnt ihr euch bald erholen, Trecenarius."


    Sie zwinkert ihm verschmitzt zu und macht sich dann zielstrebig auf den Weg zu einer angemessen erscheinenden Unterkunft.

    Viel zu früh am Morgen wird Livia von ihrer Sklavin geweckt. Seufzend, doch schicksalsergeben erhebt sie sich und kleidet sich eilig an. 'Ihre' Prätorianer will sie nicht warten lassen. Neidisch sieht sie den beiden zu, wie sie auf ihre Pferde aufsitzen. Selbst jedoch steigt sie brav in ihre grässliche Kutsche und schon setzen sie ihre Reise fort. Livia schaut nachdenklich aus dem Fenster und betrachtet die vorbeiziehende Landschaft. Sie denkt noch häufig an das Gespräch mit Corvus. Wann immer er neben der Kutsche her reitet, lässt sie ihren Blick unbemerkt und tief in Gedanken versunken auf seinen breiten Schultern ruhen, ohne groß darüber nachzudenken.


    Die Fahrt zur Küste verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Am Hafen angekommen begeben sie sich nach einiger Wartezeit auf ein kleines Schiff, welches sie nach Messana übersetzt.

    Mir scheint, dass hier ständig der Unterschied zwischen "Enthaltung" und "nicht wählen" übersehen wird. Also: Es gibt genau 4 Möglichkeiten, bei dieser Wahl abzustimmen.


    DAFÜR - Eine Dafür-Stimme, man wählt die Kandidatin.
    ==> Erhöhung von Dafür-Stimmen und Wahlbeteiligung.


    DAGEGEN - Eine Dagegen-Stimme, man stimmt gegen die Kandidatin ab.
    ==> Erhöhung von Dagegen-Stimmen und Wahlbeteiligung.


    ENTHALTUNG - Man gibt einen "leeren Wahlzettel" ab, man kreuzt keines der Kästchen ab. In der Auswertung ist dieses Vorgehen gleichwertig mit der Dagegen-Stimme.
    ==> Erhöhung von Dagegen-Stimmen und Wahlbeteiligung.


    NICHT WÄHLEN - Man gibt überhaupt garkeinen Wahlzettel ab, geht nicht zur Wahl, klickt nichts im Wahlsystem an.
    ==> Keine Auswirkung auf die Stimmverteilung, Senkung der Wahlbeteiligung.


    Ergo war der Auslöser für die ungültige Wahl beim letzten Mal das "nicht wählen" der Wähler, nicht die Enthaltung...

    "Oh... Natürlich. Verzeih, dass ich dich so lange aufgehalten habe. Falls sich etwas ergibt, wirst du auf mich zählen können. Ich wünsche dir eine gute Nacht..."


    Livia sieht ihm noch einmal in die Augen und erhebt sich dann eilig, um ihn hinaus zu geleiten.

    Livia lächelt und sieht wieder auf.


    "Vermutlich liegt es daran. Vielleicht hast du in Sicilia oder Corsica ja mehr Glück, wenn du ein wenig Nervenkitzel brauchst. Ich bin mir sicher, dass ihr aufmerksam genug seid, um derartige Aktivitäten zu entdecken. Aber wen du meinst, kann ich meinerseits aber auch gerne die Augen und Ohren offen halten..."


    Sie lächelt ein wenig verschmitzt.


    "Vielleicht ergibt sich ja etwas Interessantes oder irgendwelche Hinweise in meinen Gesprächen mit den Praepositi..."


    Nachdenklich betrachtet sie das warme Licht der Sonne, welches seine ebenmäßigen Gesichtszüge in ein weiches Licht taucht und weniger ernst und gewissenhaft erscheinen lässt. Sie muss unwillkürlich lächeln.