Beiträge von Tiberia Livia

    Livia schmunzelt amüsiert.


    "Trotz alledem bin ich selbst noch nicht lange in der großen Politik unterwegs. Mein Aufenthalt bei Senator Flavius Felix resultiert einzig und allein aus Verwandtschaft. Er ist der Schwiegervater meiner Cousine Flavia Messalina Oryxa. In seiner Villa hat sich glücklicherweise noch ein wenig Platz für mich gefunden. Ich befürchte jedoch, dass ich in absehbarer Zeit Rom wieder verlassen muss. Die Arbeit in der spanischen Provinzkurie wird meine Anwesenheit dort erforderlich machen..."


    Sie nimmt sich noch etwas Obst und beißt genüsslich in die saftige Frucht.

    Livia lächelt erleichtert über den Themawechsel.


    "Ja, in der Tat. Ich habe meinen Gastgeber, den Senator Secundus Flavius Felix begleitet. Dort waren ja wahrlich die bekanntesten Persönlichkeiten des Imperiums versammelt. Bist du der Einladung des Imperators ebenfalls gefolgt?"

    Livias Lächeln wirkt ein wenig gequält. Sie findet es ein wenig unangehem, dass hier nun solch problematische Familienangelegenheiten zu Gesprächsthemen werden. Eigentlich hat sie sich auf ein geruhsames und entspannendes Mahl mit angenehmer Konversation gefreut. Gerade, dass sie sich nun zu derart explosiven Themen zwischen den beiden Familien äußern soll, erfüllt sie mit Unbehagen.


    "Hmm... Wollen wir uns nicht lieber der angenehmeren Konversation und dem köstlichen Essen widmen, anstatt uns nun über die Vergangenheit zu entzweien?"


    Sie blickt fragend zu den beiden Vettern.


    "Ich hatte und ich habe keinen Einfluss auf die gesagten Dinge und spüre derzeit auch nicht das Verlangen, diese zu kommentieren..."

    "Tatsächlich? Zu dieser Affäre ist mir leider nicht genaueres bekannt? Sollte ich genauer bescheid wissen?"


    Sie schmunzelt ein wenig, nimmt sich auf die Verwirrung hin nun doch noch einige Oliven.

    Schmunzelnd blickt Livia nun zu Quarto hinüber.


    "Ja, habe ich. Dein aufmerksamer Vetter hat mir doch gerade eben nachgeschenkt."


    Sie trinkt einen kleinen Schluck und schaut dann abwartend von einem zum anderen, ob der kleine Disput nun beendet sei.

    Besorgt hat Livia die kleine Auseinandersetzung mitverfolgt und blickt Hadrianus auf seine Frage hin nun ein wenig überrascht an. Schließlich rettet sie sich jedoch in ein Lächeln. Ein kleiner Blick in ihren Weinbecher offenbart, dass selbiger derzeit nahezu geleert ist. So nickt sie dem Vetter ihres Gastgebers dankbar zu.


    "Danke. Gerne..."


    Leicht schmunzelnd über den schnellen Themawechsel reicht sie ihm den Weinbecher an.

    Innerlich kopfschüttelnd hat Livia die Verhandlung mitverfolgt. Sie ist erleichtert, dass sie derartige Unterredungen nicht selbst zu führen pflegt. Als man sich schließlich einig wird lächelt sie zufrieden. Scheinbar hat ihr Gastgeber genau die Sorte Sklave gefunden, die er gesucht hat. Über den Preis lässt sich wohl auch nicht klagen. Livia staunt ein wenig über Flavius Felix effiziente Verhandlungsweise.


    Sie mustert den Sklaven noch einmal gründlich und findet eigentlich nichts an ihm auszusetzen. Lediglich als sich ihre Blicke kurz kreuzen jagt es ihr einen kalten Schauer den Rücken hinunter. In seinen Augen liegt eine eisige Kälte und ein Hauch von Brutalität. Sie beschließt, diesem Sklaven vorerst nicht unbedacht den Rücken zuzuwenden und ihn aufmerksam im Auge zu behalten.


    Die Spannung in der Unterhaltung der beiden bemerkend, schweigt sie jedoch vorerst weiterhin und sieht Flavius Felix abwartend an. Um ganz sicher zu gehen stellt sie sich so hin, dass er halbwegs zwischen ihr und dem Sklaven steht.

    Erstaunt über die sich überschlagenden Ereignisse schweigt Livia und verfolgt das Geschehen mit Zurückhaltung. In familiäre Angelegenheiten will sie sich nun lieber nicht einmischen. Das ist also der besagte Vetter von Quarto. Freundlich lächelt sie dem Eintretenden zu und grüßt ihn mit einem Nicken.

    "Das klingt nach einem bewegten Lebenslauf..."


    Livia nimmt noch einen Schluck aus ihrem Weinbecher. Ein Schälchen Oliven steht in ihrer unmittelbaren Nähe, so dass sie sich nun dort ein paar herausfischt. Sie überlegt, ob sie sich genauer nach den Gründen für seinen Auslandsaufenthalt erkundigen soll, entscheidet sich jedoch dagegen. Von derartigen Schwierigkeiten erzählt man sicher nur ungern. Gegebenenfalls wird er schon selbst darauf zu sprechen kommen. So wechselt sie nun sicherheitshalber das Thema.


    "Hm. Um noch einmal auf den Anlass unseres Treffens zurückzukommen... Wie stellst du dir meine Mitarbeit bei der Chronica konkret vor?"


    Gerade als sie diese Frage ausgesprochen hat, betritt ein Prätorianer das Atrium. Livia verstummt und nickt dem Eintretenden freundlich zu, seinen Gruß lächelnd erwidernd.

    "Hmm... Ich glaube es waren in etwa zwei Jahre. Ist das lange?"


    Sie lächelt und nimmt sich mit den Fingerspitzen ein Stück lukanische Wurst.


    "Es war in jedem Fall eine sehr interessante Zeit. Du warst in Athen? Ebenfalls zu Studienzwecken? Wie lange hat dein Aufenthalt gedauert?"


    Neugierig mustert sie seine Miene während sie sich das Essen in den Mund steckt und genüsslich kaut.

    Livia trinkt einen weiteren Schluck von ihrem Wein und sieht wieder lächelnd zu Quarto auf.


    "Nun, das kommt ganz auf den Vergleich an. Sicherlich war zum Beispiel das Mahl auf dem Bankett des Kaisers um einiges opulenter und aufwendiger. Doch was die alltäglichen Mahlzeiten angeht, lasse ich es meist durchaus noch bescheidener angehen. Immerhin muss ich ein wenig auf meine Figur achten..."


    Das Lächeln wird noch ein wenig verschmitzter und trotz ihrer Worte sucht sie sich noch etwas Obst heraus und steckt sich einen kleinen Bissen in den Mund.

    Staunend mustert Livia die aufgetischten Köstlichkeiten. Ihr läuft förmlich das Wasser im Munde zusammen bei diesem reichhaltigen Angebot. Sie lächelt Quarto dankbar zu und fischt sich ein Stückchen Brot aus einem der Körbe.


    "Vielen Dank. Aber nein. Ich denke nicht, dass man dieses Mahl als bescheiden bezeichnen könnte."


    Sie lächelt ihm verschmitzt zu und nimmt einen kleinen Schluck aus ihrem Weinbecher.


    "Ich bezweifle sogar, dass wir all das alleine aufessen können. So ausgiebig schlemme ich nur selten. Oder möchtest du mich am Ende mästen?"


    Immernoch schmunzelnd beißt sie in das köstliche Brot und lässt es sich schmecken. ;)

    Wohlwollend mustert Livia die schönen Räumlichkeiten. Auf Quartos Aufforderung hin nickt sie dankbar und lässt sich auf der ihr angewiesenen Liege nieder.


    "Danke sehr. Ein schönes Atrium habt ihr. Ist deine Familie sehr groß?"


    Sie schaut sich noch ein wenig um und blickt ihn dann fragend an.

    Einen Augenblick denkt Livia nach, nickt dann jedoch lächelnd.


    "Wahrlich, eine gute Idee. Ich selbst habe heute noch kaum einen Bissen zu mir genommen und könnte eine Stärkung gut vertragen. Natürlich möchte ich dir nicht zur Last fallen, doch wir könnten dabei gleich die weiteren Umstände meiner Mithilfe besprechen."


    Sie schaut ihn fragend an.


    "Wie weit ist es denn dorthin? Brechen wir gleich auf?"

    Livia schmunzelt ein wenig über seine offensichtliche Freude.


    "Gern geschehen. Ich freue mich, dem Imperium einen Dienst erweisen zu können.


    Ja, in der Tat. Meine Gens hat ihren Stammsitz in Hispania, in Tarraco. Ist das in irgendeiner Form hilfreich für diese Aufgabe? Ich muss jedoch hinzufügen, dass ich selbst die letzten Jahre nicht dort verbracht habe. Zu Studienzwecken habe ich hingegen auf Rhodos verweilt..."

    Dankbar nimmt Livia Platz und wartet geduldig, bis auch Quarto sich wieder gesetzt hat. Erst dann fährt sie fort.


    "Nun... Wie du sicherlich mitbekommen hast, hat das Meldewesen des Imperiums, für dessen Aufsicht wir Quaestores Urbani zuständig sind, einige Verbesserungen erfahren. Diese Änderungen haben nun zur Folge, dass uns die Arbeit teils abgenommen, teils sehr erleichtert wird. So trifft es sich also, dass ich möglicherweise ein wenig Zeit in meinem Amt erübrigen könnte..."


    Sie lächelt ein wenig schief.


    "Ich hoffe, dass du mein Angebot nicht über Gebühr ausnutzt, aber ich könnte dir im Rahmen meiner Möglichkeiten bei dem großen Projekt helfen, welches du dir für deine Amtszeit vorgenommen hast. Es ist wohl noch sehr viel Arbeit in die Vervollständigung der Chronica zu investieren, so dass ich ich bereit wäre, dir dabei zu helfen. Ich halte dieses Ansinnen für wichtig und wertvoll für das Imperium.


    Wie sieht es aus? Kommt dir dieses Angebot überhaupt gelegen? Oder wäre es dir am Ende doch lieber, wenn du ungestört arbeiten kannst?" ;)

    Livia öffnet die Tür und betritt den Raum. Freundlich, jedoch zurückhaltend lächelt sie ihrem Kollegen, den sie bereits vom Sehen kennt, zu.


    "Salve. Du kennst mich vielleicht noch von der Audienz beim Imperator. Ich bin Tiberia Livia, eine der Quaestores Urbani. Die Gründe für mein Erscheinen dürften für dich von erfreulicher Natur sein..."


    Abwartend blickt sie Quarto an.

    Nachdem sie ein Türschild nach dem anderen in Anschein genommen hat, findet Livia endlich das mit dem Namen des Quaestor Principi sowie der Zahl XX. Nach dem langen Weg durch den Palast atmet sie noch einmal kurz durch und klopft dann an.


    :)