Beiträge von Tiberia Livia

    "Gut. Ich denke, dass wir nach Sizilien am besten gleich weiter nach Sardinien übersetzen, dann Korsika und im Anschluss in Norditalien weitermachen... Was meinst du?"


    Livia sieht ihn neugierig an. Die Meinung eines Prätorianers kann ihr hier wohl nur von Nutzen sein. Sie sieht plötzlich, dass er sie unauffällig zu mustern scheint und errötet leicht. Bislang hat sie einen sehr guten Eindruck von ihm bekommen, obwohl er ein Plebejer ist. Er scheint immer korrekt zu sein und von vorbildlichen Manieren. Livia lächelt verlegen und senkt den Blick.


    "Und wie steht es um euren Auftrag? Kommt ihr voran?"

    Livia lächelt und deutet einladend zu einer glücklicherweise im Raum befindlichen :] Sitzgelegenheit.


    "Natürlich. Gerne. Setz dich doch..."


    Sie stellt fest, dass sie über etwas Abwechslung, was ihre Gesellschaft angeht, ganz froh ist. Mit der Sklavin kann Livia sich nicht wirklich unterhalten. Immerhin redet sie auch nicht mit der Tür, der Wand, ihrer Tunika...
    Sie wartet, biss Corvus sich gesetzt hat und nimmt dann selbst gegenüber Platz.


    "Nun... Ich selbst hatte einen weiteren Verlauf der Reise so geplant, dass wir zunächst gen Küste reisen und bald bei Messana übersetzen..."

    Livia hat sich gerade gründlich gewaschen und eine frische Tunika angelegt, da klopft es an die Tür. Eilig steckt sie ihre Haare wieder zu einer anständigen Frisur hoch und bindet die Tunika mit einer schlichten Kordel zusammen. Noch darüber nachdenkend, wer das wohl sein mag, geht sie in Ermangelung ihrer Sklavin selbst zur Tür und schließt diese auf. Nachdem sie geöffnet hat, erblickt sie ein wenig überrascht den Prätorianer. Bislang hat er sie stets gemieden, so weit es ging.


    "Oh... Salve. Was führt dich her?"


    Sie tritt einen Schritt zur Seite, damit er eintreten kann.


    Preisübersicht des Cursus Publicus


    Für den Transport von Briefen und Frachtsendungen innerhalb des
    Imperium Romanum gelten folgende Beförderungsgebühren:


      [*]Standardbrief: 5 Sz.
      [*]Eilbrief*: 20 Sz.
      [*]Frachtsendung: 50 Sz.


    Zusatzoptionen:


      Einschreiben**: +30 Sz.


    * Versand in der Regel noch am selben Tag
    ** mit Empfangsbestätigung des Empfängers

    ~Die Vorschriften des kaiserlichen Cursus Publicus~



    Weisung Cursus Publicus


    §1 Allgemeines
    (1) Der Cursus Publicus dient der Beförderung von offizieller und privater Post innerhalb des Imperium Romanum.
    (2) Berechtigt zur Nutzung sind Öffentliche Stellen, Militärische Einheiten, römische Bürger sowie freundlich gesinnte Peregrini.
    (3) Jeder Bedienstete des Cursus Publicus ist zu Amtsverschwiegenheit verpflichtet, jegliches Zuwiderhandeln kann zu einem Ausschluss aus dem Angestelltenverhältnis führen.
    (4) Der LACP ist verpflichtet, in regelmäßigen Abständen dem Senat einen Bericht über Einnahmen und Ausgaben des Cursus Publicus vorzulegen.


    §2 Zustellung der Post
    (1) Die Beförderungsgebühr beträgt pro Brief 5 Sesterzen, Eilpost 20 Sesterzen. Frachtgut wird gegen einen Tarif von 50 Sesterzen transportiert. Ansonsten ist die Gebühr unabhängig vom Absender.
    (2) Eilpost wird in der Regel am gleichen Tag nach Geldeingang auf den Weg gebracht.
    (3) Alle Poststücke sind mit einem gültigen Adressaten zu versehen. Für Post an nichtexistente oder fehlerhafte Adressen übernimmt der Cursus Publicus keine Verantwortung.
    (4) Öffentliche Stellen und militärische Einheiten sind befugt, offizielle Post zu versenden, bei ihnen wird auf Anforderung eine Quittung ausgestellt. Der Praefectus Vehiculorum ist dazu angehalten, Buch zu führen über die Ausstellung der Quittungen.
    (5) Offizielle Schreiben sind mit einem gültigen Amtssiegel zu versehen. Die Siegel haben sich dabei an die althergebrachten Formen zu halten. Nur für gesiegelte Post kann eine Quittung ausgestellt werden.
    (6) Die kaiserliche Familie und Bedienstete des Kaiserhofes sind berechtigt, Equites Singulares der Prätorianergarde für ihre Korrespondenz zu benutzen. Die Equites unterliegen dabei nicht den Reiseregeln.


    §3 Hierarchie des Cursus Publicus
    (1) Der Praefectus Praetorio ist oberster Vertreter des Cursus Publicus und dessen Beamten weisungsbefugt. Er wird vom Kaiser in sein Amt eingesetzt und kann nur durch diesen entlassen werden.
    (2) Der Legatus Augusti Cursu Publico ist als kaiserlicher Beauftragter für die Überwachung des staatlichen Postdienstes zuständig. Er kontrolliert die Praefecti Vehiculorum der Provinzen ist den Praefecti Vehiculorum der Provinzen und den Tabellarii Dispositii weisungsbefugt. Er wird vom Kaiser in sein Amt eingesetzt und kann nur durch diesen entlassen werden. Sein Gehalt ist auf 2000 Sz festgelegt.
    (3) Der Praefectus Vehiculorum leitet und überwacht das Postwesen in einer Provinz. Er hat nur auf Anweisungen des Praefectus Praetorio und des Legatus Augusti Cursu Publico zu reagieren. Er wird vom Legatus Augusti Cursu Publico ernannt und kann nur durch diesen entlassen werden. Deren Gehalt ist auf 720 Sz festgelegt.
    (4) Die Tabellarii Dispositi sind die Boten des Imperium Romanum. Sie überbringen die Nachrichten in andere Provinzen und unterstehen in erster Linie dem Praefectus Vehiculorum ihrer Heimatprovinz. Sonstige Anweisungen dürfen sie nur vom Praefectus Praetorio oder dem Legatus Augusti Cursu Publico direkt entgegennehmen. Die Tabellarii Dispositii einer Provinz werden von dem dort zuständigen Praefectus Vehiculorum eingestellt und können nur durch diesen entlassen werden. Deren Gehalt ist auf 20 Sz festgelegt.


    [Sim-Off]§4 Sim-Off
    (1) Die Beförderungsgebühr ist auf das Konto "1225 Cursus Publicus" zu überweisen.
    (2) Die Weiterleitung der Post folgt erst nach Geldeingang.
    (3) Die Post wird durch ein Posting im Officium des PV abgegeben. Die Nachricht selbst kann auch als PN an den PV gesendet werden.
    (4) Die Post wird für alle lesbar, durch ein Posting an entsprechender Adresse ausgeliefert.
    (5) Die PV haben die Logindaten für die TD an die PP und LACP mitzuteilen. [/simoff]

    Nachdem Entiacos die Unterlagen doch noch gefunden hat, verbringen sie lange Zeit mit deren Studium. Fehler um Fehler müssen sie entdecken und einen nach dem anderen korrigieren. Als sie schließlich mit dem letzten Papyrus abgeschlossen hat, lehnt Livia sich erleichtert in ihrem Korbsessel zurück. Sie nickt dem Praepositus der Mansio zu.


    "Lass die Listen nun noch einmal ins Reine schreiben. Ich werde heute wohl in diesem Ort übernachten. Morgen früh haben sie spätestens in meiner Kutsche zu liegen. Gib die Schriftrollen meiner Sklavin, sobald du damit fertig bist. Ich werde mich nun nach einem Abendmahl und einer angemessenen Unterkunft umsehen."


    "Sehr wohl..."


    Sie hat keine Lust, das sorgenvolle Gesicht dieses Beamten noch länger als nötig ertragen zu müssen. Fast beneidet sie ihre Bewacher um den sicherlich gemütlichen Spaziergang, den diese absolviert haben müssen. Livia erhebt sich und verlässt mit ihrer Sklavin die Mansio. Von den Prätorianern ist noch keine Spur wieder zu sehen. Vermutlich sind sie noch mit ihren 'Erkundungen' beschäftigt. Livia interessiert das nicht wirklich. Sie macht sich umgehend auf den Weg zu einer recht anständig anmutenden Taverne, welche sie schon bei ihrer Ankunft ausgemacht hat. Gemeinsam mit ihrer Sklavin tritt sie ein und bestellt Unkunft und Essen für diese Nacht. Die beiden Soldaten würden schon irgendwann auftauchen. Immerhin ist derartige Informationsbeschaffung deren alltägliche Arbeit. Entspannt lässt Livia sich den stark verdünnten italienischen Wein schmecken, während sie den Blick aus dem Fenster über die schöne Landschaft schweifen lässt...

    Einige Mansiones und viele Mutationes später kommt die kleine Reisegesellschaft in Cosentia an. Livia entsteigt der Kutsche und sieht sich seufzend um. Die Landschaft ist wunderschön und man kann weit sehen. Ein kleines Lächeln schleicht sich doch noch in ihr Gesicht. Die Strapazen der Reise sind schon deutlich zu spüren. Die Fahrt in der Kutsche ist alles andere als angenehm und Livia spielt schon ernsthaft mit dem Gedanken, auf ein Pferd umzusteigen, so ungern sie auch reitet. Die Sonne brennt heiß vom Himmel herab und sie beeilt sich, in den Schatten der Mansio zu gelangen.


    Livia hat ihre Rundreise durch die Provinz natürlich rechtzeitig angekündigt. Über den genauen Termin ihrer Ankunft ist der Praepositus somit zwar nicht informiert, doch im Groben dürften die Praepositi aller Mansiones bescheid wissen. Livia lässt anklopfen und tritt ein, als die Aufforderung dazu von innen zu hören ist.


    "Salve. Ich bin Tiberia Livia, die Praefectus Vehiculorum..." begrüßt sie lächelnd den älteren Herrn, der hinter einem kleinen Schreibtisch mit einem Dokument beschäftigt zu sein scheint. Dieser blickt sie zunächst überrascht und ein wenig entsetzt an, erinnert sich dann jedoch an den angekündigten Besuch seiner Vorgesetzten.


    "Oh! Salve, Praefectus. Ich bin Entiacos, der Praepositus dieser Mansio. Herzlich willkommen!"


    Eilig erhebt er sich von seinem Platz und geht auf Livia zu um sie zu begrüßen.


    "Ich danke dir." lächelt diese und nickt.
    "Meine Ankunft hatte ich ja bereits angekündigt. Konntet ihr die geforderten Unterlagen zusammenstellen?"


    "Aber gewiss doch! Setz dich und trinke einen Schluck Wasser. Ich werde die Dokumente umgehend herbeiholen..."


    Er bietet ihr einen Platz an, den sie dankbar annimmt. Dann verschwindet Entiacos wieder hinter seinem Schreibtisch und durchsucht nervös eine ganze Menge Papyri. Livia sieht sich derweilen nachdenklich in dem einfachen Raum um...

    ^^ Das mit den Türken und dem dagelassen habe ich auch bewusst nicht mitzitiert und mich nicht darauf bezogen... :P Aber zum Café gehört nunmal die Sacher-Tortn! :D


    (Außerdem hat der im Anschluss angefügte Satz ohnehin wieder alles ins Reine gebracht.)

    Livia lächelt gekonnt, schüttelt jedoch bedauernd den Kopf.


    "Ich befürchte, dass ich morgen keine Zeit für diesen Empfang haben werde. Was den Cursus Publicus angeht, befinde ich mich ja noch immer in einer gewissen Einarbeitungsphase. Diese Inventur macht wirklich viel Arbeit, gerade weil ich mich ansonsten mit den Gegebenheiten noch nicht bis ins Letzte auskenne. Die neue Weisung ist jedoch sehr nützlich, auch wenn ich die alten Regelungen nicht kenne.


    Doch wenn du gehen musst, möchte ich dich nicht länger aufhalten. Das Thema ist für dich ja nichts neues..."


    Sie lächelt entschuldigend.