Hiermit erkläre ich meine Kandidatur zur Nachwahl der Curia Provincialis Italia.
Tiberia Livia
Hiermit erkläre ich meine Kandidatur zur Nachwahl der Curia Provincialis Italia.
Tiberia Livia
Zeitig am Morgen trifft Livia wieder vor ihrem Officium ein. Sie geht noch einmal hinein und ordnet ihre Papyrii abschließend. Die Abschrift der neuen Vorschriften ist an vereinbarter Stelle platziert, die sichere Truhe gut versteckt im Schrank verstaut, ein Schlüssel an den vertrauenswürdigen Postumius Rufus übergeben und auch sonst alles an Anweisungen der Vertretung hinterlassen. Bis die Prätorianer eintreffen widmet Livia sich noch einmal der von den Spaniern erstellten Inventur-Vorlage und ihren Planungen für die italische...
Livia beobachtet Hungaricus Verhalten genau und bemerkt, dass sie ihn anders gereizt hat, als es geplant war. Doch auch dies scheint ihr eine gute Möglichkeit, ihn ungestraft zu ärgern. Das hat er nun davon, ein solches Opfer seiner Triebe zu sein. Sie geht noch etwas näher an ihn heran, so dass er ihre weiblichen Rundungen teilwesie durch den dünnen Stoff von Toga und Tunika hindurch spüren kann. Mit einladendem Lächeln sieht sie zu ihm auf.
"Ja, sie mag nicht so groß sein wie eine Villa, doch sie ist ganz annehmbar. An dem Schlafzimmer werde ich vielleicht etwas verändern, das könnte gemütlicher sein. Dein Büro ist ganz ordentlich, aber damit will ich ohnehin nichts zu tun haben. Das mag dein Reich bleiben. Das Badezimmer sollten wir auf Dauer jedoch auf jeden Fall vergrößern..."
Sie streichelt ihm sanft über den Arm.
"Und wo werden wir nun etwas essen, Marcus?"
"Sehr schön. Ihr könnt gehen..."
Livia wartet bis die beiden hinausgegangen sind und wendet sich dann wieder ihren Vorbereitungen für die Reise zu. Es dauert noch eine ganze Weile, bis sie in dem neuen Officium alle Unterlagen gefunden hat, doch irgendwann ist auch dies geschafft und sie macht sich zumindest für heute noch auf den 'Heimweg' zur Villa Flavia Felix.
"Natürlich. Ich werde noch heute eine Abschrift erstellen lassen und sie hier hinterlegen. Für das Geld werde ich eine solide Truhe hier in den Schrank des Officiums stellen lassen. Dazu gebe ich dir dann morgen früh noch den Schlüssel, Rufus. Jeder Brief und jede Fracht, die von euch angenommen wird, notiert ihr mir bitte mit allen Daten. Ich werde das hinterher kontrollieren und in die Versand-Übersicht eintragen."
Da fällt ihr noch der zu befördernde Brief ein.
"Ah... Und hier habe ich noch einen Brief, der mit der nächsten Fuhre bitte raus geht. Celeripes? Darum kannst du dich bitte kümmern. Der Empfänger ist im Castellum der Legio anzutreffen und die Gebühr für eine Rückantwort wurde bereits bezahlt. Warte also so lang und nimm sie gleich wieder mit."
Sie reicht ihm das Schriftstück.
"Sonst noch Fragen?"
"Genau die bin ich. Tiberia Livia ist mein Name. Setzt euch."
Livia mustert die beiden eingehend, lässt sich jedoch keine Regung anmerken. Sie wartet, bis sie sich gesetzt haben und fährt dann fort.
"Ich gehe davon aus, dass wir gut zusammenarbeiten werden. Meine erste Aufgabe in diesem Amt wird eine Rundreise durch die Provinz sein. Wir führen eine Bestandsaufnahme im Cursus Publicus durch, die ich teilweise vor Ort kontrollieren muss. Aus diesem Grund werdet ihr mich hier teilweise vertreten müssen. Postumius Rufus? Du bist bislang länger im Dienst, ich werde dir in meiner Abwesenheit die hauptsächliche Verantwortung übertragen..."
Sie nimmt das Schreiben von Avarus zur Hand und legt es den beiden in Sichtweite hin.
"Die Vorschriften des Cursus Publicus haben sich kürzlich ein wenig geändert. Lest euch das hier in Ruhe durch und handelt ab sofort entsprechend. Gibt es noch Fragen dazu?"
Livia lehnt sich zurück und lässt ihnen ein wenig Zeit, die neuen Vorschriften durchzulesen.
Lächelnd sieht Livia dem Prätorianer noch nach und setzt sich dann wieder an ihren Schreibtisch. Es gilt noch einiges vorzubereiten für ihre Rundreise. Die Unterlagen für die Inventur und die Einweisung ihrer Vertretung stehen als nächstes an. Bis die herbestellten Tabellarii Dispositi eintreffen, widmet sie sich den Daten zur Inventur.
"Gut. Danke. Dann kannst du dich wieder entfernen..."
"Schön. Dann hole mich bitte morgen früh genau hier ab. Ich werde ohnehin noch einige Sachen von hier mitnehmen müssen und ein letztes Wort an meine Vertretung richten. Gibt es sonst noch Fragen?"
Livia muss nun doch ein wenig schmunzeln, reißt sich jedoch zusammen. Diese Professionalität, die der Prätoraner ausstrahlt hat sie bei Hungaricus noch nie bemerkt.
"Ah... Ja, er hat es mir gegenüber erwähnt. Ich danke dir, dass du dich bei mir meldest. Die Vorbereitungen für die Reise laufen von meiner Seite aus bereits. Ich würde gerne schon morgen aufbrechen. Wäre das möglich?"
Verwundert mustert Livia den Prätorianer. Sie erinnert sich an seinen Namen, den Hungaricus unbedingt auf die Gästeliste setzen wollte. Dies wird also einer der engeren und favorisierten Mitarbeiter ihres Verlobten sein. Vielleicht kann es nicht schaden, ihn auf ihrer Seite zu haben. Also lächelt sie ihn freundlich an.
"Salve, Trecenarius. Ja, die bin ich. Was wünscht du?"
Livia überlegt, ob sie ihm einen Platz anbieten soll. Aber so strikt wie der Prätorianer seine Haltung annimmt und einhält, scheint er nicht der Typ dafür zu sein.
Livia entscheidet sich als vorübergehende Lösung für eine der Schubladen in ihrem Schreibtisch. Sie lässt das Geld dort verschwinden, legt den Brief des Censors in eine Ablage, den des LACP in eine andere und schon klopft es wieder an die Tür.
"Tritt ein."
Livia lächelt dankbar und nickt. Das Geld nimmt sie entgegen und legt es vorerst auf dem Schreibtisch ab. Sie wird sich wohl noch einen dauerhafte Lösung für die Aufbewahrung des Geldes einfallen lassen müssen.
"Gut. Danke. Ich werde meine Leute entsprechend einweisen..."
Überrascht über den plötzlichen Besuch sieht Livia von ihrem Schreiben auf und erhebt sich mit einem Lächeln als sie Agrippa erkennt.
"Salve, Censor."
Sie nimmt den Brief entgegen und sieht ihn sich an.
"Ist das ein privater Brief? Offizielle Post muss ab heute stets mit einem Amtssiegel versehen werden. Die Kosten sind jedoch die gleichen. Für einen regulären Brief belaufen sie sich auf 5 Sesterzen. Wenn er als Eilbrief zugestellt werden soll, schicke ich heute noch einen Boten raus. Das würde allerdings 20 Sesterzen kosten.
Hmm... Und der Empfänger scheint mir noch etwas unklar. Gibt es eine Casa Matinia in Germania? In welcher Stadt?"
Fragend blickt sie Agrippa an.
Der Brief geht erst nach Geldeingang in der WiSim auf das Konto "1225 Cursus Publicus" raus.
"Danke. Ich werde mich gleich morgen erst einmal in meinem neuen Officium umsehen. Auf die neuen Vorschriften bin ich schon sehr gespannt und zu der Rundreise werde ich so bald wie möglich aufbrechen. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Aber wir werden uns ja sicher noch hin und wieder über den Weg laufen..."
Mit einem liebenswürdigen Lächeln geht Livia auf ihn zu und nimmt den dargebotenen Arm. Bewusst sucht dabei um ihn zu reizen mehr körperliche Nähe als sonst.
"Vielen Dank, Marcus. Ich bin mir sicher, dass alles wunderbar eingerichtet ist und ich allenfalls Kleinigkeiten ein wenig ändern werde. Schließlich fehlt hier im Haushalt bislang die weibliche Hand... Wo fangen wir an?"
Sie blickt zu ihm auf und lächelt kokett.
Am Tag nach ihrer nun endlich auch offiziellen Ernennung betritt Livia zum ersten Mal ihr Officium. Offensichtlich hat man sich darum gekümmert, dass es nach dem Auszug der vorherigen Besetzung auf- und umgeräumt wurde. Zufrieden sieht Livia sich die vorherrschende Ordnung an. Es scheinen keinerlei unbearbeitete Briefe im Ausgang zu warten. Auf dem Schreibtisch entdeckt sie ein offizielles Schreiben ihres Vorgesetzten. Erfreut stellt sie fest, dass es sich hier um die neuen Regelungen handelt, von denen Avarus ihr erzählt hat. Mit dem Pergament in der Hand lässt Livia sich auf dem Stuhl nieder und studiert es erst einmal eingehend.
"Ja, das ist wohl wahr..."
Livia spielt das Spiel natürlich mit. Ihr aufgesetztes Lächeln ist freundlicher als je zuvor. Innerlich bereut sie es zwar, die Gelegenheit zur Flucht nicht ergriffen zu haben, doch Nachgeben wird sie nun sicher nicht.
"Du glaubst garnicht, was ich in plebejischen Haushalten schon für einen Fraß habe essen müssen. Allein meine gute Erziehung und das Gebot der Höflichkeit haben mich davon abhalten können, das Gesicht zu verziehen. Aber ich vertraue dir da voll und ganz, dass dein Geschmack ein besserer ist, Marcus.
Essen wir hier oder gehen wir in das Triclinium? Ich habe ja noch garnichts von meinem zukünftigen Heim besichtigen können. Magst du mich nicht ein wenig herumführen?"
Mit zuckersüßem Lächeln erhebt sie sich und schaut ihn fragend an.
'Nein, danke.' will Livia gerade mit kalter Stimme antworten, da fällt ihr ein dass er sich genau das erhofft. So setzt sie stattdessen ein bezauberndes Lächeln auf und antwortet mit honigsüßer Stimme.
"Oh... Ja. Gerne, Marcus. Wie schön, dass du fragst..."
Sie erwidert sein Lächeln nicht weniger überlegen und setzt sich in aller Ruhe wieder.
Livia mustert ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen.
"Ja. Bist du immer so unausstehlich?"
Sie ärgert sich inzwischen fürchterlich über sich selbst, dass sie sich von ihm hat beirren lassen. Kopfschüttelnd sammelt sie die Gästeliste wieder ein und erhebt sich von ihrem Platz. Ihr Aufbruch von hier steht sicher kurz bevor und soll nicht noch unnötig verzögert werden.