Sedulus, Avarus, Lucilla - und dann noch Plotina und Lupus
Dass Sedulus das Brautpaar nicht sieht, wenn er Corvus nicht kennt, ist keine Wunder. Aelia ist schließlich nicht so groß, dass sie die Gäste überragen würde. "Da hinten." Lucilla deutet in die Richtung. "Da, wo sich die Menschentraube gebildet hat, da in der Mitte müssen sie drinstehen." Lucilla will gerade davon anfangen, dass Corvus doch irgendwie auch mit Sedulus verwandt sein müsste, weil Avarus es auf jeden Fall ist und das ja dann auf seinen Neffen abfärbt, als der Herr des Hauses im Hause erscheint.
Auch wenn Avarus nicht den gestählten Körper eines Prätorianers aufweisen kann, sein Erscheinen steht niemandem etwas nach. Wie ein kleiner Kaiser in sein kleines Reich tritt er in das Atrium hinein, seinen Reichtum in keinster Weise versteckend. Muss er auch nicht, findet Lucilla und strahlt über das ganze Gesicht. "Medicus!" Sie erwidert erfreut die Umarmung, blickt dann an sich hinunter und lächelt zufrieden auf sein Kompliment hin. "Ich habe mich extra schick gemacht, dass du dich nicht für mich schämen musst."
Lächelnd stellt sie sich an Avarus Seite. "Noch hast du nichts verpasst. Aelia und Corvus werden noch von den eintreffenden Gästen belagert. Nachdem ich die erste war und sie damit den wichtigsten Gast begrüßt haben, sind nun alle anderen dran." Sie grinst schelmisch zu Sedulus hin. "Merk dir das, immer erst die Auctrix begrüßen, sonst gibts eine schlechte Notiz in der Acta."
Da sie wohl noch etwas Zeit bis zur Zeremonie haben, nutzt Lucilla die Gunst der Stunde, ein paar Bekanntschaften bekannt zu machen. "Kommt mit, ich will euch jemandem vorstellen." Da sie Avarus eh schon am Arm hat, muss er ihr zwangsläufig folgen, und Sedulus nimmt sie einfach am anderen Arm mit.
"Salve, Plotina," begrüßt sie die Subauctrix. "Wie geht es dir? Plotina, das ist mein Verlobter, Senator Germanicus Avaus, und dies hier ist sein Neffe Sedulus, der Sohn des einstigen Legatus von Germania. Und dies ist Sergia Plotina, wir haben uns bei den Prätorenspielen eher zufällig kennen gelernt. Eigentlich waren wir beide ja da, um uns unterhalten zu lassen, und nicht, um uns zu unterhalten, aber am Ende war es gar nicht so tragisch, dass die Darbietungen eher mäßig waren. Plotina arbeitet mittlerweile auch für die Acta Diurna." Interessiert begutachtet Lucilla Plotinas Begleitung. Das schien ja nun doch schneller mit dem Mann geklappt zu haben, als die Sergierin gedacht hatte und Lucilla platzt fast vor Neugier, wen sie sich da geangelt hat.