Beiträge von Decima Lucilla

    Lucilla nimmt den Brief entgegen und schaut Nakhti ein paar Augenblicke ratlos an. Erst langsam dämmert es ihr, was genau er will. Sie blickt auf den Brief, der Empfänger ist glücklicherweise ausreichend detailliert vermerkt. Schließlich nickt sie.


    "Ein Eilbrief nach Hispania, das macht zwanzig Sesterzen."


    Sie nimmt auch das Geld entgegen.


    Sim-Off:

    WiSim Konto 1225. :D

    Lucilla lächelt und schüttelt den Kopf. "Miserabel würde ich nicht sagen. Ein Tabellarius Dispositus verdient 20 Sesterzen pro Woche."


    Auf den ersten Blick erscheint das Lucilla etwas wenig, da sie selbst schon so lange Zeit weit über dieses Gehalt hinaus ist. Doch zu Beginn ihrer Karriere hatte sie als Scriba ebensoviel verdient und ein Scriba muss sich dazu noch selbst versorgen.


    Sim-Off:

    Kein Problem, ich bin auch gleich weg und momentan gibt es auch keine Post. :)

    Lucillas Mund öffnet sich etwas und bleibt einen Moment staunend offen stehen. Sie ist noch bei der Überlegung, was sie mehr schockiert, dass Ambrosius sie 'Herzchen' nennt, oder dass er über ihre besonderen Anlässe Bescheid weiß. Doch da ist er schon ein Stück vorausgeiilt und fühlt den Stoff einer Tunika. Lucilla eilt hinterher.


    "Nichts Schlichtes, hörst du. Ich will nicht herumlaufen, wie ein Olivensack. Als Praefecta kann ich ruhig auch im Officium etwas Besseres tragen. Ich habe gehört, dass Apfelgrün dieses Jahr in Mode kommen soll und endlich das furchtbare Olivgrün ablöst. Außerdem syrische Muster. Frag mich nicht, wie das zusammenpassen soll, da bin ich selbst sehr gespannt."


    Mit einem zielsicheren Griff zieht Lucilla ein feines, hauchdünnes koisches Kleid aus dem Sortiment und spürt sofort, wie ihr beim Anblick dessen die Röte ins Gesicht steigt.


    "Oh." sagt sie verlegen. "Dafür ist es wohl noch etwas zu früh." Sie hebt sich das Kleidungsstück prüfend vor den Körper und blickt schelmisch zu Ambrosius. "Meridius würde umfallen." Und Avarus auch, jedoch aus anderen Gründen. Sie legt das Kleid kichernd wieder weg.

    Lucilla lacht fröhlich. "Nein, die Briefe sollst du in der Tat nicht lesen. Aber du musst schon lesen können, wohin sie gebracht werden sollen. Dass du gut Reiten kannst ist ein großer Vorteil. Die Reise nach Hispania findet zwar größtenteils auf dem Schiff statt, dafür ist die Route nach Germania um so schwieriger."


    Sie zögert kurz und überlegt. "Die Menge der Arbeit hängt direkt von der Menge der Briefe ab, die gesendet werden. Manchmal kommen viele Eilbriefe auf einmal, die alle noch am gleichen Tag auf die Reise gehen müssen. Manchmal kommt nur sehr wenig, oder nur Normalbriefe. Zudem haben wir natürlich ein gutes Netz aus Tabellarii, so dass sich die Arbeit meist gut aufteilt und nur selten Engpässe auftreten. Dennoch musst du dir darüber im Klaren sein, dass du die meiste Zeit auf dem Rücken eines Pferdes oder in einer Mansio verbringen wirst. Und die Reisen sind nicht immer einfach, gerade jetzt im Winter. Schnee, Regen, Wind und Kälte gehören zum Tagesablauf dazu. Dafür wird aber auch Kost und Logie übernommen, sogar wenn du hier in Rom bist kannst du in der Mansio wohnen."


    Sim-Off:

    Eine Reise besteht im Grunde aus Briefannahme + Abreise/Ummelden in eine andere Provinz (Tag 1), eventuell Ausspielen der Reise (2), Ankunft in der Zielprovinz + Posten des Briefes + Abreise/Ummelden in die Heimatprovinz (Tag 2 oder 3), Ankunft in Rom (Tag 3 oder 4). In Rom würdest du wahrscheinlich immer etwas Aufenthalt haben, je nachdem, wieviel Post überhaupt da ist. Dazu bist du ja nicht der einzige Tabellarius, so dass Eilbriefe schon immer irgendwie ohne Stress ankommen.

    Von einigen Gepäckträgern gefolgt und von Ambrosius begleitet tritt Lucilla in das Paradies für frustrierte Frauen - die Mercati Traiani. Doch nicht der Frust treibt sie heute zum Einkaufen, im Gegenteil, es ist die gute Laune darüber, dass ein neues Jahr begonnen hat. Denn ein neues Jahr ist immer ein guter Grund, sich neu einzukleiden. Noch kurz vor Jahreswechsel hat Lucilla gemeinsam mit Ambrosius in langer, mühevoller Arbeit ihren begehbaren Wandschrank durchforstet und jedes Kleidungsstück gnadenlos aussortiert, welches sie schon zu mehr als zwei Anlässen getragen hat.


    Und nun ist es Zeit, den Schrank wieder aufzufüllen. Lucilla wandelt suchend an den kleinen Läden entlang. Schon an den Auslagen vor den Geschäften lässt sich die Qualität der Waren messen und für etwas anderes als gehobene Qualität hat Lucilla keinen Platz im Schrank. Ganz abgesehen davon, dass ihr nie in den Sinn käme, etwas Minderwertiges zu erwerben.


    "Ich hoffe nur, der Winter hat die Handels-Verbindungen über das Mare Internum nicht beeinträchtigt." wendet sich Lucilla an Ambrosius. "Lieferengpässe lassen die Preise für ägyptische Seide immer so hochschnellen. Ich habe zwar nicht vor am falschen Ende zu sparen, aber der Schrank ist jetzt so arg leer, so dass wir doch ein paar mehr Kleidungsstücke kaufen müssen. Ich traue Meridius ja zu, dass er seine Hochzeit abhält, sobald der Schnee in Germania taut und ich habe keine Ahnung, wann das sein wird, rechne aber beinahe täglich damit. Dafür will vorgesorgt sein. Außerdem brauche ich noch etwas Hübsches für ein... ähm... sagen wir, einen besonderen Anlass. Besser gesagt, für mehrere besondere Anlässe."

    Lucilla zählt und zählt und kommt am Ende tatsächlich auf 50 Sesterzen. Sie blickt wieder auf und schaut den Jungen lächelnd an.


    "Genau fünfzig Sesterzen. Das Päckchen geht dann mit dem nächsten Frachttransport auf den Weg nach Hispania."


    Sie nickt dem Jungen zu und blickt ihm hinterher. Die Sklaven werden auch immer jünger, denkt sie bei sich.

    Zitat

    Original von Narrator
    Schüchtern legt er einige Sesterzen auf den Tisch.


    Lucilla lächelt dem kleinen Jungen zu. "Das nächste Mal, schreib bitte den genauen Empfänger auf den Brief. Den Proconsul finden wir zwar leicht, doch bei jedem anderen brauchen auch wir eine Lieferadresse."


    Sie zählt die Sesterzen nach, ob es auch 50 sind, wie für ein Frachtgut gefordert.


    Sim-Off:

    WiSim Konto 1225 ;)

    Lucilla schaut lächelnd auf. "Salve! Tabellarii werden bei uns immer gesucht. Setz dich doch. Wie ist dein Name?" Sie deutet auf den Stuhl auf der anderen Seite ihres Schreibtisches.


    "Ich bin Decima Lucilla, Praefectus Vehiculorum von Italia. Kannst du irgendwelche Referenzen aufweisen? Kannst du Reiten? Lesen? Und bist du dir auch darüber im Klaren, welche Arbeit auf dich zukommt?"

    Ein großes Fest in Rom ohne Lucilla ist einfach nicht möglich. Schon gar nicht, wenn es dabei sogar Gladiatorenkämpfe gibt. Um so mehr ärgerte sich Lucilla, dass das Missgeschick eines Scriba den halben Betrieb in ihrem Officium lahmgelegt und einen Haufen Arbeit produziert hatte.


    Irgedwann war jedoch alles soweit geklärt, dass die restliche Arbeit an einigen Scribae hängen bleibt und Lucilla sich endlich zur Castra der Vigilen begeben kann. Erfreut stellt sie fest, dass sie noch nicht alles verpasst hat und drängelt sich soweit nach vorne, dass sie einen guten Blick auf den Kampf hat. Ein erster Blick über die anwesenden Gäste lässt sie niemanden erkennen, den sie kennt, daher blickt zum Kampfgeschehen hin und schaut, ob wenigstens ein paar namhafte Gladiatoren dabei sind.

    Außerdem hast du eine ganz fabelhafte italienische Pizza verpasst. :D


    Naja, der Vorteil eines Südtiroler-Anteils von 3/11 war, dass die Gespräche für alle mehr oder minder verständlich waren (zumindest von der Aussprache her, zu irgendwelchen obskuren Themen werde ich mich hier nicht äußern. 8) )
    Allerdings hätten wir uns die Anfahrt sparen und in der Nähe von Bozen bleiben können. -.^

    Gut gelaunt tritt Lucilla an die Tür ihres Officiums und löst den Zettel daran ab. Der Scriba hat sie bereits darüber informiert, dass der Jahreswechsel recht ruhig war. Hinter ihrem Schreibtisch sitzend liest sie sich den Bericht eines Tabellarii durch. In Germania ist der Winter eingebrochen und Lucilla zweifelt nicht daran, dass der Schnee in den Alpen tatsächlich bis über die Knie hoch liegt. Zum Glück sind noch ein paar Pässe frei, auch wenn der Weg sehr beschwerlich zu sein scheint. Sie müsste die Kunden auf jeden Fall darauf hinweisen, dass Eilbriefe nach Germanien etwas länger dauern könnten.


    Nach der Lektüre eines weiteren kurzen Berichtes über die Schneeverhältnisse im Norden Italias widmet sie sich dem Versandbericht.

    Lucilla drückt Alessa noch einmal und streicht ihr über den Rücken. Die Decima-Frauen sind schon immer stark gewesen und mit ihrer Familie im Rücken würde Alessa auch diesen Schicksalsschlag überstehen. Dennoch fragt sich Lucilla, warum die Götter ausgerechnet immer wieder Alessa mit solchen Dingen belasten müssen. Zu viel hatte sie in diesem Jahr hinnehmen müssen und Lucilla bittet im Stillen darum, dass sie im kommenden Jahr weniger erdulden müsste.


    "Ich werde euch dann alleine lassen, von Münzen habe ich eh keine Ahnung. Nur vom Ausgeben selbiger." sie lächelt um die Spannung ein wenig zu lösen. "Ich wünsche dir eine gute Reise, Alessa. Richte bitte allen Grüße aus. Und du wirst sehen, die Heimat wird dir gut tun."


    Lucilla verlässt nachdenklich das Cubiculum. Zumindest einer Antwort auf Martinus Frage ist sie nun entkommen.

    Lucilla blickt Adria erfreut hinterher und ordnet dann die Stapel auf ihrem Schreibtisch. Dann hängt sie ein Schild an die Tür und verlässt das Officium.


    Das Officium ist über den Jahreswechsel geschlossen.
    Poststücke können beim Scriba im Vorraum abgegeben werden.


    Der Cursus Publicus Italia wünscht allen fleißigen Schreibern einen guten Rutsch und freut sich auch im nächsten Jahr wieder darauf, eure Post austragen zu dürfen.


    Decima Lucilla,
    Praefecta Vehiculorum Italia


    Sim-Off:

    Will heißen, ich bin ein paar Tage nicht da. Briefe können einfach hierher gepostet werden. Bei entsprechender Überweisung der Transportgebühr auf das Konto des Cursus Publicus 1225 werden sie spätestens am 4ten Januar dann am Ziel gepostet. Danke für das Verständnis und einen guten Rutsch auch von mir! :)

    Lucilla seufzt. Er würde nie aufhören, sie 'Herrin' zu nennen.


    "Nein, das ist alles. Gute Reise, pass gut auf Alessa auf und grüß mir die anderen."


    Sie lächelt noch einmal, dreht sich dann um und geht wieder hinunter.

    "Ach, Verus, hör doch auf." winkt Lucilla lächelnd ab. "Ich befehle dir gar nichts, ich bitte dich. Du bist doch ein freier Mann."


    Als sie ihn so anschaut, fällt Lucilla auf, dass sich für ihn außer seinem Namen fast nichts geändert hat. Wahrscheinlich würde er noch immer alles für jeden Decima tun, ohne Fragen, ohne Klagen.

    "Ich habe gehört, du reist morgen nach Hispania. Nun, ich hoffe, dass mein Bruder noch dort ist. Bitte gib ihm diesen Brief."


    Lucilla zieht den Brief an Meridius hervor.


    An Maximus Decimus Meridius,
    Casa Decima, Tarraco, Hispania


    Salve Bruderherz,


    Liebe Grüße aus Rom. Wie du an diesem Brief siehst, bin ich wieder wohlbehalten in der urbs aeterna angekommen. Trotzdem weise ich dich nochmal darauf hin, dass ich zu keiner weiteren Verlobungsfeier im Winter nach Hispania reisen werde.


    Die Arbeit hält sich in diesen Tagen, da es aufs Ende des Jahres zu geht, in Grenzen. Dies hat mir die Zeit gegeben über meine weitere Zukunft nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen. Nach reiflicher Überlegung habe ich Caecilius Crassus zurückgewiesen. Ich weiß, du brauchst von mir keine Gründe, doch du weißt, dass ich mit einem Soldaten auf Dauer nicht glücklich werden würde. Mit Germanicus Avarus habe ich noch nicht wieder gesprochen und du sollst wissen, dass ich mir auch dafür Zeit lassen werde.


    Es gibt für dich also in dieser Angelegenheit vorerst nichts weiter zu tun. Ich hoffe, du bist mit der Entscheidung zufrieden, und du solltest es sein, denn ich kann keinen Nachteil für die Gens Decima und mich erkennen. Bist du es nicht, dann gnaden dir die Götter! Die Entscheidung zu treffen, war schwer genug und du würdest nur den Zorn deiner Schwester heraufbeschwören.


    Bitte grüße mir den Rest der Familie und gib uns Bescheid, sobald du wieder nach Germanien aufbrichst.


    Mit einer Umarmung,
    dein Schwesterchen Lucilla


    "Und falls er schon nach Germanien aufgebrochen ist, wenn du ankommst, dann gibt den Brief bitte in Tarraco beim Cursus Publicus ab."