Beiträge von Decima Lucilla

    Sedulus, Avarus, Lucilla - und dann noch Plotina und Lupus


    Dass Sedulus das Brautpaar nicht sieht, wenn er Corvus nicht kennt, ist keine Wunder. Aelia ist schließlich nicht so groß, dass sie die Gäste überragen würde. "Da hinten." Lucilla deutet in die Richtung. "Da, wo sich die Menschentraube gebildet hat, da in der Mitte müssen sie drinstehen." Lucilla will gerade davon anfangen, dass Corvus doch irgendwie auch mit Sedulus verwandt sein müsste, weil Avarus es auf jeden Fall ist und das ja dann auf seinen Neffen abfärbt, als der Herr des Hauses im Hause erscheint.


    Auch wenn Avarus nicht den gestählten Körper eines Prätorianers aufweisen kann, sein Erscheinen steht niemandem etwas nach. Wie ein kleiner Kaiser in sein kleines Reich tritt er in das Atrium hinein, seinen Reichtum in keinster Weise versteckend. Muss er auch nicht, findet Lucilla und strahlt über das ganze Gesicht. "Medicus!" Sie erwidert erfreut die Umarmung, blickt dann an sich hinunter und lächelt zufrieden auf sein Kompliment hin. "Ich habe mich extra schick gemacht, dass du dich nicht für mich schämen musst."


    Lächelnd stellt sie sich an Avarus Seite. "Noch hast du nichts verpasst. Aelia und Corvus werden noch von den eintreffenden Gästen belagert. Nachdem ich die erste war und sie damit den wichtigsten Gast begrüßt haben, sind nun alle anderen dran." Sie grinst schelmisch zu Sedulus hin. "Merk dir das, immer erst die Auctrix begrüßen, sonst gibts eine schlechte Notiz in der Acta."


    Da sie wohl noch etwas Zeit bis zur Zeremonie haben, nutzt Lucilla die Gunst der Stunde, ein paar Bekanntschaften bekannt zu machen. "Kommt mit, ich will euch jemandem vorstellen." Da sie Avarus eh schon am Arm hat, muss er ihr zwangsläufig folgen, und Sedulus nimmt sie einfach am anderen Arm mit.


    "Salve, Plotina," begrüßt sie die Subauctrix. "Wie geht es dir? Plotina, das ist mein Verlobter, Senator Germanicus Avaus, und dies hier ist sein Neffe Sedulus, der Sohn des einstigen Legatus von Germania. Und dies ist Sergia Plotina, wir haben uns bei den Prätorenspielen eher zufällig kennen gelernt. Eigentlich waren wir beide ja da, um uns unterhalten zu lassen, und nicht, um uns zu unterhalten, aber am Ende war es gar nicht so tragisch, dass die Darbietungen eher mäßig waren. Plotina arbeitet mittlerweile auch für die Acta Diurna." Interessiert begutachtet Lucilla Plotinas Begleitung. Das schien ja nun doch schneller mit dem Mann geklappt zu haben, als die Sergierin gedacht hatte und Lucilla platzt fast vor Neugier, wen sie sich da geangelt hat.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    "Oh, mir geht es auch ganz gut, eigentlich sogar sehr gut. So viele Hochzeiten, Verlobungen und Spiele wie derzeit sind, gab es schon lange nicht mehr. Schade nur, dass Avarus nicht da ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wo er ist."


    Lucilla schaut ein bisschen enttäuscht, weil Sedulus es auch nicht weiß. "Ich hatte gehofft, du wüsstest vielleicht etwas. Hat er keine Nachricht aus Germania geschickt? Mir schreibt er ja nicht. Es ist zum verrückt werden, entweder ist ihm die Briefgebühr zu hoch oder er ist zu korrekt, um als ElAhCePeh die Briefe kostenfrei transportieren zu lassen." Sie zuckt mit den Schultern. Vielleicht sollte sie ihm mal eine Wertkarte einrichten lassen.

    Da fällt doch mit Serapio glatt ein Decimus aus der Reihe. Naja, nicht ganz, immerhin ist Mattiacus bisher auch der Legion fern geblieben. Mercator hatte es immerhin geschafft, einen paar seiner Nachkommen diesen Unsinn auszutreiben. Bedauernd schaut Lucilla zu ihrem Lieblingscousin Mattiacus. "In Parthien," antwortet sie. "Weit weg, aber das ist es ja immer. Der Kaiser geht sogar selbst." Daran ist schon zu sehen, wie schlimm es tatsächlich ist.


    Lucilla geht zu ihrem Lieblingscousin Livianus, umarmt ihn und drückt ihren Kopf an seine Brust. "Ich wünschte, du würdest nicht gehen. Aber das weißt du ja eh." So wie sie es immer alle wissen, aber abgehalten hatte es noch nie einen Decimus. "Ich werde der Minerva und dem Mars opfen und die Bellona besänftigen." Und Fides und Spes würde sie auch nicht vergessen, aber das muss Livianus nicht wissen.


    In diesem Augenblick wird Lucilla klar, dass sie Livianus vielleicht auf Jahre nicht mehr sehen würde. Vielleicht auch nie wieder, doch daran will sie gar nicht denken. Natürlich muss sie sich ständig Sorgen um ihre Verwandten machen, aber das Leben an der Grenze in Germania ist lange nicht vergleichbar mit der Schlacht. In Germania gibt es so viel Schönheit und so viel Gutes, aber auf einem Feldzug gibt es nichts außer Krieg und Tod. Ihre natürliche Fröhlichkeit fällt von Lucilla ab und ein Gefühl der Schwere legt sich über ihr Gemüt. "Pass auf dich auf, ja?" flüstert sie leise. "Und wenn die offiziellen Berichte nach Rom geschickt werden, die ja auch an die Acta gehen, dann könntest du dafür sorgen, dass immer irgendwie der Legat Decimus erwähnt wird. Damit wir wissen, dass es dir noch gut geht."

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    Original von Germanica Aelia


    Lucilla zuckt mit den Schultern. "Die Decima sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Gut, Livianus ist schon halb auf dem Weg in den Krieg, aber der Rest ... Meridius ist seit seiner Hochzeit ein echter Politiker geworden. Wahrscheinlich macht ihm Iulia sonst die Hölle heiß, was ich durchaus verstehen kann. Und ich sag es dir, Stier hin oder her, ihren Frauen waren sie schon immer unterlegen. Erst ihrer Mutter, dann ihren Schwestern und am Ende ihren Ehefrauen." Sie grinst zufrieden vor sich hin, dann fällt ihr noch etwas ein. "Die Pferde sind übrigens Feld- und Schlachtpferde. Dass sie bei den Wagenrennen nichts taugen ist eh klar und ich weiß nicht, warum die Gelben sie immer noch vor ihre Wägen spannen."


    Schließlich kichert Lucilla. Irgendwie kommt sie bei Spielen in Verbindung mit Tratschunterhaltungen nie aus diesem albernen Gekicher raus. Aber noch kann sie es sich ja leisten, denn noch muss sie keine verheiratete, ernsthafte Matrone verkörpern - so wie das Aelia bald bevorsteht. :D
    "Oh ja, der Cursus Publicus hat schon auch was von den Praetorianern. In meiner Zeit als Praefecta wollte ich ja auch immer erreichen, dass die Tabellarii statt ihrer einfachen Tuniken richtige Rüstungen bekommen. Leider musste ich am Ende einsehen, dass die doch eher der Geschwindigkeit abträglich wären. Aber stell dir das doch mal vor, du bist im Imperium unterwegs und überall überholen dich gestählte Körper in schicken Uniformen, da bekäme das Reisen doch eine ganz andere Qualität. Vielleicht kann ich Avarus irgendwann noch davon überzeugen, dass wenigstens die Stationarii und Pfaefecti schicke Rüstungen bekommen. Dann würde ich auch wieder viel öfter Briefe schreiben und selbst ins Officium bringen."


    Schon wird die nächste Ringerrunde angekündigt und Lucilla und Aelia stehen wieder auf. Lucilla ist natürlich nicht so klein wie Aelia, zumindest nicht, wenn man diesen Wust an Haaren auf Aelias Kopf mal außer acht lässt, denn wenn Lucilla ihre Haare auftürmen lässt, dann ist sie schließlich auch größer. Aber Lucillas Nasenspitze ist mindestens einen Finger breit über der von Aelia, was natürlich auch daran liegen könnte, dass sie sie immer ein wenig selbstbewusst nach oben reckt - Großtante Drusilla behauptet, das machen echte Römerinnen seit Jahrtausenden so - wobei ihre Augen wieder fast auf einer Höhe sind. Wie dem auch sei, denn es kommt ja eh nicht auf die Größe an, Lucilla sieht im Sitzen mindestens genauso viel wie Aelia und das ist am heutigen Tag nicht viel. Vor ihnen sitzen nämlich unverschämterweise zwei recht große, dicke Männer und an diesen gibt es kein Vorbeisehen, so dass den Damen nicht viel übrig bleibt, als aufzustehen. Zum Glück bleiben die zwei Kerle sitzen, ihnen liegt wohl nicht so viel daran, die gutaussehenden Männer auf der Kampffläche anzufeuern wie die Frauen ringsum das tun.


    "Schau, schau, schau!" ruft Lucilla aufgeregt. "Decius hat schon wieder gewonnen! Hui, und er tritt gegen den anderen Caecilius an. Als hätte ich es nicht geahnt, so kann ich mein Spruchband auf jeden Fall in die Höhe halten! Aber hoffentlich gewinnt er, ich habe einen kleinen Betrag auf ihn gesetzt. Die Quoten waren zwar ziemlich schlecht, aber immerhin." Gefesselt beobachtet Lucilla den Finalkampf und fiebert aufgeregt mit. Tatsächlich geht diesmal alles eher schnell, schon liegt Metellus am Boden und der Sieger der Ringkämpfe steht fest. "Decius! Du bist der Größte!" Begeistert schwenkt Lucilla ihr Caecilius - unser Held!-Spruchband. "Oh," sie lehnt sich unauffällig zu Aelia, wobei ihr eine leichte Röte ins Gesicht steigt. "Hat er eben etwa hierherhergeschaut?"

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    Original von Germanica Aelia
    "Habe ich.", gestand ich. "Allerdings ist das Version 9... "
    Den ersten Versuch hatte ich noch gut vor Augen. Tunika konnte man das eigentlich kaum nennen, es war mehr eine Art Schlauch mit Loch.
    "Das ist das Gute daran, wenn man so lange Zeit hat. Man kann viel Üben"


    "Herrje, du hast schon ohne Aussicht auf den Termin angefangen zu Üben? Vielleicht sollte ich das auch mal machen, bis es bei uns soweit ist, werde ich vielleicht auch noch zu einer Künstlerin." Sie grinst fröhlich, dann wird das Atrium auf einmal förmlich von Gästen bestürmt.
    "Na, ich will euch erstmal nicht weiter belagern, herrje, ihr habt ja halb Rom eingeladen." Sie lächelt Aelia nochmal aufmunternd zu und flüsterst im Vorbeigehen leise "Nur keine Aufregung, es geht schneller vorbei, als man denkt ... glaube ich."


    Dann schaut sie erstmal, wer noch so alles da ist. Hungi natürlich, auch noch alleine. Herrje. Commodus auch, vielleicht würde sie diese Hochzeit es mal schaffen, ein paar Worte mit ihm zu wechseln, obwohl er ihr jetzt irgendwie noch ferner vorkommt wo er Consul ist. Die wichtigsten Acta-Schreiber sind auch schon alle da, freundlich lächelt Lucilla Sergia Plotina zu, die mittlerweile für die Zeitung Artikel schreibt, und auch Epicharis, der Lectrix winkt sie zu. Medeia und Plautius ernten ein Lächeln, dann erblickt Lucilla den jungen Sedulus, Sohn des alten Sedulus, der ein bisschen verloren mit seinem Becher Wein im Atrium steht.


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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Lucilla beschließt zu ihm hinüber zu gehen, vielleicht weiß er ja etwas von Avarus Verbleib in Germania. "Salve, Sedulus. Wie geht es dir? Hast du dich gut in dein Amt eingelebt?"

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    Original von Germanica Aelia


    "Ui." entfährt es Lucilla ganz fachmännisch, oder eher fachfrauisch, beim Anblick von Hungi. Dann aber schließt sie sich Aelia an und schaut schmollend demonstrativ nicht mehr zu ihm. Gerade für ihn wären diese Spiele doch mal eine nette Abwechslung gewesen, wo doch jeder weiß, dass man vom vielen Sitzen nur Speck ansetzt.


    Den Sklavenpreis quittiert Lucilla dann mit einem beiläufigen Wink. "Och, da war der Sklave ja gar nicht so teuer. Gut, wenn man bedenkt, dass man sich stattdessen auch ein recht ansehnliches Stück Land kaufen könnte, aber was willst du schon mit Land? Von von so einem schicken Sklaven hast du mehr, vor allem wenn er noch etwas kann. Mein Ambrosius war dagegen zwar ein richtiges Schnäppchen und bei seinen Qualitäten hatte ich wirklich unverschämtes Glück, aber manchmal sollte man auch etwas investieren. Großtante Drusilla zum Beispiel, die hat eine Ornatrix, die hat fast zehntausend - z-e-h-n-t-a-u-s-e-n-d Sesterzen gekostet. Aber sie ist jedes As wert, das sage ich dir, Frisuren wie diese macht keine zweite! Ehrlich gesagt, ich spekuliere ja darauf, dass Drusilla mir sie irgendwann mal vererbt."


    "Apropos Wetten," fängt Lucilla gerade noch an, als auch schon der erste Wettkampf losgeht und sie mit Aelia aufspringt und darüber ganz vergisst, weiter zu sprechen. Sie will gerade schon ihr Caecilius-Spruchband in die Höhe reißen, als der Prätorianer so ganz unrühmlich ausscheidet. "Oh nein!" Seufzend lässt sie die Arme sinken. "Wer sind die anderen? Kennst du einen von den Siegern? Mhm."


    Schon steht auch die nächste Reihe Läufer am Start. "Ui, schau, das ist der Decimus! Dann muss ich natürlich für ihn jubeln." Die Fahne senkt sich und die Läufer laufen los. "Subriuuus! Ja! Lauf, Subrius, lauf! Zeig ihnen wie ein Decima-Hengst läuft!" Doch leider schafft es der Decima nicht unter die Besten. "Schade," wendet sich Lucilla zu Aelia und erklärt, warum der Decima es nicht hatte schaffen können. "Er stammt eben aus dem griechischen Zweig. Die haben keine Pferdezucht. Mit einem Hispanier wär das nicht passiert."


    Um so nervenaufreibender wird der nächste Lauf, denn nun gibt es niemanden mehr, den Lucilla bejubeln muss. Sie beginnt mit "Octaviuuus!", schwenkt dann über zu "Terentiuuus!" und landet letztendlich, als der Sieger sich abzeichnet, bei "Antoniuuus! Ja! Wunderbar!"
    Ganz außer Atem vom vielen Jubeln schickt Lucilla danach erstmal einen Sklaven etwas zu Trinken besorgen, bevor sie wieder mit Aelia die Sieger begutachtet. "Quintus Antonius Peticus, kennst du den? Hab ich noch nie gehört, aber so, wie er laufen kann, hat er sich er noch eine große Karriere vor sich."


    Den beiden Damen ist jedoch keine Ruhe gegönnt. Es reicht gerade mal, um einen kleinen Schluck zu trinken, dann stellen sich die Kämpfer über das Marsfeld auf.
    "Oh," entfährt es Lucilla und sie errötet ein wenig beim Anblick der vielen Ringer. Jetzt ein paar der begehrten Männer Roms da unten auf dem Platz ... ihr wird schon beim Gedanken daran ganz anders und sie flüstert leise zu Aelia. "Nächstes mal bestechen wir sie."


    Die Kämpfe beginnen und Lucillas Augen bleiben abwechselnd auf den Männern hängen. "Schau," stumpt sie irgendwann Aelia in die Seite und deutet nach vorn. "Da ist er!" In diesem Moment gelingt es Decius seinen Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Begeistert schwenkt Lucilla ihr Caecilius - unser Held!-Spruchband. "Hach, Prätroianer sind einfach ... es sind die einzigen Soldaten mit denen ich etwas anfangen kann ... manchmal denke ich mir, dass Crassus ... naja ... eine andere Geschichte."


    Völlig außer Atem greift sie nochmals nach ihren Getränken. "Diese Militärspiele sind wirklich anstrengend. Aber so ist es mir lieber, als wenn man sich dabei nur ausgiebig unterhalten kann. Zum Glück sind wir Frauen ja mehrprogrammbetriebs*fähig, da können wir schauen und reden." :]


    *multitasking

    "Natürlich bist du erwachsen," Lucilla stumpt ihren Neffen in die Seite. "Aber ich habe nunmal keine kleineren Neffen ... jüngere natürlich. Deine Herrschaften Onkels lassen sich ja so viel Zeit und mein Bruder hat mir direkt einen erwachsenen Sohn als Neffen vor die Füße gesetzt. Es bleibt also wieder alles an dir hängen." kichert sie vergnügt und schaut ihn nochmal genauer an. Von klein ist da wirklich nicht mehr zu sprechen.


    Mattiacus schmeichelnde Worte zaubern ein strahlendes Lächeln auf Lucillas Gesicht. "Ihr müsst mir alle alles erzählen!" beschließt sie mal eben und duldet keine Widerrede. "Warst du schon einmal in Germania, Serapio? Das ist ein wunderschönes Land! Mattiacus, du musst unbedingt berichten, wie es auf der anderen Seite des Rhenus aussieht. Und du," sie schaut wieder zu Serapapio, "warst du etwa in Mantua? Du wolltest doch nicht etwa zur Legion?" Das würde ja mal wieder passen, die Decima und die Legion. Aber anscheinend hat Livianus das verhindert, wofür ihm Lucilla sehr dankbar ist.


    "Livianus, wie lange bleibst du noch in Rom?" Ihre Stimme wird auf einmal etwas ernster. "Gibt es schon ... ich meine, steht schon fest, wann die Legion ... du weißt schon?"

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    Original von Germanica Aelia


    Beim Anblick von Aelias Fan-Tunika wird Lucilla ganz begeistert, das ist ja mal eine originelle Idee. "Eine Schande ist das, wirklich! Da machen wir uns so eine Mühe und sie ruhen sich einfach auf ihren bequemen Sitzen aus. Wenn du den Aufwand jetzt mal hochrechnest, also ich bin ganz sicher, dass mindestens jede zweite Frau in Rom so ein Hungi-Fähnchen hergestellt hat ..." Lucilla rechnet im Kopf hoch und kommt auf ein ganzes Meer von Fähnchen. "Das wäre so ein schöner Anblick, fast wie bei den Wagenrennen."


    Dann zuckt sie mit den Schultern. "Na egal. Ja, von Corvus Sklave habe ich auch gelesen. Milla war bei Corvus um das Interview zu führen und sie war ganz begeistert von seinem Anblick. Also von Syphax, nicht von Corvus," beeilt sie sich anzufügen. Dass Milla erzählt hat, dass Corvus ihr gar nicht gefällt, weil er so ein weiches, verzärteltes Gesicht hat, das erwähnt Lucilla besser nicht. "Ich bin ja mal gespannt. Aber mal unter uns, wie viel hat dein Zukünftiger denn für den Sklaven ausgegeben? Es soll ja nicht gerade wenig gewesen sein."


    Dann hebt sie die Nase in die Luft und blickt über das weite Marsfeld, das in früheren Zeiten noch viel weiter gewesen ist. "Avarus würde alles für mich tun. Wenn ich wollte, dass er bei den Militärspielen mitmacht, dann würde er auch das." Ob er wieder heil vom Feld runterkommen würde, das steht ja auf einem ganz anderen Papyrus. "Wir lassen uns übrigens noch etwas Zeit. Naja, weißt du ... also ... genau genommen laufen da einige Wetten, ob wir noch in diesem Jahr heiraten werden. Du hast sicher schon davon gehört. Es ist nur so ... also ich habe, natürlich nicht unter meinem Namen, dagegen gesetzt, ein hübsches Sümmchen. Das Problem ist jetzt nur, ich habe herausbekommen, dass Avarus, natürlich nicht unter seinem Namen, für dieses Jahr gewettet hat. Das bringt mich natürlich nun in ein Dilemma, egal, was wir tun, wir kommen am Ende Null auf Null heraus. Andererseits konnen wir unser Vermögen eh nicht zusammen werfen und Avarus hat mehr als genug." Ihren eigenen Gewinn voranzutreiben wäre daher gar nicht so dumm, vor allem, weil sie um so länger ihre Betriebe behalten könnte. "Aber Pst, kein Wort zu Avarus, ja? Außerdem glaube ich, dass ich für so eine Hochzeitsnacht noch nicht bereit bin. Bona Dea, ich bin doch noch so jung!" Arme Aelia, sie ist doch auch nicht viel älter. Andererseits hatte ihre Zwillingsschwester Aemilia das schon lange vor ihr hinter sich gebracht und sie ist ja trotz allem ein durch und durch fröhlicher Mensch gewesen.

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    Original von Decius Germanicus Corvus
    Da wurde ihnen auch schon der erste Gast angekündigt...


    ... und er erste Gast rauscht in das Atrium, erblickt das glückliche Paar und geht grinsend auf die beiden zu. Der erste Gast zu sein hat eindeutig den Vorteil, dass man das Paar ganz für sich allein hat und sie während der Glückwunschrede nicht fortlaufen können. Dummerweise sollte man natürlich nicht vor der Zeremonie schon gratulieren, aber an Worten fehlt es Lucilla trotzdem nicht.


    "Aelia, Corvus, salvete!" Den Germanikuss kennt sie gar nicht so genau, soweit sie weiß ist er ein Cousin von Avarus oder noch irgendwie um weitere Ecken verwandt. Aber die Germanikusse sind ja eh alle ganz nett und wenn er Aelia als Frau aushält, dann kann er so verkehrt nicht sein. "Hach, seht ihr schick aus. Ihr seid wirklich ein schönes Paar. Da mag man sagen was man will, diese überstürzten Hochzeiten bringen einfach nichts, die Paare wirken dann immer so gehetzt. Nein, so ein Schritt muss reifen, denn nur eine reife Frucht schmeckt auch süß, nicht wahr?" Grinsend blickt sie von einem zum anderen. "Seid ihr aufgeregt? Also ich glaube, ich an eurer Stelle wäre furchtbar aufgeregt. Wahrscheinlich würden mir vor lauter Aufregung die Worte fehlen und das will immerhin etwas heißen."


    Mit leuchtenden Augen blickt sie an Aelia auf und ab. "Eine wunderschöne tunica recta ist das, Aelia. Und so fein. Hast du sie selbst gewebt?" Ein bisschen neidisch wird Lucilla schon. Ihre Webkünste sind eher bescheiden und ihr eigenes Hochzeitsgewand würde sie daher anfertigen lassen. Schließlich will sie an ihrem großen Tag ja nicht herumlaufen wie ein wandelnder Obstsack.

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    Original von Syphax...dass dies die Ehefrau des Hausherren war...


    Sim-Off:

    Noch nicht. :D


    Obwohl sich Lucilla natürlich bestens auskennt, folgt sie der Sklavin. Ihr halbes Sklavenequipment trennt sich von ihr um im Sklavenbereich auf den späten Abend zu warten. Nur eine Handvoll auserlesener, und besonders schicker Sklaven folgt ihr - unter ihnen natürlich auch ihr Liebling Ambrosius.

    Hochzeiten, Verlobungen, Spiele, Einkäufe auf den Mercatus, Thermenbesuche, Acta-Redaktionssitzung, noch mehr Spiele - Lucilla kommt sich so langsam vor wie die Millionenerbin eines Lupanarbesitzers. Vermutlich würde sie erst dann ruhig auf ihrem Hintern sitzen bleiben, wenn man sie ins Gefängnis wirft. Soweit will sie es aber nicht kommen lassen, denn das macht bestimmt depressiv. In der Casa Decima sieht man sie nur noch selten und wenn, dann rauscht sie mit einem kleinen Tross Sklaven hinter sich durch das Atrium - entweder um die Casa zu verlassen, oder um sich in ihrem Cubiculum der ausgiebigen Schönheitspflege zu widmen. Oder um zu Schlafen.


    Auch heute rauscht sie durch das Atrium und fast hätte sie die drei farblosen Gestalten übersehen. Aber nur fast, denn Lucilla hat ein untrügliches Gespür für familiäre Situationen und so eine findet augenblicklich im Atrium statt. Es ist fast wie ein Scheunentor, das Lucilla vor den Kopf knallt und sie innehalten lässt.


    "Salve Livianus." Dass Livianus in Rom ist, ist gar nicht verwunderlich, aber dass Mattiacus neben ihm steht, das ist doch eine kleine Sensation.
    "Mattiacus!" Begeistert stürmt Lucilla auf ihn zu und ehe er sich versieht, hängt er schon in einer Umarmung. "Na endlich, mein Lieblingscousin! Wo hast du dich nur so lange herumgetrieben? Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht, du hättest ruhig einmal schreiben können! Oder gibts im freien Germanien etwa keinen Postdienst? Bona Dea, das ist ja eine Marktlücke, das muss ich unbedingt Avarus erzählen."


    Aus den Augenwinkeln nimmt sie eine Bewegung wahr und schiebt ihren Kopf zur Seite, um an Mattiacus Schulter vorbei zu schauen. Erst erkennt sie gar nicht, wer da auf der Tuffsteinbank sitzt und denkt viel eher darüber nach, dass Tuffstein ein wirklich guter Stein ist und dass sie vielleicht ein paar Anteile an einem Bergwerk erwerben sollte. Wenn nur nicht diese Hochzeit wäre. Dann aber dämmert ihr so langsam das Erkennen des Gesichts, das sie bestimmt seit Jahren nicht mehr gesehen hat. "Serapio? Bona Dea, ist das Serapio?" Lucilla lässt von Mattiacus ab und geht mit einem breiten Grinsen zu ihrem Neffen hinüber.


    "Tatsächlich, Serapio! Sowas!" Statt ihn zu umarmen kneift sie ihn in die Backe und grinst hämisch. "Das wollte ich schon immer mal machen. Und wer wäre dazu besser geeignet, als mein kleiner Lieblingsneffe?" So klein ist er natürlich nicht, genau genommen ist er auch gar nicht soooo viel jünger als Lucilla, die ja noch immer in der Blüte ihrer Zwanziger stehen geblieben ist. Aber als er auf die Welt kam, da war die kleine Lucilla gerade soweit, dass sie mit Freude den kleinen Wonneproppen durch die Gegend geschleppt und verhätschelt hat. Später dann wenn sie aus Rom zu den Familienfeiern gekommen ist, da waren ihre Schwestern alle schon in dem Alter, in dem sie sich für junge Männer interessierten, die Lucilla damals wirklich noch gar nicht reizen konnten. Deswegen bleib sie dann immer übrig, um mit auf die Kinder aufzupassen und der kleine Serapio war ihr erklärter Liebling gewesen, denn er war ihr immer brav überall hin hinterhergelaufen.


    "Bist du mit aus Germania gekommen?" Sie schaut fragend zu Mattiacus. "Hast du ihn aus Germania mitgebracht?" Dann wieder zu Serapio. "Was hast du denn da nur getrieben? Du siehst ... naja ... ein bisschen verlottert aus, wenn ich das so sagen darf."

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    Original von Manius Matinius Fuscus
    Ui, eine hübsche Frau, na da war er doch, bei solch seltenem Anblick, gleich noch freundlicher. "Salver Verehrteste, aber selbstverständlich. Plinius Funisulanus zu Deinen Diensten. An was für ein Grundstück hast Du dabei gedacht?"


    Da ist schon die erste Frage, an die Lucilla noch gar nicht gedacht hat. Eigentlich ist sie überhaupt ziemlich schlecht vorbereitet. "Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht so genau," antwortet sie daher etwas verlegen lächelnd, fährt dann aber gleich ganz in ihrem Element fort. "Also eigentlich ist es völlig egal, wo es liegt, hauptsache nicht in Hispania und Italia fände ich auch nicht ganz so schick. Ah so, in Gallia war ich auch schon. Hm, vielleicht irgendwas in Germania? Gibts denn da etwas? Ansonsten auch irgendwas im Süden. Hauptsache man kann dort mal gut hinreisen. Weißt du, ich liebe es zu reisen und ich fände es ganz prima, wenn ich mal von Landgut zu Landgut reisen könnte. Oh warte, in Germania haben wir ja auch schon Grund, also vielleicht doch nichts in Germania. Wie sieht es in Illyricum oder Thracia aus? Oder Asien, Cilicia vielleicht?" In Gedanken springt Lucilla wild über die Landkarten des Cursus Publicus. "Villa Lucilla in Cilicia, das würde sich doch prima anhören."

    Eigentlich fühlt sich Lucilla in der Casa Germanica eh schon wie zuhause. Aber der Anstand verbietet natürlich, einfach so hinein zu laufen, obwohl sie zu allem Überfluss auch noch eingeladen ist. Natürlich kommt Lucilla zu Fuß. Der Weg ist nicht weit und in Rom gibt es eh keinen Weg, der für Lucilla zu weit wäre. Ihr natürlicher Drang zur Bewegung kommt nicht nur von ihrer im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Vergangenheit. Er kommt auch daher, weil Lucilla zu beobachten glaubt, dass die Frauen, die sich in Sänften durch die Gegend schaukeln lassen immer ein bisschen speckiger sind, als die, die zu Fuß gehen.


    Lucilla kommt also zu Fuß, allerdings langsam. Denn das auffallende Kleid erlaubt keine Eile. Sie hat sich heute für helles Blau entschieden, gespickt mit zartem Purpur, und als Überwurf nur einen Hauch von Nichts in passendem Purpur gewählt, es ist immerhin heiß genug. Obwohl Lucilla zu Fuß kommt, ist ihr Auftritt mindestens ebenso pompös wie der jeder ordentlichen römischen Dame. Ein ganzer Stall von Sklaven begleitet sie, nicht nur um Tunika und Haare im Notfall zu richten oder ein Taschentuch für die Zeremonie bereit zu halten, sondern auch, um sie am Abend wieder heil nach Hause zu bringen.


    Vor der Casa Germanica angekommen stockt Lucilla. Den Ianitor da kennt sie ja noch gar nicht. Ob das wohl einer der Sklaven ist, die Avarus letzten beiden Haupt-Sklaven ersetzt haben? Die zwei hat Lucilla auf dem Gewissen - gut, nicht auf dem Gewissen, eigentlich war es Quintus Tullius, aber wäre sie nicht übers Meer gereist ... Sie schüttelt den Gedanken ab, denn der Gedanke an den Piraten lässt sie den kühlen Windhauch auf ihren Armen so deutlich spüren, dass sich darauf eine Gänsehaut bildet.


    "Salve!" grüßt sie stattdessen den Ianitor mit einem üblichen Lächeln. "Ich bin Decima Lucilla, Auctrix der Acta Diurna, und ich bin zur Hochzeit von Aelia geladen."


    Die LXXVIII. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Neues aus der Curia Iulia
    - Militärfestspiele in Rom
    - Neues aus den Curien der Provinzen
    - Auktion in Germania
    - Hochzeiten und Verlobungen
    - Rumos Tagebuch
    - uvm.

    Zitat

    Original von Germanica Aelia


    "Salve Aelia." Lucilla verdreht die Augen, nicht wegen Aelia, sondern wegen dem angeschnittenen Thema. "Ich habe sechs Transparente zuhause. In meinem Eifer hatte ich natürlich schon alles vorbereitet und dann gestern Abend habe ich in der Acta die Teilnehmerliste gelesen. Na servas, hab ich mir gedacht. Wirklich, es ist eine Schande! Dein zukünftiger Göttergatte übrigens auch. 'Es geziemt sich nicht für höhere Militärs an so etwas teilzunehmen' ... Pah! Also wenn mein Zukünftiger da wäre, den hätte ich schon auf das Marsfeld bekommen, und wenn ich mit der Sandale hinter ihm hergelaufen wäre!"


    Sie beugt sich verschwörerisch zu der Auctrix P.P.A.. "Dabei war ich doch so enthusiastisch, gerade weil Avarus nicht in Rom ist. Ich kann ohne Reue jubeln! Mein Transparent für Hungi war das größte ..." Sie seufzt. "Naja, wenigstens eines war nicht umsonst." Sie entrollt ein kleines Stoffband mit dem Schriftzug 'Caecilius - unser Held!'.


    "Eigentlich war es für Crassus gedacht, aber nicht einmal er macht mit. Feiglinge sind sie, allesamt. Allerdings ist ein Verwandter von ihm dabei, Decius, auch ein Prätorianer." Sie sucht kurz das Feld ab und deutet dann unauffällig auf einen der Männer. "Da, der Große mit den braunen Haaren. Auch nicht übel, was?" Ein Kichern folgt. "Hach, die Caecilier ... ich weiß nicht, obs an der Rüstung liegt ... naja ... das ist eh ein anderes Kapitel."


    Sie legt das Band mit dem Spruch auf ihren Schoß. "Ein Decima ist auch dabei, aber frag mich nicht ... Bona Dea, in der letzten Zeit kommen immer mehr Verwandte aus diesem griechischen Familienzweig und ich verliere völlig den Überblick in unserem Haus. Es wird Zeit, dass ich in die Germanica einheirate, da gibt es nicht so viele von. Wie weit sind denn eure Hochzeitsvorbereitungen gediehen? Bist du schon aufgeregt? Lang genug hat es ja gedauert."

    Fast wäre Lucilla zu spät gekommen. Aber nur fast. Schuld ist natürlich das Wetter, denn bei so einem Wetter ist es immer schwer zu entscheiden, was man tragen soll. Trägt man zu viel, schwitzt man die ganze Zeit, trägt man Luftiges ist die Grenze zum zu wenig schon wieder so nah. Lucilla hat sich trotzdem für ein luftiges Kleid entschieden, denn gerade wenn es darum geht athletischen Männern in Uniform zuzujubeln, kann es schon ziemlich heiß werden. Natürlich ist das Kleid trotzdem noch angemessen, in Rom ist zum Glück ja ziemlich viel noch angemessen was in Tarraco längst unziemlich und in Carthago Nova schon eine Unmöglichkeit wäre.


    Als sie sich zu einem guten Platz durchschlägt, sieht Lucilla schon allerlei bekannte Gesichter. Leider auf den Zuschauerrängen und nicht auf dem Kampffeld. Sie winkt Agrippa zu, dann nickt sie mit einem Lächeln zu Senator Macer, dem guten alten Kampfgefährten ihres Bruders. Seine Anwesenheit betrübt sie aber auch ein bisschen, denn es liefen Wetten, dass wenn Macer an den Spielen teilnehmen würde, auch Hungi sich zur Teilnahme drängen ließe. Aber die Senatorenschaft hat natürlich gekniffen, dabei würden gerade Macer und Hungi sicher immer noch ein ziemlich schickes Bild im Wettkampf abgeben.


    Kurz sieht Lucilla auch Crassus und hofft schon, dass er auch teilnehmen würde. Allerdings hat sie die Teilnehmerliste, die ein Scriba der Acta Diurna besorgt hatte, genau durchgesehen und sein Name wäre ihr sicherlich aufgefallen. So gibt es also lauter unbekannte neue Gesichter zu bejubeln. Wenigstens sind einige darunter durchaus sehenswert, wie Lucilla bei einem Blick auf das Marsfeld feststellt, wo nun die Teilnehmer zum ersten Wettkampf einlaufen.

    "Danke sehr," lächelt Lucilla, rafft ihr Kleid etwas und huscht eilig an dem Wachsoldaten vorbei. Officium XIV kennt sie, das ist gleich neben Officium XVI, und da war sie während ihrer Zeit beim Cursus Publicus des Öfteren. Für einen Moment spielt sie mit dem Gedanken, in XVI vorbei zu sehen und den Legaten zu überraschen, die Palastwache muss das ja nicht unbedingt wissen, aber dann fällt ihr ein, dass Avarus ja gar nicht da ist. Also wird sie wohl doch direkt bei XIV klopfen.

    Ein bisschen aufgeregt ist Lucilla schon. Schließlich kauft Frau ja nicht jeden Tag mal eben einen Flecken Land. Ob sie irgendwen hätte mitnehmen sollen, der sich mit sowas auskennt? Aber Avarus ist ja nicht da und bis er zurück kommt, hätte die Steuer das viele Geld verschlungen. Ihren Bruder Meridius vielleicht? Der hätte ihr bestimmt irgendwas in Hispania andrehen wollen und bei aller Liebe zu ihrer Heimat, in Hispania braucht sie kein Land. Außerdem kann das sowieso nicht so schwer sein. Lucilla hat schließlich schon so einiges gekauft, von Schuhen über Trauben bis hin zu Eigentumsrechten an Marmorbrüchen. So ein Grundstück kauft sie doch mit Links. Um das zu untermauer klopft sie auch gleich mit Links an die Tür und tritt nach der Aufforderung forsch in den Raum hinein.


    "Salve!" strahlt sie freundlich. "Mein Name ist Decima Lucilla und ich möchte ein Grundstück erwerben. Da bin ich doch hier richtig, oder?"

    Weil der Palast eh irgendwie auf dem Weg liegt - eigentlich nicht, aber man kann ja mal einen Umweg gehen - ringt sich Lucilla endlich dazu durch, ein schon etwas vor sich aufgeschobenes Anliegen anzugehen. In Hinblick auf die eines Tages, in ferner Zukunft vielleicht möglicherweise irgendwann mal anstehende Hochzeit will sie ihre Zukunft absichern. Natürlich würde Avarus für sie sorgen können, mehr als gut vermutlich, aber man kann ja nie wissen, was die Zeit bringt. Außerdem würde sie sich schweren Herzens von ihrem geliebten Marmor trennen müssen und irgendwoher muss dann der Sesterz anrollen.


    "Salve," grüßt Lucilla vorsichtig, aber mit einem freundlichen Lächeln die Palastwache. "Mein Name ist Decima Lucilla, ich würde mich gerne nach einem Grundstück erkundigen. Also ich will ein Grundstück erwerben. Vielleicht auch zwei, mal schauen, man weiß ja nie, was es so gibt, nicht wahr?" Lucilla grinst etwas unsicher. Prätorianer machen sie immer ein bisschen nervös, sie sehen einfach so schick aus in ihren Uniformen. "Deswegen würde ich gerne zu einem der Finanzbeamten, die sich um den imperialen Grundstücksverkauf kümmern. Wenn das denn möglich ist?"