Beiträge von Tiberia Livia

    Als Livia den Ruf von Avarus hört, muss sie unwillkürlich breit grinsen. Soso... Der Senator hat also griechische Sklaven. Ob das Rückschlüsse zulässt? Kichernd beschließt sie jedoch, dass das nun nicht der richtige Zeitpunkt ist, darüber nachzudenken. Und so feuert nun auch sie vom Wettkampffieber gepackt ihre Träger an.


    "Los! Nun macht schon... Von diesen mickrigen Sizilianern lasst ihr euch doch wohl nicht ins Bockshorn jagen! Zeigt ihnen, was ein richtiger römischer Sklave so drauf hat! Diese arroganten Muskelpakete haben doch nicht den blassesten Hauch einer Chance gegen euch! So tumbe und grobe Kerle dürfen einfach nicht gewinnen! Schneller! Eilt euch!"


    Livia hält einen Moment inne und überlegt kurz.


    "Also gut. Wenn wir gewinnen, dann... bekommt ihr heute Abend eine Extra-Portion Essen! Hmm... Das, was von meiner Cena übrig bleibt. Genau..."


    Sie kichert wieder und beobachtet zufrieden, wie die Sänfte schneller wird. Oder bildet sie sich das nur ein?

    Als Livia einen Blick auf den gestürzten Senator erhascht, kommt sie nicht umhin laut loszuprusten. Der Wein hat ihrer Selbstbeherrschung wohl ein Ende bereitet und kichernd beobachtet sie, wie seine Sänfte sich wieder startbereit macht. Von diesem absolut ungewohnten Verhalten ihrer Herrin abgelenkt schauen ihre Träger sich verwirrt nach Livia um. Diese lehnt sich ungewohnt weit aus der Sänfte hinaus, um auch möglichst viel von dem Schauspiel mitzubekommen. Diese Unaufmerksamkeit wird ihnen zum Verhängnis.


    Ein flüchtiger Sklave rennt quer durch die Straßen und rempelt einen der sich umblickenden Träger an. Dieser verliert das Gleichgewicht und stürzt zu Boden, wobei er einen weiteren Träger mitreißt. Augenblicklich bekommt die Sänfte eine massive Schräglage und kreischend klammert Livia sich am oberen Rand fest, um nicht herauszufallen. Lange hält der Schreck nicht an und sie beginnt hemmungslos weiter zu kichern. Die Träger rappeln sich auf und nehmen ihren Platz wieder ein. Weiter geht es...


    Fröhlich winkt Livia dem vorbeiziehenden Avarus zu, während ihre eigene Sänfte noch nicht die Höchstgeschwindigkeit erreicht hat.


    "Warst du noch Äpfel kaufen?"

    Überrascht den Kaiser hier persönlich anzutreffen, verneigt sich Livia ehrfurchtsvoll.


    "Oh... Salve, Imperator."


    Sie lächelt freundlich und hält sich vorerst zurück. Ihr (zukünftiger) Verlobter ist für diese Unterhaltung wohl vorerst in der besseren Position..

    Schmunzelnd beobachtet Livia, wie Avarus seine Träger antreibt. Großzügigerweise wartet sie ganze vier Wimpernschläge, ehe sie ihren Männern mit einem Wink den Aufbruch befiehlt. Den Weg kennen diese nur allzu gut und schon eilen sie hinter der Sänfte des Avarus hinterher. Erstaunt bemerkt Livia, dass er nicht einmal den falschen Weg zu wählen scheint, schiebt es jedoch auf das pure Glück. Noch vertraut sie ihren Trägern voll und ganz, als erstes einzutreffen. Die Gassen sind noch leer und sie kommen gut voran.


    Von der Spannung des Rennens gepackt setzt sie sich gespannt auf, als die Straßen voller zu werden beginnen. Ein breiter Karren versperrt den Weg und Livia gibt einem der Träger einen ruhigen Befehl.


    "Obacht! Da vorne ist ein Hindernis! Umgeht es..."


    Und schon schwenken sie in eine Nebenstraße ab, in der sie ohne Behinderung weitereilen können.

    Lächelnd tritt Livia zu ihrer Sänfte. Sie atmet die abkühlende Abendluft ein und wirft einen Blick über die sie umgebenden Straßen.


    "Es ist ruhig. Zu ruhig..."


    Verschmitzt zwinkert sie Avarus zu und gibt ihren Trägern kurz einige Anweisungen. Dann begibt sie sich in ihre Sänfte und nickt ihm zu.


    "Ich für meinen Teil bin so weit, meine Träger sind eingewiesen. Starte, wann es dir beliebt..."

    Wein trinkend hat Livia das Schauspiel interessiert mitverfolgt.


    "Ein Paar gute Stiefel? Hmm... Kürzlich habe ich auf dem Markt tatsächlich eine vortreffliche Ware aus Germanien gesehen. Ich hoffe doch, dass du sie in deiner Sänfte wohl vor den Widernissen der Straße schützen wirst. Ich gehe jedoch eher davon aus, dass du die Ehre haben wirst, mir das besagte Schmuckstück zu verehren. Nun gut. Es soll mir recht sein..."


    Sie lächelt und trinkt ihren Wein nun leer. Deutlich merkt sie, dass sie nun genug davon getrunken hat. Das Schwanken der Sänfte wird wohl noch zu einem wahren Abenteuer werden. Doch die Herausforderung ist nun angenommen.


    "Also gut. Ich bin soweit. Als Startsignal schlage ich vor, dass ich dir als Ortskundigere drei Wimpernschläge Vorsprung geben werde. Sobald wir soweit sind, nickst du mir zu und ich werde nach kurzem Verweilen auch meinen Trägern den Aufbruch befehlen. Ist dieses Vorgehen dir genehm?"

    Livia hebt die linke Augenbraue und blickt ihn lächelnd an.


    "Doch wie willst du mich dorthin bringen, wenn du den Weg nicht kennst? Nun gut... Ich will so gnädig sein, dir den Standort seiner Villa mitzuteilen. Es wäre wohl kaum ein befriedigender Sieg, wenn ich noch stundenlang auf meine Siegerehrung warten müsste, bis du den Weg gefunden hast...


    Hmm... Siegerehrung? Was schlägst du vor?"


    Ein nachdenklicher Blick in ihren Weinbecher, ob sich vielleicht dort eine mögliche Antwort verberge.

    Ein hintergründiges Lächeln umspielt Livias Lippen.


    "In welchem Stadtteil? Das weißt du nicht? Nun, dann werde ich es dir ganz gewiss nicht sagen. Der Vorteil, den ich mir damit verspielen würde, wäre einfach zu groß..."


    Sie trinkt schmunzelnd wieder etwas aus ihrem Becher.

    :P


    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Ich habe an dem Spiel nicht viel zu wirken, die Träger haben die Last zu schleppen, doch eins sei gesagt, meine Sänfte ist seit den Aufenthalten hier in Rom auch für die Träger merklich leichter geworden. Hier eine Latte, dort ein Brett. Erst letzte Woche büßte ich wieder einen Quertriemen ein. Eigentlich warte ich nur darauf, das sie zusammen bricht. "


    Er grinste und nahm vom Wein. "Komm trink, oder schmeckt er dir nicht?!"


    "Außerdem hast du sicher die muskulösen Beine der Halbafrikaner unten vor dem Palaste gesehen? Nun sie sind es, Sizilianer!":D


    Livia lacht leise.


    "Sorge dich lieber, dass deine Sänfte nicht auf halber Strecke unter der nicht unbeträchtlichen Belastung zusammenbricht. ;) In dem Falle wäre ich selbstverständlich als Siegerin aus diesem Wettstreit hervorgehen. Doch ich sehe meinen Vorteil auch nicht in der Kraft. Geschick und Strategie werden meine Träger schneller vorankommen lassen als die deinen. Deine Sizilianer werden sich hier in Rom wohl hoffnungslos verlaufen. Meine Träger sind waschechte römische Sklaven, die hier in den Gassen der Stadt aufgewachsen sind. Sie kennen jeden Winkel und jede Abkürzung, wissen genau um die Verkehrssituation zu jeder Tageszeit bescheid. Während du lange Zeit stehend verbringen wirst, werden wir die leeren Gassen ausfindig gemacht haben und dem Ziel schnell nah sein..."


    Um ihm nicht nachzustehen, trinkt auch sie großzügig von ihrem Wein.

    :D


    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Dabei goss er seinen Kelch wieder voll und schenkte auch ihr nach.


    "Welche Arbeit hättest du dir gesucht, wenn ich dich hier, heute und überhaupt abgelehnt hätte?"


    Verwundert sieht Livia auf den nun doch wieder gefüllten Kelch. Doch ihr ist es recht, da der Wein heute wirklich gut schmeckt.


    "Nun... Da ich schon erste Erfahrungen in der Verwaltung gesammelt habe, hätte ich mich wohl in dem Bereich umgesehen. In der Politik wäre ebenfalls erneutes Engagement denkbar gewesen, doch für diese Wahlen sieht es da etwas ungünstig aus, was mich anbetrifft. Doch du kannst unbesorgt sein, zum Militär wäre ich nicht gegangen..."


    Sie zwinkert ihm zu und trinkt ein paar Schlucke Wein.

    Schmunzelnd lauscht Livia seinen Worten.


    "Du bist wahrlich ein gewandter Redner, Senator, und ich stimme dir zu. Es ist ein Glück, dass ich meine eigene Sänfte habe und uns dieses Dilemma erspart bleibt."


    Genüsslich trinkt sie noch den letzten Rest ihres Weines aus und nickt ihm dann lächelnd zu, die Wirkung des Weines auf nüchternen Magen wohl schon spürend.


    "Nun denn, ich bin bereit. Doch glaube nicht, dass du ein leichtes Spiel haben wirst. Ich werde dir ein ernstzunehmender Gegner sein. Möchtest du nicht lieber gleich aufgeben?" fragt sie ihn mit einem fast schelmischen Lächeln.

    Ganz überrascht über diese plötzliche Menge an Informationen lächelt Livia ein wenig irritiert. Als Margarita sich vorstellt, schmunzelt sie leicht.


    "Ich bin Tiberia Livia. Verzeih, wenn ich dich in deinem Gedankengang unterbrochen habe. Nein, deine Ausführungen waren sehr interessant. Ich wusste garnicht, dass man beim Öllampen-Kauf so viel zu beachten hat. Bislang habe ich mir eigentlich immer nur die schönsten Exemplare herausgesucht."


    Sie lässt ihren Blick kurz über die Auslage des Händlers schweifen und spricht danach weiter.


    "Ich sehe hier schon einige hübsche Stücke. Sind sie denn auch von guter Qualität? Was hältst du von der hier?"


    Zielstrebig sucht Livia eine bronzene Lampe mit recht schlichter, jedoch aufwändig gearbeiteter Verzierung heraus und reicht sie Margarita.

    "Ich danke Dir..."


    Livia wartet geduldig, bis er wieder Platz genommen hat, lächelt ihm dann zu und nimmt einen Schluck Wein.


    "Ja, natürlich bin ich mit der Sänfte da..."

    Livia schmunzelt.


    "Umso besser. Wenn du die Zeit dazu erübrigen kannst, wäre das sicher die angemessenere Lösung. Wenn du nicht in die Regia, sondern direkt in die Villa Flavia Felix gehen möchtest, dann kannst du mich auch gerne begleiten. Ich beabsichtige ohnehin, nach unserem Gespräch dorthin zurückzukehren." ;)


    Sichtlich erfreut nimmt sie sein Angebot zur Kenntnis.


    "Oh ja... Gerne! Wasser ist zwar wunderbar durstlöschend, doch gegen einen leckeren Wein hätte ich nun nichts mehr einzuwenden."


    Sie setzt sich ein wenig zurecht und schaut neugierig zu der Wein-Amphore.

    "Salvete!"


    Livia lächelt den anderen Wartenden freundlich zu.


    "Aelius Quarto, schön dich zu sehen.


    Tiberius Palpator? Sind wir verwandt? Ich bin Tiberia Livia, die Tochter von Publius Tiberius Ahala."

    Livia lächelt sichtlich erfreut.


    "Oh... Dankeschön! Ich werde natürlich mein Bestes geben."


    Sie zwinkert ihm beinahe ein wenig verschmitzt zu.


    "Wenn du möchtest, kannst du gerne mit Senator Flavius Felix sprechen. Doch wie es der Zufall will, wohne ich derzeit in seiner Villa. Ich könnte mich also auch problemlos selbst mit ihm in Verbindung setzten, sofern dir dies recht ist."


    Auf Wasser hat Livia irgendwie keinen Appetit mehr und sie stellt den Becher beiseite, während sie Avarus fragend anschaut.

    Livia schaut sich das Pergament genau an und lässt sich die Zeit, die aufgeführten Punkte zumindest grob zu überfliegen.


    "Mmh... Das sind schon eine Menge Daten, die da gesammelt wurden. Doch wenn man systematisch an diese Aufgabe herangeht, dann ist das sicher auch in Italia kein Ding der Unmöglichkeit. Immerhin haben wir eine recht gute Infrastruktur... Ja, Rom könnte ich derzeit verlassen. Ich habe nach erfolgter Verlobung hier vorerst keine Pflichten mehr, die mich an diesen Ort binden würden. Bis zur Hochzeit wird es ohnehin noch eine Weile dauern."


    Sie schaut wieder auf und lächelt Avarus freundlich an.


    "Auf die neuen Vorschriften bin ich noch gespannt. Ich hoffe, dass ich mich im Zweifel und bei Fragen an dich wenden darf? In dem Falle fühlte ich mich sehr geehrt, wenn du mir diesen Posten anvertrauen würdest. Ja, dann wäre ich bereit, diese Herausforderung anzunehmen."


    Gespannt schaut sie ihn an.

    Livia lächelt. ;)


    "Nun ja... Diesbezüglich hätte ich dann schon noch ein paar Fragen an dich. Hungaricus war in dieser Hinsicht nämlich leider recht schweigsam. Er scheint zu glauben, dass ich der Aufgabe gewachsen bin, und ist wohl der Auffassung, dass das genügt. Ich selbst jedoch weiß noch garnicht so genau, worin meine Aufgabe im Konkreten besteht. Kannst du mir das nicht noch einmal grob umreißen?"

    Ihre freie Zeit noch genießend entschließt sich Livia zu einem kleinen Gang auf die Mercati Traiani. Lange ist sie nicht mehr hier gewesen und die Erinnerung an ihren letzten Besuch verknüpft sich unmittelbar mit der ihrer ersten unglücklichen Begegnung mit dem ungeliebten Verlobten. Doch trotz alldem möchte sie sich heute ein paar neue Stoffe gönnen. Neue Tuniken kann sie ohnehin immer gebrauchen und gerade für die Verlobung will vorgesorgt werden.


    So schlendert Livia in die Auslagen der Stände vertieft über die Märkte. Auch andere Waren finden ihre Aufmerksamkeit und sie lässt sich viel Zeit. Schließlich gelangt sie an einem Stand mit zahlreichen Öllampen an, wo eine junge Frau scheinbar fachmännisch Lampe für Lampe in Augenschein nimmt. Amüsiert beobachtet Livia, wie man so viel Zeit mit der Auswahl einer Öllampe verbringen kann. Aus ihrer guten Laune heraus beschließt sie, die junge Dame anzusprechen. Vielleicht würde sie mit ihrer Hilfe auch für sich selbst ein schönes Stück erstehen können.


    "Salve. Du scheinst dich sehr gut auszukennen. Hast du viel mit Öllampen zu tun?"

    Livia schmunzelt verhalten.


    "Nun... Ich hoffe doch sehr, dass er jetzt nicht mehr mit anderen Frauen durch Rom flaniert. Wir haben uns während der Spiele in Tarraco... kennengelernt."


    Sie wechselt lieber das Thema und trinkt erst einmal einen Schluck Wasser. Ein etwas neidischer Blick fällt versehentlich auf den Becher Wein, doch sie hat sich nun einmal vorgenommen, dieses Gespräch erst einmal nüchtern zu führen.


    "Meine Referenzen... Nachdem ich von meiner Reise nach Rhodos zurückgehrte, trat ich zunächst in Carthago Nova, in Hispania, die Stelle einer Scriba der Stadtverwaltung an. So bekam ich erste Einblicke in die Arbeit der römischen Verwaltung. Das Leben in Carthago Nova war allerdings eher ruhiger Natur. Die meiste Arbeit machte mir ein Besuch meiner lieben Cousine, der LAPP von Hispania. Sie beauftragte mich, ein Werbeschreiben für die Provinz zu erstellen. Diese Arbeit begann ich in meiner Funktion als Scriba. Dann ließ ich mich mit Erfolg zur Wahl der Provinzkure Hispanias aufstellen. Hier beendete ich meine Arbeit an dem Werbeschreiben und beteiligte mich aktiv an der Arbeit in der Kurie. Bei den Wahlen zum Cursus Honorum ließ ich mich dann zur Quastor Urbanus aufstellen. Auch diese Wahlen liefen erfolgreich für mich ab. Den Erfolg meiner Arbeit an der Neuerung des Meldewesens kennst du sicher... Darüber hinaus engagiere ich mich seit einiger Zeit in der Acta Diurna, wo ich als Lector begonnen habe und mittlerweile den Posten des Auctor PPA ausfülle..."


    Fragend blickt Livia ihr Gegenüber an.


    "Puh... Ist das in etwa das, was du wissen wolltest?"


    Sie lächelt und nimmt einen weiteren Schluck von ihrem Wasser.